- Unterschoderlee
-
Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Niederösterreich Politischer Bezirk Mistelbach (MI) Fläche 48,15 km² Koordinaten 48° 39′ N, 16° 18′ O48.65277777777816.296666666667211Koordinaten: 48° 39′ 10″ N, 16° 17′ 48″ O Höhe 211 m ü. A. Einwohner 1.664 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 35 Einwohner je km² Postleitzahl 2153 Vorwahl 02526 Gemeindekennziffer 3 16 50 NUTS-Region AT125 Adresse der
GemeindeverwaltungStronsdorf 258
2153 StronsdorfOffizielle Website Politik Bürgermeister Rudolf Riener (ÖVP) Gemeinderat (2005)
(19 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Stronsdorf Stronsdorf ist eine Marktgemeinde mit 1.661 Einwohnern im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Stronsdorf liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 48,15 Quadratkilometer. 16,09 Prozent der Fläche sind bewaldet. Der Wald ist Teil des Ernstbrunner Waldes, einem der größeren zusammenhängenden Wälder Österreichs und liegt auf den Schotterablagerungen der Urdonau. Daran schließen die für das Weinviertel typischen Lösshänge an, welche sich schließlich in der Laaer Ebene verlieren.
Katastralgemeinden sind Oberschoderlee, Patzenthal, Patzmannsdorf, Stronegg, Stronsdorf, Unterschoderlee. Alle Ortschaften wurden in flachen Mulden (Windschutz) am Fuße von Hügeln (Quellen)gegründet, die anschließende Laaer Ebene bot gute Bedingungen für die Landwirtschaft.
Ebenfalls typisch für das Weinviertel ist heute das Fehlen von großen Oberflächenwässern. Der meiste Regen versickert, der Rest läuft über Gräben zur Thaya.
Geschichte
Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs. Gegründet wurde Stronsdorf wahrscheinlich zwischen dem 7. und (eher) dem 9. Jahrhundert als slawische Siedlung, „Strajnei“ ist ein slawischer Name. Im Zuge des Entstehens der Babenbergerherrschaft („Böhmische Mark“ im Weinviertel) nahmen nach und nach germanische Siedler den Platz der Gründer ein. Die ersten urkundlichen Erwähnungen erfolgten 1072, danach 1092 und 1108. Die Pfarre Stronsdorf wurde 1160 gegründet. Wie sehr viele Dorfgemeinschaften war Stronsdorf ein Dorf von Bauern und Handwerkern, schriftlich festgehalten wurden nur Angelegenheiten der Grundherren. 1164 wurde ein „Wichard von Straneisdorf“ als erster dieser Grundherren erwähnt. 1304 wurden die Wallseer Besitzer Stronsdorfs, schenkten in der Folge die Pfarre dem Kloster Säusenstein, welches in Stronsdorf ein Tochterkloster gründete. Dieses wurde von Josef II. im 18. Jahrhundert aufgehoben, davon übrig blieb bis heute die prächtige Kirche. Wechselnde Grundherrschaften sind vom 15. bis zum 19. Jahrhundert zu finden, zuletzt erwarb 1857 Karl Friedrich Kammel, Edler von Hardegger, Schloss und Herrschaft, dessen spätere Nachkommen heute das Schloss bewohnen. Für die Bevölkerung Stronsdorfs liest man aus der Ortschronik einen Wechsel aus Kriegen, Seuchen und wirtschaftlichen Blütezeiten heraus. Hussiten und Türken waren die Schrecken des 15. bis 17. Jahrhunderts, die Schweden im Dreißigjährigen Krieg, Napoleon und die Preußen hinterließen dumpfe Ahnungen im Gedächtnis. Für den Zweiten Weltkrieg mit wochenlanger Frontlinie und nachfolgender Plünderung und Besatzung durch die Rote Armee gibt es noch genug lebende Zeugen. An Seuchen wurde Stronsdorf von allen bekannten Sorten aufgesucht, Pest, Cholera etc traten mehrmals auf. Die wirtschaftlichen Blütezeiten ergaben sich im Gefolge des sich vor allem ab dem 18. Jahrhundert entwickelnden Habsburgerreiches. Die Markterhebung erfolgte vor 1304, 1514 erhielt Stronsdorf ein Wappen, Landwirtschaft und Handwerk entwickelten sich. Um 1900 war Stronsdorf ein funktionierendes Gemeinwesen mit allen Handwerkern, Händlern etc. Im Gefolge der zwei Weltkriege geriet Stronsdorf jedoch in eine Randlage und verlor erheblich an Wirtschaftskraft und Bevölkerung. Der Sog der Großstadt Wien war in den letzten Jahrzehnten der bestimmende Faktor. Erst in den letzten Jahren wirkte sich der Fall des Eisernen Vorhanges und die steigende Mobilität der Bevölkerung positiv auf Bevölkerungszahl und Wirtschaft aus.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1725 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1668 Einwohner, 1981 1760 und im Jahr 1971 1973 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Rudolf Riener, Amtsleiter Josef Madner. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2005 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 16, SPÖ 3, andere keine Sitze.
Wappen
Blasonierung: In Blau nebeneinander drei silberne, gequaderte, zinnenbewehrte und rotbedachte Türme, der mittlere mit geöffnetem Rundbogentor, die beiden äußeren mit je einer Schlüsselscharte, darüber je ein rechteckiges Fenster mit geöffnetem goldenem Fensterladen, auf den roten Spitzdächern goldene Kugeln, besteckt mit goldenen, mit je einem roten Andreaskreuz belegten Fähnchen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 49, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 126. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 756. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,63 Prozent.
Weblinks
Städte und Gemeinden im Bezirk MistelbachAltlichtenwarth | Asparn an der Zaya | Bernhardsthal | Bockfließ | Drasenhofen | Falkenstein | Fallbach | Gaubitsch | Gaweinstal | Gnadendorf | Groß-Engersdorf | Großebersdorf | Großharras | Großkrut | Hausbrunn | Herrnbaumgarten | Hochleithen | Kreuttal | Kreuzstetten | Laa an der Thaya | Ladendorf | Mistelbach | Neudorf bei Staatz | Niederleis | Ottenthal | Pillichsdorf | Poysdorf | Rabensburg | Schrattenberg | Staatz | Stronsdorf | Ulrichskirchen-Schleinbach | Unterstinkenbrunn | Wildendürnbach | Wilfersdorf | Wolkersdorf
Wikimedia Foundation.