- Bahnhof Hermsdorf-Klosterlausnitz
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Hermsdorf-Klosterlausnitz Bahnhof Hermsdorf-Klosterlausnitz (2003), rechts das ehem. Empfangsgebäude Daten Kategorie 5 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 2 Abkürzung UHK Profil auf Bahnhof.de Nr. 2721 Lage Gemeinde Hermsdorf Land Thüringen Staat Deutschland Koordinaten 50° 54′ 13″ N, 11° 51′ 30″ O50.90361111111111.858333333333Koordinaten: 50° 54′ 13″ N, 11° 51′ 30″ O Höhe 323 m ü. NHN Eisenbahnstrecken - Weimar–Gera Hbf (km 48,3)
Bahnhöfe in Thüringen Hermsdorf-Klosterlausnitz ist ein Bahnhof an der Bahnstrecke Weimar–Gera, auch „Holzlandbahn“ oder Mitte-Deutschland-Verbindung genannt.
Der Bahnhof liegt in der Stadt Hermsdorf, die Gleise trennen Alt- und Neustadt. Im Zuge der Modernisierung der Mitte-Deutschland-Verbindung erhielt der Bahnhof einen neuen Mittelbahnsteig und wurde auf zwei Durchfahrtsgleise verkleinert. Der Hausbahnsteig wurde abgerissen.
Grunddaten
- Eröffnung: 1876
- Kilometerangaben: Weimar-Geraer Bahn (heute auch „Holzlandbahn“ genannt) 40,36
- Betriebsstellengattung: Während der RBD-/Rbd-Zeiten Bf IV. Kl. (Bahnhof vierter Klasse), heute Bahnhofsklasse 5 (RB Südost)
- Betriebsstellenkürzel: Während der RBD-/Rbd-Zeiten Hk, seit der Wende UHK
Verkehrsangebot
Der Bahnhof Hermsdorf-Klosterlausnitz gehörte ursprünglich zu den Bahnhöfen der Strecke Weimar - Gera, die durch die dort verkehrenden Fernzüge bedient wurden. Allerdings hielten nicht alle Fernzüge dort, auch die ab 1993 als letzte Fernzüge bis 2001 eingesetzten Interregiozüge bedienten den Bahnhof nicht.[1] Neben dem Fernverkehr, der auch für den Kurbetrieb in Bad Klosterlausnitz von Bedeutung war, war und ist der Bahnhof aber vor allem für den Pendler- und Einkaufsverkehr in die beiden benachbarten Zentren Jena und Gera wichtig.
Vor dem Zweiten Weltkrieg verkehrten nur einzelne Fernzüge auf der Strecke. Im Sommerfahrplan 1938 waren dies zwei Eilzüge und ein D-Zug, die alle in Hermsdorf-Klosterlausnitz hielten:[2]
- E65/66 Chemnitz – Gera – Hermsdorf-Klosterlausnitz – Erfurt – Gotha – Eichenberg – Kassel – Bad Wildungen (und zurück)
- E97/98 Chemnitz – Gera – Hermsdorf-Klosterlausnitz – Weimar (und zurück)
- D90/89 Eger – Gera – Hermsdorf-Klosterlausnitz – Weimar mit Kurswagen und Schlafwagen nach Köln – Mönchengladbach – Vlissingen (und zurück)
Hinzu kamen zehn tägliche Personenzüge pro Richtung, ein in Hermsdorf-Klosterlausnitz beginnender werktäglicher Frühzug nach Gera sowie ein Zugpaar an Wochenenden (Samstags in Richtung Gera, Sonntags in Richtung Jena).
Nach dem Krieg gewann die Strecke über Hermsdorf-Klosterlausnitz als südlichste Ost-West-Verbindung in der DDR erst allmählich an Bedeutung. Im Fahrplanjahr 1965/66 verkehrten je zwei Eil- und D-Züge, von denen allerdings nur die beiden Eilzüge in Hermsdorf-Klosterlausnitz hielten:[3]
- E265/266 Görlitz - Dresden - Chemnitz – Zwickau – Gera – Hermsdorf-Klosterlausnitz – Erfurt (und zurück)
- E269/270 Zwickau – Gera – Hermsdorf-Klosterlausnitz – Erfurt – Eisenach (zurück bereits ab Bad Salzungen)
Das Personenzugangebot hatte sich gegenüber Vorkriegszeiten eher verschlechtert. Es gab nur mehr sieben tägliche Personenzugpaare, hinzu kamen drei Zugpaare an Werktagen von Hermsdorf-Klosterlausnitz nach Gera und zurück.
Die Reichsbahn erhöhte schrittweise ihr Fernverkehrsangebot auf der Strecke über Hermsdorf. So hielten beispielsweise 1984 wieder fast alle D-Züge dort.[4] Insgesamt konnten die Fahrgäste in Richtung Jena einen Eilzug und drei D-Züge nutzen, in Richtung Gera einen Eilzug und zwei D-Züge. Das Personenzugangebot hatte mit zehn Zugpaaren zwischen Jena und Gera wieder den Vorkriegsstand erreicht, hinzu kam ein weiterer Zug in Richtung Gera sowie ein werktägliches Zugpaar zwischen Hermsdorf-Klosterlausnitz und Gera.
Nach der Wende wurde das Fernverkehrsangebot zunächst deutlich ausgebaut. Im Winterfahrplan 1990/91[5] hielten neben einem Eilzugpaar fünf D-Zugpaare sowie einzelne weitere Saison- bzw. Feiertagszüge. Zwei Zugpaare verkehrten bis bzw. ab Düsseldorf, alle anderen blieben im Gebiet der Reichsbahn. Das Angebot an Personenzügen war gegenüber 1985 lediglich um ein Zugpaar erhöht worden.
Bereits wenige Jahre später wurde das Fernverkehrsangebot des Bahnhofs allerdings spürbar zurückgefahren. im Fahrplanjahr 1993/94 hielt lediglich noch ein D-Zugpaar Chemnitz - Erfurt in Hermsdorf-Klosterlausnitz, die neu eingeführten Interregios der Linie 41 von Chemnitz nach Aachen fuhren durch.[6] Allerdings verkehrten in den Taktlücken der nur alle vier Stunden fahrenden Interregios zusätzliche Eilzüge von Erfurt nach Gera und weiter nach Altenburg, Zwickau oder Greiz, die auch in Hermsdorf-Klosterlausnitz hielten. Die Zahl der neu als Züge des Nahverkehrs bezeichneten normalen Personenzüge blieb gleich. Sie wurden zudem erst in den Folgejahren schrittweise vertaktet.
Seit Ende der 1990er-Jahre wird Hermsdorf-Klosterlausnitz ausschließlich von Zügen des Schienenpersonennahverkehrs bedient. Deren Angebot wurde zugleich mit dem Abbau des Fernverkehrsangebot deutlich ausgeweitet, an Werktagen fahren sowohl Regionalbahnen als auch Regionalexpresszüge jeweils im Stundentakt.
Linie Strecke Taktfrequenz RE1/3 (Göttingen–)Erfurt Hbf–Weimar–Jena West–Hermsdorf-Klosterlausnitz–Gera(–Altenburg) Stundentakt RB21 (Saalfeld (Saale)–Erfurt Hbf–)Weimar–Jena West–Hermsdorf-Klosterlausnitz–Gera Hbf Stundentakt Mo–Fr,
2-Stundentakt Sa/SoEinzelnachweise
- ↑ Kursbuch 1993/94, KBS 565 Erfurt - Gera
- ↑ Deutsches Kursbuch Sommer 1938, Strecke 163d Weimar-Gera
- ↑ Kursbuch der Deutschen Reichsbahn, Winterfahrplan 1965/66, Strecke 188f Erfurt-Weimar-Gera
- ↑ Kursbuch Binnenverkehr der Deutschen Reichsbahn, 3. Juni 1984 bis 1. Juni 1985, Strecke 550 Glauchau-Gera-Erfurt
- ↑ Kursbuch Winterfahrplan 1990/91 der Deutschen Reichsbahn, 30. September 1990 bis 1. Juni 1991, Strecke 550 Glauchau-Gera-Erfurt
- ↑ Deutsche Bundesbahn, Deutsche Reichsbahn: Kursbuch 93/94 23. Mai 1993 bis 28. Mai 1994, KBS 565 Gera-Erfurt Holzlandbahn
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