- Tilburg
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Gemeinde Tilburg
Flagge
WappenProvinz Nordbrabant Bürgermeister Peter Noordanus Sitz der Gemeinde Tilburg Fläche
– Land
– Wasser118,88 km²
117,40 km²
1,48 km²CBS-Code 0855 Einwohner 206.175 (31. Dez. 2010[1]) Bevölkerungsdichte 1.734 Einwohner/km² Koordinaten 51° 34′ N, 5° 4′ O51.575.07Koordinaten: 51° 34′ N, 5° 4′ O Vorwahl 013 Postleitzahlen 5011-5049 Website www.tilburg.nl Tilburg (
anhören?/i) ist eine Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Nordbrabant. Die Gemeinde umfasst die Stadt Tilburg und die Dörfer Udenhout und Berkel-Enschot. Die Gesamtfläche der Gemeinde beträgt 118 km². Die Einwohnerzahl des schnell wachsenden Orts lag am 1. Januar 2005 bei etwa 199.100. Am 25. Januar 2006 wurde eine 18jährige Studentin als 200.000. Einwohnerin der Stadt gefeiert.
Inhaltsverzeichnis
Lage, Wirtschaft und Kultur
Tilburg liegt in der Mitte der Provinz, zwischen Breda im Westen und ’s-Hertogenbosch und Eindhoven im Osten. Von diesen Städten führen Auto- und Eisenbahnen sowie Kanäle für die Binnenschifffahrt nach Tilburg.
Tilburg hat eine vielseitige Industrie, unter anderem Chemie, Foto- und Bürobedarf (Fuji), Druckereien und einen großen Schlachthof. Im Dienstleistungsbereich sind der Hauptsitz einer Bank und zweier großer Versicherungsgesellschaften (Interpolis, CZ Groep) zu nennen. Dazu gibt es noch viele kleinere Unternehmen aller Art.
Tilburg hat eine Universität, eine wichtige Musik- und mehrere andere Fachhochschulen.
Geschichte
Tilburg entstand spätestens im 11. Jahrhundert aus etwa acht kleinen Dörfern, im Brabanter Dialekt „herdgangen“ genannt. Die alten Dorfkerne sind noch in den Namen von Stadtvierteln wiederzuerkennen, wie de Heuvel, ‘t Heike, Korvel, Veldhoven, Broekhoven, Oerle, Hasselt und ‘t Goirke. Erst 1809 erhielt Tilburg durch königlichen Beschluss Stadtrechte.
Um 1600 fing man an, die Wolle der vielen Schafe in der weiten Umgebung zentral in Manufakturen, nach 1850 in Fabriken zu verarbeiten. Im frühen 20. Jahrhundert gab es in Tilburg zahlreiche Wolle- und Textilfabriken, neben Enschede und Hengelo war die Stadt einer der bedeutendsten Standorte in den Niederlanden. Für den Produktionsvorgang in der Textilindustrie wurde von etwa 1600 bis 1840 menschlicher Urin benötigt. Die Tilburger Arbeiter mussten den Harn dazu in Tonkrügen aufbewahren und mit zur Arbeit nehmen. Das brachte den Tilburgern den Spottnamen „Kruikenzeikers“ (Krugpisser) ein.
Der niederländische König Wilhelm II. schätzte Tilburg sehr. Er machte es sogar vorübergehend zur Residenz, indem er 1847 hier einen Palast erbauen ließ. Das weiße Gebäude ist heute Teil des Rathauskomplexes.
Im 20. Jahrhundert ersetzten andere Industriebetriebe die Zigarren- und Textilindustrie. In den 1980er Jahren überstieg die Arbeitslosigkeit sogar 20 %. Der Strukturwandel führte dann aber zum jetzt immer noch dauernden Wachstum der Stadt. Dies ging einher mit einer Veränderung in der Stadtverwaltung, als „Tilburger Modell“ in Fachkreisen bekannt: eine Verwaltung wie einen Betrieb führen.
Seit 1993 hat Tilburg drei Hochhäuser entlang der Bahnlinie westlich und östlich des Hauptbahnhofes, die im niederländischen Maßstab als Wolkenkratzer angesehen werden: zum einen die Hauptverwaltung der Versicherung Interpolis und der „Westpoint“-Wohnturm (143 m hoch, kurzzeitig war er das höchste Hochhaus der Niederlande), zum anderen ergänzte 2006 der Wohnturm „De Stadsheer“ das Stadtbild.
Seit den 1960er Jahren profilierte sich die Stadt als „Herz von Brabant“. Mit den Reformen in der Verwaltung änderte sich der Slogan zu „Tilburg, moderne Industriestadt“. Inzwischen besteht der Slogan schlicht aus einem unifarbenen Quadrat mit einem weißen „T“ in der Mitte.
Sehenswürdigkeiten
- Niederländisches Textilmuseum (Nederlands Textielmuseum) mit vielen erhaltenen Maschinen, ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH)
- Museum für Schreibwaren, Schreibmaschinen und Büroeinrichtung Scryption
- De Pont Museum voor Hedendaagse Kunst
- Safaripark Beekse Bergen, wenige südöstlich in der Nachbargemeinde Hilvarenbeek
- Freizeitpark De Efteling nördlich der Stadt
- 013, benannt nach der Telefonvorwahl von Tilburg, ein in den ganzen Niederlanden bekanntes Zentrum für Musik. Viele bekannte Bands und Artisten treten hier gerne auf.
- Zisterzienserabtei Unsere Liebe Frau von Koningshoeven
Galerie
Veranstaltungen
- Das internationale Festival ZXZW
- Jedes Jahr im Juli findet in Tilburg etwa zehn Tage lang die größte Kirmes der Niederlande statt.
- Im September finden im Stadtzentrum die Tilburg Ten Miles statt, ein Straßenlauf mit internationaler Beteiligung über zehn englische Meilen.
Städtepartnerschaften
Söhne und Töchter der Stadt
- Marijke Amado, Moderatorin
- Stef Clement, Radrennfahrer
- Marijn Dekkers, Manager, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG
- Gerben de Knegt, Radrennfahrer
- Henk Krol, Politiker und Journalist
- Maggie MacNeal, Sängerin
- Jan Pijnenburg, Radrennfahrer
- Jean-Paul van Poppel, Radrennfahrer
- Jan van Roessel, Fußballnationalspieler
- Bas Rutten, Mixed Martial Arts-Legende
- Theo van de Sande, Kameramann
- Suzie (Martina Carina Peereboom), Sängerin
- Martin Venix, Bahnradsportler
- Gerard Willems, Pianist
Aus Tilburg stammen auch die Bands Krezip, Textures und VOF de Kunst.
Weblinks
- Website der Gemeinde Tilburg
- Website der Universität
- Website des Textilmuseums (engl./nl.)
- Website des Museums Scryption
- Website des Safariparks
Einzelnachweise
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