- Gera Hauptbahnhof
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Gera Hauptbahnhof Empfangsgebäude Daten Kategorie 3 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 6 Reisende ca. 10000 Abkürzung UG Eröffnung 1859 Profil auf Bahnhof.de Nr. 2073 Lage Stadt Gera Land Thüringen Staat Deutschland Koordinaten 50° 52′ 59″ N, 12° 4′ 38″ O50.88305555555612.077222222222Koordinaten: 50° 52′ 59″ N, 12° 4′ 38″ O Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Thüringen Der Geraer Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof der thüringischen Stadt Gera. Gera ist eine der größten Städte Deutschlands ohne Fernverkehrsanschluss und ohne elektrifiziertes Schienennetz. Als Knotenpunkt im Regionalverkehr besitzt der Bahnhof aber dennoch eine gewisse Bedeutung. Er erreicht die Bahnhofskategorie 3.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Eisenbahn erreichte Gera im Jahr 1859 von Halle (Saale) über Weißenfels und Zeitz. Damals wurde auch an der Stelle des heutigen Hauptbahnhofs ein erster Bahnhof, der Preußische Bahnhof (in Unterscheidung zum Sächsischen Bahnhof, dem heutigen Südbahnhof), gebaut. In der Folgezeit wurden weitere Bahnstrecken nach Gera errichtet, die im Hauptbahnhof zusammenliefen: 1865 zur Strecke Leipzig–Hof nach Gößnitz im Osten, 1871 nach Saalfeld im Südwesten, 1873 nach Leipzig im Norden, 1875 nach Plauen im Süden, 1876 nach Erfurt im Westen und nach Zwickau im Südosten, 1880 nach Eisenberg im Nordwesten und 1883 nach Zeulenroda-Triebes bzw. nach Hof im Süden. Dem Personenbahnhof waren ein nördlich davon gelegener kombinierter Rangier- und Güterbahnhof sowie ein Bahnbetriebswerk angeschlossen, beide sind inzwischen stillgelegt. 1892 erhielt kurz nach Betriebsaufnahme der Straßenbahn der Güterbahnhof einen Straßenbahnanschluss, an dem Güterwaggons auf Rollböcke gesetzt wurden um anschließend zu den Geraer Fabriken transportiert zu werden. Zugreisende erhielten 1893 mit Eröffnung einer neuen Straßenbahnlinie ab dem Bahnhofsvorplatz einen komfortableren Zugang zur Stadt.
1881 wurde das Empfangsgebäude durch das Architekturbüro von der Hude & Hennicke errichtet. Beim Umbau 1958/63 wurden diverse Fassadenverzierungen entfernt.
Seine Blütezeit erlebte der Bahnhof zwischen den beiden Weltkriegen, nachdem die gläserne Bahnhofshalle 1911 fertiggestellt worden war. Damals lief ein Teil des Verkehrs Berlin–Leipzig–München durch Gera und die Strecken nach Saalfeld, Erfurt und Leipzig waren zweigleisig ausgebaut.
Das zweite Gleis wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung an die Sowjetunion entfernt, da der Bahnknoten Gera durch die deutsche Teilung an Bedeutung verlor. Der wichtige Nord-Süd-Verkehr von Berlin nach Bayern durch den Hauptbahnhof fiel weg.
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden einige Nebenstrecken stillgelegt (nach Zwickau über Wünschendorf sowie nach Eisenberg), gleichzeitig wurden aber auch neue Strukturen diskutiert. Politisch heftig umstritten ist hierbei vor allem die Mitte-Deutschland-Verbindung, die in Ost-West-Richtung durch Gera führt.
In den 1990er-Jahren gab es noch Fernverkehrszüge durch Gera, allerdings verlagerte sich der Verkehr in Nord-Süd-Richtung auf die elektrifizierte und zweigleisig ausgebaute Saalbahn durch Jena und der Ost-West-Verkehr auf die elektrifizierten zweigleisig ausgebauten Strecken durch Leipzig, sodass inzwischen nur noch Regionalverkehr im Hbf stattfindet. Ein Intermezzo des privaten Fernverkehrs gab es zwischen 2002 und 2006 mit dem InterConnex nach Berlin und weiter nach Rostock, welcher seit 2006 aus Kostengründen jedoch elektrisch betrieben wird und daher nur noch ab Leipzig und nicht mehr nach Gera fährt.[1]
Umbau 2005–2007
In den Jahren 2005 bis 2007 wurde der Bahnhof umfangreich saniert und im April 2007, kurz vor Eröffnung der Bundesgartenschau 2007, feierlich übergeben. Die Geraer Straßenbahn erhielt zeitgleich wieder eine Anbindung an den Hauptbahnhof.
Verkehr
Folgende Linien von DB Regio und Vogtlandbahn halten in Gera Hbf (Fahrplan 2011):
Linie Linienverlauf Taktfrequenz RE 1 Göttingen – Mühlhausen(Thür) – Erfurt – Jena-Göschwitz – Gera – Gößnitz – Zwickau (Sachs) Zweistundentakt RE 3 Erfurt – Weimar – Gera – Ronneburg (Thür) – Altenburg Zweistundentakt RE 4 Gera – Weida – Pößneck ob Bf – Saalfeld (Saale) Zweistundentakt * RE 12 Gera – Zeitz – Leipzig Zweistundentakt * RE 12 Gera – Weida – Zeulenroda unt Bf – Mehltheuer – Hof – Marktredwitz – Weiden (Oberpf) – Schwandorf – Regensburg Vierstundentakt RB 21 Gera – Hermsdorf-Klosterlausnitz – Jena-Göschwitz – Weimar Stundentakt **
ZweistundentaktRB 33 Gera – Weida – Pößneck ob Bf – Saalfeld (Saale) Zweistundentakt * RB 51 Gera – Zeitz – Leipzig Zweistundentakt * RB 103 Gera – Weida – Zeulenroda unt Bf Zweistundentakt VB 4 Gera – Berga (Elster) – Greiz – Plauen (V) unt Bf – Weischlitz Stundentakt Gera-Greiz
Zweistundentakt Greiz-WeischlitzAußerdem verkehrt morgens ein Regionalexpress durchgängig über Erfurt und Suhl bis nach Würzburg.
Anmerkungen:
* Durch Linienüberlagerung ergibt sich auf der Relation rechnerisch ca. ein Stundentakt.
** Der Stundentakt wird nur werktags und nur zwischen Jena-Göschwitz und Weimar gefahren, wovon morgens und am Nachmittag einige Züge auch bis Gera verkehren.Gleise
Der Bahnhof besitzt mehrere Gleise, wovon aber nur sechs einen Bahnsteig besitzen. Die Züge fahren gegenwärtig (Stand: 2010) wie folgt:
- Gleis 1: Züge nach Greiz/Plauen/Weischlitz und Cheb
- Gleis 2: Züge nach Erfurt/Leinefelde/Göttingen und Mehlteuer/Hof/Regensburg
- Gleis 3: Züge nach Leipzig/Weimar/Greiz und Altenburg
- Gleis 4: Züge nach Erfurt/Zeulenroda und Saalfeld
- Gleis 5: Züge nach Leipzig/Weimar/Saalfeld
- Gleis 6: Züge nach Leipzig/Katzhütte/Saalfeld/Chemnitz, bzw. Zwickau
Busbahnhof und Straßenbahn-Haltepunkt Hauptbahnhof/Theater
Vor dem Hauptbahnhof befindet sich der Geraer Busbahnhof. Hier beginnen/enden im Regionalverkehr Buslinien der Regionalverkehr Gera/Land GmbH (RVG), der Personen- und Reiseverkehrs GmbH (PRG), des Omnibusbetriebs Piehler, der THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft mbH sowie der Omnibusverkehr Saale-Orla Rudolstadt GmbH (OVS). Seit November 2006 hält die damals neu eröffnete Stadtbahnlinie 1 der Geraer Straßenbahn in einer Eisenbahnunterführung unter den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs.
Linie Lauf 1 Untermhaus – Heinrichstraße – Zwötzen OVS 44 Gera – Neustadt – Pößneck – Saalfeld OVS 101 Gera – Auma – Schleiz PRG 27 Gera – Weida – Hohenölsen – Greiz PRG 28 Gera – Weida – Hohenleuben – Zeulenroda RVG 200 Gera – Lindenkreuz – St. Gangloff – Reichenbach – Hermsdorf RVG 202 Gera – Münchenbernsdorf – Hopfenberg – Schwarzbach RVG 203 Gera – Caaschwitz – Crossen – Eisenberg RVG 204 Gera – Tautenhain – (Hermsdorf) – Eisenberg RVG 205 Gera – Mühlsdorf – Rüdersdorf – Hartmannsdorf – Gera RVG 208 Gera – Pölzig – Heuckewalde RVG/Piehler 213 Gera – Werdau – Zwickau RVG 214 Gera – Crimla – Weida RVG 219 Gera – Wünschendorf – Linda – Wolfersdorf – Seelingstädt RVG 221 Gera – Schafpreskeln – Wolfsgefärth – Seifersdorf RVG 222 Gera – Kaltenborn – Kraftsdorf – Hermsdorf RVG 233 Gera – Hundhaupten – Birkhausen RVG/GVB 235 Gera – Schwaara – Dorna – Röpsen – Gera RVG/THÜSAC 353 Gera – Schmölln – Altenburg Literatur
- Thomas Frister: Verkehrsknoten Gera. EK-Verlag, Freiburg (1999) ISBN 3-88255-268-9
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Gera Hauptbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gleisplan des Bahnhofs Gera Hbf auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 165,7 KB)
- Bilder vom Umbau des Bahnknotens Gera auf baustellen-doku.info
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