Seestermühe

Seestermühe
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Seestermühe
Seestermühe
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Seestermühe hervorgehoben
53.79.56666666666671
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Pinneberg
Amt: Elmshorn-Land
Höhe: 1 m ü. NN
Fläche: 23,35 km²
Einwohner:

893 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25371
Vorwahl: 04125
Kfz-Kennzeichen: PI
Gemeindeschlüssel: 01 0 56 045
Adresse der Amtsverwaltung: Lornsenstr. 52
25335 Elmshorn
Webpräsenz: www.seestermuehe.de
Bürgermeister: Thorsten Rockel
Lage der Gemeinde Seestermühe im Kreis Pinneberg
Appen Barmstedt Bevern Bilsen Bokel Bokholt-Hanredder Bönningstedt Borstel-Hohenraden Brande-Hörnerkirchen Bullenkuhlen Ellerbek Ellerhoop Elmshorn Groß Nordende Groß Offenseth-Aspern Halstenbek Haselau Hasloh Heede Heidgraben Heist Helgoland Hemdingen Hetlingen Holm Klein Nordende Klein Offenseth-Sparrieshoop Kölln-Reisiek Kummerfeld Langeln Lutzhorn Moorrege Neuendeich Osterhorn Pinneberg Prisdorf Quickborn Raa-Besenbek Rellingen Schenefeld Seester Seestermühe Seeth-Ekholt Tangstedt Tornesch Uetersen Wedel Westerhorn Haseldorf Schleswig-Holstein Hamburg Niedersachsen Kreis Segeberg Kreis Steinburg ElbeKarte
Über dieses Bild

Seestermühe ist eine Gemeinde im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Verkehr

Die Gemeinde liegt direkt an der Elbe zwischen den Flüssen Krückau und Pinnau inmitten der Seestermüher Marsch, einer der vier Elbmarschen. Ebenfalls zum Gemeindegebiet gehört die unbewohnte Elb-Insel Pagensand. Direkt angrenzende Nachbargemeinden sind Neuendeich und Seester, nächstgrößere Städte Elmshorn und Uetersen.

Geschichte

Seestermühe wurde im Jahr 1141 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte ursprünglich zum Bistum Bremen, welches ab 1105 holländische Einwanderer ansiedelte, welche die Kultivierung des durch Überschwemmungen geprägten Landes vorantreiben sollten. Der Name der Gemeinde leitet sich von dem heutigen Fluss „Krückau“ ab, wobei „Seester“ sich von dem alten Flussnamen und „mühe“ von der altdeutschen Bezeichnung der Mündung in die Elbe herleiten. Eine Kirche wurde im Jahre 1357 durch eine Sturmflut zerstört und nie wieder aufgebaut, im Namen der Kirche bestimmen die Haseldorfer Gutsherren das Geschehen im heutigen Gemeindegebiet. Noch vor 1550 wird das Gut Haseldorf geteilt und Seestermühe wird eigenständiger Gutsbezirk, ein Herrenhaus entsteht. Nach dem Anlegen des Burggrabens an der heutigen Schulstraße wird gegen 1700 mit dem Bau des Seestermüher Schlosses begonnen und die noch heute existierende Lindenallee angelegt. Ob es zu jener Zeit auch eine Gartenanlage im französischen Stil gegeben hat, lässt sich bis heute nicht eindeutig nachvollziehen. Das noch nicht fertig gestellte Schloss brennt 1713 bis auf die Grundmauern nieder. 1752 ist das gräfliche Gut der Familie von Ahlefeldt hoch verschuldet und wird an den Grafen von Kielmannsegg verkauft - lediglich die Elb-Insel Pagensand wird der dänischen Krone zugesprochen und später an Privat verkauft. Erst 1899 wird die Seestermüher Gutsobrigkeit aufgehoben, zwei Jahre später die Insel Pagensand an die Stadt Hamburg verkauft und 1928 nach Seestermühe eingemeindet.

Politik

Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung hat die SPD seit der Kommunalwahl 2008 sechs Sitze, die Wählergemeinschaft WG hat drei und die CDU zwei Sitze.

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein leicht aus der Schildmitte nach vorn versetztes Göpelschauer mit schwarzem Reetdach, roten Wänden und grünem Tor, begleitet oben rechts von einem schräglinken blauen Wellenbalken, links von einer auswärts gewendeten, natürlich tingierten Schachblume.“[2]

Tourismus

Dorfmuseum „Göpelschauer“

Wie die meisten Gemeinden in den Elbmarschen ist auch Seestermühe gerade in den Sommermonaten beliebtes Ausflugsziel für Tagestouristen und Radwanderer. Gerade die Weite des Außendeichsgeländes zwischen den beiden Deichlinien entlang der Elbe bietet sich für Wanderer, Inlineskater und Radfahrer an. Als Sehenswürdigkeiten der Gemeinde gelten eine rund 700 Meter doppelte Lindenallee zwischen dem Gutshof und dem Teehaus der Grafenfamilie von Kielmansegg, das Dorfmuseum „Göpelschauer“ mit seinen historischen Geräten und Werkzeugen aus dem Bereichen Landwirtschaft, Fischerei und Handwerk, sowie das ehemalige Armenstift aus dem Jahre 1830 (beherbergt heute Kindergarten und Wohnungen). Mit dem Naturschutzgebiet „Eschschallen im Seestermüher Vorland“ verfügt Seestermühe über ein einmaliges Reservat für seltene Pflanzen und Tiere, darf aber zum Schutz dieser nicht betreten werden.

Hauptartikel: Gut Seestermühe

Bildung

Die Kinder der Gemeinde besuchen den evangelischen Kindergarten "Unter dem Regenbogen", welcher unter Trägerschaft der Kirchengemeinde Seester in den Räumen der ehemaligen Schule in der Schulstraße untergebracht ist. Eine Grundschule gibt es seit 1974 in Seestermühe nicht mehr. Besucht wird die Grundschule in Seester, welche vom Schulverband Seestermüher Marsch betrieben wird. Weiterführende Schulen aller Schulzweige finden sich in den benachbarten Städten Elmshorn und Uetersen.

Persönlichkeiten

  • Doris Kunstmann (* 1944), deutsche Schauspielerin, bezog 1983 ein Reetdachhaus in Seestermühe und lebte dort viele Jahre
  • Tony Sheridan (* 1940), bekannter Rock'n'Roll-Sänger und Komponist, sowie Freund von Ex-Beatle Paul McCartney, lebt in Seestermühe

Besonderheiten

Bekannt geworden ist Seestermühe auch durch eine bedeutende Apfelsorte, den Seestermüher Zitronenapfel.

Literatur

Peter Danker-Carstensen: Dorfgeschichte Seestermühe. Eine Gemeinde in der Elbmarsch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2002, ISBN 3-89876-095-2

Weblinks

 Commons: Gebäude und Landschaften in der Seestermüher Marsch – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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