The Kid (Film)

The Kid (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel The Kid
auch Der Vagabund und das Kind oder nur Das Kind
Originaltitel The Kid
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1921
Länge 53 Minuten
Altersfreigabe FSK Ohne Altersbeschränkung
Stab
Regie Charles Chaplin
Drehbuch Charles Chaplin
Produktion Charles Chaplin
Musik Charles Chaplin
Kamera Roland Totheroh
Schnitt Charles Chaplin
Besetzung

The Kid (dt. Alternativtitel: Der Vagabund und das Kind) ist eine US-amerikanische Stummfilm-Tragikomödie von Charles Chaplin aus dem Jahr 1921. In den Hauptrollen sind Chaplin in der Rolle des Tramp und Jackie Coogan als dessen adoptiertes Kind zu sehen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Als sie das Krankenhaus nach der Entbindung verlässt, legt eine vom Vater ihres Kindes verlassene Mutter ihr Neugeborenes in eine Limousine. Auf einem Zettel hinterlässt sie die Bitte, für "das Waisenkind" zu sorgen. Dann lässt sie das Kind zurück, um sich das Leben zu nehmen. Kurz darauf stehlen Diebe die Limousine. Als sie das Baby auf dem Rücksitz bemerken, entsorgen sie es kurzerhand neben einer Mülltonne. Charlie, der arm, aber nicht obdachlos ist, findet das Kind. Nachdem er vergeblich versucht hat, es wieder loszuwerden, nimmt er es mit zu sich nach Hause. Er findet den Zettel der Mutter und kümmert sich fortan wie ein Vater um den Kleinen, dem er den Namen John gibt. Die Mutter hat inzwischen - von Reue geplagt - ihre Selbstmordabsichten aufgegeben, findet aber vor der Villa die geparkte Limousine nicht wieder.

Fünf Jahre später ist aus der Mutter ein Opernstar geworden. Sie leistet Wohltätigkeitsarbeit, bei der sie, ohne es zu wissen, auch ihrem mittlerweile zu einem aufgeweckten Kleinkind herangewachsenen Sohn begegnet. Auf einem Empfang trifft sie den Vater des Kindes wieder, der ebenfalls berühmt geworden ist, aber die Wunden der Vergangenheit sind nicht zu heilen - sie leidet noch immer unter dem Verlust ihres Kindes.

Bei einem ihrer Besuche im Armutsviertel findet sie den Jungen krank vor und bringt ihn zu Charlie. Sie verspricht, wiederzukommen, um nach dem Jungen zu sehen. Dem Arzt, der John behandelt, erklärt Charlie auf dessen Frage, nicht der wahre Vater zu sein und zeigt ihm den von der Mutter geschriebenen Zettel. Der Arzt kündigt an, sich darum zu kümmern, dass das Kind angemessene Pflege erhält. Einige Zeit darauf erscheinen zwei Mitarbeiter des örtlichen Waisenhauses, um John abzuholen. Die heftige Gegenwehr Charlies und des Jungen kann nur mit Hilfe eines herbeigerufenen Polizisten gebrochen werden, doch Charlie entkommt dem Polizisten und kann John noch vor der Ankunft im Waisenhaus wieder an sich bringen.

Währenddessen trifft die Mutter, die wie versprochen nach dem Jungen sehen will, vor der leeren Wohnung den Arzt, der ebenfalls vergeblich gekommen ist. Er zeigt ihr den Zettel, und die Mutter erkennt, dass John ihr eigenes Kind ist.

Da Charlie nicht zurück in seine Wohnung kann, übernachtet er mit John in einer billigen Armenunterkunft. Deren Wirt entdeckt in der Zeitung eine Suchanzeige nach dem Kind und bringt den schlafenden John zur Polizei, um sich die Belohnung zu verdienen. Charlie sucht vergeblich nach John. Während die Mutter im Morgengrauen ihr Kind von der Polizei abholt, kehrt Charlie niedergeschlagen zu seiner Wohnung zurück. Er findet sie verschlossen vor und schläft vor dem Hauseingang ein. Aus seinem Traum wird er unsanft von einem Polizisten geweckt, der ihn zum Haus der Mutter bringt, wo er John wieder in die Arme schließen kann.

Kritiken

„Chaplin reflektiert in seinem ersten abendfüllenden Spielfilm die eigene Kindheit. Eine sentimentale, bittere, sozialkritische Tragikomödie, in der sich Realismus, Romantik und Phantasmagorie dank Chaplins und des kleinen Jackie Coogans unwiderstehlicher Darstellung mit Gags und Slapsticks zu einem großen Kinovergnügen verbinden.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

„Wie im Großteil seiner restlichen Produktionen wurde die Filmmusik eigens für ‚Der Vagabund und das Kind‘ komponiert und schafft es in bemerkenswerter Weise die Stimmung auf der Leinwand zu jedem Zeitpunkt in die Ohren des Zuschauers zu transportieren. Doch die Tragikomödie ist nicht gänzlich ohne Schwächen. Vor allem in der abschließenden Traumszene hat es Chaplin mit der Schwarz-Weiß-Malerei ein wenig übertrieben. Nachdem sich das Böse, in Person von Teufeln, Zutritt in die paradiesische Welt verschafft, herrscht heilloses Durcheinander. Der Tramp am Boden – das Kind entrissen. Im Kontext zum hervorragenden Gesamteindruck aber sicherlich zu vernachlässigen. So gelang Charlie Chaplin mit ‚Der Vagabund und das Kind‘ ein faszinierendes Werk mit viel Lachen und vielleicht einer Träne.“

Matthias Ball auf Filmstarts.de[2]

„Wie in vielen seiner Filme betreibt Chaplin auch in ‚The Kid‘ ein Stück weit Sozialkritik. Einem Mann wird ein Kind weggenommen, nur weil er arm ist. Nur deswegen traut man ihm nicht zu, ein Kind zu erziehen, während man das Kleine ohne zu zögern einer reichen Frau geben würde. (...) ist ‚The Kid‘ ein wunderschöner Film, der über fast die gesamten 55 Minuten Spieldauer prächtig unterhält und wie es der Vorspann versprach, nur für eine Träne sorgte.“

Filmbesprechungen.de[3]

Hintergründe

Die von Charles Chaplin gespielte Figur des Charles im Film ist kein „Vagabund“, wie der deutsche Alternativtitel des Films vermuten lässt. Die Bezeichnung Vagabund bezieht sich auf die klassische Charlie-Chaplin-Figur des „Tramps“.

Die minderjährige Schauspielerin Lita Grey, von der Charles in seiner Traumsequenz verführt wird, heiratete Charles Chaplin etwa drei Jahre später, weil sie als Folge einer Affäre während der Dreharbeiten zu „Goldrausch“ im Alter von 16 Jahren ein Kind von ihm erwartete.

Die Premiere des Films war am 21. Januar 1921 in New York City.

Einzelnachweise

  1. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=40956&sucheNach=titel
  2. http://www.filmstarts.de/kritiken/38952,Der%20Vagabund%20und%20das%20Kind.html
  3. http://www.filmbesprechungen.de/show.php?FilmID=1255

Weblinks


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