- Unterbiberg
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: München Höhe: 547–555 m ü. NN Fläche: 5,77 km² Einwohner: 14.050 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 2435 Einwohner je km² Postleitzahl: 85579 Vorwahl: 089 Kfz-Kennzeichen: M Gemeindeschlüssel: 09 1 84 146 LOCODE: DE NIB Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausplatz 12
85579 NeubibergWebpräsenz: 1. Bürgermeister: Günter Heyland (Freie Wähler N@U) Lage der Gemeinde Neubiberg im Landkreis München Neubiberg ist eine Gemeinde im Landkreis München, Regierungsbezirk Oberbayern, mit den Ortsteilen Neubiberg und Unterbiberg. Sie grenzt direkt an die Münchner Stadtteile Neuperlach und Waldperlach, an die Gemeinden Ottobrunn und Unterhaching sowie an den Ortsteil Waldkolonie der Gemeinde Putzbrunn.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Gebiet der unmittelbar an München angrenzenden Gemeinde ist ungewöhnlich langgestreckt, bei einer West-Ost-Ausdehnung von ca. 6 km ist es nur zwischen 0,5 und 1,5 km breit. Den Besiedlungskern bildet der östliche Teil, der sich heute als typische Wohnbausiedlung darstellt, die hier fast das gesamte Gebiet einnimmt und übergangslos in die städtische Bebauung der Nachbargemeinden, bzw. in den von München-Perlach übergeht. Mitunter erfährt man so nur durch ein Ortschild, dass man sich in einer anderen Gebietskörperschaft befindet. Die ursprüngliche Waldfläche ist bis auf einen zentralen Wald von rund 20 ha Fläche, den sich Neubiberg mit Ottobrunn teilt, nahezu verschwunden. Der mittlere Teil der Gemeinde wird durch das Universitätsgelände eingenommen. Im Westen der Gemeinde liegt die Ortschaft Unterbiberg, quasi der historische Kern der Gemeinde, der in gewisser Weise einen typisch oberbayerisch-dörflichen Charme erhalten hat, obschon in den letzten Jahren unmittelbar an dieses Dorf eine Neubausiedlung errichtet wurde. In Unterbiberg gibt es noch eine alte Dorfkirche, alte Bauernhöfe, usw. Ganz im Westen Neubibergs gibt es noch wenige Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung. Obschon die Gemeinde dicht besiedelt ist und naturnahe Flächen innerhalb der Gemeinde kaum noch vorhanden sind, hat Neubiberg nicht den Charakter einer Trabantenstadt. Einzel- und Reihenhäuser, nicht Hochhaussiedlungen, sind das bestimmende Element. Zwar nicht innerhalb des eigentlichen Gemeindegebietes, aber in unmittelbarer Nähe befinden sich zudem sehr ausgedehnte Wälder, so dass die Gemeinde mit Recht das Image einer Siedlung im Grünen innehat.
Geschichte
Villa piburc wurde erstmals zwischen 1034 und 1041 als Schenkung an das Kloster Tegernsee erwähnt. Unterbiberg wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde. Siedler und „Kolonisten“ aus München und Umgebung errichteten seit 1900 eine „Gartenstadt“ östlich der alten Rosenheimer Landstraße, die 1912 erstmals "Neubiberg" genannt wurde.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde östlich des historischen Ortskerns von Unterbiberg ein Militärflughafen errichtet, der nach Ende des Zweiten Weltkrieges von der Bundeswehr genutzt wurde. Die auf dem Fliegerhorst bereits seit 1958 bestehende Ausbildungsstätte (Offizierschule) der Luftwaffe wurde 1973 nach Fürstenfeldbruck verlegt und die Infrastruktur wurde für den Aufbau der Universität der Bundeswehr genutzt. 1975 nahm die Gemeinde den Namen des größeren Ortsteils Neubiberg an. 1982 wurde ein Sportzentrum an der Zwergerstraße gegründet.
Im Zuge des stetigen Ausbaus wurde Ende der 1990er Jahre der Bau der neuen Wohnsiedlung Vivamus nordöstlich vom historischen Ortskern Unterbibergs vorangetrieben. In dieser Zeit entstand auch das Neubaugebiet Auf der Heid, das auf dem östlichen Teil des aufgelassenen Flugplatzes entwickelt wurde. Der größte Teil des einstigen Flugplatz-Areals wird als Landschaftspark genutzt und bleibt auch künftig frei von Bebauung.
2001 bis 2005 errichtete die MoTo Projektmanagement GmbH auf dem Kapellenfeld im Ortsteil Unterbiberg den öffentlichen Landschaftspark Campeon mit dem neuen Unternehmenssitz der Infineon Technologies AG. 2004 erhielt Neubiberg schließlich eine eigene Anschlussstelle an der Bundesautobahn 8 München-Salzburg, die in der Nähe des Orts durch den Tunnel Neubiberg geführt wird.
Die Gemeinde bezeichnet sich stolz als „Universitätsgemeinde Neubiberg“. Seit 2006 findet sich dieser nichtamtliche Name auch auf den Ortseingangsschildern.
Infrastruktur
Neubiberg, insbesondere der östliche Gemeindeteil, ist eine typische Wohnbausiedlung im Speckgürtel einer Millionenstadt, die Nutznießer der kulturellen Einrichtungen benachbarten Metropole ist, ohne sich an deren Unterhalt beteiligen zu müssen. Obschon hinsichtlich der Einwohnerzahl von Größe einer Kleinstadt, hat Neubiberg nicht die Funktion eines Unterzentrums, da das wirtschaftliche und kulturelle Leben voll auf München ausgerichtet ist. So hat Neubiberg z.B. keine Fußgängerzone und auch ein Ortskern mit der sonst üblichen Ballung von Geschäften z.B. um einen Marktplatz findet sich nicht. Selbst ein größeres Einkaufszentrum fehlt der Gemeinde. Die Bewohner nutzen diesbezüglich die großen Einkaufszentren im benachbarten Ottobrunn oder in München-Neuperlach. Ein Großteil der Einwohner pendelt ins benachbarte München, versteuert das Einkommen jedoch in Neubiberg. Ein Glücksfall war in diesem Zusammenhang auch der eher zufällige Umstand, dass die Bundeswehruniversität knapp auf neubiberger Gebiet liegt.
Straßenanbindung
- Anschlussstelle Neubiberg, A 8 München–Salzburg
Westlich des Ortsteils Neubiberg verläuft der Straßenzug Carl-Wery-Straße - Äußere Hauptstraße, der vom Münchner Stadtteil Neuperlach über Neubiberg bis nach Ottobrunn und dann weiter nach Unterhaching führt.
Die Ortsteile Unterbiberg und Neubiberg sind durch die Zwergerstraße miteinander verbunden.
Die Unterhachinger Straße westlich von Unterbiberg verbindet den Ortsteil mit München-Perlach und Unterhaching.
ÖPNV
- S-Bahn-Linie 6, Haltepunkt Neubiberg (im westlichen Teil des Ortsteils Neubiberg)
- S-Bahn-Linie 5, Haltepunkt Fasanenpark (westlich des Campeon)
- Die Buslinien 199, 210, 211, 212, 216, 217 und 218 bedienen insgesamt 16 Haltestellen auf dem Gemeindegebiet.
Details
Öffentliche Einrichtungen
In Neubiberg sind zwei Freiwillige Feuerwehren beheimatet. Die Unterbiberger Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1874 gegründet. Sie erbringt ca. fünfzig Einsätze jährlich. Die Freiwillige Feuerwehr Neubiberg wurde im Jahr 1920 gegründet und erhält 1924 ihr erstes Spritzenhaus in der Nähe des Rathauses. Seit 1992 besitzt sie das Feuerwehrhaus am Floriansanger. Mit rund 100 Mitgliedern erbringt sie jährlich etwa 200 Einsätze. Beide Feuerwehren haben je eine Jugendfeuerwehr. Daneben betreiben die Universität der Bundeswehr und das Unternehmen Infineon eine eigene Feuerwehr.
Einrichtungen des Bundes
- Universität der Bundeswehr München
- Luftwaffenmusikkorps 1 (LMK1)
- Sanitätszentrum (SanZentrum) Neubiberg, Teil der Universität der Bundeswehr
Bildungseinrichtungen
Im Gemeindegebiet von Neubiberg gibt es mittlerweile (Stand Mai 2008) vier öffentliche Schulen, zwei Grundschulen und je eine Realschule und ein Gymnasium. Das Gymnasium wurde 1976 gegründet. Im Schuljahr 2006/07 wurden ca. 1.350 Schüler in 39 Klassen von ca. 100 Lehrern unterrichtet. Die sechsstufige Realschule bietet die Wahlpflichtfächergruppen I bis III (IIIa und -b) an. Im Schuljahr 2006/07 wurden ca. 840 Schüler in 29 Klassen unterrichtet. Die Grundschule, die Ende der 1920er Jahre des vorherigen Jahrhunderts gegründet wurde, bietet die Jahrgangsstufen 1 bis 4 an. In 18 Klassen wurden 476 Schüler von 30 Lehrern im Schuljahr 2006/07 unterrichtet. Der Anteil von nicht deutschen Schülern lag bei unter zehn Prozent.
Die Akademie für Tierschutz wurde 1986, unter anderen vom Neubiberger Buchhändler Adolf Hempel, gegründet. Sie dient als Ausbildungs- und Forschungsstätte des Deutschen Tierschutzbundes. Sie bietet Lehrgänge zur Erlangung des Sachkundenachweises an, der nach dem Tierschutzgesetz Voraussetzung für die Leitung eines Tierheimes ist. Sie betreibt ein Zellkulturlabor, um tierversuchsfreie Methoden in der Forschung weiterzuentwickeln. Alle zwei Jahre vergibt sie den Adolf-Hempel-Jugendtierschutzpreis.
Die Volkshochschule wird zusammen mit der Gemeinde Ottobrunn betrieben. In Neubiberg gibt es ein Infozentrum der Volkshochschule im Haus der Weiterbildung. Dort befindet sich auch die Gemeindebibliothek.
- Musikschule Unterhaching/Neubiberg
Soziale Einrichtungen
- Wilhelm-Hoegner-Haus (Alten- und Pflegeheim)
- Ludwig-Feuerbach-Heim (Alten- und Pflegeheim)
- Pflegeheim der Armen Schulschwestern (Alten- und Pflegeheim)
- Seniorenzentrum, Hauptstraße
Bürgerinitiativen
- Bürgerinitiative Neubiberg Hauptstraße ohne Raser
Freizeit- und Sportanlagen
- Jugendzentrum Gleis 3
- Umweltgarten
- Sportzentrum Zwergerstraße
- Pfadfinderstamm Jean Monnet (BdP)
- Standortunteroffizierheim Fliegerhorst Neubiberg e.V.
Kultur
Städtepartnerschaften
- Ablon-sur-Seine, Frankreich: seit 1974 / 1975
- Tschernogolowka, Russland: seit 1992
Persönlichkeiten
- Tobias Thalhammer (*1979), Bayerischer Landtagsabgeordneter
- Johanna Rumschöttel (*1946), Landrätin im Landkreis München
Weblinks
- Neubiberg: Wappengeschichte vom HdBG
- neubibergnachrichten - Lokalzeitung
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