Ottrau

Ottrau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Ottrau
Ottrau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ottrau hervorgehoben
50.89.3833333333333378
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis
Höhe: 378 m ü. NN
Fläche: 48,49 km²
Einwohner:

2.306 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km²
Postleitzahl: 34633
Vorwahlen: 06639, 06628
Kfz-Kennzeichen: HR
Gemeindeschlüssel: 06 6 34 020
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Neukirchener Straße 1
34633 Ottrau
Webpräsenz: www.ottrau.de
Bürgermeister: Norbert Miltz (parteilos)
Lage der Gemeinde Ottrau im Schwalm-Eder-Kreis
Kassel Landkreis Fulda Landkreis Hersfeld-Rotenburg Landkreis Kassel Landkreis Marburg-Biedenkopf Landkreis Waldeck-Frankenberg Vogelsbergkreis Vogelsbergkreis Werra-Meißner-Kreis Knüllwald Homberg (Efze) Frielendorf Schwarzenborn (Knüll) Neukirchen (Knüll) Oberaula Ottrau Schrecksbach Willingshausen Schwalmstadt Gilserberg Jesberg Neuental Bad Zwesten Borken (Hessen) Morschen Malsfeld Wabern (Hessen) Felsberg (Hessen) Spangenberg Melsungen Körle Guxhagen Edermünde Gudensberg Niedenstein FritzlarKarte
Über dieses Bild

Ottrau ist eine Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Ottrau ist die südlichste Gemeinde des Schwalm-Eder-Kreises. Sie liegt in den Südausläufern des Knüllgebirges etwa 10 km nordöstlich von Alsfeld. Durchflossen wird sie vom südlichen Grenff-Zufluss Otter.

Nachbargemeinden

Ottrau grenzt im Norden an die Stadt Neukirchen, im Nordosten an die Gemeinde Oberaula, im Südosten an die Gemeinde Breitenbach am Herzberg (Landkreis Hersfeld-Rotenburg), im Süden an die Stadt Alsfeld (Vogelsbergkreis), sowie im Westen an die Gemeinde Schrecksbach (Schwalm-Eder-Kreis).

Gliederung

Die Gemeinde Ottrau setzt sich aus 6 Ortsteilen zusammen:

Geschichte

Ersterwähnung und Namen

Im Jahr 775 wird Ottrau erstmals in jener Urkunde genannt, mit der das Kloster Hersfeld zum Reichskloster erhoben wird. In den folgenden Jahrhunderten ist es als "Ottraha" für 782 (in einer Fälschung aus dem 11. Jahrhundert), "Otraho" im 9. Jahrhundert, "Otheraba" 1957, "Ottra" 1232 und "Ottrauw" um 1660 belegt.

Kirche

Eine "aecclesia" ist im Jahr 1057 belegt. Das ursprüngliche Patrozinium der Kirche ist unbekannt. Zur Mitte des 13. Jahrhunderts wechselte die Zentralfunktion, die der Ottrauer Kirche bisher für die Umgebung zugekommen war, nach Neukirchen. Mit der Reformation wird ein neuer Pfarrbezirk errichtet, dessen Gebiet sich mit dem des Gerichtes Ottrau deckt. Die Pfarrei wird erstmals 1535 genannt, 1569 werden Görzhain und Berfa als Filialen eingepfarrt. 1607 erfolgt der Wechsel zum reformierten Bekenntnis. 1747 ist neben Berfa auch Kleinropperhausen nach Ottrau eingepfarrt, 1837 wird im Tausch gegen Berfa das seit mindestens 1585 als Pfarrerei bezeichnete Görzhain nach Ottrau eingepfarrt. Heute gehört Ottrau zusammen mit Görzhain und Immichenhain zum evangelischen Kirchenkreis Ziegenhain in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Einwohnerentwicklung

Die älteste Einwohnerzählung überliefert für 1585 45 Hausgesesse. 1750 sind 63 Wohnhäuser mit 350 Einwohnern belegt. 1861 zählte Ottrau 488 evangelisch-reformierte Einwohner, 7 abweichender Sekten und 32 Juden. 1961 zählte Ottrau 733 evangelische und 23 römisch-katholische Einwohner.

Gemeindeentwicklung

Ottrau gehörte im 9. Jh. zum Hessengau, ist seit 1343 als Gericht Ottrau belegt und gehörte seit 1585 mit dem Gericht Ottrau zum Amt Neukirchen, 1807-1813 zum Kanton Oberaula, 1814-1821 zum Amt Neukirchen, 1821-1848 zum Kreis Ziegenhain und 1851-1973 zum Kreis Ziegenhain. Die Großgemeinde Ottrau besteht seit der hessischen Gebietsreform im Jahre 1972/3 und setzt sich aus den sechs bis dahin selbstständigen Gemeinden Ottrau, Immichenhain, Weißenborn, Görzhain, Schorbach und Kleinropperhausen zusammen. Seit 1974 gehört Ottrau zum Schwalm-Eder-Kreis.

Politik

Gemeindevertretung

Gemeindevertreterwahl 2011
 %
50
40
30
20
10
0
37,0%
27,3%
20,3%
15,4%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
+6,8%
-13,4%
+1,6%
+5,0%
Parteien und Wählergemeinschaften  %
2011
Sitze
2011
 %
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 37,0 6 30,2 4
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 27,3 4 40,7 6
FWG Freie Wählergemeinschaft 20,3 3 18,7 3
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft 15,4 2 10,4 2
Gesamt 100,0 15 100,0 15
Wahlbeteiligung in % 83,9 69,6

Städtepartnerschaften

Die Gemeinde Ottrau unterhält eine Partnerschaft mit der ungarischen Stadt Dravafok.

Bauwerke

Die evangelische Kirche steht vermutlich an Stelle eines vor dem Jahr 800 anzunehmenden Bauwerks, von dem keine Spuren bekannt sind. Eine um 1200 entstandene Kirche wurde im 30-jährigen Krieg beschädigt und verändert aufgebaut. An einen Chor, der außen fünfseitig, innen aber rund geschlossenen ist, schließt sich ein hälftig unterteiltes Langhaus an, dessen älterer, östlicher Teil im 13. Jh., dessen neuere, westliche Teile im 15. und 17. Jh. entstanden. Chor und östlicher Langhausteil waren ehemals gewölbt; die Schlusssteine finden sich als Spolien in West- und Nordfassade vermauert. Die heutige Flachdecke stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jh.s. Die Kirche liegt pittoresk in einem fast vollständig ummauerten Kirchhof. Nördlich der Kirche hat sich in dem "Alte Burg" genannten, spätmittelalterlichen Steinhaus, das heute zu einem Gehöft gehört (Burggasse 12) ein weiteres Zeugnis von Ottraus jahrhundertealter Geschichte erhalten.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Der Dichter und Schriftsteller Wilhelm Schäfer wurde 1938 anlässlich seines 70. Geburtstages Ehrenbürger. Nach ihm wurde auch die Grundschule in Ottrau benannt.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Ottrau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Dehio-Handbuch, Hessen I, Berlin/München, 2008, S. 739-740.
  • Volze, Fritz: Ottrau. Ein kirchliches Zentrum im Mittelalter, in: Jahrbuch des Schwalm-Eder-Kreises, Bd. 11 (1985), S. 61-64.

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