Supersportler

Supersportler

Ein Supersportler ist ein kompromisslos auf Sportlichkeit getrimmtes Motorrad. Neben der maximalen Motorleistung stehen ein optimales Verhältnis von Leistung und Fahrzeugmasse sowie eine möglichst einfache Fahrbarkeit im Vordergrund. Die Alltagstauglichkeit hat bei Supersportlern konzeptbedingt eine untergeordnete Bedeutung, jedoch haben die Hersteller in den letzten Jahren verstärktes Augenmerk auf die Ergonomie gelegt, was zu deutlich angenehmeren Sitzpositionen führte.

Die aktuell käuflichen straßenzugelassenen Supersport-Motorräder übertreffen in ihren Fahrleistungen und -eigenschaften selbst reinrassige Rennmotorräder, mit denen noch vor fünf bis zehn Jahren Weltmeisterschaften ausgetragen wurden.

Bereits in den 1970ern wurden für damalige Verhältnisse leistungsstarke Motorräder gebaut (Kawasaki Z900, Honda CB 750), aber die Dimensionierung der Fahrwerke war meist nicht ausreichend an die Motorleistung angepasst. Hochgeschwindigkeitspendeln führte immer wieder zu schweren Unfällen. Einer der ersten echten Supersportler war die 1985 auf dem deutschen Markt vorgestellte Suzuki GSX-R 750, die als erste 750er-Serienmaschine 74 kW (100 PS) hatte und mit einem Aluminium-Doppelschleifenrahmen sowie für damalige Verhältnisse überdurchschnittlich leistungsfähigen Bremsen ausgestattet war.

Supersportler Honda CBR 600 RR

Inhaltsverzeichnis

Stand der Technik

Motor

Motorentechnisch dominieren heute (2009) flüssigkeitsgekühlte, kurzhubige Reihenvierzylinder-Motoren mit Benzineinspritzung, zwei oben liegenden Nockenwellen und 4 Ventilen pro Zylinder den Markt. Lediglich Ducati, KTM und Buell setzen auf V2-Motoren, Triumph bei der Daytona 675 und Benelli bei der Tornado als einzige Hersteller auf einen Reihen-Dreizylinder. Die meisten Supersportler werden heute in den Hubraumklassen 600 cm³ und 1000 cm³ gebaut, wobei sich für die letztgenannte, in Anlehnung an das FIM-Reglement, mittlerweile die Bezeichnung Superbike durchgesetzt hat.

Chassis/Fahrwerk

Als Standard gelten heute torsionssteife Brückenrahmen aus Aluminiumguss-Profilen, die den Motor als tragendes Teil integrieren. Vereinzelt werden aber auch Gitterrahmen aus CrMo-Stahlrohren verwendet. Die Vorderradführung übernehmen in Federbasis, Zug- und Druckdämpfung einstellbare Upside-Down-Gabeln mit oftmals reibungsmindernd beschichteten Gleitrohren. Die Hinterradaufhängung erfolgt in der Regel über Zweiarmschwingen aus Aluminiumguss, Einarmschwingen werden nur selten verbaut. Die Federung hinten übernimmt ein ebenfalls in Federbasis, Zug- und Druckdämpfung einstellbares einzelnes Federbein, das entweder direkt oder indirekt über ein Hebelsystem angelenkt wird. Die Räder bestehen heute ausnahmslos aus gegossenen oder geschmiedeten Leichtmetallfelgen mit 17 Zoll Durchmesser und modernen Radialreifen.

Bremsen

Standard sind schwimmend gelagerte, gelochte Doppelscheibenbremsen aus Stahl mit Durchmessern zwischen 300 und 330 mm. Radial verschraubte Vier- oder Sechskolben-Festsattel-Bremszangen an den Vorderrädern sorgen in Verbindung mit radialen Handpumpen für fein dosierbare, hohe und standfeste Bremsverzögerungen. Die Bremssättel sind immer häufiger einteilig ausgeführt, was ein hitzebedingtes Aufspreizen bei hoher Beanspruchung verhindert. Diese vergleichsweise neue Bauart wird „Monobloc“ bzw. „Monoblock“ genannt. Die heute übliche radiale Befestigung ermöglicht über Distanzbuchsen die Verwendung von Bremsscheiben unterschiedlichen Durchmessers, was allerdings nur beim Betrieb des Motorrades auf Rennstrecken relevant ist.

Modellübersicht

Hubraum bis 600 cm³

Hubraum bis 750 cm³

Hubraum bis 1000 cm³

Hubraum bis 1250 cm³

Hubraum über 1250 cm³

Quellen


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