Straßen in Flammen

Straßen in Flammen
Filmdaten
Deutscher Titel Straßen in Flammen
Originaltitel Streets of Fire
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge ca. 90 Minuten
Altersfreigabe FSK 18
Stab
Regie Walter Hill
Drehbuch Walter Hill
Larry Gross
Produktion Ronald L. Schwary für RKO Pictures
Musik Ry Cooder
Kamera Andrew Laszlo
Schnitt Freeman A. Davies
Michael Ripps
Besetzung

Straßen in Flammen ist ein 1984 veröffentlichter Actionfilm von Walter Hill, in dem Michael Paré, Willem Dafoe, Diane Lane und Amy Madigan die Hauptrollen spielen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Geschichte spielt in einer nicht näher bestimmten Zeit, in der zwar das Ambiente und die Kleidung, Autos etc. auf die USA etwa Mitte der fünfziger Jahre schließen lassen, die Musik und gar Videoclips im Farbfernsehen aber eher in die achtziger Jahre passen. In den Straßen herrscht das Faustrecht und gesetzlose Motorrad-Gangs haben die Macht an sich gerissen. Bei einem umjubelten Auftritt wird eines Abends die Rocksängerin Ellen Aim von der Bühne weg durch den üblen Bandenführer Raven und seine Bande, den „Bombern“, entführt. Reva bittet ihren Bruder Tom nach Hause zu kommen, damit er Ellen aus den Händen der Entführer befreit. Tom will allerdings Geld dafür, obwohl Ellen einmal seine Freundin war. Er bittet seine Schwester Kontakt zu Ellens Manager Billy Fish aufzunehmen. Mit ihm handelt er eine Summe von 10.000 US-Dollar für die Befreiung von Ellen aus. Obwohl es Billy zuwider ist und er froh ist, aus dem Schlammloch die Battery herausgekommen zu sein, muss er Tom unterstützen, weil er sich dort auskennt. Die Ex-Soldatin McCoy (Zitat: „Ich heiße McCoy. Ich bin Soldat. Das war ich jedenfalls bis vor einem Jahr. Dann sind mir die Kriege ausgegangen.“), die Tom in der Kneipe „Black Hawk“ kennengelernt hat, hilft ihm dabei, weil auch sie Geld braucht.

Zu dritt brechen sie in die Battery auf, befreien recht schnell Ellen, müssen aber in den Straßen von Richmond untertauchen, weil die ganze Aktion zu viel Staub aufgewirbelt hat. Auf ihrer Flucht vor den Bombern und der Polizei streifen sie durch ein Rotlichtviertel, nehmen den Bus der Sorrels an sich und setzen ihre Reise fort. Ein Groupie von Ellen begleitet die mittlerweile auf acht Köpfe angestiegene Gruppe.

Am nächsten Morgen erreichen sie Richmond wieder und kommen beim Polizeirevier an. Raven Shaddock, der sich in seinem Stolz verletzt sieht, fordert Tom zu einem Zweikampf. Diesen will aber die örtliche Polizei verhindern. Darauf vorbereitet ruft Raven per Presslufthupe seine Gang, die sich nun in der Überzahl gegenüber der machtlosen Polizei befindet.

Es kommt zum Showdown. Tom siegt im Zweikampf über Shaddock und die Einwohner von Richmond schließen sich zusammen, um die Bomber nach der Niederlage, friedlich aber dennoch bestimmt, mit auf die Bomber gerichteten Waffen, den Weg aus der Stadt zu zeigen.

Am Ende gibt Ellen zusammen mit den Sorrels ein letztes Konzert in Richmond. Tom, der sie weniger des Geldes wegen gerettet und seinen Anteil inzwischen zurückgegeben hatte, verlässt sie abermals, da er zwar verrückt nach ihr ist, aber weiß, dass es nicht gut gehen würde. McCoy begleitet ihn.

Der Film

Straßen in Flammen erregte damals viel Aufsehen, weil er eine spektakuläre Mischung aus Roadmovie, Actionfilm und Musikfilm ist. Die Musik ist hier nicht nur einfaches Hintergrundgeräusch, sondern steht als gleichberechtigter Faktor neben der Handlung und den Schauspielern. Die Songs – siebenminütige Rock-Opern – wurden unter anderem von Jim Steinman komponiert, der im selben Stil zuvor bereits für Meat Loaf komponiert hatte.

Daneben arbeitet Walter Hill versiert mit zahlreichen Versatzstücken des Western, die er in eine apokalyptisch anmutende, im Zerfall begriffene Zeit transponiert hat. Etwa die Figur des kühl kalkulierenden Rächers, der einsam in die Stadt einzieht, oder die des klischeehaft üblen Gang-Anführers, mit seiner außerhalb des Gesetzes operierenden Bande, der zum Schluss in einem Showdown (ein Zweikampf mit Vorschlaghämmern) gegen den Helden antritt. Das perfekt inszenierte Zusammenspiel dieser einzelnen Faktoren, zusammen mit den einprägsamen Schauspielerleistungen, haben dem Film schnell zu Kultstatus verholfen.

Darüber hinaus war Straßen in Flammen der erste Film, der mit einem völlig neuartigen Filmmaterial mit sehr hoher Lichtempfindlichkeit gedreht wurde, wodurch Nachtaufnahmen fast völlig ohne zusätzliches Kunstlicht gedreht werden konnten, weil Straßenlaternen, Neonreklamen, Feuerschein usw. die Szenen ausreichend erhellten. Aufgrund dessen wird im Lexikon des internationalen Films Straßen in Flammen als „filmhistorisch bedeutsam, wegen der Einführung eines neuartigen Negativfilms, der als Innovation für Studiofilme einen direkten Einfluss auf deren Bildästhetik hat“ bezeichnet.

Der kommerzielle Erfolg blieb dennoch aus. Die Einnahmen in den USA beliefen sich auf circa acht Millionen Dollar, bei Produktionskosten von 14,5 Millionen Dollar. Zeitungen bezeichneten ihn als „frauenfeindlich“ und „plump“, „geschmacklos“ (crude) (New York Times), die Hauptdarsteller seien ein Reinfall (Washington Post) und es fehle die Story (The Globe and Mail). Eine beabsichtigte Fortsetzung wurde daher damals nicht weiter verfolgt.[1]

Soundtrack

  1. Fire Inc. - "Nowhere Fast" 6:02
  2. Marilyn Martin - "Sorcerer" 5:06
  3. The Fixx - "Deeper and Deeper" 3:45
  4. Greg Phillinganes - "Countdown to Love" 3:00
  5. The Blasters - "One Bad Stud" 2:28
  6. Fire Inc. - "Tonight Is What It Means To Be Young" 6:58
  7. Maria McKee - "Never Be You" 4:06
  8. Dan Hartman - "I Can Dream About You" 4:07
  9. Ry Cooder - "Hold That Snake" 2:36
  10. The Blasters - "Blue Shadows" 3:17

Deutsche Fassungen

Der Film ist in Deutschland auf einer Videokassette von CIC und auf einer DVD von Universal erschienen. Die Kassette wurde in zwei verschiedenen Auflagen veröffentlicht, von denen die Erstauflage als so genannte ungeprüfte Fassung erschien, die Zweitauflage jedoch zusätzlich auch das Signet einer FSK-18-Version trägt. Die DVD ist ebenfalls FSK-18-geprüft. Nach einer Neueinstufung der FSK wurde eine weitere DVD veröffentlicht, diese trägt die neue Freigabe (FSK 16). Alle vier Fassungen sind ungekürzt.

Auszeichnungen

Diane Lane wurde 1985 für ihre Rolle als Ellen Aim als "schlimmste Nebenrolle" für die Goldene Himbeere nominiert. Amy Madigan erhielt 1984 beim Sitges Festival für ihre Rolle als McCoy die Auszeichnung Beste Schauspielerin. (IMDb)

Weblinks

Referenzen

  1. Streets of Fire. In: Engl. Wikipedia. Abgerufen am 9. Oktober 2009, 16:20 (englisch).

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