Steven Gerrard

Steven Gerrard
Steven Gerrard
Spielerinformationen
Voller Name Steven George Gerrard
Geburtstag 30. Mai 1980
Geburtsort Whiston, England
Größe 185 cm
Position Mittelfeld
Vereine in der Jugend

1989–1998
Whiston Juniors
FC Liverpool
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1998– FC Liverpool 388 (84)
Nationalmannschaft2

1998
1999–2000
2000–
England U-16
England U-18
England U-21
England
5 0(?)
2 0(?)
4 0(1)
89 (19)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 24. September 2011
2 Stand: 24. September 2011

Steven George Gerrard, MBE[1] [ˈdʒɛʀɑːd] (* 30. Mai 1980 in Whiston, Merseyside) ist ein englischer Fußballspieler. Zumeist im zentralen Mittelfeld eingesetzt, spielt er seit seiner Kindheit für den FC Liverpool, den er zudem seit 2003 als Mannschaftskapitän anführt. Größte Erfolge waren hier auf internationaler Ebene 2001 der Sieg im UEFA-Pokal und 2005 in der Champions League sowie in heimischen Wettbewerben je zwei FA-Cup- (2001, 2006) und Ligapokaltrophäen (2001, 2003). Gerrard ist zudem seit dem Jahr 2000 englischer A-Nationalspieler und hat an jeweils zwei Europa- (2000, 2004) und Weltmeisterschaften (2006, 2010) teilgenommen. Seine besondere Stärken liegen neben den Führungsqualitäten, Passicherheit und Zweitkampfstärke in der herausragenden Schusstechnik, wodurch ihm auch zahlreiche Treffer aus größerer Entfernung gelungen sind.

Inhaltsverzeichnis

Die frühen Jahre

Steven Gerrard kam Ende Mai 1980 im Whiston Hospital, rund zehn Kilometer östlich vom Liverpooler Stadtzentrum entfernt, zur Welt. Als Zweitgeborener nach seinem Bruder Paul wuchs er in einem wohlbehüteten, bescheidenen und vor allem fußballaffinen Umfeld auf. Der Vater lebte dem Junior seine große Leidenschaft für den FC Liverpool vor und unterstützte folglich stets dessen frühen Schritte auf den Sportfeldern. Die Schulzeit empfand der junge Steven als lästige Pflicht. Er verhielt sich in den Klassenräumen zumeist schüchtern, die Leistungen waren durchschnittlich und der Fokus lag auf den Rasenflächen neben den Gebäuden der St. Michael's School, die er zunächst besuchte. Für die Wahl der weiterführenden Schule Cardinal Heenan Catholic High School war wichtig, dass diese Gerrards fußballerischen Talente unterstützte und somit war unerheblich, dass er an der katholischen Schule „konfessionsfremd“ war. Ein wichtiger Vorteil war zudem, dass er nun für Liverpool-Jugendauswahlmannschaften antreten durfte, die häufiger von Talentsichtern begutachtet wurden.

Gerrards Verbindung zum FC Liverpool war da jedoch bereits gefestigt. Ab dem Alter von acht Jahren war er Teil der Jugendarbeit bei den „Reds“, die von dem ehemaligen Spieler Steve Heighway geleitet wurde. Eingefädelt hatte den Kontakt ein Mitarbeiter Heighways, der gut befreundet war mit dem Trainer des Freizeitteams Whiston Juniors, für die Gerrard zu diesem Zeitpunkt wiederum spielte (und dies auch weiter tat). Zu den frühen Weggefährten zählten spätere Nationalspieler wie Jason Koumas und Michael Owen. Vor allem im Zusammenspiel mit Owen zeigten sich schon in U-12-Spielen des FC Liverpool die hohe Qualität dieses Jahrgangs. Weitere Bestätigung schien zu folgen, als Gerrard neben Owen sowie Stephen Wright und Neil Murphy im Alter von 14 Jahren eine Einladung zum Vorspielen für ein zweijähriges Stipendium an der damals nationalen Fußballakademie in Lilleshall bekam. Trotz guter Eindrücke lehnten ihn die Vertreter dort aber im Gegensatz zu Owen ab – die große Enttäuschung darüber hallte bei Gerrard noch lange nach, zumal die Gründe primär darin zu liegen schienen, dass er zu diesem Zeitpunkt für sein Alter recht klein war. Von Seiten renommierter Klubs hingegen brachte man ihm größere Wertschätzung bei und neben konkreten Angeboten von Manchester City, dem FC Everton und Tottenham Hotspur zeigte sich auch Manchester United an einer Verpflichtung interessiert. Zu einem Wechsel kam es jedoch nicht und Gerrard erhielt nach Ablauf der U-16-Saison einen zweijährigen Ausbildungsvertrag („YTS“). Weitere „Belohnung“ war für ihn im Mai 1996 die Nominierung in den Kader für das Finalspiel des FA Youth Cups – wo er den 4:1-Sieg gegen West Ham United (mit Frank Lampard und Rio Ferdinand) von der Ersatzbank aus beobachtete.

Die Ausbildung im YTS-Programm sah zunächst vor, dass die Übungseinheiten an der Universität Liverpool absolviert werden sollten und erst später trainierten die Talente im Leistungszentrum in Melwood Seite an Seite mit den Spielern aus der ersten Mannschaft. Zu einem besonderen Bezugspunkt entwickelte sich für Gerrard dort Jamie Redknapp, vor allem deswegen, weil Redknapp in etwa die selbe Position bekleidete. Eine reibungslose Entwicklung hin zum Profikader fand jedoch nicht statt. Dies lag primär daran, dass Gerrard in seiner Wachstumsphase häufig mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Der Verein sah erst einmal – auch im Gegensatz zu jüngeren Spielern – von einem Profivertrag ab, aber nach intensiven Gesprächen mit Gerrards Vater einigten sich die Parteien auf einen Dreijahresvertrag, dotiert mit wöchentlich 700 Pfund im ersten Jahr, danach 800 und zuletzt 900 Pfund. Die Fortschritte folgten nun in immer kürzeren Intervallen und durch gute Leistungen zu Beginn der Saison 1998/99 in der U-19-Auswahl des Klubs kam er der Profimannschaft schnell näher. Einen großen Anteil daran hatte der neue französische Trainer Gérard Houllier, der im Sommer 1998 zum FC Liverpool gestoßen war und das Team zunächst (bis Anfang November 1998) in Personalunion mit Roy Evans betreute. Houllier beförderte Gerrard in den Kader der ersten Mannschaft und wies den Neuling strikt an, seine Ernährung umzustellen und sich vermehrt über Kraftübungen für den Profifußball vorzubereiten. Dass sich Houllier im Nachgang als Gerrards wahrer Entdecker bezeichnete und gar äußerte, den Schützling vor der Reservemannschaft „gerettet“ zu haben, kritisierte dieser in seiner Autobiografie von 2006 deutlich und stellte klar, dass neben der Arbeit in der Jugendakademie vielmehr Evans für die Entwicklung hin zum Profifußballer gerühmt werden müsse, der Vertrag bereits vor Houlliers Verpflichtung unterzeichnet worden sei und Gerrard als Kapitän der englischen U-18-Auswahl schwerlich unbeachtet sein konnte.

Profikarriere

Im Verein

Kurz nachdem er beim UEFA-Pokal-Auswärtsspiel in der dritten Runde gegen Celta Vigo (1:3) auf der Ersatzbank Platz genommen hatte, bestritt Gerrard am 29. November 1998 sein erstes Premier League-Spiel für Liverpool, als er gegen die Blackburn Rovers (2:0) kurz vor Schluss für Vegard Heggem auf der Rechtsverteidigerposition eingewechselt wurde.[2] Kurz darauf stand der Neuling im Auswärtsspiel bei Tottenham Hotspur erstmals in der Startelf und musste im rechten Mittelfeld im 3-5-2-System gegen niemand geringeren als den späteren Fußballer des Jahres in England David Ginola antreten. Gerrard bezeichnete das Duell gegen den Franzosen, der mit Houllier zu allem Überfluss seit der verpassten WM-Qualifikation 1994 mit Frankreich noch eine private Rechnung offen hatte, als „Alptraum“, wurde von diesem mehrfach überlaufen, musste zahlreiche Flanken zulassen und wurde dennoch nicht mit einer Auswechslung „erlöst“. Trotz dieser Ernüchterung vertraute ihm Houllier auch weiterhin und im Rückspiel gegen Celta Vigo (0:1) zeigte Gerrard erstmals auf der gewohnten zentralen Position seine Stärken. Nach der nahezu bedeutungslosen und mit wenig Druck behafteten Partie – neben der Hinspielniederlage fehlten Liverpool zahlreiche Leistungsträger – wurde Gerrard die Ehrung zum besten Spieler („Man of the Match“) zuteil. Am Ende der Saison 1998/99 hatte Gerrard insgesamt zwölf Premier-League-Spiele absolviert, wenngleich er nur in vier Partien von Beginn an dabei gewesen war.[3][4] Sein erstes Tor für Liverpool erzielte er am 5. Dezember 1999 gegen Sheffield Wednesday zu Beginn einer Saison 1999/2000, in der Gerrard der sportliche Durchbruch bis in die englische A-Nationalmannschaft hinein gelang. Neben seinen flexiblen Auftritten, bei denen er auch auf den beiden Außenverteidigerpositionen und im rechten Mittelfeld aushalf[5], waren speziell die Leistungen im zentralen Mittelfeld auffällig, mit denen er sogar Mannschaftskapitän Jamie Redknapp große Konkurrenz machte – dessen Zeichen im folgenden Jahr wiederum verletzungsbedingt auf Abschied standen. Mit seiner Fähigkeit, sich aus der eigenen Hälfte die Bälle zu erobern und anschließend entweder mit schnellen Antritten oder mittels sicheren Passspiels Offensivaktionen einzuleiten sowie seiner „Verbissenheit“ im Zweikampf erinnerte er stilistisch an den ehemaligen Liverpooler „Europapokalhelden“ Graeme Souness.[6]

Die Saison 2000/01 brachte Gerrard und dem FC Liverpool das „Pokal-Triple“ aus FA Cup, Ligapokal und UEFA-Pokal und – bedeutend wichtiger für die finanzielle Situation – mit dem dritten Platz in der Premier League die ersehnte Qualifikation und den Zugang zu den „Geldtöpfen“ der Champions League. Große Bedeutung hatte für Gerrard der im Juli 2000 verpflichtete 35-jährige Gary McAllister, durch den er zwar – wie auch durch Dietmar Hamann – teils ins ungeliebte rechte Mittelfeld verdrängt wurde, der ihm aber gleichzeitig in Bezug auf Spielintelligenz und Übersicht weitere Facetten beibrachte. Den Anfang der Titelserie machte der Ligapokal, als Gerrard am 25. Februar 2001 im Finale gegen Birmingham City mit Hamann das Mittelfeldzentrum bildete, bevor er in der 78. Minute beim Stand von 1:0 für McAllister ausgewechselt wurde – die Partie ging nach einem späten 1:1 noch ins Elfmeterschießen. Die größte Bedeutung der drei Titel maß Gerrard dem anschließenden FA-Cup-Erfolg bei, als der FC Liverpool im Millennium Stadium gegen ein überlegenes FC Arsenal einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg umdrehte und sich Gerrard im direkten Duell mit dem von ihm hoch respektierten Patrick Vieira behauptete. Vier Tage danach folgte Gerrards erster internationaler Titel. Im Dortmunder UEFA-Pokal-Finale besiegte er mit den „Reds“ das spanische Überraschungsteam Deportivo Alavés nach spannendem Spielverlauf inklusive Golden Goal-Entscheidung mit 5:4 und steuerte selbst das Tor zum 2:0-Zwischenstand bei.[7] Zum Ende der erfolgreichen Saison 2000/01, in der Gerrard insgesamt zehn Pflichtspieltore gelungen waren, bot ihm die Vereinsführung einen langfristigen Vertrag über sechs Jahre an. Nach kurzen Verhandlungen einigten sich die Parteien auf eine Laufzeit von vier Jahren und ein neues Wochengehalt von 50.000 Pfund.[8]

In seiner ersten Champions-League-Saison 2001/02 zog Gerrard bis ins Viertelfinale vor, in dem er mit Liverpool nach einem 1:0-Hinspielsieg und anschließender 2:4-Niederlage in Leverkusen ausschied – beim Treffer zum 0:1 unterlief ihm dabei gegen Michael Ballack ein Fehler. Weitere Fortschritte waren in der Premier League zu verzeichnen und 80 Punkte bedeuteten die Vizemeisterschaft hinter dem FC Arsenal. Als Problem hatte sich bei Gerrard jedoch das ungezügelte Zweikampfverhalten herausgestellt, das ihm bereits im September 2001 nach einem Foul mit beiden Beinen in George Boateng von Aston Villa eine rote Karte eingehandelt hatte. Schon im Teenageralter hatte er mit einem Sportpsychologen an seiner diesbezüglichen Einstellung gearbeitet, die Härte aber stets als „Teil seines Spiels“ verstanden. Der nächste weit beachtete Vorfall ereignete sich im Dezember 2002; leidtragender war hier Gary Naysmith vom FC Everton.[9] Obwohl mit großen Hoffnungen und Titelträumen gestartet, verlief die Saison 2002/03 für Gerrard enttäuschend und endete gar damit, dass mit dem fünften Rang die erneute Champions-League-Qualifikation misslang. Verantwortlich dafür waren sowohl die teuren Fehleinkäufe für fast insgesamt 18 Millionen, von denen mit Salif Diao, Bruno Cheyrou und vor allem der nach der WM 2002 gefeierte senegalesische Nationalspieler El Hadji Diouf (anstellte des als „schwierig“ eingestuften Leihspielers Nicolas Anelka) allesamt enttäuschten, als auch Gerrards unbeständige Leistungen, die dieser später mit mentalen Problemen aufgrund der sich abzeichnenden Scheidung seiner Eltern begründete. Einziger sportlicher Höhepunkt war der Ligapokalerfolg am 2. März 2003, in dessen Finale Gerrard sogar den ersten Treffer zum 2:0-Finalsieg gegen Erzrivale Manchester United schoss. Im Oktober 2003 löste Gerrard den Finnen Sami Hyypiä als Kapitän des FC Liverpool ab[10] und unter neuer Führung errangen die „Reds“ zumindest wieder die Vizemeisterschaft, die aber nicht darüber hinweg täuschen konnte, dass der Abstand zu Titelträger FC Arsenal 30 Punkte betrug, sich die „Ära Houllier“ dem Ende zuneigte und sich auch Gerrard Fragen zu seiner sportlichen Zukunft stellte.[11] Da aufgrund der besonderen Rivalität ein Wechsel zu Manchester United von vornherein ausgeschlossen schien, kristallisierte sich der FC Chelsea als nächste Station heraus, der unter dem neuen finanzstarken Eigentümer Roman Abramowitsch seit 2003 eine hochkarätige Mannschaft aufbaute und ab 2004 mit José Mourinho einen renommierten Trainer verpflichtete, der sich wiederum sehr an dem Liverpooler Kapitän interessiert zeigte. Die Verhandlungen zogen sich über das EM-Turnier 2004 in Portugal hinweg. Der Wechsel scheiterte dann aber, weil sich Gerrard im letzten Moment dafür entschied, in Liverpool zu bleiben. Dazu beigetragen hatte auch, dass ihn Houllier-Nachfolger Rafael Benítez während eines Aufenthalts im englischen Mannschaftsquartier von seinem Konzept zur sportlichen Zukunft überzeugen konnte.[12][13]

Auf Initiative von Benítez wurde Gerrards Spiel fortan um eine Facette erweitert, indem sich der vormalige Mittelfeldakteur nun optional als Angriffsspieler versuchen sollte. Dabei war hilfreich, dass Benítez mit Xabi Alonso für Verstärkung im zentralen Mittelfeld sorgte, der gemeinsam mit Hamann für die notwendigen Freiräume im Spiel des Kapitäns sorgen sollte. Die Saison 2004/05 war für Gerrard im vielerlei Hinsicht von hohem emotionalen Wert. Sie begann mit der großen Enttäuschung, als sein guter Jugendfreund Michael Owen den Verein in Richtung Real Madrid verließ, entwickelte dann aber speziell in der Champions League zahlreiche sportliche Höhepunkte. Bereits in der Gruppenphase drohte das Aus, als der FC Liverpool in der letzten Partie gegen Olympiakos Piräus nach einem 0:1-Halbzeitstand noch drei Tore für das Weiterkommen benötigte und Gerrard selbst vier Minuten vor Schluss zum 3:1-Endstand traf. Nach weiteren Siegen gegen Bayer Leverkusen, Juventus Turin und dem FC Chelsea stand er in Istanbul mit seinem Team dem AC Mailand gegenüber. In einer denkwürdigen Partie lagen die „Reds“ zur Halbzeit bereits mit 0:3 hinten, bevor Gerrard nach der zusätzlichen Hereinnahme von Mittelfeldspieler Hamann für Verteidiger Steve Finnan (und gleichzeitiger Umstellung auf eine Dreier-Abwehrkette) nach vorne rückte. Diese Maßnahme zahlte sich insofern aus, als der Kapitän in der 54. Minute auf 1:3 verkürzte und nach einem weiteren Tor durch Vladimír Šmicer in der 60. Minute einen Elfmeter heraus holte, den Xabi Alonso per Nachschuss zum 3:3 verwertete. Als „Milan“ kurz vor Ablauf der 90 Minuten Serginho einwechselte, nahm Gerrard erneut eine veränderte Position ein und duellierte sich mit dem schnellen Brasilianer nun als Rechtsverteidiger bis zum Ende der Verlängerung. Im Elfmeterschießen war Gerrard als fünfter Schütze vorgesehen; er musste jedoch nicht mehr antreten, da zuvor die Mailänder Serginho, Andrea Pirlo und Andrij Schewtschenko entscheidend verschossen hatten. Weniger Glück hatte Gerrard – auch aufgrund der starken Fokussierung auf die Champions League – in der Premier League mit Platz 5 und im Ligapokalfinale gegen den FC Chelsea (2:3 n.V.), in dem Gerrard sogar das Malheur eines Eigentors widerfuhr.[14] Dieser „Makel“ hielt den europäischen Fußballverband aber nicht davon ab, Gerrard im Jahr 2005 zum UEFA-Klubfußballer des Jahres auszuzeichnen.[15] – später im Jahr wählte ihn die renommierte französische Zeitschrift France Football im November 2005 hinter Ronaldinho und Frank Lampard noch zu Europas drittbestem Spieler des Jahres.

Steven Gerrard setzt mit seinem starken rechten Fuß zum Schuss an.

In der folgenden Saison 2005/06 bestätigte Gerrard seine neu gefundenen Angriffsspielerqualitäten und schoss insgesamt 23 Pflichtspieltore. Dazu beigetragen hatte Benítez' Entscheidung für das zentrale Mittelfeld zusätzlich Mohamed Sissoko zu verpflichten und Gerrard ins rechten Mittelfeld zu versetzen, mit weitgehenden Freiheiten für Vorstöße nach vorne. Entscheidend war sein Beitrag im Finale des FA Cups, kurz nachdem ihn seine Spielerkollegen der Premier League zu Englands Fußballer des Jahres gewählt hatten. Im Endspiel gegen West Ham United schoss er zunächst zwei Tore zum 3:3, darunter erneut ein spektakulärer Weitschusstreffer in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit, der die „Reds“ in die Verlängerung rettete. Schließlich behielt der FC Liverpool im Elfmeterschießen die Oberhand und auch Gerrard verwandelte seinen Strafstoß.[16][17] Nächster sportlicher Höhepunkt war für Gerrard im Jahr 2007 das erneute Erreichen des Champions-League-Endspiels gegen den AC Mailand, das aber mit 1:2 verloren ging – Gerrard hatte dabei eine gute Chance freistehend vor Dida vergeben. Zuvor im April 2007 hatte er gegen den PSV Eindhoven sein 15. Tor in der Königsklasse erzielt und damit den vormaligen Europokalrekord im Verein von Ian Rush übertroffen. In der Premier League verpasste er mit dem FC Liverpool wieder den „großen Wurf“ und wurde nur Dritter, wobei sich die kritischen Stimmen, die Gerrards neuer Rolle als nicht optimal empfanden, wieder mehrten.[18] Gerrards Antwort darauf war eine weitere mit Höhepunkten gespickte Saison 2007/08. Mit 21 Pflichtspieltreffern – darunter war eine Serie von neun Toren in zehn Spielen – ermöglichte der „Mittelfelddynamo“ seinem Klub eine weitere Halbfinalteilnahme in der Champions League; wichtige „Treffer“ mit hoher psychologischer Wirkung waren sein Tor zum 2:0 im Achtelfinalhinspiel gegen Inter Mailand in „letzter Sekunde“ und im anschließenden Viertelfinale gegen Arsenal, als er im Rückspiel (nach einem 1:1 in London) mit seinem Elfmetertor zum 3:2 in der 85. Minute die Nerven behielt. In der Schlussphase der Premier League agierte Gerrard zumeist neben Fernando Torres als „zweite Spitze“ und sicherte dem Verein gegenüber dem aufstrebenden Lokalrivalen aus Everton den vierten Platz.[19] Weiter in Topform präsentierte sich Gerrard in einer Saison 2008/09, die ihn mit 16 Ligatoren auf den dritten Platz in der nationalen Torjägerwertung katapultierte und ihm ein weiteres Mal die Ehrung zu Englands Fußballer des Jahres einbrachte – im Gegensatz zu drei Jahren zuvor nun in der Journalisten-Wahl – und darüber hinaus unterzeichnete er im Juli 2009 eine weiteres Vertragsverlängerung bis zum Ende der Saison 2012/13.[20] Anders als in den vorausgegangen Jahren war Gerrard mit dem FC Liverpool bis zum Schluss ein Anwärter auf den Gewinn der englischen Meisterschaft, aber 86 Punkte reichten knapp nicht hinter Manchester United mit 90 Zählern. In der Champions League scheiterte Liverpool wie im Vorjahr am FC Chelsea. Hauptverantwortlich dafür war bereits die 1:3-Heimniederlage im Viertelfinalhinspiel, in dem Gerrard gegen Michael Essien große Probleme offenbarte, die mutmaßlich auch auf Verletzungsprobleme zurückzuführen waren – Gerrard fehlte anschließend länger, darunter im Rückspiel (4:4). Persönlicher Erfolg war zuvor sein 100. Treffer für den FC Liverpool am 1. Oktober 2008 gegen Eindhoven.[21][22]

Steven Gerrard, 2010

Die Verletzungssorgen hielten in der Spielzeit 2009/10 an und obwohl er mit zwölf Treffern wieder zweitbester Torschütze seines Klubs war, glichen die Leistungen nicht denen aus den vergangenen vier bis fünf Jahren. Grund dafür war auch der Weggang von Xabi Alonso, der mit seinem Passspiel die ideale Ergänzung für Gerrard bei dessen Vorstößen in die Spitze neben Torres gewesen, der wieder unglücklicherweise auch noch häufig abwesend war. So fehlte im Spiel von Gerrard die gewohnte Dynamik und der FC Liverpool endete in der Premier League auf einem enttäuschenden siebten Rang.[23]

In der Nationalmannschaft

Hauptsächlich wegen der Nichtberücksichtigung für die nationale Akademie in Lilleshall begann Gerrards internationale Karriere noch nicht in der englischen U-15-Auswahl, sondern erst am 3. Februar 1996 in der U-16-Mannschaft. Hier wurde er gegen Dänemark erstmals eingewechselt und beim nächsten Aufeinandertreffen mit Irland kurz darauf – mit dabei beim Gegner waren Spieler wie Richard Dunne und Stephen McPhail – war Gerrard nicht nur in der Anfangsformation, sondern zeigte sich auch als „Chef“ im Mittelfeld und trat als Torschütze zum 2:1-Sieg in Erscheinung. Es folgten weitere Einsätze unter Juniorentrainer Howard Wilkinson für die U-18- und U-21-Mannschaften, bevor ihn Kevin Keegan im Februar 2000 erstmals im Rahmen des Freundschaftsspiels gegen Argentinien in den Kader der A-Nationalmannschaft einlud. Hier musste er jedoch nach ersten Trainingseinheiten mit den „Three Lions“ aufgrund von Rückenproblemen wieder vorzeitig abreisen.[24] Zu seinem Debüt kam Gerrard einen Tag nach seinem 20. Geburtstag am 31. Mai 2000. Dort besiegte er im Wembley-Stadion die Ukraine mit 2:0 und fand anschließend seinen Weg in den Kader für die Euro 2000 in Belgien und den Niederlanden. Dort fristete er zunächst sein „Reservistendasein“ und verfolgte die anfänglich 2:3-Niederlage Englands gegen Portugal von der Bank aus mit. Als Alan Shearer im wichtigen zweiten Gruppenspiel gegen den Erzrivalen aus Deutschland in der 53. Minute die 1:0-Führung gelang, war aber sein Moment gekommen. Keegan entschloss sich dazu, das Resultat über die verbleibende Zeit zu retten und wechselte ihn acht Minuten später für Stürmer Michael Owen mit der deutlichen Vorgabe ein, sowohl die generischen Angriff im Allgemeinen zu stören und speziell die Kreise von Kreativspieler Mehmet Scholl zu durchkreuzen. Dies gelang Gerrard außerordentlich gut, die Partie endete 1:0 und Keegan sah Gerrard für das entscheidende Gruppenspiel gegen Rumänien für die Anfangself vor. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch; Gerrard musste verletzungsbedingt passen und die 2:3-Pleite ohne ihn bedeutete das vorzeitige Aus für England in dem Endrundenturnier.[25]

Als Keegan kurz darauf im Oktober 2000 nach einer 0:1-Heimniederlage in der WM-Qualifikation gegen Deutschland seinen Rücktritt bekannt gab, plädierte Gerrard weiter für einen englischen Trainer, da er vermutete, dass dieser seinem Spiel offener gegenüber stehe. Dass er mit dieser Einschätzung – wie schon im Falle von Houllier in Liverpool – falsch lag, zeigte sich schnell, denn Nachfolger Sven-Göran Eriksson sah ihn als zentrales Element in der von ihm neu zusammengestellten Mannschaft an. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten und rund ein halbes Jahr nach der ersten Nominierung für das Freundschaftsspiel am 28. Februar 2001 gegen Spanien folgte ein denkwürdiger Auftritt in München gegen Deutschland. Eine vor allem in der zweiten Hälfte entfesselt aufspielende englische Mannschaft gewann mit 5:1 Toren und Gerrards erster Länderspieltreffer per Distanzschuss zum zwischenzeitlichen 2:1 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte für die notwendige psychologische Befreiung gesorgt. England qualifizierte sich fortan als Gruppenerster vor Deutschland für die WM 2002 in Japan und Südkorea, an der Gerrard jedoch nicht teilnahm, weil er sich wegen chronischer Beschwerden einer Leistenoperation – an beiden Seiten zur Muskellockerung – unterziehen musste.[26] Zwei Jahre später folgte die Euro 2004 in Portugal, bei der Gerrard im zentralen Mittelfeld wieder Stammspieler war. In der ersten Partie gegen Titelverteidiger Frankreich unterlief ihm beim Stand von 1:1 kurz vor dem Abpfiff ein schwerer Fehler, als sein Rückpass vom gegnerischen Stürmer Thierry Henry abgefangen wurde, der wiederum freistehend von Torhüter David James nur noch per Foul gestoppt werden konnte – den fälligen Elfmeter verwandelte Zinédine Zidane zum 2:1-Endstand. Die Niederlage richtete letztlich aber keinen nachhaltigen Schaden an, denn nach sicheren Siegen gegen die Schweiz (3:0) und Kroatien (4:2) erreichten die „Three Lions“ das Viertelfinale – dabei hatte Gerrard den Treffer zum Endstand gegen die „Eidgenossen“ erzielt. Dort sah es gegen den Gastgeber aus Portugal auch lange nach einem Sieg für England aus, als Gerrard beim Stand von 1:0 in der 82. Minute für Owen Hargreaves den Platz verließ, aber dann mit ansehen musste, wie noch der Ausgleich fiel und sein Team im Elfmeterschießen scheiterte.[27] Weitere zwei Jahre darauf war Gerrard auch im englischen Kader für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Er erzielte jeweils ein Tor gegen Trinidad & Tobago (2:0)[28] und Schweden (2:2)[29], aber ein weiteres Mal war für seine Mannschaft in einem Viertelfinale im Elfmeterschießen Portugal die Endstation. Gerrard war dabei einer der drei englischen Spieler, deren Strafstoß vom portugiesischen Torwart Ricardo pariert wurde.[30]

Im Anschluss an die WM 2006 und die „Ära Eriksson“ wurde er von Nachfolger und Ex-Kotrainer Steve McClaren zum Vizekapitän hinter John Terry ernannt und vertrat ihn in dieser Rolle, als England durch Niederlagen in Qualifikationsspielen gegen Russland (1:2) und Kroatien (2:3) das Endrundenturnier der Euro 2008 in der Schweiz und Österreich verpasste.[31] Als Konsequenz daraus entschied die Football Association den Vertrag von McClaren vorzeitig aufzulösen und im Dezember 2007 Fabio Capello als neuen englischen Nationaltrainer einzusetzen. Unter Capello behielt Gerrard zunächst das Kapitänsamt, bevor sich der Italiener für Terry entschied und in weiterer Folge sogar Rio Ferdinand zum Ersatzkapitän beförderte. Wiedererstarkt qualifizierte sich England sicher für die WM 2010 in Südafrika. Dabei nahm Gerrard auch persönlich mit zwei Toren zum 5:1-Sieg erfolgreich Revanche an Kroatien. Beim WM-Endrundenturnier selbst war er plötzlich wieder Kapitän der „Three Lions“, nachdem Terry in dieser Funktion abgesetzt worden war und sich Ferdinand im Trainingslager verletzt hatte. Die hohen Erwartungen der Fans an die englische Mannschaft, die nach der sehr erfolgreichen Qualifikation aufgekommen waren, wurden jedoch während des Turniers nicht erfüllt, da die „Three Lions“ zuerst mit zwei Unentschieden in der Gruppenphase als Gruppenzweiter in die K.O.-Runde einzogen und danach mit der bis dato höchsten WM-Niederlage im Achtelfinale an Deutschland (1:4) scheiterten.

Abseits des Fußballfelds

Steven Gerrard hat einen älteren Bruder mit dem Namen Paul – nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen und gleichnamigen Everton-Torhüter – und ist seit 2007 mit dem bekannten britischen Model Alex Curran verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Töchter und erwartet 2011 ein weiteres Kind.[32]

Er ist Träger des Ordens MBE (Member of the Order of the British Empire), den ihm Königin Elisabeth II. am 21. März 2007 für seine Verdienste für den Sport verliehen hatte. Eine weitere Ehrung und Anerkennung der sportlichen Errungenschaften wurde ihm im Juli 2008 durch die Liverpool John Moores University zuteil.[33]

Im September 2006 veröffentlichte er seine Autobiografie, die von dem Ghostwriter Henry Winter verfasst und bei den British Book Awards zum besten Sportbuch gewählt wurde. Gerrard widmete das Buch Jon-Paul Gilhooley, seinem Cousin und jüngsten von 96 Opfern der Katastrophe von Hillsborough.[34]

Im Dezember 2008 wurde Gerrard nach einer Prügelei in einer Bar verhaftet und musste die Nacht im Gefängnis verbringen. Er musste sich deshalb wegen Beteiligung an einer Schlägerei und Körperverletzung vor Gericht verantworten. Das Gericht sprach ihn allerdings vom Vorwurf der Körperverletzung frei. Die Anklage wegen Beteiligung an einer Schlägerei blieb jedoch weiterhin bestehen. Im Juli 2009 wurde er von der Jury eines Liverpooler Gerichts von dem Verdacht freigesprochen.[35][36]

Titel/Auszeichnungen

Mit seinem Verein

Auszeichnungen

Literatur

  • Steven Gerrard, Harry Winter: Gerrard – My Autobiography. Bantam Books, 2007, ISBN 978-0553817331.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Große Ehre für Gerrard“ (kicker.de)
  2. „Steven Gerrard completes decade at Liverpool“ (timesonline.co.uk)
  3. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 100–117.
  4. Barry J. Hugman (Hrsg.): The 1999–2000 Official PFA Footballers Factfile. Lennard Queen Anne Press, 1999, ISBN 9781852916077, S. 116.
  5. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 123.
  6. Barry J. Hugman (Hrsg.): The 2000–2001 Official PFA Footballers Factfile. Lennard Queen Anne Press, 2000, ISBN 9781852916268, S. 122f.
  7. „Eigentor entschied packendes Finale“ (kicker.de)
  8. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 179–215.
  9. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 216–238.
  10. „Gerrard named Reds captain“ (bbc.co.uk)
  11. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 268–292.
  12. „Chelsea eye Steven Gerrard bid as title race heads for dramatic finish“ (timesonline.co.uk)
  13. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 320–332.
  14. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 333–392.
  15. „UEFA-Klubfußballer des Jahres“ (uefa.com)
  16. „Selfless hero turns the tide“ (timesonline.co.uk)
  17. Barry J. Hugman (Hrsg.): The PFA Footballers' Who's Who 2006–07. Mainstream Publishing, 2006, ISBN 9781845961114, S. 157.
  18. Barry J. Hugman (Hrsg.): The PFA Footballers' Who's Who 2007–08. Mainstream Publishing, 2007, ISBN 9781845962463, S. 158.
  19. Barry J. Hugman (Hrsg.): The PFA Footballers' Who's Who 2008–09. Mainstream Publishing, 2008, ISBN 9781845963248, S. 167f.
  20. „Gerrard signs Liverpool contract“ (BBC Sport)
  21. „Gerrard scores 100th goal for Liverpool“ (timesonline.co.uk)
  22. Barry J. Hugman (Hrsg.): The PFA Footballers' Who's Who 2009–10. Mainstream Publishing, 2009, ISBN 9781845964740, S. 161.
  23. Barry J. Hugman (Hrsg.): The PFA Footballers' Who's Who 2010–11. Mainstream Publishing, 2010, ISBN 9781845966010, S. 164f.
  24. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 118–149.
  25. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 150–178.
  26. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 239–267.
  27. Gerrard – My Autobiography. 2007, S. 302–319.
  28. „Crouch erlöst England“ (kicker.de)
  29. „England verteidigt Platz eins mit Mühe“ (kicker.de)
  30. „Ricardo hält dreimal“ (kicker.de)
  31. „England im Tal der Tränen“ (kicker.de)
  32. „Alex Gerrard World Exclusive: I'm pregnant!“ (OK! Magazine)
  33. „Footballer gets university honour“ (BBC News)
  34. „"Fatal errors" - Fehleinschätzungen wie Todesurteile“ (kicker.de)
  35. „Steven Gerrard charged with assault and affray after alleged brawl“ (telegraph.co.uk)
  36. „Gerrard cleared after bar brawl“ (BBC News)

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