- Basdorf (Vöhl)
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Basdorf Gemeinde VöhlKoordinaten: 51° 12′ N, 8° 59′ O51.2067055555568.9759638888889365Koordinaten: 51° 12′ 24″ N, 8° 58′ 33″ O Höhe: 365 m ü. NN Fläche: 7,57 km² Einwohner: 432 (31. Dez. 2009) Eingemeindung: 1. Jan. 1972 Postleitzahl: 34516 Vorwahl: 05635 Basdorf ist ein Ortsteil der Großgemeinde Vöhl im Landkreis Waldeck-Frankenberg, in Nordhessen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Basdorf liegt auf den nördlichen Anhöhen über dem Edersee im Nordteil des Naturparks Kellerwald-Edersee (direkt an der Nordgrenze des Parks). Dazu gehört noch das östlich gelegene Ferienhausgebiet Trappenhart, mit dem es etwa 340 bis 380 m ü. NN liegt. In Asel befindet sich der Ursprung des Aselbach-Zuflusses Altbach.
Geschichte
1206 wird Basdorf urkundlich erstmals erwähnt. Allerdings dürfte es aufgrund seiner günstigen Boden- und Wasserverhältnisse bereits ein alter Siedlungsort im Grenzgebiet der Chatten und Cherusker gewesen sein. Zusammen mit den übrigen Orten des Ittergaus könnte es bereits eine bedeutsame Stellung für den Durchgangsverkehr und für den Nord-Süd-Handel gehabt haben.
Da das Dekanat Vöhl zur geistlichen Gerichtsbarkeit des Erzbistums Mainz gehörte, ist zu vermuten, dass die Gegend vom nahegelegenen Fritzlar bzw. vom Büraberg bereits vor den langjährigen Sachsenkriegen Karls des Großen, in die gerade die hiesige Grenzregion einbezogen war, von Bonifatius oder seinen Gehilfen christianisiert wurde.
Die vorhandenen Urkunden belegen, wie Basdorf aus einem Dorf freier Hufebauern nach und nach Besitz des Klosters Werbe und zu einem kleinen Teil des Klosters Berich wurde. Weiterhin ist den Urkunden zu entnehmen, wie der Ittergau, zu dem Basdorf gehörte, des Öfteren ein Streit- und Pfandobjekt der umliegenden stärkeren Nachbar-Territorien wie der Landgrafschaft Hessen-Kassel und der späteren Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, aber auch der Waldecker Grafen war.
Kampf gegen Maikäfer
1810 erfolgte der Kampf den Maikäfern und ihren Larven, den Engerlingen. „Jeder Landmann sollte darauf bedacht seyn, jene schädlichen Thiere so viel als möglich zu vermindern und keine Mühen scheuen, welche zu diesem Zwecke hinführen kann […] Ein Teil der eingesammelten Maikäfer kann den Hühnern, Endten und Gänsen gegeben werden, welchen sie ein sehr willkommens und zuträliches Futter sind. Dem Federvieh […] – darf es jedoch nicht an Wasser fehlen, weil die Maikäfer starken Durst erregen. Auch den Schweinen sind dieselben eine angenehme Kost“. (Originaltext aus einem Merkblatt in den alten Dorfakten)
Entwicklung 1875–1974
Die Basdorfer Kinder erhielten 1875 eine neue Schule, weil ein in Asel zum Abbruch gekauftes Haus in Basdorf wieder als Lehrhort aufgebaut wird. 1878 erhält das Dorf eine neue Handdruckspritze. 1879 wurde der Männergesangverein gegründet von Johann Christian Bangert, der einst seinem Fernweh nach Australien gefolgt war – 120 Tage segelte er – und den 20 Jahre später großes Heimweh wieder nach Basdorf führte.
Die Basdorfer Bauern wurden 1885 zu Milchlieferanten der Höringhäuser Molkerei. 1892 wird Basdorf eine selbständige Pfarrei mit einer Filiale in Oberwerba. 1900 endete die Postkutschenverbindung. 1919 hielten Strom und Wasser Einzug. 1920 wurden die Straßen beleuchtet und es gründet sich eine Dreschgemeinschaft. Der Basdorfer Turn- und Sportverein wurde 1922 gegründet. In Folge der Inflation wurde die Grasnutzung der Planwege 1923 nach Butter und Eierpreisen verpachtet und die Entlohnung von Bürgermeister, Organist und Gemeinderechner wird in Roggenwährung festgesetzt. 1934 wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
1946 nahm Basdorf 165 Heimatvertriebene auf, die Schule bekommt viel Zulauf und stellt 1948 einen neuen Lehrer ein. 1952 bis 1986 wird Basdorf an die Kanalisation angeschlossen. 1960 wird der Basdorfer Turn- und Sportverein als Fußball- und Sportverein wieder ins Leben gerufen. 1964 endet der Schulunterricht in Basdorf, die Kinder besuchen jetzt die Schule in Vöhl. 1972 wurde Basdorf beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ zweitschönstes Dorf Hessens. 1972 wird Basdorf Teil der Großgemeinde Vöhl. 1975 wird das Dorfgemeinschaftshaus seinen Bestimmungen übergeben. 2006 feierte Basdorf sein 800-jähriges Bestehen mit einem einwöchigen Fest.
Sehenswürdigkeiten
- „Maislabyrinth am Edersee“, nordwestlich des Dorfs
- Gerichtslinde mit Denkmal
- Hutewald, südwestlich des Orts
- Kirche in der Dorfmitte
- Fachwerkhäuser
- die Hünselburg, Altburgstelle südlich des Orts
- der Edersee, Stausee an der Eder
- das nahe Schloss Waldeck
- der Kellerwald mit Naturpark Kellerwald-Edersee und Nationalpark Kellerwald-Edersee
Jährliche Feste/Veranstaltungen
- Sommernachtsball (Fest in der Ortsmitte das jährlich Hunderte Besucher anlockt)
- Lebendige Weihnacht (Krippenspiel mit Personen und Tieren oberhalb des Dorfs mit zeitkritischen Geschichten und kleinem Weihnachtsmarkt)
- Glühweintrinken (Jährliche Veranstaltung der Basdorfer Landjungend)
- Osterfeuer am Karsamstag (Eines der größten in Deutschland)
- Theaterabend
Weblinks
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