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Itterburg Ruine der Itterburg
Alternativname(n): Löwensteiner Burgsitz, Steuerburg Entstehungszeit: um 1126 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Mauerreste Ständische Stellung: Adelige Ort: Vöhl-Thalitter Geographische Lage 51° 13′ 16,7″ N, 8° 53′ 44,5″ O51.22138.8957375Koordinaten: 51° 13′ 16,7″ N, 8° 53′ 44,5″ O Höhe: 375 m ü. NHN Die Itterburg, auch Löwensteiner Burgsitz genannt, ist eine frei zugängliche Burgruine auf einem langgestreckten Berggrat nördlich oberhalb des Ortsteils Thalitter der hessischen Gemeinde Vöhl am Edersee im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Der gelegentlich erwähnte Name Steuerburg bezieht sich nur auf die kleine Vorburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 793 wurde der „Haupthof Ittera“ im Ittergau erstmals urkundlich genannt. Wohl an gleicher Stelle errichteten die Herren von Itter im 11. Jahrhundert die Itterburg.[1] Diese Itterburg wird im Jahr 1126 erstmals urkundlich genannt, als die Schwestern Rilind und Frederun von Itter, Nichten und Erbinnen des 1123 verstorbenen Folkmar von Itter, die von ihm geerbten allodialen Teile der Herrschaft Itter dem Abt von Corvey zu Lehen auftrugen. Um 1190 erwarb Erzbischof Philipp I. die Burg mit 200 Hufen von Wittekind II. von Schwalenberg für 200 Mark für das Kölner Erzstift. [2] Der letzte hier lebende Herr von Itter, Heinemann III. († 1356), soll hier von einem seiner Verwandten erstochen worden sein - was zwar von alten Geschichtsschreibern behauptet wurde, urkundlich allerdings nicht belegt ist und auch durch die folgenden Geschehnisse nicht untermauert wird.
Zu diesem Zeitpunkt gehörten zur Herrschaft Itter folgende Orte: Dorfitter, Thalitter, Obernburg, Hof Lauterbach, Oberwerba, Vöhl, Basdorf, Asel, Marienhagen, Herzhausen, Harbshausen, Kirchlotheim, Schmittlotheim, Altenlotheim, Ederbringhausen, Niederorke, Oberorke und Buchenberg.
Nach dem Tod Heinemanns III. nahmen das Erzstift Mainz und die Landgrafschaft Hessen im Jahre 1357 gemeinsam seinen, den weitaus größeren, Teil der Herrschaft Itter in Besitz und zahlten seiner Witwe Margarethe dafür jeweils 900 Mark lötiges Silber. 1359 verpfändete Mainz seine Hälfte der Herrschaft an den Grafen Otto II. von Waldeck, der diese 1381 an Thile Wolff von Gudenberg weiter verpfändete. 1383 verpfändeten auch die hessischen Landgrafen ihre Hälfte an Thile, womit die Burg und nahezu die gesamte Herrschaft Itter in seinen Pfandbesitz kamen.[3] Thile verlegte danach seine Residenz nach Vöhl, wo er südlich des Dorfes eine Burg errichten ließ.[4] 1542 lösten die Waldecker, 1562 schließlich auch die Landgrafen von Hessen ihr Pfand ein.
Die Burg Itter verfiel ab der Mitte des 15. Jahrhunderts und wurde im Dreißigjährigen Krieg vollends zerstört. 1815 kaufte der in der Schweiz lebende Prinz Gustav von Schweden die Ruine und nannte sich nunmehr Graf von Itterburg. Ab 1820 wurden umfangreiche Grabungen durchgeführt und die verbliebene Bausubstanz wieder freigelegt. 1951 kaufte die Gemeinde Vöhl das Burggelände für 18.000 DM.
Anlage
Die Itterburg war eine Kastellburg mit quadratischem Grundriss innerhalb eines ovalen Zwingers. Der vermutliche Bergfried hatte eine Grundfläche von 11 x 11 Meter und eine Mauerstärke von 2 Meter. Das Gesamtareal beträgt etwa 8 ha.
Bildergalerie
Literatur
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen – 800 Burgen Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage, Wartberg Verlag, Gudensberg 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 148-149;
- Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990 ISBN 3-89214-017-0, S. 348f.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Noch nicht abgeschlossene Nachforschungen weisen jedoch auf einen anderen Standort, die sogenannte „Obere Burg“ bei Obernburg (Vöhl), bereits 1058 erwähnt, hin.
- ↑ Besitzungen LAGIS
- ↑ Heinemanns Bruder Adolph und dessen Nachkommen hatten noch bis zum Tode des Erasmus von Itter im Jahre 1443 Teile der Herrschaft in ihrem Besitz.
- ↑ Schlossrest - Burgen und Schlösser im Landkreis Waldeck-Frankenberg
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