Bahnhof Offenburg

Bahnhof Offenburg
Offenburg
Offenburgbf2.JPG
Bahnhof Offenburg, 2005
Daten
Kategorie 2
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 7
Abkürzung RO
Eröffnung 1844
Profil auf Bahnhof.de Nr. 4745
Lage
Stadt Offenburg
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 28′ 33,7″ N, 7° 56′ 44,6″ O48.4760138888897.945725Koordinaten: 48° 28′ 33,7″ N, 7° 56′ 44,6″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Baden-Württemberg

i1i3i7i10i12i14i16i16i16i18

Der Bahnhof Offenburg der baden-württembergischen Stadt Offenburg ist einer der wichtigsten Knotenpunkte des Bahnverkehrs in Südbaden. Hier treffen sich die beiden Hauptstrecken der Rheintalbahn (Mannheim–Basel) und der in Offenburg beginnenden Schwarzwaldbahn nach Singen, darüber hinaus gehen von Offenburg verschiedene Regionallinien aus. Der Personenbahnhof verfügt über sieben Gleise an vier Bahnsteigen. In Offenburg ist auch die Bezeichnung „Offenburg Hauptbahnhof“ als Abgrenzung zum Haltepunkt Offenburg Kreisschulzentrum weit verbreitet. Der Bahnhof Offenburg wird im Bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis unter der Bezeichnung RO geführt.

Der Bahnhof hatte eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung für die Eisenbahnerstadt Offenburg, hat diese jedoch infolge der Stilllegung des Ausbesserungswerkes und des Rangierbahnhofes verloren. Letzterer wird nur mehr teilweise als Güterbahnhof genutzt, das Ausbesserungswerk ist inzwischen bis auf zwei Nebengebäude abgerissen worden. Der Bahnhof liegt etwa ein Kilometer nördlich der Altstadt und ist durch 18 verschiedene Buslinien vom 50 Meter entfernten Zentralen Omnibusbahnhof Offenburg (ZOB) zu erreichen.

Inhaltsverzeichnis

Gleisbelegung

  • Gleis 1 dient dem Fernverkehr Richtung Freiburg
  • Gleis 2 dem Regionalverkehr Richtung Freiburg
  • Gleis 3 dem Fernverkehr Richtung Karlsruhe und einzelnen RE Richtung Freiburg
  • Gleis 4 dem Regionalverkehr nach Straßburg und einzelnen RE nach Karlsruhe
  • Gleis 5 dem Regionalverkehr und einzelnen IC Richtung Konstanz
  • Gleis 6 dem Regionalverkehr Richtung Karlsruhe
  • Gleis 7 dem Regionalverkehr Richtung Freudenstadt und Bad Griesbach

Fernverkehr

Linie Zuglauf Takt
ICE 12 Berlin – Braunschweig – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – MannheimKarlsruheOffenburgFreiburgBasel (– Zürich – Interlaken-Ost) 2-Stunden-Takt
ICE 43 (Amsterdam CS – Duisburg –) bzw. (Hannover – Dortmund – Wuppertal –) Köln – Siegburg/Bonn – Frankfurt Flughafen – Mannheim – Karlsruhe – Offenburg - Freiburg – Basel einzelne Züge
IC 26 Stralsund – Hamburg – Hannover – Göttingen – Kassel – Gießen – Frankfurt(Main) – Heidelberg – Karlsruhe – Offenburg – Konstanz ein Zugpaar
IC/EC 30 (Westerland bzw. Ostseebad Binz –) Hamburg – Bremen – Dortmund – Duisburg – Köln – Koblenz – Mannheim – Stuttgart bzw. Karlsruhe – Offenburg – Freiburg – Basel – Chur 2-Stunden-Takt, EC-Züge halten nicht in Offenburg
IC 35 Norddeich Mole – Münster – Duisburg – Köln – Koblenz – Mannheim – Stuttgart bzw. Karlsruhe – OffenburgKonstanz einzelne Züge
IC 61 Nürnberg – Aalen – StuttgartPforzheim – Karlsruhe – Offenburg – Freiburg – Basel einzelne Züge

Siehe auch Intercity-Express#Aktuelle Netzstruktur, InterCity#Aktuelles Liniennetz

Regionalverkehr

Linie Zuglauf Takt
IRE Karlsruhe Hbf – Baden-Baden – Offenburg – Hausach – Villingen (Schwarzwald) – Donaueschingen – Singen (Hohentwiel) – Konstanz (– Kreuzlingen) 120-Minuten-Takt
RE Karlsruhe Hbf – Baden-Baden – Offenburg – Hausach – Villingen (Schwarzwald) – Donaueschingen – Singen (Hohentwiel) – Konstanz (– Kreuzlingen) 120-Minuten-Takt
RE Offenburg – Lahr (Schwarzw) – Emmendingen – Freiburg (Breisgau) Hbf – Bad Krozingen – Müllheim (Baden) – Basel Badischer Bf (– Basel SBB) 60-Minuten-Takt
RB Offenburg – Lahr (Schwarzw) – Emmendingen – Freiburg (Breisgau) Hbf – Bad Krozingen – Müllheim (Baden) – Basel Badischer Bf bzw. Neuenburg (Baden) 60-Minuten-Takt
OSB Offenburg – Appenweier – Kehl – Straßburg 60-Minuten-Takt, teilw. 30-Minuten-Takt
OSB Bad Griesbach – Oppenau – Oberkirch – Appenweier – Offenburg – Hausach – Alpirsbach – Freudenstadt Hbf 60-Minuten-Takt
OSB (Offenburg –) Biberach (Baden) – Zell am Harmersbach – Oberharmersbach-Riersbach 60-Minuten-Takt, bis Biberach nur einzelne Züge
OSB Offenburg– Appenweier – Achern ein Zugpaar montags bis freitags

An den Fernverkehr besteht Anschluss durch die Ortenau-S-Bahn (OSB), die Offenburg mit Straßburg, einmal Montag bis Freitag morgens mit Achern, mit Bad Griesbach und mit Freudenstadt verbindet. Hinzu kommen noch einige Züge nach Oberharmersbach-Riersbach, die bis Biberach gemeinsam mit dem Zugteil nach Hausach/Freudenstadt fahren und dort getrennt bzw. gekuppelt werden. Bis Dezember 2006 fuhren Züge der Ortenau-S-Bahn nach Hornberg, das nun nur noch durch die Regional-Express-Züge nach/von Konstanz erreicht wird.

Geschichte

Der an der Badischen Hauptbahn gelegene und 1844 eröffnete Bahnhof wurde von Friedrich Eisenlohr als kleinere Version des alten Karlsruher Bahnhofs gebaut.[1] Im Ersten Weltkrieg erfolgten mehrere Angriffe auf den Bahnhof. Der schwerste davon brachte am 22. Juli 1918 mit vier Volltreffern den gesamten Mittelbau des Empfangsgebäudes zum Einsturz.[2] Durch die Besetzung Offenburgs und Appenweiers infolge der Ruhrbesetzung im Februar 1923 war die Badische Hauptbahn unterbrochen. Daher mussten die Züge der Badischen Hauptbahn bis zum 12. Dezember 1923 über Donaueschingen, Hausach, Freudenstadt und Hochdorf in Richtung Pforzheim umgeleitet werden.[2] Im Zweiten Weltkrieg wurde als Umgehung südlich des Bahnhofs eine 1,18 km lange Verbindungskurve zwischen der Rheintalbahn und der Schwarzwaldbahn gebaut, die von 1940–1947 in Betrieb war und bald darauf abgebaut wurde.[3]

Im Jahr 1989 wurde erstmals in Erwägung gezogen, den Offenburger Bahnhof auszulagern. Als mögliche Standorte waren damals Appenweier oder Windschläg im Gespräch. Letztendlich scheiterte das Projekt aber am Protest der Offenburger Bürger, die ihren Bahnhof, der auch als Wahrzeichen der Stadt gilt, nicht hergeben wollten.

Seit Juni 2007 verkehren TGV-Züge von Paris über Straßburg und Stuttgart nach München. Daher wurde seit 10. Juni 2007 zeitweise ein Halbstundentakt mit Ortenau-S-Bahn-Triebwagen von Offenburg nach Straßburg eingeführt. Dafür wurden zum Beispiel alle noch endenden Ortenau-S-Bahn-Züge ab Kehl nach Straßburg verlängert.

2004 wurde ein neuer Bahnsteig gebaut und das ehemalige Gütergleis 7 für Personenzüge befahrbar gemacht. Dieses Gleis entlastet die Gleise 5 und 6. Ende 2006 wurden alle Bahnsteigdächer mit neuen Dachplatten versehen. 2007 wurde das Gleis 3 erneuert. Im Juli 2009 wurde der südliche Teil der Bahnsteige an den Gleisen 1/2 und 3/4 erhöht und verlängert. Die Bahnsteige sind mit Personenaufzügen erreichbar. Bis Ende Oktober 2009 wurde der Süd-Unterführungstunnel zur Oststadt hin durchgestoßen und dazu eine neue Bushaltestelle (Bahnhof/Ostseite) gebaut, sodass die Oststadt seit dem 22. Oktober 2009 besser an den Verkehr angeschlossen ist.

Ein Umbau des Bahnhofsgebäudes war für die Zeit ab Ende 2008 geplant, wird aber nun doch nicht vollzogen. Die europaweite Ausschreibung dazu lief zwischen November 2006 und Januar 2007.

Zukunftspläne

Die Rheintalbahn südlich von Offenburg und besonders der Bahnhof Offenburg in Richtung Freiburg im Breisgau gelten als Nadelöhr, da lediglich zwei Gleise für den überregionalen Güter-, den halbstündlichen bis stündlichen Regional-, sowie den etwa zweistündlichen Fernverkehr zur Verfügung stehen. Geplant wird deshalb der Bau eines dritten und vierten Gleises zwischen Offenburg und Basel, wogegen es aber heftigen Protest von Anwohnern gibt, die die Tunnelvariante unterhalb der Weststadt bevorzugen. Diese Variante wird jedoch wiederum von den Anwohnern der Weststadt kritisiert.

Im Zuge des Neu- und Ausbaustrecke sind, außer Schallschutzwänden, keine Veränderungen an der Bahnanlage des Bahnhofs vorgesehen.[4]

Weblinks

 Commons: Offenburg Hauptbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Deutsche Bahn AG:

Weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. Peter Pretsch: Friedrich Eisenlohr - Architekt der badischen Eisenbahn, Blick in die Geschichte Nr. 67 vom 24. Juni 2005, Zugriff am 1. November 2009
  2. a b Albert Kuntzemüller: Die badischen Eisenbahnen 1840–1940, Selbstverlag der Geographischen Institute der Universitäten Freiburg i. Br. und Heidelberg, Freiburg im Breisgau 1940, S. 129 ff.
  3. Scharf, Hans-Wolfgang: Die Schwarzwaldbahn und das Bahnbetriebswerk Villingen, EK Verlag, Freiburg/Br. 1980, S. 57
  4. DB ProjektBau (Hrsg.): Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel: Planfeststellungsabschnitt 7.1. Offenburg Süd–Hohberg. 12-seitige Broschüre mit Stand von Dezember 2008, Karlsruhe, S. 6

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”