- Verlastung
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Als Güterverkehr (auch: Gütertransport, Verlastung, Transport) bezeichnet man die Beförderung von Gütern aller Art (durch Eisenbahn, Kraftwagen, Luftfahrzeuge, Schiffe).
Inhaltsverzeichnis
Verkehrsmittel
Für den Güterverkehr werden spezielle -qualitative und quantitative Anforderungen an den Transportprozess, Systemumgebung, verfügbare Ressourcen und Eigenschaften der Transport-Güter- geeignete Verkehrsmittel genutzt:
- Nichtmotorisierte Transportmittel, z. B. Träger, Zugtiere, Fuhrwerk, Fahrrad, Rikscha, E-Zweiräder
- Güterzüge
- Kraftfahrzeuge (z. B. Lkw, Pkw; vgl. Kraftverkehr)
- Frachtschiffe
- Flugzeuge, (u.a. Frachtflugzeuge, Helikopter, Luftschiff, Lastensegler)
- Fördersysteme der Intralogistik
- Stetigförderer (Rollenbahn, Kettenförderer etc.)
- Unstetigförderer (Schlepper, Stapler, Kran etc.)
- Pipelines (Rohrleitungstransport) bzw. Leitungen
- Gemischte Systeme: Kombinierter Verkehr bzw. Multimodaler Transport
- Spezielle Gefäße und Behälter (Container)
- Besondere Verfahren und Organisationsformen im Rahmen der Verkehrsbetriebstechnologie bzw. der Logistik
Teilweise stehen die verschiedenen Verkehrszweige in Konkurrenz zueinander. Ergänzende Prozesse, wie z. B. die Spedition, die Lagerhaltung oder der Umschlag von Gütern, werden oder könnten nicht dem Gütertransport zugerechnet werden. Jedoch wird mit dem Begriff "Güterverkehr" umgangssprachlich häufig die Zusammenfassung der Prozesse Transport, Umschlag und Lagerung vereint (vgl. Logistik).
Das Verkehrsvolumen im Güterverkehr nahm europaweit ab 1990 um etwa 30% zu [4]. Dabei sank lange Zeit der Anteil des Schienen-Güterverkehrs. Seit 2003 nimmt der Schienen-Güterverkehr jedoch deutlich zu, auch der Anteil am gesamten Güterverkehr wächst (s. nebenstehende Grafik "Anteil des Güter-Schienenverkehrs...). Dabei gerät das Schienennetz in Deutschland zunehmend an Kapazitätsgrenzen.[5]
Nahverkehr
Unter Güternahverkehr versteht man die Güterbeförderung, wenn Absender und Empfänger örtlich so nahe beisammen sind, dass die LKW jeden Tag wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren. Auch das Sammeln von einzelnen Gütern in einem nahegelegenen Sammellager oder Logistikzentrum fällt unter Nahverkehr, man spricht auch von einem Vorlauf bzw., wenn die Güter zu einzelnen Empfänger gebracht werden, von einem Nachlauf. Das Verteilen von Frischwaren an Filialen von Handelsketten fällt ebenso darunter.
Gesetzlich gibt es diesen Begriff in Deutschland und in Österreich nicht mehr, er wird allerdings umgangssprachlich nach wie vor verwendet. War er früher im Umkreis von 50 - 75 km angesiedelt, so liegt er jetzt in einem Radius von 150 km um das Depot. Er wird meist mit LKW bis 3,5 t oder mit Kleintransportern (ugs. Sprintern) abgewickelt. Hier handelt es sich in der meisten Zahl der Fälle um reinen Zulieferverkehr. Gelegentlich Baustellenverkehr.
Fernverkehr
Im Fernverkehr werden Waren (Güter) über weite Strecken transportiert.
Eine Variante des Fernverkehrs auf der Straße (Güterkraftverkehr) ist der Linienverkehr, oder auch innerdeutscher Spediteursammelgutverkehr, in dem Sammelgutsendungen regelmäßig vom Abgangsort zum Zielort und andere Sendungen zurück transportiert werden. Der Versandspediteur lässt dabei Sendungen zum Empfangsspediteur transportieren. Zielort der Sendung kann entweder das Umschlagslager des Empfangsspediteurs oder auch ein Logistikzentrum (HUB: Hub and Spoke) sein.
Eine Variante des Linienverkehres auf der Straße ist der Begegnungsverkehr. Hierbei treffen sich unterwegs Fahrzeuge der Spediteure, die ihr Ladegefäß, Wechselbrücken oder Sattelauflieger wechseln.
Neben dem Linienverkehr gibt es noch den Trampverkehr auf der Straße, in dem Teil- und Komplettladungen, zumeist keine Sammelgutsendungen, zu den Zielen gefahren werden, die Rückladung das Fahrzeug nicht direkt an den Ausgangsort zurückführt. Der Fahrzeug-Disponent des Spediteurs sucht am Zielort passende Rückladungen, die, meist zum Wochenende, das Fahrzeug zum Ausgangspunkt, dem Betriebshof zurückführen. Die Ladungssuche erfolgt über nationale und internationale Internet-Frachtenbörsen.
Fachbegriffe im Güterverkehr
Man unterscheidet den innerbetrieblichen Transport als Bestandteil des Produktionsprozesses innerhalb eines Betriebs oder den Transport zwischen Produktion und Handel (siehe auch Güterkraftverkehr und Wirtschaftsverkehr).
Weitere Unterscheidungskriterien sind:
- Zugänglichkeit (öffentlicher G. bzw. gewerblicher G./Werkverkehr),
- territoriale Zuordnung (Binnen-, grenzüberschreitender- und Transit-G.),
- Reichweite (Güternahverkehr, Güterfernverkehr),
- verwendetes Transportmittel (Eisenbahn-G., Straßen-G., Luftfracht, Schiffstransport, Rohrleitungstransport),
- Gutart (Stückgut-, Schüttgut, Flüssigkeits- bzw. Gastransport, Feststofftransport), Transporte mit Übergröße Schwertransport
- Sendungsgröße (Massengut-, Kleingut-, Schwergut-G.).
Quellenangaben
- ↑ Aufteilung des Güterverkehrs in Deutschland auf die Verkehrsarten - in Mrd. Tonnenkilometer - nach Daten des Bundesamtes für Statistik
- ↑ Entwicklung des Güter-Schienenverkehrs in Deutschland - in Mio. Tonnenkilometer - nach Daten des Statistischen Bundesamtes
- ↑ Anteil des Güter-Schienenverkehrs am Gesamt-Güterverkehr in Deutschland (Straße/Schiene/Binnenschiffahrt) - in % - nach Daten des Bundesamtes für Statistik
- ↑ Europäische Umweltagentur (Hrsg.): Verkehr und Umwelt in Europa. EEA Briefing. Kopenhagen 2004,3.
- ↑ "Kampf ums Streckennetz" Umfassender Artikel in der FAS von Klemens Polatschek zur Überlastung des DB-Schienennetzes , Okt. 2008
Siehe auch
- Fernverkehr
- Werksverkehr
- Verkehrswesen
- Fracht, Transportgut
- Verladung
- Logistik
- Kombinierter Verkehr
- EuroCombi
- Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie
- Flottensteuerungslösung
Weblinks
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