- Stadion Wankdorf
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Stadion Wankdorf Stadion Wankdorf kurz vor dem Abriss Daten Ort Bern, Schweiz
Koordinaten (602007 / 201300)46.9627777777787.465Koordinaten: 46° 57′ 46″ N, 7° 27′ 54″ O; CH1903: (602007 / 201300) Eröffnung 18. Oktober 1925 Abriss 3. August 2001 Oberfläche Naturrasen Kapazität 22'000 Plätze (2001)
64'000 Plätze (1954)Spielfläche 105 x 68 m Verein(e) - BSC Young Boys (1925–2001)
Veranstaltungen - Weltmeisterschaft 1954: Gruppenspiele, Viertelfinal, Finale
- Finale im Europapokal der Landesmeister 1961
- Finale im Europapokal der Pokalsieger 1989
- Finale des Schweizer Cup 1930, 1934, 1937–1946, 1948–2000
Das Stadion Wankdorf war ein Fussballstadion in der Stadt Bern. Es war über 70 Jahre das Stadion des Fussballvereins BSC Young Boys und lange das grösste Stadion der Schweiz. Im August 2001 wurde das Stadion Wankdorf abgerissen und durch das 2005 fertiggestellte Stade de Suisse ersetzt.
In dem Stadion fand das später als Wunder von Bern bezeichnete Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 statt, durch das es weltbekannt wurde. Im Jahr 1961 fand das Finale im Europapokal der Landesmeister und 1989 das Europapokal der Pokalsieger-Finale in Bern statt.
Geschichte
Ab 1924 spielte YB auf dem Berner Wankdorffeld. Am 18. Oktober 1925 wurde das erste Wankdorfstadion mit insgesamt 22'000 Plätzen, davon 5'000 überdachte Stehplätze und 1'200 überdachte Sitzplätze, eröffnet. Während der 1930er-Jahre wurde es in mehreren Schritten ausgebaut: 1933 kam ein zweites Trainingsfeld hinzu, 1936 die Ecktürme. 1939 wurde mit dem Bau der Stehrampe gegenüber der Tribüne das Stadion auf 42'000 Zuschauerplätze erweitert. Für die Fussball-Weltmeisterschaft 1954 wurde das Stadion abgerissen und von den Architekten Haemmig und Muzzulini vollständig neu gebaut. Insgesamt 64'000 Zuschauer fanden nun auf 56'000 Steh- und 8'000 Sitzplätzen Platz.
2001 wurde das nun veraltete und baufällige Wankdorf abgerissen – die Zuschauerkapazität betrug aus Sicherheitsgründen gegen Schluss nur noch ca. 22'000 Plätze. Beim letzten Punktspiel im alten Stadion waren mit Fritz Walter und Gyula Grosics zwei der wichtigsten Spieler des wohl denkwürdigsten Spiels der Stadiongeschichte anwesend. Ein Rasenstück des Spielfelds fand seinen Weg in den Garten des Bundeskanzleramts in Berlin. Kurz nach dem Abriss begann man mit dem Bau eines neuen Stadions an gleicher Stelle. Das Stade de Suisse wurde Ende Juli 2005 fertiggestellt und eingeweiht.
Der Final um den Schweizer Cupsieger wurde bis 2000, bis auf wenige Ausnahmen, fast jedes Jahr in Bern ausgetragen. Seit 2006 findet der Cupfinal wieder in Bern statt, wird jedoch jährlich vergeben.
Fussballweltmeisterschaft 1954
- Siehe auch: Fussball-Weltmeisterschaft 1954
1954 fand im Wankdorf das Endspiel der Fussball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Ungarn statt, das als Wunder von Bern in die Fussballgeschichte einging.
In dem Spiel, das am 4. Juli 1954 stattfand, standen sich die klar favorisierte Mannschaft Ungarns und Deutschland gegenüber. Es erstaunte schon viele, dass es die Deutschen bis in das Finale geschafft hatten. Anfangs schien auch alles wie erwartet zu laufen, denn Ungarn führte bereits nach acht Minuten mit 2:0. Allerdings schafften die Deutschen nur zehn Minuten später bereits den Ausgleich zum 2:2. Das Spiel bleib sehr lange ausgeglichen, es fiel aber lange kein Tor. Doch in der 84. Minute geschah das, was keiner erwartet hatte: Helmut Rahn schoss Deutschland zum Weltmeister. Legendär ist dabei der Kommentar von Herbert Zimmermann.
Für Deutschland wird das Spiel gelegentlich als „die eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland“ bezeichnet. Neun Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges schien der Weltmeistertitel ein ganzes Volk aus den Entbehrungen und Depressionen der Nachkriegszeit zu reissen.
Seit diesem Spiel ist das Wankdorfstadion eines der bekanntesten der Welt.
Weblinks
- wankdorfstadion.ch: Inoffizielle Homepage des Stadions
- groundhopping.de: Besucherbericht von 2000
1930 Montevideo | 1934 Rom | 1938 Colombes | 1950 Rio de Janeiro | 1954 Bern | 1958 Stockholm | 1962 Santiago de Chile | 1966 London | 1970 Mexiko-Stadt | 1974 München | 1978 Buenos Aires | 1982 Madrid | 1986 Mexiko-Stadt | 1990 Rom | 1994 Pasadena | 1998 Saint-Denis | 2002 Yokohama | 2006 Berlin | 2010 Johannesburg | 2014 Rio de Janeiro | 2018 Moskau | 2022 Lusail
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