TEE/IC-Wagen (DB)

TEE/IC-Wagen (DB)

Bei den TEE/IC-Wagen handelt es sich um eine Wagenserie der Deutschen Bundesbahn aus Erster-Klasse-Fahrzeugen, die aus den erfolgreichen UIC-X-Wagen der DB weiter entwickelt wurde. Sie sind auch als „mz“-Wagen bekannt, was sich aus der Gattungsbezeichnung der Reisezugwagen ableitet. Diese Wagen waren vorzugsweise im TEE-Verkehr, später bis heute in IC-Diensten verwendet worden.

Rheingold-Aussichtswagen der TEE-Bauart ADmh101

Inhaltsverzeichnis

Bauarten

Rheingold-Wagen

Exklusiver Reisekomfort im Aussichtswagen

Mit der Umstellung des bisher zweiklassigen Rheingold-Express-Zuges wollte die DB nunmehr neuestes Wagenmaterial einsetzen. Vorgesehen waren reine Erster-Klasse-Wagen in mehreren Bauarten. Diese Wagen wurden unter Leitung von Abteilungspräsident Dr.ing Paul Mielich, Leiter der Wagenbau- und Einkaufsabteilung des Bundesbahnzentralamts in Minden konstruiert. Sie besitzen somit die gleichen Hauptmaße wie die m-Bauart, waren damit 26,4 Meter lang und 2825 Millimeter breit. An den durch Gummiwülste geschützten Wagenübergängen waren nach neuen UIC-Anforderungen aber nun mehr zweiflügelige Schiebetüren gesichert. Untergestell und Wagenkasten sind wiederum aus verschiedenen Profilblechen der Stahlgüte St 52 zusammengeschweißt. Ebenso übernommen von den UIC-X-Wagen wurden die Drehfalttüren, die Dachform. Jedoch waren diese Wagen klimatisiert. Den Bereich des Wagenbodens wurde durch eine Schürze ähnlich den Schürzenwagen geschützt.

Als Drehgestelle kam ebenfalls die Bauart Minden-Deutz zum Einsatz, die aber für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt waren (MD 36). Die Wagen waren zuerst für 160 km/h zugelassen. Nach Einbau einer Magnetschienenbremse wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 200 km/h erhöht.

Gebaut wurden in einer ersten Serie ab 1962 exklusiv für den F-Zug Rheingold zehn Seitengang-Abteilwagen Av4üm (später Avmz 111) mit nur neun Abteilen statt den zehn der Am-Typen, fünf Großraumwagen Ap4vüm (später Apmz 121) mit nur 48 Plätzen (rechnerisch acht Abteile), drei Aussichtswagen AD4üm (später ADmh 101) mit Glaskuppel (dome cars) und zwei Speisewagen WR4üm (später WRmh 132), die teilweise doppelstöckig ausgeführt waren. Alle Wagen bilden die Bauarten 62 gehören der Verwendungsgruppe 63 an.

Die Wagen besaßen am Anfang die Einrichtung für elektrische und Dampfheizung (Index: „h“) einschließlich der Klimatisierung, später wurden die Wagen auf zentrale Energieversorgung über Zugsammelschiene umgebaut (Index „z“)

Die Fensterbreite beträgt bei den Abteilwagen nunmehr 1400 Millimeter, Die Großraumwagen hatten pro Wagenseite 16 jeweils nur 800 Millimeter breite Fenster. Die Fensterscheiben waren wegen der Klimatisierung und zur Verminderung der Sonneneinstrahlung goldbedampft ausgeführt. Alle Wagen waren in Anlehnung an die Farben des Vorkriegs-Rheingoldzuges in elfenbein (RAL 1014) und kobaltblau (RAL 5013) ausgeführt.

Im Jahr 1963 wurde der F-Zug Rheinpfeil ebenfalls auf das neue Wagenmaterial umgestellt, Dafür wurden weitere 12 Avmz, sechs Apmz, drei WRmh und zwei ADmh-Aussichtswagen angeschafft. Diese Züge fuhren ebenfalls im neuen Rheingold-Farbschema.

Nachdem Rheingold und Rheinpfeil 1965 in das TEE-Netz integriert wurden, wechselte die Farbgebung auf das normale TEE-Farbschema in purpurrot (RAL 3004) und beige (RAL 1001) über.

Bauart Helvetia

Zum Jahresfahrplan 1965 wurden weitere F-Züge aufgewertet und in TEE-Zügen umgewandelt (z.B. „Blauer Enzian“). Der TEE „Helvetia“ wurde von Triebzügen der Baureihe VT 11.5 auf einen Lok-Wagenzug umgestellt. Dafür mussten weitere Wagen angeschafft werden. Diese unterscheiden sich nunmehr von den vorangegangenen durch das nun zur Ausführung gekommene Steildach. Das bedeutet, die Wagendächer waren bis zum Wagenende gerade durchgezogen. Sonst glichen sich die Wagen untereinander. Bis 1975 wurden 266 Avmz und 122 Apmz-Wagen gebaut.

1975 folgte noch eine weitere Serie mit Apmz-Wagen. Diese besaßen nur noch 14 schmale Fenster, die beiden äußeren Fenster waren nunmehr in einer Länge von 1400 Millimetern ausgeführt. Diese Wagen hatten Schwenkschiebetüren erhalten. Diese als Apmz 122 bezeichneten Wagen boten 51 Plätze der ersten Wagenklasse an; eine weitere Sitzreihe konnte dank kleinerer Garderobenräume angeboten werden. Die 1985 folgende Serie mit sieben Apmz 123 entspricht dagegen der Eurofima-Bauart des Typs Bpmz, besitzt aber weitgehend die Inneneinrichtung der Bauart Apmz 122 mit Ausnahme der oberen Gepäckablagen, die ebenfalls den Bpmz-Typen entsprechen.

Zusätzlich wurde neue Barwagen ARD4üm (später ARD mh105/ARDmz106) entwickelt, die neben vier Abteilen einen Barraum und ein kleines Gepäckabteil besaßen. Die insgesamt siebzehn gebauten Fahrzeuge kamen bevorzugt im Blauen Enzian und im Helvetia zum Einsatz. Von den späteren ARDmh 105-Wagen wurden fünf Stück auf zentrale Energieversorgung mit Zugsammelschiene umgebaut und als ARDmz106 eingereiht. Ende der 1970er Jahre wurden diese Wagen aus dem TEE-Dienst genommen. Fortan bildeten sie den Restaurant-Teil der Bundeswehr-IC-Züge.

Weil sich die teilweise doppelstöckige Ausführung der Rheingold-Bauart nicht bewährte, kamen 1964 neue Speisewagen der Typen WRmh 132 und ab 1965 WRmz 135 mit Stromabnehmer in den Verkehr. Ein Teil der WRmh 132 hatte roten Lack, der Rest war in rot-beigen TEE-Farben ausgeführt. 1966 folgten Halbspeisewagen ARmh 217 und ARmz 218 (mit Pantograf], in charakteristischer blau-roter zweifarbiger Lackierung, die ab 1971 dem TEE-Anstrich wich. Diese Wagen wurden schon mit einer UIC-Betriebsnummer geliefert, die anderen Wagen folgten erst 1968. Der Stromabnehmer diente der Energieversorgung während eines Zughaltes im Netz der DB, ÖBB und SBB/CFF/FFS. Ein einziger Wagen, ein WRmz135.1, war für den Frankreicheinsatz geeignet.

Konstruktiv auf den Rheingold-Wagen beruhen die neuen Quick-Pick-Speisewagen von 1975 (WRbumz 139). Diese wurden aber selten im TEE-Verkehr, sondern nur für Schnellzüge verwendet. Ein Teil war in TEE-Farben, der Rest im damals neuen ozeanblau-beige ausgeführt. In den IC-Einsatz gelangten diese Wagen ab 1978, mit der Einführung des IC-Stundentaktes. Die Wagen für den Selbstbedienungsbetrieb mit nur zwei Köpfen Personal vorgesehen. Sie wurden kurze zeit später nach Beschwerden von Fahrgästen und Touristikverbänden mit einer weiteren Bedienkraft aufgewertet. Da das Selbstbedienungs-Konzept auf Dauer keinen Erfolg hatte, wurden die Quick-Pick-Wagen ab 1987 in druckertüchtigte Bord-Restaurants des Typs WRmz 137 umgebaut und fuhren weiter in IC-und FD-Diensten.

Eurofima Abteilwagen

Nach einer Ausschreibung wurden 1976 von der europäischen Eisenbahn-Finanzierungsgesellschaft Eurofima 500 gemeinsam beschafften Wagen für mehrere europäischen Bahnverwaltungen bestellt. Beschafft wurden nur reine Erster- und Zweiter-Klasse-Wagen, insgesamt wurden 295 Fahrzeuge der ersten Klasse und 205 Wagen der zweiten Klasse, die als Eurofima-Wagen bekannt wurden und in den internationalen Reisezügen für ein einheitliches Erscheinungsbild sorgten. Die DB verwendete ihre Wagen im innerdeutschen Intercity- und im grenzüberschreitenden IC/TEE-Verkehr zusammen mit anderen Wagenbauarten, daher wurde die TEE-Farbgebung gewählt.

Sie beschaffte nur Wagen ersten Klasse, da sie die Kapazität der Eurofimawagen zweiter Klasse mit 66 Plätzen als zu gering empfand, weshalb sie für das Konzept IC '79 stattdessen Abteilwagen der UIC-X-Bauart für 200 km/h ertüchtigte (ab 1979 als Bm 235 bezeichnet).

Die Eurofima-Wagen fußen auf den technischen Parametern der UIC-X-Type. Der projektierte Erstklass-Wagen entsprach damit im Wesentlichen dem Avmz-TEE-Wagen-Type der DB. Statt Drehfalttüren haben die neuen Wagen Schwenkschiebetüren erhalten, wie schon zuvor einige der Avmz 111-Wagen.

Realisiert wurden zuvor mehrere Prototypen. Die Hauptabmessungen waren mit den UIC-X-Wagen der DB identisch; die Fenster der Abteile erste Klasse sind 1400 Millimeter breit wie im Avmz 111 der DB. Die Wagen tragen eine Verkleidung (Schürze) des Unterbodenbereichs wie die TEE-Wagen der DB. Die durch Gummiwülste geschützten Übergänge besaßen neue automatische Flügeltüren mit an den Ecken ausgerundeten Fensterscheiben. Die Farbgebung entsprach bei den 100 DB-Wagen den bisher gewohnten TEE/IC-Farbe.

Großraumwagen

Besonders mit dem Start des InterCity-Netzes 1979 bei der Deutschen Bundesbahn fiel der eklatante Komfort-Nachteil der Bm235-Wagen, im Grunde genommen eine Entwicklung aus den 1950er Jahren, im Vergleich zum klimatisiertem Standardmaterial (Eurofima) der Nachbarbahnen immer mehr ins Gewicht. Weil der Aufwand für einen Abteilwagen der Eurofima-Wagen dem Bahnvorstand zu groß erschien und in einem Großraumwagen mehr zahlende Fahrgäste befördert werden können, wandte man sich der Entwicklung eines Großraumwagens zu, der sich in den ÖBB-Triebzügen der Baureihe 4010 und bei den französischen Corail-Wagen bereits bewährt hatte. Wesentliche Baugruppen wurden von den Eurofima-Wagen dafür übernommen.

Die Großraumanordnung der 80 Sitzplätze bedingte eine andere Fensteraufteilung. Zwischen den Türen befanden sich pro Wagenseite mittig neun 1400 Millimeter breite Fenster, die von jeweils zwei nur 800 Millimeter breiten Fenster (wie bei den Apmz-Wagen) eingerahmt wurden. An beiden Wagenenden wurden Gepäckregale eingebaut. Raucher- und Nichtraucherbereich sind mit einer Glaswand getrennt, die in der Mitte offen ist, was später in den 1990er Jahren zu Kritik über Geruchsbelästigung auch im Nichtraucherbereich geführt hatte. Die Inneneinrichtung mit vielen Gelb, Grün- und Brauntönen im Zeitgeschmack der 1970er Jahre brachte den Wagen den Spitznamen Chinawagen ein.

Zuerst wurde 1979 eine Vorserie von 40 Wagen ausgeliefert. 20 davon liefen auf luftgefederten Drehgestellen der Bauart MD 73, die anderen Fahrzeuge erhielten neue MD 52-Drehgestelle, wie sie später auch im ICE-1 verwendet wurden. Die weiteren Bauteile wie Fenster, Türen und das Dach entsprachen den Eurofima-Wagen, nur am Unterboden und im Schürzenbereich gab es kleinere Unterschiede. Die Farbgebung entsprach dem damaligen Stand der DB in elfenbein (RAL 1014) und ozeanblau (RAL 5020). Ein Großteil dieser Wagen gelangte in den Umlauf des IC Patrizier München – Hamburg. Der Rest wurde noch erprobt. Die Bauartnummer lautete Bpmz 291 für die stahlgefederten Wagen und Bpmz 292 für die mit Luftfederung. Zugelassen waren beide Serien für 200 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Die Serienauslieferung mit nur wenig Modifikationen begann 1981. Allerdings entschied man sich für die MD 52-Drehgestelle bei den Serienwagen. Das Dach wurde nun aus Edelstahl gefertigt und konnte unlackiert bleiben. In kürzester Zeit wurde erreicht, dass in den IC-Zügen im Block der zweiten Klasse (meistens mit sieben Wagen bestückt) zwei Bpmz-Wagen mitlaufen konnten. Im Laufe der Jahre wurde dieser Anteil bis auf vier Wagen erhöht. Dabei gibt es seit 1985 behindertengerechte Wagen, bei denen an einem Wagenende ein großes WC unter Wegfall der Gepäckregale eingebaut wurde und im Großraum zwei Rollstuhlstellplätze vorhanden sind. Später wurden auch Wagen mit Kinderspielbereich, Fahrradabstellmöglichkeiten oder Getränkeautomaten (SnackPoint) umgebaut.

Die unterschiedlichen Bauarten sorgten dafür, dass die Bauartnummer heute bis 296 reicht. 540 Wagen in fünf Serien wurden beschafft. Die Bpmz-Wagen waren die ersten in Großserie beschafften klimatisierten Wagen zweiter Klasse der DB und sind heute die in lokbespannten Fernzügen am weitesten verbreiteten Wagen.

Wegen eines dringenden Bedarfs wurden 1985 sieben Fahrzeuge als Großraumwagen der ersten Klasse ausgeliefert und als Typ Apmz 123 eingereiht. Dabei wurde an Stelle der beiden schmalen Fenster ebenfalls 1400 Millimeter breite eingesetzt, auf die Gepäckregale wurde verzichtet und nur 51 Sitzplätze der gleichen, ursprünglich drehbaren Bauart wie in vorhandenen Großraumwagen erster Klasse eingebaut. Die Fenstereinteilung mit elf Fenstern passte damit nicht mehr mit den 17 Sitzreihen zusammen. An einem Wagenende wurde eine Telefonzelle eingebaut, eine Trennwand Raucher/Nichtraucher wurde nicht eingebaut.

Druckertüchtigung

Ein erster Umbau von IC-Wagen wurde durch die Inbetriebnahme der DB-Neubaustrecken ab 1988 erforderlich. Die meisten Avmz 207-Wagen, ein Teil der Bpmz-Wagen sowie alle Wagen der Bauart Apmz 122 und 123 wurden nun druckertüchtigt ausgeführt. Dafür wurde eine Modifizierung des Übergangs mit druckdichtem Faltenbalg und neue Türen (zwei verschiedene Bauarten mit unterschiedlichen Türfenstern) vorgenommen. Unter anderem wurden neue Fenster und Türen sowie druckdichte Wagenübergänge und geschlossene WC-Systeme mit Abwassertanks eingebaut. Die Inneneinrichtung blieb vorerst unangetastet. Erst in den späten 1990er Jahren wurde die Inneneinrichtung gründlich überarbeit und präsentiert sich nunmehr in Grau-/Blautönen.

Großraum-Abteilwagen

Eine neue IC-Wagenserie wurde 1987 mit gemischter Abteil- und Großraumanordnung als Bauart Bvmz185 realisiert, dabei wurden zwar technische Details der Eurofima-Wagen übernommen, aber nicht genug, als dass sie von vielen Experten dieser Familie noch zugerechnet werden. Diese neuartigen Wagen hatten an beiden Wagenenden drei geschlossene Abteile, in der Wagenmitte dagegen wurde eine offene Abteilanordnung arrangiert mit vier Sitzen in einem durch halbhohe Glaswände aber ohne Türen abgetrennten, abteilartigen Raum mit zwei weiteren Plätzen auf der anderen Gangseite. Diese Wagen boten 64 Reisenden einen Sitzplatz, also nochmal zwei Plätze weniger, als die zuvor wegen zu geringer Kapazität abgelehnten Eurofima B11-Wagen. Die elf Seitenfenster plus zwei WC-Fenster waren nun alle 1400 Millimeter breit ausgeführt. Als Drehgestelle fanden wieder die des Typs MD 52 wie bei den Bpmz-Wagen Verwendung. Das Dach wurde ohne Sicken ausgeführt. Diese Wagen wurden von vornherein druckertüchtigt ausgeführt und haben somit einen Faltenbalg als Wagenabschluss. Sie liefen von Anfang im 1986 eingeführten orientrot-weißem IC-Farbschema.

Ab 2002 wurde die Inneneinrichtung der meisten dieser Wagen einem Umbau unterzogen und dem Design der renovierten Bpmz-Wagen angepasst. Die offene Abteilanordnung in der Wagenmitte entfiel, es kam nun die gewöhnliche Bpmz-Bestuhlung zum Einbau, womit der Wagen nun 76 Reisenden Platz bietet.

Wie bei den anderen DB-Wagen wechselte die Farbgebung im Laufe der Jahre. Das neue ab 1987 geltende orientrot-weiße Farbschema für IC-Wagen wurde zuerst auf die druckdichten Wagen ausgedehnt. Das Fensterband war rot mit blassem Begleitstreifen, der Bauchspantenbereich nun in lichtgrau (RAL 7035). Die nicht umgebauten Wagen folgen dem nur sehr schleppend, ab 1992 etwas stärker. Erst nach einer Hauruck-Aktion 1995, die alle IC-Wagen der DB einschloss, waren alle InterCity-Wagen in orientrot-weiß unterwegs. Nur ein Jahr später wurde bei Neuanstrichen nach Hauptuntersuchungen das neue Verkehrsrot für das Fensterband angewendet. Bei einer erneuten Hauruck-Aktion im Laufe des Jahres 2001 wechselten alle IC-Wagen, ins ICE-Farbschema in lichtgrau mit roten Begleitstreifen im Spantenbereich über.

DR-IC-Wagen

Eher einen Schritt zurück bedeuteten die neuen von der DR nach der Wende in der DDR beschafften unklimatisierten Wagen der Bauart Bomz 236, die aus dem Grundbaumuster der Halberstädter Schnellzugwagen ab 1990 entwickelt wurden. Bis 1991 kamen 112 Wagen in den Verkehr, die die rot-weiße IC-Lackierung trugen (die Hälfte der Wagen hatten aber vorher für kurze Zeit den IR-Anstrich in blau-weiß).

Es waren die letzten Schnellzugwagen, die in Halberstadt neu gebaut wurden. Diese Wagen wurden für 200 km/h Höchstgeschwindigkeit zugelassen, wofür auf das GP-200-Drehgestell auch ursprünglich entwickelt wurde.

Diese Wagen verkehren heute nicht mehr im IC-Verkehr, sind allerdings von DB Autozug übernommen worden.

Steuerwagen

IC-Steuerwagen Bauart Bpmbdzf 297

Um auch im Fernverkehr Wendezüge fahren zu können, wurden Steuerwagen aus vorhandenen Wagen der DR-Bauart Bom 281 umgebaut.

Die erste Bauart Bimdzf 269 wurde 19951996 im Werk Halberstadt in zwei Serien mit 20 (269.1) in IR-Farben und folgend 12 Exemplaren (269.2) im IC-Lack, davon sechs im verkehrsroten Schema gebaut. Ihre Inneneinrichtung entspricht den InterRegio-Wagen, sie sind nicht klimatisiert und waren ursprünglich teilweise in InterRegio-Farben lackiert. Seit ihrer Ausrüstung mit elektronischen Zuglaufanzeigen und Reservierungsanzeigen an den Sitzplätzen werden sie als Bimdzf 271 bezeichnet. Diese Wagen behielten Drehgestelle, Untergestell und Dach sowie den zugseitigen Einstiegsbereich der Spenderwagen; die Seitenwände mit dem steuerkopfseitigen Einstieg sowie der Führerstand wurden neu gebaut. Die beiden Bauserien unterscheiden sich zudem in der Bauart der Kupplungsabdeckung.

Die zweite Bauart Bpmbdzf 297 wurde 19971998 bei PFA Weiden in 75 Exemplaren gebaut, hier wurden nur die Untergestelle der Spenderwagen verwendet und der Wagenkasten neu aufgebaut. Die Wagen haben eine Inneneinrichtung ähnlich den Bpmz-Wagen, einen Fahrradbereich, Rollstuhlplätze und ein behindertengerechtes WC. In Zeiten geringerer Nachfrage kann der Fahrradbereich verkleinert und weitere Sitzreihen aufgebaut werden (sogenannter Quick-Change-Bereich). Diese Wagen haben neue luftgefederte SIG-Drehgestelle, 12 Exemplare sind druckertüchtigt für den Einsatz auf Schnellfahrstrecken. Die Führerkabine aus glasfaserverstärktem Kunststoff entspricht dem Bimdzf 269. Auch diese Wagen erhielten Fahrgastinformationssysteme und werden seitdem als Bpmbdzf 298 bezeichnet.

Einsatz

Die neuen Rheingold-Wagen wurden sofort in ihrem zugedachten Einsatzbereich verwendet. Den F-Zug- und späteren TEE-Verkehr. Ab 1971 kamen die Fahrzeuge auch in den InterCity-Zügen Einsatz. Nach der Lieferung der neuen Eurofima-Wagen, die die IC-Flotte verstärkten, wanderten einige ältere Avmz111-Wagen auch kurzzeitig in den hochwertigen Schnellzugeinsatz (beispielsweise in den D-Zügen Komet und Kommodore). Ab 1983 bildeten viele der Rheingoldwagen den Erster-Klasse-Teil der neuen Zuggattung FernExpress (FD). Seit 1987 sind die Rheingold-Wagen auch in EuroCity-Zügen im Einsatz.

Nachdem die Interregio-Züge 2002 in Deutschland abgeschafft wurden, sind die Rheingold-Wagen zusammen mit den originalen Eurofima-Wagen die einzigen Erstklass-Wagen der DB AG im Fernverkehr. Die meisten Fahrzeuge sind 2007 noch im IC-Dienst zu finden. Nur die Wagen mit den runden Dachenden aus den Anfangsjahren sind mittlerweile ausgemustert worden.

Farbgebung

Die Farben der Rheingoldwagen und derer Nachfolger wechselte im Laufe der Zeit mehrmals. Die ersten Wagen der DRG von 1928 hatten einen beige-violetten Anstrich. Der Fensterbereich der DB Wagen von 1962 war beige (RAL 1001), der Bauchbereich in kobaltblau gestrichen (RAL 5013), der Längsträger und die Schürzen waren in schwarz ausgeführt. Zwischen Wagenkörper und Längsträger befand sich ein schmaler beigefarbener Begleitstreifen.

Ende der 1970er Jahre wurde bei sämtlichen TEE-Wagen der Bauchbereich, Längsträger und der Schürzenbereich durchgehend in purpurrot lackiert.

Mit der Vorstellung des neuen Farbkonzeptes 1986 erhielten die Rheingold-Wagen den orientrot-weißen IC-Anstrich. Der Fensterbereich war nun orientrot (RAL 3031), die Bauchspante in lichtgrau (RAL 7035) ausgeführt. Unterhalb der Fenster befand sich ein hellroter Begleitstreifen (RAL 4009, genannt „pastellviolett“). Auch hier wurden die Wagen erst anlässlich von Hauptuntersuchungen umlackiert. Eine Ausnahme bildeten die Apmz 122-Wagen, die ab 1987 für den Einsatz auf der Nord-Süd-Strecke druckdicht umgebaut wurden. Statt Gummiwulste wurden nun SIG-Faltenbälge eingebaut sowie neue Kiekert-Schwenkschiebetüren. Diese Wagen wurden sofort in den neuen IC-Anstrich in rot-weiß gespritzt. Dieses Farbkonzept konnte bis 1994 nicht komplett umgesetzt werden. Erst als 1994 nach der Gründung der DB AG der Vorstand in einer Schnellaktion das Umlackieren aller im IC-Verkehr stehenden Wagen anordnete, präsentierte sich die Rheingold-Flotte wieder in einem einheitlichen Farbschema.

Nach dem der DB-AG-Vorstand 1996 als neue Wagenfarbe verkehrsrot (RAL-3020) und lichtgrau (RAL 7035, erscheint fast wie weiß), in fast der gleichen Aufteilung aber ohne Begleitstreifen unterhalb der Fenster anordnete, erstrahlten viele Rheingold-Wagen in diesen Farben. Diese Periode hielt nicht lange an. Denn im Laufe des Jahre 2001 wurden alle Wagen im neuen ICE-Farbschema weiß mit breiten roten Streifen im Spantenbereich ausgeführt. In dieser Farbgebung verkehren die Rheingold-Wagen noch heute.

Zeitleiste der Zuggattungen und -lackierungen von Deutsche Bundesbahn und Deutsche Bahn AG von 1949 bis heute
Zuggattung 40er 50er 60er 70er 80er 90er 2000er
… 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Nah- und
Regionalverkehr
S-Bahn
 
 
 
 
 
 
 
 
Personenzug Nahverkehrszug Regionalbahn
 
 
 
 
 
 
 
 
Eilzug Regional-Express
 
 
 
 
 
 
 
 
Fernverkehr D-Zug (lief bis 1999 weiter) Interregio IRE
 
 
 
 
 
 
 
 
F-Zug (lief bis 1975 weiter) InterCity / EuroCity
 
 
 
 
 
 
 
 
TEE Rheingold ICE
 
 
 
 
 
 
 
 

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • TEE Rheingold — Rheingold ist der Name eines Luxuszuges der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft und eines Trans Europ Express der Deutschen Bundesbahn, der von Hoek van Holland/Amsterdam durch das Rheintal in die Schweiz verkehrte. Rheingold Wagen von 1928 …   Deutsch Wikipedia

  • TEE Blauer Enzian — Blauer Enzian ist der Name eines Zuges der Deutschen Bundesbahn, der bis 1965 als Fernschnellzug, danach bis 1971 als TEE zwischen Hamburg und München verkehrte. Der Nachfolger verkehrt heute noch – inzwischen ohne Namen – als EuroCity Zug… …   Deutsch Wikipedia

  • TEE Helvetia — Helvetia ist der Name eines internationalen Fernschnellzuges, der Hamburg und Frankfurt/Main mit Zürich verband. Der Begriff „Helvetia“ steht für den lateinischen Namen der Schweiz. Ab 1965 wurde dieser Zug als TEE, ab 1979 als Intercity und… …   Deutsch Wikipedia

  • TEE Rheinpfeil — Der Rheinpfeil war ein deutscher Fernverkehrszug, der zwischen Dortmund und München verkehrte. Betreiber war die Deutsche Bundesbahn. Geschichte Der Zugname Rheinpfeil tauchte zum ersten Mal 1952 auf. Damals wurden die Fernschellzüge F 9/10 Basel …   Deutsch Wikipedia

  • TEE — [teː|eː |eː] der; (s), (s); (Abk für Trans Europ Express) ein schneller Zug, der nur Wagen der 1. Klasse hat und nur in großen Städten hält …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • TEE Le Mistral — Der Mistral war ein berühmter Fernzug der SNCF, der Paris mit Marseille und Nizza verband. Er erhielt seinen Namen von dem so bezeichneten starken Wind, der aus nordwestlicher Richtung über Frankreich in den Mittelmeerraum weht. Mit einer… …   Deutsch Wikipedia

  • TEE Mistral — Der Mistral war ein berühmter Fernzug der SNCF, der Paris mit Marseille und Nizza verband. Er erhielt seinen Namen von dem so bezeichneten starken Wind, der aus nordwestlicher Richtung über Frankreich in den Mittelmeerraum weht. Mit einer… …   Deutsch Wikipedia

  • TEE Mediolanum — Mediolanum ist der Name eines Trans Europ Expresses (TEE), der von 1957 bis 1984 zwischen München und Mailand verkehrte. Er gehörte von Beginn an zum europaweiten TEE Netz und befuhr immer die gleiche Strecke. „Mediolanum“ ist der lateinische… …   Deutsch Wikipedia

  • Tee im Harem des Archimedes — Filmdaten Deutscher Titel Tee im Harem des Archimedes Originaltitel Le Thé au harem d Archimède …   Deutsch Wikipedia

  • TEE Rheingold — Rheingold Wagen de 1928 Voiture dôme …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”