- Thalitter
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Thalitter Gemeinde VöhlKoordinaten: 51° 13′ N, 8° 54′ O51.2195388888898.8969638888889310Koordinaten: 51° 13′ 10″ N, 8° 53′ 49″ O Höhe: 310 m ü. NN Fläche: 5,05 km² Einwohner: 360 (31. Dez. 2009) Eingemeindung: 1. Jan. 1974 Postleitzahl: 34516 Vorwahl: 05635 Thalitter ist ein Ortsteil der Gemeinde Vöhl, im Tal der Itter in der Nähe des Edersees im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1586. Eine Ansammlung von Hügelgräbern zwischen Thalitter und Herzhausen zeugt jedoch von einer wesentlich früheren Besiedlung der Gegend.
Am 1. Februar 1971 schlossen sich zunächst die Gemeinden Dorfitter, Thalitter und Herzhausen zur „Gemeinde Ittertal“ zusammen. Im Rahmen der weiteren hessischen Gebietsreform kam Thalitter am 1. Januar 1974 zur neu entstandenen Großgemeinde Vöhl.
Ortsbild
Das Ortsbild wird noch heute durch zahlreiche Fachwerkhäuser geprägt. Eines dieser Gebäude sticht besonders hervor, es handelt sich um ein mehrstöckiges, wie ein Rittergut wirkendes „Große Haus“, vermutlich durch die Landgrafen von Hessen-Darmstadt als Jagdschloss erbaut. Zwischen 1718 und 1868 war es als Bergamtsgebäude zugleich der Sitz des Berginspektors. Heute befinden sich diese Gebäude in Privatbesitz und stehen unter Denkmalschutz.
Die Itterburg
In der Nähe des Dorfes befindet sich die Ruine der 1126 als Haupthof „Ittera“ im Ittergau erstmals erwähnten Itterburg . Besitzer waren die „Herren von Itter“. Im Jahr 1058 wird ein Wirheraldus von Itter genannt, der vermutlich bei Obernburg die „Obere Burg“, den ersten Stammsitz seines Geschlechts, errichtete. 1356 wurde der letzte Herr von Itter erstochen (siehe Itter Adelsgeschlecht, Zweites Haus). Ein Zweig der Familie Wolff von Gudenberg wurde danach mit der Itterburg belehnt und nannte sich nunmehr „Wolff von Gudenberg zu Itter“.[1]
1815 kaufte Prinz Gustav von Schweden die Itterburg und nannte sich "Graf von Itterburg". Die Burg war zu diesem Zeitpunkt bereits Ruine und der Besitzer lebte in der Schweiz. 1951 erwarb die Gemeinde das Gelände der Itterburg (ca. 8 ha) für 18.000 DM.
Bergkirche
Um 1285 stifteten die Herren von Itter eine Kreuzkapelle, die zum Bistum Mainz, der Ort aber kirchlich zum Bistum Paderborn gehörte. 1353 fiel die Kapelle an die Pfarrei Obernburg und Thalitter und teilte weitgehend deren Geschichte. Die Kapelle wurde im 30jährigen Krieg zerstört, ab 1660 weitgehend neu aufgebaut und 1663 neu geweiht.[2]
Um 1716 wurde anstelle der Bartholomäuskapelle der Herren von Itter durch die Berggewerkschaft und die Knappschaft die heute noch vorhandene Bergkirche errichtet.
Kupferbergbau
Von 1709 bis 1868 wurde Kupferbergbau mit einer eigenen Kupferhütte betrieben, was Thalitter zu einer wohlhabenden „freien Bergstadt“ mit entsprechenden Rechten machte, wobei die Itter das Dorf von der Bergfreiheit trennte. Noch heute sind einige der alten aufgegebenen Stollen vorhanden. Der erste Stollen wurde 1709 zwischen Thalitter und Dorfitter angelegt. Dem folgten die Anlage weiterer in der Gemarkung von Thalitter und der Bau einer Kupferhütte im Jahre 1712. 1715 erhielt Thalitter ein Bergamt.
Itter-Taler
Der Itter-Taler war kein Zahlungsmittel, sondern eine Ausbeutemünze, die zu Ehren und zur Bereicherung des Landgrafen geprägt wurde.
Eisenbahnlinie
Ab 1900 war die durch Thalitter führende Eisenbahnlinie Korbach - Frankenberg mit einem 93 m und einem 200 m langen Tunnel in Betrieb. Sie wurde 1987 stillgelegt. Die Reaktivierung der Bahnstrecke wurde am 24. September 2008 durch den Hessischen Landtag beschlossen.
Sehenswürdigkeiten
- Ruine der Itterburg nahe dem Ort.
Weblinks
Wikisource: Thalitter in Merians Topographia Hassiae – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
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