Teltow-Fläming

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Teltow-Fläming Deutschlandkarte, Position des Landkreises Teltow-Fläming hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Verwaltungssitz: Luckenwalde
Fläche: 2.092,08 km²
Einwohner: 162.383 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: TF
Kreisschlüssel: 12 0 72
Kreisgliederung: 16 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Am Nuthefließ 2
14943 Luckenwalde
Webpräsenz:
Landrat: Peer Giesecke (SPD)
Lage des Landkreises Teltow-Fläming in Brandenburg
Karte

Der Landkreis Teltow-Fläming ist ein Landkreis im Süden des Landes Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Landkreis Teltow-Fläming erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 2.092,1 km². Die größte Ausdehnung des Kreisgebietes in Ost-West-Richtung beträgt 61 km, in Nord-Süd-Richtung 70 km. Nachbarkreise des Landkreises sind im Osten der Landkreis Dahme-Spreewald, im Süden der Landkreis Elbe-Elster und im Westen der Landkreis Potsdam-Mittelmark. Im Südwesten grenzt der sachsen-anhaltische Landkreis Wittenberg und im Norden das Land Berlin an Teltow-Fläming. 46,6% der Bodenflächen werden landwirtschaftlich genutzt. Durch den Landkreis fließen 11 Flüsse und Gräben, darunter Nuthe und Freiheitsgraben, sowie 2 Kanäle. Daneben gibt es 23 Seen. Der größte von ihnen ist mit einer Fläche von 283 ha der Blankensee. Allerdings sind die meisten dieser Seen zum Baden ungeeignet. Außerdem beherbergt der Landkreis Teltow-Fläming mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Das kleinste Landschaftsschutzgebiet ist der Pechpfuhl in Ludwigsfelde mit einer Fläche von 11 ha, das größte Naturschutzgebiet ist Heidehof-Golmberg mit 9864 ha.

Geschichte

Der Landkreis Teltow-Fläming wurde am 5. Dezember 1993 aus den bisherigen Kreisen Jüterbog, Luckenwalde und Zossen gebildet. Bei der Namensgebung lehnte man sich an vorhandene Landschaftsbezeichnungen an: die eiszeitlich entstandene Teltower Platte im Norden und der Niedere Fläming im Süden. Kreisstadt wurde Luckenwalde. Die Region weist eine lange und wechselvolle Geschichte auf, die noch heute das Bild vieler Städte und Dörfer prägt. Im Zuge der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung wurden in dem Gebiet, das seit der Völkerwanderungszeit von Slawen bewohnt war, Siedler aus Gebieten westlich von Elbe und Saale sesshaft. Darunter sollen sich auch Flamen (Fläming!) befunden haben. Das heutige Landkreisgebiet lag dabei im Spannungsfeld der Interessen der askanischen Markgrafen von Brandenburg, der wettinischen Markgrafen von Meißen und der Erzbischöfe von Magdeburg, sowie einiger kleinerer Territorialherren. Die Askanier erlangten und sicherten die Herrschaft auf dem Teltow, der 1232 als territoriale Einheit erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das Gebiet um Jüterbog und Luckenwalde war zunächst in magdeburgischem Besitz, und die Herrschaft Zossen zählte als böhmisches Lehen im Mittelalter zur Lausitz.

Auf dem Territorium des heutigen Landkreises kam es 1813 zu den Schlachten von Großbeeren (23. August) und Dennewitz (6. September). Die Berlinarmee Napoleons erlitt empfindliche Niederlagen, wodurch die Franzosen aus der Mark verdrängt wurden. Nach dem Wiener Kongress im Jahr 1815 wurden die Ämter Jüterbog und Dahme sowie die Herrschaft Baruth der preußischen Provinz Brandenburg zugeschlagen. Unter Einbeziehung Luckenwaldes und anderer Territorien wurde 1816 der Kreis Jüterbog-Luckenwalde gebildet. Jüterbog wurde Kreisstadt und hatte nach 180 Jahren getrennter Entwicklung wieder dieselbe landesherrliche Zuordnung wie Luckenwalde. 1841 wurden Trebbin, Luckenwalde und Jüterbog an die Eisenbahnlinie angeschlossen. Damit ergaben sich günstige Voraussetzungen für die industrielle Entwicklung. Besonders die heutige Kreisstadt Luckenwalde zog Gewinn aus diesem Fortschritt und wurde zunehmend zur einwohnerstärksten Stadt.

Durch Anwachsen der heutigen Bundeshauptstadt Berlin wurden in deren Umland eine Reihe neuer militärischer Versuchs- und Übungsplätze angelegt. Etwa ab 1910 entstand im Bereich Zossen-Wünsdorf-Zehrensdorf ein Truppenübungsplatz. Die später dort errichteten Bunkeranlagen Maybach I und II dienten zwischen 1939 und 1945 der Kriegführung des Oberkommandos des Heeres (OKH).Von 1953 bis 1994 hatte das Oberkommando der sowjetischen/russischen Truppen in Deutschland seinen Sitz in Wünsdorf. Mit der Schaffung der neuen Stadtgemeinde Groß-Berlin musste der Kreis Teltow 1920 einen Großteil von Stadt- und Landgemeinden sowie Gutsbezirke an die Hauptstadt abgeben. Das Verlorengehen des dicht besiedelten und wirtschaftlich starken Nordens führte zu einem schmerzhaften Verlust von Steuereinnahmen.

Im Laufe der 1920/30er Jahre gab es interessante Entwicklungen auf dem Gebiet von Städtebau und Architektur. Dazu zählen die Entstehung von innovativen Wohnsiedlungen und das im Bauhausstil errichtete Stadttheater in Luckenwalde sowie das 1936/37 in Ludwigsfelde errichtete Daimler-Benz-Flugzeugmotorenwerk. Ab den 50er Jahren wurde die Industriegemeinde zum Synonym für die DDR-Fahrzeugproduktion (u. a. des LKW W 50) Erst 1965 wurde Ludwigsfelde zur Stadt, hat jedoch heute die größte Einwohnerzahl im Landkreis. 1952 wurden Jüterbog, Luckenwalde und Zossen Kreisstädte von verkleinerten Verwaltungseinheiten. Teile des alten Kreises Teltow wurden Königs Wusterhausen und Potsdam-Land zugeordnet, die Stadt Dahme und umliegende Orte zählten bis 1993 zum Kreis Luckau. Seit der Bildung des Landkreises Teltow-Fläming 1993 ist die Bevölkerungsanzahl stetig gewachsen. Heute leben hier rund 162.000 Einwohner, dabei ist die Bevölkerungsdichte im Norden erheblich größer als im Süden.

Städte und Gemeinden

Zurzeit umfasst der Landkreis 14 Gemeinden, darunter 6 Städte. 13 der Städte und Gemeinden sind amtsfrei. Untenstehende Tabelle zeigt Städte und Gemeinden des Landkreises mit den jeweiligen Einwohnerzahlen mit Stand vom 31. Dezember 2007.

Amtsfreie Städte

  1. Baruth/Mark (4.360)
  2. Jüterbog (12.942)
  3. Luckenwalde (20.902)
  4. Ludwigsfelde (24.177)
  5. Trebbin (9.291)
  6. Zossen (17.441)

Amtsfreie Gemeinden

  1. Am Mellensee (6.661)
  2. Blankenfelde-Mahlow (25.290)
  3. Großbeeren (7.213)
  4. Niederer Fläming (3.439)
  5. Niedergörsdorf (6.655)
  6. Nuthe-Urstromtal (7.034)
  7. Rangsdorf (10.002)

Amt und zugehörige Gemeinden

  1. Dahme/Mark (6.913)
    1. Dahme/Mark, Stadt (5.583)
    2. Dahmetal (519)
    3. Ihlow (811)

Einwohnerentwicklung

Im Landkreis Teltow-Fläming leben derzeit 162.383 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2007), davon 80.615 Männer und 81.768 Frauen. Durchschnittlich bevölkern 78 Einwohner einen Quadratkilometer. Die geringste Bevölkerungsdichte hat Stadt Dahme/Mark mit 5678 Menschen; am „engsten“ lebt man in der Stadt Ludwigsfelde. Dort wohnen, statistisch gesehen, 23.994 Menschen. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerentwicklung des Landkreises Teltow-Fläming (Einwohnerzahl 1990 vom 3. Oktober, ab 1991 jeweils 31. Dezember des Jahres). Alle Angaben sind nach dem jeweiligen Gebietsstand (1990 bis 1992 Gebietsstand 5. Dezember 1993).

Jahr Einwohner
1990 150.136
1991 147.388
1992 147.160
1993 145.932
1994 146.785
1995 148.133
1996 150.241
1997 153.244
1998 155.895
Jahr Einwohner
1999 158.326
2000 159.735
2001 160.414
2002 160.708
2003 161.146
2004 161.400
2005 161.902
2006 162.383

Quelle: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg

Politik

Landrat und Beigeordnete

  • Landrat: Peer Giesecke (SPD) (seit 1993)
  • Beigeordneter: Holger Lademann (FDP) (seit 1994)

Kreistag

Am 28. September 2008 wurde der vierte Kreistag des Landkreises Teltow-Fläming für die Wahlperiode 2008 bis 2014 gewählt. Das Ergebnis wurde am 2. Oktober 2008 durch den Kreiswahlausschuss bestätigt. Der Kreistag setzt sich aus 56 Abgeordneten sowie dem Landrat zusammen. Vorsitzender des Kreistages ist seit 1993 der Sozialdemokrat Klaus Bochow. Seine Stellvertreterinnen sind Maritta Böttcher (Die Linke.) und Gertrud Klatt (CDU).

Partei/Gruppierung Sitz/e
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 17
Die Linke 14
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 10
Freie Demokratische Partei (FDP) 5
Bauernverband Teltow-Fläming (BV) 3
Bündnis 90/Die Grünen 2
Plan B 2
Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/50Plus (BVB/50PLUS) 1
Parteilose Teltow-Fläming (PTF) 1
Deutsche Volksunion (DVU) 1
Gesamt 56

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Wappen

Am 21. November 1996 genehmigte das brandenburgische Innenministerium dem Landkreis Teltow-Fläming sein Wappen, für das sich die Abgeordneten des Kreistages des Landkreises Teltow-Fläming am 21. Oktober 1996 entschieden hatten. Die amtliche Beschreibung des Kreiswappens (Blasonierung) lautet: „Gespalten und halb geteilt von Silber, Rot und Silber über einem in vier Reihen von Schwarz und Silber geschachten Schildfuß; vorne ein halber gold-bewehrter roter Adler am Spalt mit goldenem Kleestengel auf dem Flügel, hinten belegt mit einem goldenen Krummstab mit vier roten Edelsteinen am Knauf.“ Der Entwurf des Wappens stammt von dem Mahlower Grafiker Horst Nehls. Es repräsentiert den Landkreis nach außen, sorgt dafür, dass Verwaltungsakte durch ein Siegel mit Wappen beurkundet werden und es dient der Identifikation der Bürger mit der Region. Das Wappen des Landkreises Teltow-Fläming zeigt ein halbgespaltenes und geteiltes Schild. Diese Dreiteilung symbolisiert die für das Kreisgebiet etwa vom 12. bis 15. Jahrhundert maßgeblichen Besitzverhältnisse einer Zeit, in der das Gebiet des heutigen Landkreises im Spannungsfeld der Interessen der Markgrafen von Brandenburg und Meißen, des Erzbischofs von Magdeburg und kleinerer weltlicher und geistlicher Herren lag. Sie nahmen diesen bis dahin von Slawen bewohnten Landstrich in Besitz und forderten die Ansiedlung deutscher und flämischer Kolonisten. Wichtige Wurzeln vieler Dörfer und Städte reichen oftmals gerade in diese Epoche zurück. Die Dreiteilung bringt gleichzeitig die Tatsache zum Ausdruck, dass der heutige Landkreis im Wesentlichen aus drei kleineren ehemaligen Gebietskörperschaften - Jüterbog, Luckenwalde und Zossen - entstanden ist.

Im linken oberen Feld erscheint auf silbernem Grund am Spalt ein - vom Träger des Schildes aus gesehen - nach rechts blickender halber roter Adler. Er trägt auf den Flügeln goldene Kleestengel und eine gleichfarbige Bewehrung. Der rote Adler, der aus dem Landeswappen Brandenburgs bekannt ist und dem Mut, Kraft, Freigiebigkeit und Verjüngungskraft nachgesagt werden, steht für die askanischen Markgrafen von Brandenburg. Sie, die den Adler nachweislich seit etwa 1170 in ihrem Wappen führten, übten ungefähr vom Beginn des 13. Jahrhunderts an die Herrschaft im nördlichen und nordwestlichen Teil des Landkreises (Gemeinden um Ludwigsfelde, Blankenfelde, Mahlow und Rangsdorf) aus. Die Wittelsbacher, Luxemburger und Hohenzollern als Nachfolger der Askanier behielten den roten Adler als Wappentier bei.

Das rechte obere Feld zeigt ein Schild, das von Rot und Silber waagerecht geteilt ist. Darauf befindet sich einen goldener Abtsstab. Dieser Teil steht für die mittelalterlichen Besitzungen des Erzbistums Magdeburg im südlichen und mittleren Teil des heutigen Landkreises, wobei die beiden Farben traditionell für magdeburgische Besitzungen stehen. Der Stab, der auch im Wappen der Stadt Luckenwalde vorkommt, nimmt Bezug auf die über Jahrhunderte eng mit der genannten geistlichen Territorialmacht verbundene Geschichte der Dörfer und Städte.

Auf dem dritten Teil des Wappens ist ein von Schwarz und Silber geschachter Schildfuß zu sehen. Dieser nimmt Bezug auf das Wappen der Familie von Torgow - auch Torgau oder Torgowe, die bis 1478 die Lehnshoheit über die Herrschaft Zossen ausübte. Deren Herrschaftsbereich erstreckte sich über die Burg und 26 Dörfer im mittleren Teil des heutigen Landkreises von einer Linie südlich von Ludwigsfelde und nördlich von Rangsdorf bis wenige Kilometer vor Luckenwalde im Südwesten und dem Motzener See im Osten. 1490 erwarb der brandenburgische Kurfürst Johann Cicero dieses Gebiet, das aber zu diesem Zeitpunkt noch ein Lehen der böhmischen Krone blieb. Mit der Aufnahme dieser drei Symbole in einem gemeinsamen Schild wird das Wappen unverwechselbar, da diese Konstellation nur für den Landkreis Teltow-Fläming zutrifft.

Die einzelnen Wappen der Städte und Gemeinden im Landkreis findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Teltow-Fläming.

Rechtsextremismus

Am 16. Juni 1996 wurde in Mahlow der britische Bauarbeiter Noel Martin von Rechtsextremisten attackiert und ist seitdem querschnittgelähmt. Dieser Angriff stellte für den Ort eine Zäsur dar, da dieser seitdem von Medien und Öffentlichkeit bezüglich Rechtsextremismus besonders kritisch beäugt wird. Dieter Manzke wurde am 10. August 2001 in Dahlewitz von rechten Jugendlichen erschlagen. [1]

Der Landkreis Teltow-Fläming gilt gemeinhin nicht als Schwerpunkt rechtsextremer Aktivitäten im Land Brandenburg. Die Statistik der Opferberatungsstelle „Opferperspektive“ für das Jahr 2006 führt elf gewalttätige Übergriffe mit rechtsextremem Hintergrund aus dem Landkreis auf.[2] Bisher kann nur von einem geringen Organisierungsgrad die Rede sein, jedoch versucht ein Teil der Rechtsextremisten als so genannte „Freie Kräfte Teltow-Fläming“ („FKTF“) seit Anfang 2005 dies zu ändern. Die FKTF sind ein rund 15 Jugendliche und Heranwachsende umfassender Zusammenschluss von Nazis, die vorwiegend aus dem nördlichen Teil des Landkreises stammen und über sehr gute Kontakte zu Nazikadern in Berlin und dem Nachbarlandkreis Dahme-Spreewald verfügen.[3]

Am 21. Juni 2008 gründete sich in Königs Wusterhausen der NPD-Kreisverband Dahmeland, der sich für das Gebiet der beiden Landkreise Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald zuständig erklärt. Momentane lokale Schwerpunkte sind die Großgemeinde Blankenfelde-Mahlow sowie die Stadt Ludwigsfelde, wo die NPD zur Stadtverordnetenwahl im September 2008 antrat und einen Sitz errang.

Um dem entgegen zu wirken gibt es seit 1999 im Landkreis Teltow-Fläming den Arbeitskreis „TF gegen Gewalt“. Er entstand auf der Grundlage des Handlungskonzeptes „Tolerantes Brandenburg“ und soll dazu beitragen, dieses im Landkreis umzusetzen. Das Handlungskonzept gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit war von der Landesregierung im Sommer 1998 beschlossen worden. Es erteilt jeder Form der Gewalt eine klare und eindeutige Absage. Der Arbeitskreis will die Öffentlichkeit für diese Themen sensibilisieren und dazu ermutigen, sich allen Erscheinungsformen von Gewalt und Intoleranz entgegen zu stellen. Der Arbeitskreis ist im gesamten Landkreis Teltow-Fläming tätig und richtet sich vor allem an die Verantwortungsträger in den Kommunen, an Vereine, Initiativen und Schulen. Ihm gehören Vertreter verschiedener Gremien an, darunter der Weiße Ring e.V., die Evangelische Kirche und die Frauenhäuser Ludwigsfelde und Luckenwalde.

Wirtschaft

Der Landkreis Teltow-Fläming gehört zu den erfolgreichsten Regionen in Ostdeutschland. Mehrfach hintereinander kam eine Studie des Magazins Focus Money zu diesem Ergebnis. Dort war Teltow-Fläming zweimal die Nummer 1 im Osten und zählt nach wie vor zu den „Top Five“. Andere Studien bezeichnen die Region südlich von Berlin als „deutschen Wachstumsmeister“ oder gar als „Wirtschaftswunderland“. Teltow-Fläming hat in den vergangenen Jahren durch umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur und die Wirtschaft sehr an Profil gewonnen. In den letzten 10 Jahren wurden in Teltow-Fläming im Land Brandenburg die meisten Investitionen der Privatwirtschaft mit dem höchsten Investitionsvolumen getätigt. Sehr stark prägen Biotechnologie-Unternehmen und namhafte Konzerne, wie MTU Aero Engines und Rolls-Royce den Landkreis. Darüber hinaus entstanden viele neue Logistikunternehmen. Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es eine vielfältige Mischung aus Großbetrieben sowie kleinen und mittleren Firmen. Heute zählt der Landkreis zu den wichtigsten Standorten der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, nimmt Spitzenplätze auf den Gebieten der Biotechnologie und des Flugzeugbaus ein. Etwa 46% der Landkreisfläche werden landwirtschaftlich genutzt. 394 landwirtschaftliche Unternehmen sind registriert. Sie bearbeiten eine Fläche von insgesamt 92.826 Hektar, darunter 77.026 ha Ackerland und 15.267 ha Grünland. Das untenstehende Diagramm zeigt die Ackerflächennutzung im Landkreis Teltow-Fläming:

Energiewirtschaft und ländlicher Tourismus gewinnen neben der Lebensmittelproduktion an Bedeutung. Eine moderne Verkehrsinfrastruktur, die gute Anbindung an nationale und internationale Verkehrssysteme durch die Autobahnen A 9, A 10 und A 13, fünf Bundesstraßen, den Personen- und Güterverkehr und die Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel sowie eine investitionsfördernde Verwaltung sorgen dafür, dass neue Arbeitsplätze entstehen und dem Arbeitsmarkt gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen. Im so genannten „Speckgürtel“ Berlins wächst die Bevölkerungszahl, und die Arbeitslosenquote ist vergleichsweise niedrig. Wirtschaftliche Impulse setzt darüber hinaus die touristische Erschließung des einst landwirtschaftlich geprägten Südkreises. Um die Attraktivität des ländlichen Raumes zu erschließen, plante und baute der Landkreis Teltow-Fläming eine Rad- und Skatebahn von rund 185 km Länge. Die Flaeming-Skate ist Europas Skate-Region Nummer 1 und in kürzester Zeit zu einem einzigartigen Eldorado für Freizeitsportler aus aller Herren Länder geworden. Sie stellt eindrucksvoll unter Beweis, wie Anschubfinanzierung und Wirtschaftsförderung praktisch funktionieren. Dienstleister in der näheren und weiteren Umgebung der Bahn haben seit deren Bestehen Umsatzzuwächse zu verzeichnen, und der gesamte Süden des Landkreises wird durch die Flaeming-Skate aufgewertet. Im Jahr 2005 wurden hier mit großem Erfolg die Europameisterschaften im Speedskating ausgetragen. Um Firmen zu ermutigen, in die Ausbildung ihrer zukünftigen Facharbeiter zu investieren, verleiht der Landkreis alle zwei Jahre, im Wechsel mit dem Innovationspreis, den Ausbildungspreis TF. Zum einen soll den Schulabgängern in ihrer Heimatregion eine Chance gegeben werden, einen Ausbildungsplatz zu finden, zum anderen ist es auf lange Sicht billiger, auszubilden, als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu suchen und einzuarbeiten. Unterstützt wird die Aktion durch Sponsoren: die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam und die VR-Bank Fläming eG. Mit dem Innovationspreis Teltow-Fläming werden Produktinnovationen und -entwicklungen oder neuartige Dienstleistungen, die zur Marktreife gebracht wurden, gewürdigt. Initiatoren und Organisatoren des Wettbewerbes sind die IHK Potsdam, Regional-Center Teltow-Fläming, und die Kreishandwerkerschaft des Landkreises Teltow-Fläming.

Auszeichnungen und Preise

Der Landkreis Teltow-Fläming und viele dort ansässige Unternehmen und Institutionen sind Träger zahlreicher Auszeichnungen und Preise. Das Gebiet gehört zu den erfolgreichsten Regionen Ostdeutschlands. Zu diesem Ergebnis kamen unter anderem Studien der Prognos AG und des Magazins Focus Money. Im Ranking aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte nach Wirtschaftskraft und Attraktivität lag der Landkreis Teltow-Fläming in den Jahren 2002, 2003, 2006 und 2007 auf Platz 1 in den neuen Bundesländern. In dem in der Zeitung „Die Zeit“ vom Januar 2004 veröffentlichten Ranking des Bundes, aller deutschen Landkreise, aller kreisfreien Städte und aller Bundesländer nach Steigerung des BIP in den Jahren 1997 bis 2002 erreichte der Landkreis Teltow-Fläming vor dem Landkreis München und der kreisfreien Stadt Wolfsburg ebenfalls den 1. Platz. Vom Ministerium für Wirtschaft und Ministerium des Innern des Landes Brandenburg erhielt Teltow-Fläming die Goldmedaille als „Wirtschaftsfreundlichste Kommune 2006“. Außerdem darf sich der Landkreis Teltow-Fläming seit 25. Oktober 2008 „Kommune des Jahres“ nennen. Mit dieser Auszeichnung wurden seine Leistungen auf regionalpolitischer Ebene zur Entwicklung der mittelständischen Wirtschaft gewürdigt.Im bundesweiten Vergleich der Chancengleichheit von Frauen und Männern liegt der Landkreis Teltow-Fläming auf Platz 5. Dies geht aus der Internetseite www.gender-index.de hervor. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Düsseldorfer Hans-Böckler-Stiftung und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung. Außerdem sind zahlreiche Unternehmen, die im Landkreisgebiet ansässig sind, Träger des Brandenburgischen Ausbildungspreises, der für vorbildliche Arbeit in der Berufsausbildung an Unternehmen verliehen wird. Den Brandenburgischen Ausbildungspreis 2008 hat die Agrargenossenschaft Der Märker aus der Gemeinde Nuthe-Urstromtal erhalten.

Eine Heimat für alle

Der Landkreis Teltow-Fläming ist das zu Hause vieler Generationen und Bevölkerungsgruppen.

ausländische Bürger

In Teltow-Fläming leben mehr als 3000 Ausländer, darunter über 500 Asylbewerber. Zur sozialen Integration der ausländischen Mitbürger tragen multikulturelle Projekte wie das Brückenfest oder das Esperança-Projekt der GAB in Ludwigsfelde bei. Aber auch sportliche Aktivitäten wie „Straßenfußballturniere für Fairness und Toleranz“ fördern den Zusammenhalt.

behinderte Menschen

Im Landkreis leben mehr als 22.000 behinderte und schwerbehinderte Menschen, das entspricht fast 14 Prozent der Bevölkerung. Eine hauptamtliche Behinderten- und Seniorenbeauftragte kümmert sich um die Bedürfnisse dieses Personenkreises. Darüber hinaus existieren mehrere Beratungsstellen, Verbände und Vereine, bei denen Behinderte Rat und Hilfe erhalten bzw. sich organisieren können. Viele von ihnen nutzen die Angebote auf therapeutischem, medizinischem, sportlichem und kulturellem Gebiet. Zudem gibt es regelmäßig Möglichkeiten der Begegnung behinderter und nicht behinderter Menschen wie das Behinderten- und Skaterfest, das jährlich zahlreiche Besucher anzieht.

Kinder und Jugendliche

Im Landkreis Teltow-Fläming leben rund 30.000 Kinder und Jugendliche. Ihnen steht ein dichtes Netz an Kinder-, Jugend-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen zur Verfügung. Dazu zählen zahlreiche Schulen, Bibliotheken, Kinder- und Jugendclubs wie das „Haus der Generationen“ in der Gemeinde Nuthe-Urstromtal sowie Musikschulen und Sportclubs. Die Kinder und Jugendlichen erhalten kompetente Betreuung und ein breit gefächertes Angebot an Aktivitäten, die ihrem Alter gerecht werden.

Senioren

Rund 30 Prozent der Bevölkerung des Landkreises Teltow-Fläming sind Senioren. 40.476 Einwohner des Landkreises sind älter als 60 Jahre, 22.991 davon sind Frauen. (Stand vom 31.Dezember 2006).

Fußnoten

  1. Artikel der Berliner Zeitung vom 24.08.2001
  2. Chronologie der Opferberatungsstelle "Opferperspektive" mit bekanntgewordenen rechten Übergriffen im Landkreis
  3. Antifa Blickpunkt" des ART-TF

Weblinks


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