Michael Ballack

Michael Ballack
Michael Ballack

Michael Ballack im Jahre 2009

Spielerinformationen
Geburtstag 26. September 1976
Geburtsort GörlitzDDR
Größe 189 cm
Position Mittelfeld
Vereine in der Jugend
1983–1988

1988–1995
BSG Motor „Fritz Heckert“
Karl-Marx-Stadt

FC Karl-Marx-Stadt/Chemnitzer FC
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1994–1996
1995–1997
1997–1999
1997–1998
1999–2002
2002–2006
2006–2010
2010–
Chemnitzer FC II
Chemnitzer FC
1. FC Kaiserslautern
1. FC Kaiserslautern II
Bayer 04 Leverkusen
FC Bayern München
FC Chelsea
Bayer 04 Leverkusen
18 0(5)
49 (10)
46 0(4)
17 0(8)
79 (27)
107 (44)
105 (17)
24 0(1)
Nationalmannschaft
1996–1998
1999–2010
Deutschland U-21
Deutschland
19 0(7)
98 (42)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 28. Oktober 2011

Michael Ballack (* 26. September 1976 in Görlitz) ist ein deutscher Fußballspieler, der seit dem 1. Juli 2010 bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag steht. Er war zudem langjähriger Mannschaftskapitän der deutschen Nationalmannschaft, wo er der torgefährlichste Mittelfeldspieler war, der je in einer deutschen Auswahl gespielt hat.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Im Verein

Jugendzeit in Chemnitz (1983–1995)

Ballack begann im Alter von sieben Jahren mit dem Fußballspielen bei der BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt. Seine Eltern schickten ihn zum Training mit der dortigen Mannschaft, wo er dem Trainer Steffen Hänisch, der selbst in der zweiten Liga der DDR gespielt hatte, auffiel. Besonders beeindruckend für Hänisch war die für Ballacks Alter außergewöhnlich weit entwickelte Technik und seine Fähigkeit, beidfüßig zu schießen.

Er spielte sich in die Mannschaft seiner Altersklasse und kam zu seinem allerersten Spiel am 4. Oktober 1983 beim 2:1-Sieg gegen Motor Ascota Karl-Marx-Stadt. Bereits in der ersten Saison erzielte er 12 Tore. Mit der zunehmenden Anzahl von Partien wurde sehr schnell das Talent von Ballack deutlich, der zudem damit begann, die Mannschaftsführung auf dem Spielfeld zu übernehmen. Auch entwickelte er Torgefährlichkeit und kam in seiner dritten Saison auf 57 Treffer in nur 16 Spielen. Allein am 19. Oktober schoss er bei einem 28:0 Sieg in Crimmitschau 12 Tore in einer Spielzeit von 2 x 25 Minuten[1]. Im Jahr 1988 wechselte er zum großen Stadtnachbarn FC Karl-Marx-Stadt, der 1990 in Chemnitzer FC umbenannt wurde. Das junge Talent kam schnell zu weiteren Erfolgen. Noch im selben Jahr gewann er mit seinem neuen Verein die Bezirks-Hallenmeisterschaft und entwickelte sich unter seinen neuen Trainern Jürgen Häuberer und Eberhard Schuster weiter, um drei Jahre später die sächsische Hallenmeisterschaft zu gewinnen. Nach drei weiteren Jahren errang er 1994 für den Chemnitzer FC die U-19-Meisterschaft des Freistaates.

Chemnitzer FC (1995–1997)

Im Jahre 1995 erhielt Ballack aufgrund seiner Leistungen als zentraler Mittelfeldspieler seinen ersten Profivertrag. In Anlehnung an Franz Beckenbauer bekam er während dieser Zeit den Spitznamen „kleiner Kaiser“. Am 4. August 1995 debütierte er am ersten Spieltag der Saison 1995/96 in der 2. Bundesliga. Im Laufe der Saison kam Ballack zu insgesamt 15 Einsätzen, stieg jedoch mit seinem Verein in die Regionalliga Nordost ab. Ein persönlicher Höhepunkt war dennoch am 26. März 1996 sein erstes Spiel für die deutsche U-21-Nationalmannschaft.

In der darauf folgenden Spielzeit wurde Ballack endgültig zum Stammspieler und scheiterte mit dem Wiederaufstieg von Chemnitz in die Zweitklassigkeit nur knapp. Er absolvierte alle Partien und schoss zehn Tore für die „Himmelblauen“. Im Sommer 1997 folgte sein weiterer persönlicher Aufstieg, als Otto Rehhagel ihn für den soeben in die Bundesliga aufgestiegenen 1. FC Kaiserslautern verpflichtete.

1. FC Kaiserslautern (1997–1999)

Am siebten Spieltag der Saison 1997/98 wechselte Rehhagel seinen neuen Spieler in der Partie beim Karlsruher SC erstmals für die letzten fünf Minuten ein. Darauf folgte am 28. März 1998 der erste Einsatz von Beginn an, wobei ihm gegen Bayer 04 Leverkusen die Aufgabe übertragen wurde, den gegnerischen Spielmacher Emerson auszuschalten. Ballack kam auf sechzehn Spiele in der ersten Saison und war am sensationellen Meisterschaftsgewinn des 1. FC Kaiserslautern beteiligt, dem dieser Erfolg als erster Aufsteiger in der Geschichte der Bundesliga gelang.

In der zweiten Saison wurde Ballack mit 30 Einsätzen und vier Toren zum Stamm- und zugleich Führungsspieler seiner Mannschaft, die das Viertelfinale in der Champions League erreichen konnte, dort aber in einem deutschen Duell dem FC Bayern München unterlag. Knapp drei Monate nach seinem Einstand in der deutschen A-Nationalmannschaft wechselte Ballack am 16. Juli 1999 für eine Ablöse von acht Millionen D-Mark zu Bayer 04 Leverkusen.

Bayer 04 Leverkusen (1999–2002)

Seinen endgültigen sportlichen Durchbruch konnte Ballack mit Bayer 04 Leverkusen feiern, wo er von den dort amtierenden Trainern Christoph Daum und Klaus Toppmöller die notwendigen Freiheiten für die Spielgestaltung erhielt. Im zentralen Mittelfeld war Ballack fortan die Anspielstation und der Kreativakteur, der sich zudem in spielkritischen Momenten und bei Standardsituationen im gegnerischen Strafraum einschaltete, um dort seine Torgefährlichkeit zu nutzen. Im Laufe seiner drei Jahre bei Leverkusen schoss er 27 Meisterschaftstore und neun weitere Treffer in europäischen Vereinswettbewerben.

Im Jahr 2000 benötigte Leverkusen am letzten Spieltag gegen den Außenseiter SpVgg Unterhaching lediglich ein Remis, um den Meisterschaftstitel zu gewinnen, aber ein Eigentor von Ballack führte zur Niederlage und zum Verlust des sicher geglaubten Titels.

Nach einer weiteren erfolgreichen Saison mit Leverkusen, als der Verein in der Spielzeit 2001/02 erneut Vizemeister wurde und in der Champions League und dem DFB-Pokal erst jeweils in den Endspielen verlor, verließ Ballack Leverkusen.

Ballack beendete insgesamt die Saison 2001/02 mit 17 Meisterschaftstoren, was ihm die Auszeichnung zu Deutschlands Fußballer des Jahres und eine Nominierung in das UEFA-„All-Star-Team“ der abgelaufenen Saison einbrachte.

FC Bayern München (2002–2006)

Ballack im Trikot des FC Bayern München (2006)

Trotz eines gleichzeitigen Angebots des spanischen Spitzenvereins Real Madrid entschied sich Ballack im Jahr 2002 für einen Wechsel zum FC Bayern München gegen eine Ablösesumme von rund sechs Millionen Euro.[2] Obwohl er bei den Bayern fortan defensiver agierte, kam er dennoch auf Anhieb erneut zu zehn Toren und gewann mit seiner neuen Mannschaft den deutschen Meistertitel. Im DFB-Pokalendspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern schoss er zwei weitere Tore zum 3:1-Sieg.

Nach einer sportlichen Stagnation in seiner zweiten Spielzeit für München war Ballack wieder entscheidend am erneuten Gewinn des „Doubles“ in der Saison 2004/05 beteiligt und war dabei nach Aussage des neuen Trainers Felix Magath der einzige gesetzte Spieler im Mittelfeld des FC Bayern. In insgesamt vier Spielzeiten für den Rekordmeister gewann Ballack drei „Doubles“ aus deutscher Meisterschaft und DFB-Pokalsieg und schoss in 135 Spielen 47 Tore. In der höchsten deutschen Spielklasse hat Ballack somit zwischen 1998 und 2006 75 Treffer erzielt.

Dennoch wurde Ballack regelmäßig kritisiert, in entscheidenden Spielen der Champions League schwächere Leistungen erbracht und stets mit dem Wechsel zu einem bedeutenden internationalen Verein geliebäugelt zu haben, anstatt seine Loyalität zu den Bayern zu erklären. Besonders stark fiel die Kritik dabei von den Vereinsoberen und ehemaligen Spielern des FC Bayern Franz Beckenbauer (Präsident), Uli Hoeneß (Manager) und Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender) und sogar dem eigenen Anhang aus, der ihn verstärkt in den letzten Spieltagen auf den Tribünenrängen verspottete.

Ballack reagierte verärgert über die zunehmenden Unmutsäußerungen und betonte, dass er seinen Vertrag pflichtbewusst erfüllt und sich stets professionell sowohl auf als auch außerhalb des Platzes als Bayern-Spieler verhalten habe.

Der FC Bayern machte Ballack 2005 ein für Vereinsverhältnisse sehr gutes Angebot für eine Vertragsverlängerung über vier Jahre. Im November zog der Verein das Angebot jedoch medienwirksam wieder zurück, da Ballack wiederholt Fristen für eine Zusage verstreichen ließ. Ballack, der stets deutlich gemacht hatte, einmal ins Ausland wechseln zu wollen, hatte zahlreiche Angebote internationaler Topklubs vorliegen und entschied sich schließlich für einen Wechsel zum FC Chelsea.

FC Chelsea (2006–2010)

Ballack (2005)
Ballack im Trikot des FC Chelsea London (2009)

Ballack unterschrieb am 15. Mai 2006 einen neuen Vertrag in London, wohin er ablösefrei wechselte und stieg dort zum Topverdiener der Premier League auf. Öffentlichen Mediendiskursen, die thematisierten, ob ein Zusammenspiel von Ballack und Frank Lampard, die beide ähnliche Positionen in der Mannschaft beanspruchen, überhaupt möglich sei, begegnete der damalige Chelsea-Trainer José Mourinho damit, dass er keine Schwierigkeiten in der Vereinbarkeit der beiden Akteure in seinem Team sehe.

Sein Debüt für Chelsea gab Ballack am 31. Juli 2006 bei einem Freundschaftsspiel in den USA an der UCLA. Am folgenden Tag wurde er offiziell den Medienvertretern vorgestellt, wo er sich mit dem Trikot mit der Nummer 13 zeigte, wie bereits bei allen anderen Vereinen zuvor. Ursprünglich war für Ballack die Nummer 19 vorgesehen, da die 13 von seinem Teamkollegen William Gallas belegt war. Dieser äußerte jedoch Wechselabsichten, weshalb Trainer Mourinho Ballack die Nummer 13 zusprach.

Sein erstes Tor für Chelsea schoss er am 12. September 2006 vor heimischer Kulisse an der Stamford Bridge beim Auftaktspiel zur Champions-League-Saison 2006/07 per Elfmeter gegen Werder Bremen. Seinen ersten Titel in England holte er im Finale des League Cups, als Chelsea den FC Arsenal besiegte. Zudem gewann er mit seinem neuen Team den FA Cup. Im Finale gegen Manchester United kam er aufgrund einer Verletzung jedoch nicht zum Einsatz.

In der Folgesaison 2007/08 erreichte Ballack mit Chelsea das Finale der Champions League. Im ersten rein englischen Endspiel der Geschichte verlor seine Mannschaft mit 6:5 nach Elfmeterschießen gegen Manchester United. Nach Ende der regulären Spielzeit sowie der Verlängerung hatte es 1:1 gestanden. Ballack selbst schoss und verwandelte den ersten Elfmeter seines Teams. Es war für Ballack die zweite Endspiel-Niederlage nach 2002 (mit Bayer 04 Leverkusen). Auch in der Liga wurde nur die Vizemeisterschaft erreicht. Auch hier lag Manchester United knapp vor dem FC Chelsea.

2008/09 erreichte Ballack mit Chelsea nur den dritten Tabellenplatz mit sieben Punkten Rückstand auf Meister Manchester United. Im Champions-League-Halbfinale schied sein Verein unglücklich gegen den FC Barcelona aus. Dagegen gewann Ballack, der beim 2:1-Finalsieg gegen FC Everton in der 61. Minute eingewechselt wurde, den zweiten FA-Cup seiner Karriere.[3]

Während der Vorbereitung auf die neue Saison 2009/10 verletzte sich der Mittelfeldspieler und brach sich den Zeh. Allerdings konnte Ballack sich rechtzeitig erholen und wurde beim im Vorfeld des Ligastarts ausgespielten FA-Community-Shield-Cupspiels zur 60. Minute eingewechselt. Da die Begegnung nach 90 Minuten und Verlängerung keinen Sieger fand (2:2), musste das Elfmeterschießen entscheiden. Beim 4:1 für den FC Chelsea verwandelte Ballack einen Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0 und konnte so erstmals diesen Pokalsieg feiern.[4] In dieser Saison konnte Ballack erstmals die englische Meisterschaft gewinnen. Da Chelsea zudem im Finale des FA-Cups den FC Portsmouth mit 1:0 bezwang, konnte am Ende der Saison sogar das Double gefeiert werden. Trotz der guten Saison wurde Ballacks Vertrag in London nicht verlängert. Er verließ den Verein ablösefrei im Juni 2010.[5]

Rückkehr zu Bayer 04 Leverkusen (seit 2010)

Zur Saison 2010/11 wechselte Ballack nach acht Jahren ablösefrei zurück zu Bayer 04 Leverkusen.[6] Im September 2010 erlitt er im Spiel gegen Hannover 96 am dritten Spieltag eine Fraktur am Schienbeinköpfchen, wodurch er für den Rest der Hinrunde ausfiel und erst im Januar 2011 wieder eingesetzt wurde.[7] Ab dem 26. Spieltag stand er bis auf einmal wieder regelmäßig in der Startaufstellung und kam so noch auf 17 Spiele in der Saison, die er im Trikot von Bayer Leverkusen zum dritten Mal als Vizemeister abschloss. Am 8. Spieltag der Saison 2011/12 absolvierte Ballack im Spiel gegen den VfL Wolfsburg sein 100. Bundesligaspiel für Leverkusen.

In der Nationalmannschaft

Am 26. März 1996, kurz nach seinem Wechsel in die Profiabteilung von Chemnitz, stand Ballack gegen Dänemark für die U-21-Auswahl erstmals in einer deutschen Nationalmannschaft. Dort kam er insgesamt zu 19 Spielen und vier Toren. Nach seinem Wechsel zu Kaiserslautern wurde er von Berti Vogts in die A-Nationalmannschaft berufen. Sein erstes Länderspiel absolvierte er am 28. April 1999 in Bremen unter dem Trainer Erich Ribbeck bei der 0:1-Niederlage gegen Schottland, als er nach einer Stunde für Dietmar Hamann eingewechselt wurde.

Ballack verwandelt einen Strafstoß im Eröffnungsspiel des Confederation-Cup 2005

Bei seiner Teilnahme an der Euro 2000 in den Niederlanden und Belgien kam Ballack während des gesamten Turniers auf lediglich 63 Einsatzminuten. Bis zur WM 2002 wuchs er zum Führungsspieler heran. Seine drei Tore gegen die Ukraine in den Play-off-Spielen zur WM-Qualifikation ermöglichten der deutschen Mannschaft den Weg zur WM in Japan und Südkorea, wo sich Ballack neben Oliver Kahn zu einem zentralen Leistungsträger im deutschen Team entwickelte und einen großen Anteil am Einzug ins Finale hatte. Er schoss das jeweils einzige Tor bei den 1:0-Siegen in den K.-o.-Spielen gegen die Vereinigten Staaten und Südkorea. Ein Umstand, der seine vorherigen Kritiker jedoch noch mehr beeindruckt hatte, war sein taktisches Foul im Halbfinale gegen den Gastgeber, das eine große Torchance des Gegners verhinderte, aber auch dazu führte, dass er die daraus resultierende Gelbe Karte in Kauf nahm und die damit verbundene eigene Sperre für das mögliche Finale bei einer Fußball-Weltmeisterschaft als Opfer bot. Wenige Minuten nach Erhalt der gelben Karte schoss er das entscheidende Tor. Nach der erneut enttäuschend verlaufenden Euro 2004 in Portugal, als Jürgen Klinsmann die Nachfolge von Bundestrainer Rudi Völler antrat, wurde Ballack zum neuen Mannschaftskapitän ernannt.

Obwohl leicht angeschlagen, überzeugte Ballack bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land als torgefährlicher Mittelfeldspieler. Er wurde in den Spielen gegen Ecuador und Argentinien zum „Man of the Match“ gewählt und am Ende des Turniers in das All-Star-Team berufen.

Bei der Euro 2008 erzielte Ballack im dritten Gruppenspiel gegen Österreich per Freistoß den Treffer zum 1:0-Erfolg, der den Einzug ins Viertelfinale bedeutete. Dieser Treffer wurde zum Tor des Jahres 2008 gewählt. Beim 3:2-Sieg gegen Portugal erzielte er nach einer Freistoßflanke den dritten Treffer für Deutschland. Von der Expertenkommission der UEFA wurde er einen Tag nach der Endspiel-Niederlage gegen Spanien in das All-Star-Team der EM 2008 gewählt.

Ballack nach dem Foul von Boateng am Boden

Am 6. Mai 2010 wurde er von Bundestrainer Joachim Löw in den erweiterten Kader für die Weltmeisterschaft 2010 berufen. Aufgrund eines Risses des Innenbandes und eines Teilabrisses der Syndesmose des Sprunggelenks nach einem Foulspiel von Kevin-Prince Boateng am 15. Mai 2010 im englischen Pokalfinale zwischen dem FC Chelsea und dem FC Portsmouth fiel er jedoch für die Weltmeisterschaft aus. Seinen Platz als Mannschaftskapitän übernahm als Vertreter Philipp Lahm.[8] Nach einer erneuten Verletzung am Anfang der Saison 2010/11 (siehe oben) kam Ballack auch nach der WM nicht mehr zum Einsatz, auch wenn eine Rückkehr zunächst offen blieb.

Am 16. Juni 2011 teilte Bundestrainer Löw mit, dass er nicht mehr mit Ballack plane und bot Ballack am 10. August im Freundschaftsspiel gegen Brasilien „einen würdigen Abschied von der Nationalmannschaft“ an.[9] Ballack kritisierte daraufhin Löw wegen dessen Umgang mit ihm während seiner Verletzung und lehnte das Angebot, „ein längst vereinbartes Freundschaftsspiel jetzt als Abschied zu deklarieren“, als „Farce“ ab.[10] Für die von Ballack getroffene Wortwahl zeigte der DFB kein Verständnis, und der DFB stellt außerdem klar, dass man nicht in der Lage gewesen sei, Ballack zu erreichen.[11]

Mit 98 Länderspielen liegt Ballack auf Platz 10 der Rangliste der deutschen Nationalspieler (bzw. Platz 7 der nur für den DFB tätigen Spieler) und mit 42 Toren als bester Mittelfeldspieler auf Platz sieben der Torschützenliste (bei Nichtberücksichtigung von Joachim Streich, der seine 55 Tore für die Nationalmannschaft der DDR erzielte). Mit 55 Einsätzen als Kapitän der Nationalmannschaft liegt er in dieser Wertung auf Platz 2.

Spielweise

Ballack ist bekannt für seine vielseitige und anpassungsfähige Spielweise, die es ihm ermöglicht, ebenso effektiv am Angriffsspiel teilzunehmen wie Defensivarbeit zu verrichten. Ballack gilt als hervorragender Kopfballspieler und ist zudem beidfüßig.

Erfolge/Titel

Als Nationalspieler

Mit seinen Vereinen

Persönliche Auszeichnungen

Privatleben

Ein halbes Jahr nach Ballacks Geburt zogen seine Eltern mit ihm nach Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz). Seine Schulzeit verbrachte er in der POSGeorgi Dimitroff“ (heute Mittelschule „Am Flughafen“) und in der Kinder- und Jugendsportschule „Emil Wallner“ (später Sportgymnasium Chemnitz).[13]

Ballack ist seit 2008 mit seiner Ehefrau Simone verheiratet. Mit ihr hat er drei Söhne (* 2001, 2002 und 2005).

Marketing-Aktivitäten

Ballack war in der Vergangenheit wiederholt für verschiedene Unternehmen als Testimonial bzw. Werbeträger tätig, unter anderem für adidas, McDonald’s, Samsung und Sony. Die Trikotnummer 13 wurde hierbei in mehreren Kampagnen als verbindendes Element verwendet.

Im Rahmen der Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan warb Ballack für Pepsi.[14] Ballacks Vertrag mit adidas wurde 2002 unterzeichnet und läuft nach einer Verlängerung im Jahr 2006 voraussichtlich bis 2012.[15] Im Jahr 2006 kam Thomson Media Control zu dem Ergebnis, dass Ballack der mit Abstand beliebteste und umsatzstärkste Fußball-Werbestar unter den aktiven deutschen Spielern ist.[16]

Seit 2009 wirbt Ballack für das Portal ab-in-den-urlaub.de der Unister Holding GmbH.[17][18]

Ballacks Manager ist der Luxemburger Rechtsanwalt und Spielerberater Michael Becker. Dieser vertritt bzw. vertrat neben Ballack auch die Spieler Miroslav Klose, Oliver Neuville und Bernd Schneider.[19]

Weblinks

 Commons: Michael Ballack – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dino Reisner,Michael Ballack:die Story des Fußball-Superstars, Stebner Verlag GmbH, München 2005, Seite 13
  2. sport.ard.de: Ballack wehrt sich und droht Bayern
  3. chelseafc.com: Chelsea 2 - 1 Everton
  4. Ballack holt seinen ersten Titel vom 9. August 2009 auf focus.de
  5. Michael Ballack to leave Chelsea auf chelseafc.com
  6. Leverkusen: Vertrag über zwei Jahre – Ballack kehrt zu Bayer zurück auf kicker.de
  7. Süddeutsche.de: Ende der Leidenszeit - Ballack: «Tolles Gefühl», aufgerufen am 8. Januar 2011
  8. Lahm ist der neue Kapitän. In: kicker.de. Kicker-Sportmagazin, 28. Mai 2010, abgerufen am 20. Juni 2011.
  9. Bundestrainer Löw plant nicht mehr mit Ballack. In: dfb.de. DFB, 16. Juni 2011, abgerufen am 20. Juni 2011.
  10. Ballack wirft Löw Scheinheiligkeit vor. In: Spiegel Online. 17. Juni 2011, abgerufen am 20. Juni 2011.
  11. Niersbach hat kein Verständnis für Wortwahl – Löw: "Weiß, was besprochen wurde". In: kicker.de. Kicker-Sportmagazin, 18. Juni 2011, abgerufen am 20. Juni 2011.
  12. 79647 Ballack (1998 SG15) im JPL Small-Body Database Browser
  13. Michael Ballack - die offizielle Homepage - Porträt
  14. vgl. zum Beispiel Horizont.net: Pepsi wirbt zur WM mit Ballack, 11. April 2002, online unter horizont.net
  15. vgl. zum Beispiel Horizont.net: Michael Ballack verlängert mit Adidas, online unter horizont.net
  16. vgl. zum Beispiel Horizont.net: Ballack ist umsatzstärkster Werbestar unter den Fußball-Profis, 18. Juli 2006, online unter horizont.net
  17. Michael Ballack - die offizielle Website, michael-ballack.com, abgerufen am 1. Juni 2010
  18. Michael Ballack wird WerbeStar in Leipzig!, bild.de, 2. Juli 2009
  19. vgl. zum Beispiel Jörg Kramer: Das große Feilschen. In: Der Spiegel. Nr. 4, 2002, S. 144 (21. Januar 2002, online).

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