U 506

U 506
U 506
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:

IX C

Feldpostnummer:

M 18 799

Werft:

Deutsche Werft, Hamburg

Bauauftrag:

25. September 1939

Baunummer:

296

Kiellegung:

11. Juli 1940

Stapellauf:

20. Juni 1941

Indienststellung:

15. September 1941

Kommandanten:
Einsätze:

5

Versenkungen:

14 Schiffe versenkt mit 69.893 BRT
1 Schiff mit 6.821 BRT beschädigt (als Totalverlust erklärt)
3 Schiffe beschädigt mit 23.358 BRT

Verbleib: am 12. Juli 1943 versenkt
48 Mann getötet und sechs gerettet

U 506 war ein deutsches U-Boot vom Typ IX C, das von der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Der Typ IX war ein Zweihüllen-Hochseeboot, dessen Entwurf von der U 81–U 86 Serie von 1916 abgeleitet war und in vielerlei Hinsicht dem Typ I A von 1936 ähnelte. Zwischen März 1939 und Juli 1942 wurden 54 Boote vom Typ IX C in Dienst gestellt. Durch eine nochmalige Steigerung der Brennstoffmenge, im Vergleich zu den Varianten IX A und IX B, wurde die Überwasserfahrstrecke um etwa 1500–1800 Seemeilen vergrößert. Für die Unterbringung der Brennstoffzellen wurde der Raum zwischen den Hüllen besser genutzt.

Geschichte

Bau und Indienststellung

Der Bauauftrag für das Boot wurde am 25. September 1939 an die Deutsche Werft AG, Hamburg vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 11. Juli 1940 und der Stapellauf am 20. Juni 1941. Die Indienststellung unter Kapitänleutnant Erich Würdemann fand schließlich am 15. September 1941 statt. Dieser behielt das Kommando bis zum Versenkungstag am 12. Juli 1943.

U 506 gehörte bis zum 31. Januar 1942 der 4. U-Bootflottille in Stettin an. Anschließend gehörte es zur 10. U-Bootflottille in Lorient. Als Bootswappen hatte U 506 auf beiden Turmseiten eine Zeichnung, die einen Wasserträger darstellte.

Einsätze

U 506 unternahm während seiner Dienstzeit fünf Feindfahrten, auf denen es insgesamt 15 Schiffe mit 76.714 BRT versenken und drei Schiffe mit 23.358 BRT beschädigen konnte.

  • Die erste Fahrt vom 9. März bis zum 25. März 1942 war lediglich eine Verlegung von Deutschland in den neuen französischen Stützpunkt Lorient. Es wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.
  • Die zweite Feindfahrt begann am 6. April 1942. Operationsgebiet war der Golf von Mexiko, insbesondere die Mündung des Mississippi River. Auf dieser Fahrt wurden acht Schiffe mit 39.906 BRT versenkt und drei Schiffe mit 23.358 BRT beschädigt. Am 15. Juni 1942 lief U 506 wieder in Lorient ein.
  • Der dritte Einsatz dauerte vom 28. Juli 1942 bis zum 7. November 1942. Operationsgebiet war die Küste von Westafrika. U 506 konnte fünf Schiffe mit 26.828 BRT versenken. Auf dieser Fahrt kam es zu dem sogenannten Laconia-Zwischenfall.

Spektakulärer Zwischenfall

Am 12. September 1942 um 22.07 Uhr torpedierte U 156 die Laconia (19.695 BRT) auf der Position 4° 34′ S, 11° 25′ W-4.5666666666667-11.416666666667 im Marinequadrat FF 7721 mit zwei Torpedos. An Bord befanden sich 2.732 Personen, darunter etwa 1.800 italienische Kriegsgefangene. Der Kommandant von U 156 – Kapitänleutnant Werner Hartenstein – erkannte, dass durch die Torpedierung Verbündete in Seenot geraten waren und leitete eine in der Seekriegsführung beispiellose Rettungsaktion ein. Der B.d.U. befahl daraufhin die U-Boote der Gruppe „Eisbär“ an die Versenkungsstelle, um U 156 bei den Rettungsarbeiten zu unterstützen. Eines der ersten Boote vor Ort war U 506, das am 15. September an der Untergangsstelle eintraf und um die Mittagszeit 132 italienische Überlebende von U 156 übernahm. Einige Stunden später übernahm Kptlt. Würdemann von einem Rettungsboot weitere Überlebende, hauptsächlich Frauen und Kinder. Während der Rettungsaktion entdeckte der Kommandant ein Flugzeug am Himmel und befahl allen an Bord befindlichen Personen, ins Boot einzusteigen. U 506 tauchte mit 198 Personen an Bord ab. Einige Minuten später erschütterten zwei Explosionen im Wasser das Boot. Am 17. September übergab U 506 gegen 18 Uhr 142 Italiener und neun englische Frauen und Kinder an das französische Schiff Annamite.

  • Die vierte Feindfahrt dauerte vom 14. Dezember 1942 bis zum 8. Mai 1943. Das Operationsgebiet lag vor der Küste von Südafrika. U 506 konnte zwei Schiffe mit 9.980 BRT versenken.
  • Die fünfte und letzte Feindfahrt begann am 6. Juli 1943 in Lorient und endete am 12. Juli 1943 westlich von Vigo durch seine Versenkung. Es wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Versenkung

Auf dem Ausmarsch nach Fernost wurde U 506 durch ein Flugzeug vom Typ B-24 Liberator (Lt. Ernest Salm) der 480. USAAF-Gruppe am 12. Juli 1943 auf der Position 42° 30′ N, 16° 30′ W42.5-16.5Koordinaten: 42° 30′ 0″ N, 16° 30′ 0″ W westlich von Vigo, Golf von Biscaya, mit dem SC 317-10-cm-Radar erfasst, das die Deutschen nicht erkennen konnten, und versenkt. Lt. Salm nutzte den Schutz der Wolken, um einen Überraschungsangriff aus etwa 2.000 Meter Höhe vom Steuerbord-voraus-Quadranten einzuleiten. Aus 60 Meter Höhe warf das Flugzeug sieben Mk-XI-Wasserbomben, welche dicht am Boot explodierten. Als der Flugzeugführer Ernest Salm zu einem zweiten Angriff ansetzte, sah er, wie das Boot auseinanderbrach und sank. Sechs Männer der Brückenwache und der Kommandant trieben im Wasser.

Das Flugzeug warf über der Versenkungsstelle ein Rettungsfloß ab und kennzeichnete die Stelle mit einer Rauchboje. Von diesen sieben Überlebenden erreichten sechs nach einer Stunde das von dem Flugzeug abgeworfene Schlauchboot. Der Kommandant ertrank in dieser Zeit. Drei Tage später konnten die sechs Überlebenden von einem kanadischen Zerstörer gerettet werden.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen, Verlag Urbes Hans Jürgen Hansen, 1998, ISBN 3-924896-43-7
  • Eberhard Rössler: Geschichte des deutschen U-Bootbaus Band 1, Bernhard und Graefe, 1996, ISBN 3-86047-153-8
  • Erminio Bagnasco: U-Boote im Zweiten Weltkrieg, Motorbuch, 5. Auflage 1996, ISBN 3-613-01252-9
  • Leonce Peillard: Affäre Laconia, Paul Neff, 1963, ISBN 3-404-00709-3
  • Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945, Koehler, 2001, ISBN 3-7822-0826-9

Weblinks

  • U 506 bei uboat.net (engl.)

Einzelnachweise

  1. Bericht des überlebenden I. Wachoffiziers Schult

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