- Barzheim
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Thayngen Basisdaten Kanton: Schaffhausen Bezirk: (Schaffhausen kennt keine Bezirke) BFS-Nr.: 2920 PLZ: 8240 UN/LOCODE: CH THA Koordinaten: (695251 / 289243)47.74682668.708725437Koordinaten: 47° 44′ 49″ N, 8° 42′ 31″ O; CH1903: (695251 / 289243) Höhe: 437 m ü. M. Fläche: 19.92 km² Einwohner: 4952
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.thayngen.ch Karte Thayngen ist eine politische Gemeinde des Kantons Schaffhausen in der Schweiz. Die bisher selbstständige Gemeinde Barzheim wurde mit Wirkung auf den 1. Januar 2004 Thayngen angegliedert. Per 1. Januar 2009 haben sich ausserdem die Gemeinden Altdorf, Bibern, Hofen und Opfertshofen der Gemeinde Thayngen angeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Thayngen liegt im Reiat, nordöstlich der Stadt Schaffhausen. Der Dorfbach Biber formte das Tal, in welchem Thayngen liegt. Auf dessen Nordseite überragt der Chapf (ca. 550 m.ü.M.) das Dorf.
Speziell an Thayngen ist, dass es eine längere Grenze zu Deutschland (12km) als zur Schweiz (7km) aufweist.
Geschichte
Vor über 10'000 Jahren bewohnten Rentierjäger der Steinzeit die Höhle Kesslerloch.
Fusion mit Barzheim per 1. Januar 2004
Nachdem die Barzheimer Gemeindeversammlung am 3. Juli 2003 mit 83 Prozent die Fusion befürwortete, hat auch die Bevölkerung von Thayngen bei der Urnenabstimmung am 31.August mit 86 Prozent die Fusion der Gemeinden Thayngen und Barzheim zusgestimmt.
Abstimmungsresultate
Gemeinde Ja-Stimmen Nein-Stimmen Stimmbeteiligung Barzheim 69 5 Thayngen 1437 224 69% Grund der Fusion
Barzheim wollte lange seine Eigenständigkeit bewahren und eine Fusion dementsprechend kein Thema. In den Jahren vor der Fusion wurde es aber aus Mangel an Nachwuchs für die Gemeindepolitik immer schwieriger alle Ämter zu besetzen. Zudem wurden bereits viele Aufgaben mit Thayngen zusammen erfüllt, wie Schulen oder auch die Feuerwehr. Aus diesem Grund beschloss die Barzheimer Gemeindeversammlung im Dezember 2001, die Fusionsverhandlungen aufzunehmen. Zudem wollten die beiden Gemeinden damit an Raum und Attraktivität gewinnen. Für die Barzheimer Einwohner senkte sich zudem der Steuerfuss von 125 auf das Niveau von Thayngen mit 85 Prozent herab. Die ganze Fusion sollte für die Gemeinde Thayngen kostenneutral sein. Zudem wurde der Zusammenschluss mit einem einmaligen Kantonsbeitrag von 250 000 Franken gefördert.
Fusion mit Altdorf, Bibern, Hofen und Opfertshofen per 1. Januar 2009
Bei der Urnenabstimmung vom Sonntag, 17. August 2008, haben die fünf selbständigen Gemeinden Thayngen, Altdorf, Bibern, Hofen und Opfertshofen der Fusion per 1. Januar 2009 zugestimmt. Die neue Gemeinde Thayngen wird rund 5000 Einwohner umfassen. Der Kanton Schaffhausen unterstützt die Fusion finanziell mit 6.88 Millionen Franken, welche aus den Ausschüttungen des Goldverkaufs der Nationalbank stammen, damit die Schulden der vier Gemeinden getilgt werden können und der Steuerfuss auf das tiefe Niveau von Thayngen gesenkt werden kann.
Ziel dieser Fusion ist es, dass die vier kleinen Gemeinden im Unteren Reiat gegenüber den Nachbargemeinden wieder konkurrenzfähig werden und die neue Gemeinde längerfristig Kosten sparen kann.
Abstimmungsresultate
Die Zustimmung in den fünf Gemeinden fiel deutlich aus:
Gemeinde Ja-Stimmen Nein-Stimmen Stimmbeteiligung Altdorf 120 7 89% Bibern 121 27 87% Hofen 68 17 98% Opfertshofen 52 19 82% Thayngen 1341 504 70% Wichtigste Vertragspunkte
Der Fusionsvertrag umfasste 50 Teilprojekte. Die wichtigsten Vertragspunkte sind:
- Der Name der neuen Einwohnergemeinde ist Thayngen, die vier bisherigen Gemeinden Altdorf, Bibern, Hofen und Opfertshofen werden wie Barzheim, welches 2004 mit Thayngen fusioniert hat, zu Ortsteilen, behalten jedoch ihre Postleitzahl
- Das bisherige Wappen von Thayngen wird zum Wappen der neuen Gemeinde
- Alle Bürger der Reiatgemeinden erhalten das Bürgerrecht von Thayngen
- Alle lokalen Behörden, Kommissionen, aber auch Zonenpläne werden zusammengeführt
- Es wird nur eine zentrale Gemeindeverwaltung in Thayngen geben
- Der Steuerfuss wird an das tiefe Niveau von Thayngen angepasst
- Der Einwohnerrat von Thayngen wird weiterhin 15 Mitglieder umfassen, und es gibt nur einen Wahlkreis (das heisst keine fixen Sitze für die neuen Ortsteile)
Kritik
Kritiker aus den neuen Ortsteilen wiesen darauf hin, dass die Ortsteile ohne fixe Sitze im Einwohnerrat zukünftig mitsprachelos durch Thayngen verwaltet werden können. Zudem wurde befürchtet, dass die gemeinsame Schule der vier neuen Ortsteile in Kürze geschlossen werden könnte.
Kritiker aus Thayngen warnten insbesondere vor den finanziellen Risiken einer solchen Fusion, welche auf lange Sicht den günstigen Steuerfuss gefährden könnten.
Aus allen Gemeinden wurden zudem Stimmen laut, dass Thayngen zuerst seine eigenen Finanzprobleme lösen solle, bevor es mit der Fusion weitere Aufgaben und Unsicherheiten übernehme.
Wappen der Ortsteile
Altdorf
Barzheim
Bibern
Hofen
OpfertshofenBevölkerung
Sprachen
Thayngen ist eine deutschsprachige Gemeinde. Durch Immigration werden jedoch auch andere Sprachen gesprochen. Die beiden häufigsten Sprachen nach Deutsch (90,25 %) sind Italienisch mit 3,11 % und Serbokroatisch mit 1,99 %.
Religionen - Konfessionen
In Thayngen gibt es sowohl eine reformierte wie auch eine katholische Kirche. Zudem gibt es eine Kirche der Freien Evangelischen Gemeinde.
Ethnien
Von den derzeit 4160 Einwohnern sind 778 Ausländer.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1850 1252 1860 1233 1880 1284 1900 1508 1910 1760 1930 2070 1950 2461 1970 3640 1980 3751 1990 3773 2007 4160 Politik
Gemeinderat (Exekutive)
Der Gemeindepräsident von Thayngen ist Bernhard Müller (SVP). Weitere Mitglieder des Gemeinderats sind: Therese Sorg (SP), Heidi Fuchs (parteilos, kandidierte auf der Liste der FDP), Marcel Fringer (FDP) und Alex Muhl (SVP).
Einwohnerrat (Legislative)
Der Einwohnerrat von Thayngen hat 15 Mitglieder.
Wirtschaft
Industrie und Gewerbe
Der wichtigste Arbeitgeber des Dorfes ist die Unilever Schweiz, dem Mutterhaus der Knorr Nährmittel AG. Weitere wichtige Arbeitgeber ist die Druckerei Augustin, der Industriekeramikhersteller Metoxit und Rieker Schuhe. Daneben gibt es in Thayngen eine Vielzahl von Gewerbe und Dienstleistungsbetrieben. Bis vor wenigen Jahren stand in Thayngen auch die 1910 gegründete Zementfabrik der Holcim (früher als Portland-Zementwerk bekannt), welche seit 2003 aber geschlossen und teilweise bereits rückgebaut wurde.
Landwirtschaft und Weinbau
In Thayngen gibt es mehrere Weinbauern und Landwirtschaftsbetriebe.
Verkehrsanbindung
Thayngen liegt an der Europastrasse E41/E54 von Schaffhausen nach Singen (Hohentwiel). Weitere Strassenverbindungen sind die Hauptstrasse Nr. 146 nach Bibern und Hofen, sowie die Hauptstrasse 15 nach Schaffhausen, die schwach genutzt wird seit dem Bau der kantonalen Autostrasse Mutzentäli (A4) – Thayngen – B34. Letztere stellt für fast alle Fahrten in dieser Richtung die günstigere Verbindung dar. Eine Nebenstrasse führt nach Dörflingen.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Thayngen durch seinen Bahnhof am Abschnitt Schaffhausen–Singen der Hochrheinbahn Basel–Singen–Konstanz angebunden. Ausserdem besteht eine direkte S-Bahn-Verbindung nach Winterthur - Zürich Flughafen - Zürich Hauptbahnhof - Herrliberg-Feldmeilen (- Meilen).
Bekannte Persönlichkeiten
- Everard Im Thurn, Ethnologe, Entdecker
- Eberhard Im Thurn, Vogt in Büsingen
- Hans Im Thurn, 1538-1611, Vogtherr
- Hans Im Thurn, Sohn des ersteren, 1579-1648, Bürgermeister in Schaffhausen
Quellen
- Johannes Winzeler: Geschichte von Thayngen, 1963
- Andreas Schiendorfer: 1000 Jahre Thayngen, 1995, ISBN 3-905116-03-0
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Thayngen
- Artikel Barzheim im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Kesslerloch im Historischen Lexikon der Schweiz
- Foto der Steinzeithöhle Kesslerloch
- Geschichte von Thayngen
- Schloss Thayngen
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