- Sparkasse Koblenz
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Sparkasse Koblenz
Hauptstelle in KoblenzStaat Deutschland Sitz Bahnhofstr. 11
56068 KoblenzRechtsform Anstalt öffentlichen Rechts Bankleitzahl 570 501 20[1] BIC MALA DE51 KOB[1] Verband Sparkassenverband Rheinland-Pfalz Website Sparkasse Koblenz Geschäftsdaten 2010[2] Bilanzsumme 4,07 Mrd. Euro Einlagen 671,25 Mio. Euro Mitarbeiter 961 Geschäftsstellen 59 Leitung Verwaltungsrat OB Joachim Hofmann-Göttig Vorstand Matthias Nester Liste der Sparkassen in Deutschland Die Sparkasse Koblenz mit Sitz in Koblenz ist mit einer Bilanzsumme von über vier Milliarden Euro die größte Sparkasse in Rheinland-Pfalz. Sie ging 1974 aus der Fusion von Stadt- und Kreissparkasse Koblenz hervor. Geschäftsgebiet ist die Stadt Koblenz sowie ein Teil des Landkreises Mayen-Koblenz. Die Sparkasse Koblenz hatte im Geschäftsjahr 2010 eine Bilanzsumme von 4,07 Mrd. Euro und verfügte über Spareinlagen von 671,25 Mio. Euro. Gemäß der Sparkassenrangliste 2010 liegt sie nach Bilanzsumme auf Rang 63. Sie verfügt über 59 Filialen und 961 Mitarbeiter.[3]
Inhaltsverzeichnis
Rechtsform und Haftung
Die Sparkasse Koblenz ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Seit der Änderung des Sparkassengesetzes am 1. Juli 2008 ist die Haftung des Zweckverbands, der aus Stadt Koblenz und Landkreis Mayen-Koblenz gebildet wird, für Verbindlichkeiten auf das Stammkapital begrenzt. Darüber hinaus haftet die Sparkasse Koblenz selbst. Sollte dieses nicht möglich sein, greift der Haftungsverbund aller deutschen Sparkassen und sorgt dafür, dass alle Verbindlichkeiten solidarisch übernommen werden. Diese Institutssicherung geht deutlich über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus.
Geschäftsgebiet
Das Geschäftsgebiet hat eine Fläche von 353 km². In den 28 Städten und Gemeinden in der Region Koblenz leben rund 191.000 Einwohner. Die Sparkasse Koblenz unterhält 54 Geschäftsstellen, 16 SB-Stellen, fünf Beratungscenter, eine fahrbare Geschäftsstelle, 97 Geldautomaten, 77 Selbstbedienungsterminals und 59 Kontoauszugsdrucker. Mit etwa 960 Mitarbeitern ist das Institut einer der bedeutendsten Arbeitgeber in der Region. (Stand: 2009[4])
Die Sparkasse Koblenz stellt die Versorgung aller Bürger mit finanzwirtschaftlichen Leistungen sicher. Wirtschaftsförderung und Standortsicherung sind weitere Ziele der Geschäftspolitik. Dazu gehört insbesondere die Finanzierung von kleinen und mittelständischen Betrieben. Außerdem engagiert sich die Sparkasse Koblenz über Spenden und Sponsoring in beträchtlicher Größenordnung auf den Gebieten Kultur, Sport, Wissenschaft und Soziales sowie in der Finanzierung der Schuldnerberatung.
Geschichte
Der Vorläufer der Sparkasse Koblenz, die Gründung eines Pfandhauses, geht auf einen Erlass vom 20. April 1804 durch den französischen Präfekten Mouchard de Chaban zurück. Koblenz hatte zu dieser Zeit etwa 10.000 Einwohner und gehörte zum französischen Département de Rhin-et-Moselle. Präfekt Chaban stattete das neue Institut mit 100.000 Francs aus. Nach dem Wiener Kongress 1815 kümmerten sich die Preußen um das Pfand- und Leihhaus. 1828 ist das nun Leih- und Sparkasse heißende Institut für den gesamten Regierungsbezirk zuständig und bleibt bis 1843 das einzige Geldinstitut in der Region. Nach dem die Stadt Koblenz 1845 ein eigenes Pfandhaus gegründet hatte, wird das alte Institut aufgelöst und die nun städtische Sparkasse eröffnet mit einem Einlagenbestand von 28.600 Talern.
1885 wird eine städtische Sparkasse in Ehrenbreitstein gegründet. Bis zur Eingemeindung von Ehrenbreitstein im Jahr 1937 bleibt sie eigenständig und kommt dann zur Stadtsparkasse Koblenz. Am 26. März 1892 folgt die Gründung einer Kreissparkasse für den Kreis Koblenz.
Der Erste Weltkrieg und die darauffolgende Besetzung des Rheinlands durch die Siegermächte hinterlassen ihre Spuren bei der Kreis- und Stadtsparkasse. Beide Sparkasse konzentrieren sich jetzt hauptsächlich auf die Finanzierung von Lebensmittelkäufen und die Familienunterstützung durch die kommunalen Körperschaften. Wegen der Inflation von 1923 wurde in Koblenz Notgeld herausgegeben. Nach Einführung der Rentenmark gehen die meisten Konten unter und die Stadtsparkasse weist nur noch ein Sparguthaben von 8.000 Rentenmark aus.
Im Zweiten Weltkrieg werden bei Luftangriffen die Hauptstellen beider Sparkassen in Koblenz zerstört. Die Archive sind ausgebrannt und wertvolle Urkunden vernichtet. Der Geschäftsbetrieb der Stadtsparkasse wird in einer Zweigstelle in Ehrenbreitstein betrieben. Die Sparkassenverwaltung zieht in verschiedene Hochbunker im Stadtgebiet um. Die Kreissparkasse geht in ein Hotel nach Stolzenfels. Nach dem Krieg lassen die Amerikaner vorerst nur den Betrieb der Kreissparkasse zu, da sie noch über größere Geldbestände verfügt. Das Abheben von Geld wird verboten.
Mit der Währungsreform 1948 müssen alle ihre Bestände an Reichsmark abliefern. Für den Umtausch stehen nur sechs Tage zur Verfügung. Lange Schlangen bilden sich in den Schalterhallen beider Sparkassen. 34.000 Konten werden abgewickelt.
Ein neues Sparkassengesetz tritt 1958 in Kraft und gibt den Sparkassen die Möglichkeit, durch Herauslösung aus ihrer starken Verflechtung mit den Gewährsträgern, sich erstmals wie selbstständige Wirtschaftsunternehmen zu entwickeln. Das Gesetz ist der Schlüssel zum enormen Aufschwung der Sparkassen.
Am 1. Juli 1974 fusionieren Stadt- und Kreissparkasse zur Sparkasse Koblenz. Notwendig wurde die Fusion vor allem wegen der voran gegangenen Gebietsreform in Rheinland-Pfalz. Aus dem Stand ist die neue Sparkasse die stärkste im Land. Ein Neubau ersetzte die alte Hauptstelle der Sparkasse in der Bahnhofstraße 1977/1978.
Ein folgenschwerer Bankraub auf die Geschäftsstelle Schenkendorfplatz ereignete sich am 5. Oktober 1982. Zwei Bankräuber nahmen fast 15 Stunden lang neun Geisel und erbeuteten 1,2 Millionen DM. Um ein Fluchtfahrzeug zu erpressen, schoss einer der Räuber dem 19 Jahre alten Bankkaufmann Detlef Becker ins Knie. In Folge verstarb dieser am 17. Oktober an einer Lungenembolie. Die Täter wurden gefasst und wegen Mordes verurteilt.
Im Jahr 2004 feierte die Sparkasse Koblenz ihr 200-jähriges Bestehen. Die Umstellung auf das neue EDV-System OneSystemPlus (OSP) der Finanz Informatik wurde nach langen organisatorischen Vorbereitungen am 11. September 2005 erfolgreich durchgeführt. Seit 1. Oktober 2005 gilt für die Beschäftigten der neue Tarifvertrag TVöD.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- ↑ Sparkassenrangliste 2010
- ↑ Sparkassenrangliste 2010
- ↑ Geschäftsbericht 2009
50.3545833333337.5920833333333Koordinaten: 50° 21′ 16″ N, 7° 35′ 31″ OKategorien:- Sparkasse in Rheinland-Pfalz
- Unternehmen (Koblenz)
- Unternehmen (Landkreis Mayen-Koblenz)
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