- Bayerischer Rigi
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Hoher Peißenberg Der Gipfel des Hohen Peißenbergs mit der Wallfahrtskirche und der alten Schule
Höhe 987 m Lage Regierungsbezirk Oberbayern Landkreis Weilheim-Schongau Gebirge Alpenvorland Geographische Lage 47° 48′ 3″ N, 11° 0′ 48″ O47.80096111111111.013244444444987Koordinaten: 47° 48′ 3″ N, 11° 0′ 48″ O Besonderheiten Schöne Aussicht auf die Alpen Der Hohe Peißenberg in Oberbayern ist ein Berg im Vorland des Ammergebirges, der mit seiner Höhe von 987 m (neben dem 22 km Luftlinie südwestlich gelegenen und knapp 70 m höheren Auerberg) eine der höchsten Erhebungen im Alpenvorland ist. Er wird in Anspielung auf die Rigi in der Schweiz auch Bayrischer Rigi genannt. Mitunter wird der Hohe Peißenberg auch als Hohenpeißenberg oder einfach nur Peißenberg bezeichnet. Der Name Peißenberg leitet sich vermutlich von Püzzenberg ab, was soviel wie Quellenberg deutet. Das altdeutsche Wort puzza bedeutet Pfütze, Lache, Quelle und der Peißenberg ist reich an Quellen.[1]
Er bietet bei schönem Wetter einen Blick auf die Alpen vom Grünten im Westen über das Wettersteingebirge im Süden bis hin zu den Chiemgauer Alpen im Osten. Der Berg ist vor allem wegen seines schönen Alpenblicks ein beliebtes Ausflugsziel und er kann von etwa 400 Orten[2][3] (Städte, Dörfer, Weiler, Ortsteile) aus gesehen werden. Auf dem Peißenberg befindet sich auch ein meteorologisches Observatorium, eine Wallfahrtskirche, eine Rundfunksendeanlage (siehe unten) und ein Gasthof. Der Gipfel und größte Teil der höheren Lagen gehören zur Gemeinde Hohenpeißenberg. Am Fuße in östlicher Lage des Berges befindet sich der Markt Peißenberg.
Der Hohe Peißenberg ist ein Schuttkegel vor den ehemaligen tertiären Alpenflüssen. Die Schuttkegel waren härter und wirkten dadurch während der letzten Eiszeit wie Eisbrecher und teilten den Eisstrom in einzelne Gletscherzungen (z.B. Tischberg b. Starnberger See).[4] Unter dem Berg befinden sich Pechkohle-Vorräte; vom 19. Jahrhundert bis 1971 wurde in den beiden Orten (wie auch in der Nachbargemeinde Peiting) diese systematisch abgebaut. Heute können wieder einige alte Stollen zu bestimmten Terminen besichtigt werden und in Peißenberg gibt es auch ein Bergbaumuseum.
Von 1933 bis 1935 wurde die Bergstraße auf der Südseite des Berges gebaut. Das heutige Erscheinungsbild bekam die Straße durch einen Ausbau 1961/62. Zuvor gab es die Straße über den "Frauenwald", von der Nordseite her[5] auf den Berg.[6]
An den Hängen des Berges sind viele Wanderwege, wie etwa der Spitzweg-Rundweg, der König-Ludwig-Weg führt am Berg vorbei und es gibt den Stollenweg der zu verschiedenen Stätten des ehemaligen Bergwerkes Peißenberg führt. Es liegen viele Bauernhöfe auf ihm.
Inhaltsverzeichnis
Veranstaltungen
Jedes Jahr im Sommer findet eine Trachtenwallfahrt statt. Die Wallfahrt hat eine jahrhundertelange Tradition und die Kirche auf dem Berg ist auch eine Wallfahrtskirche.
Sport
Bis etwa in die 1980er Jahre war es erlaubt vom Berg mit Hängegleiter (Drachen) herunterzufliegen, was heute aus Sicherheitsgründen verboten ist. Der Überflug über das bebaute Ortsgebiet von Hohenpeißenberg ist zu gefährlich. Der Startpunkt war dabei an der Kirchenmauer auf der Südseite des Berges.
Außerdem gibt oder gab es einen Skilift auf dem Berg, er war zumindest bis vor wenigen Jahren noch in Betrieb.
Sender Hohenpeißenberg
Auf dem Peißenberg befindet sich eine Rundfunksendeanlage, die nicht wie oft angenommen dem Bayerischem Rundfunk gehört, sondern der Firma Media Broadcast (vormals T-Systems). Für den Bayerischen Rundfunk fungiert der Sender jedoch als Grundnetzsender, da er z.B. alle UKW-Hörfunkprogramme des BR (mit Ausnahme von B5 aktuell) ausstrahlt. Des Weiteren sind Antennen für DVB-T-Empfang und DAB-Empfang montiert. Der Stahlbetonturm hat eine Höhe von 158,76 Meter und wurde 1978 erbaut.
UKW-Frequenzen vom Hohenpeißenberg
Programm Region UKW ERP Bayern 1 Oberbayern 92,8 MHz 25 kW Bayern 2 Oberbayern 94,2 MHz 25 kW Bayern 3 keine 99,2 MHz 25 kW Bayern 4 Klassik keine 100,4 MHz 25 kW Antenne Bayern Oberbayern 103,8 MHz 25 kW Deutschlandfunk Bayern 94,7 MHz 0,05 kW Radio Oberland Schongau 97,5 MHz 0,1 kW DAB-Kanäle vom Hohenpeißenberg
Band Kanal Region Programme ERP VHF III 12D Bayern Bayern Mobil
Das Modul
BR Verkehr
Bayern 2 Plus
Bayern 4 Klassik
B5 Aktuell
Rock Antenne
Radio Galaxy1 kW Eine Umstellung der analogen Fernsehprogramme auf DVB-T am 27. November 2007 zusammen mit den Sendern Grünten, Augsburg (Heretsried), Pfaffenhofen und Landshut wurde erfolgreich durchgeführt. Es sind folgende elf öffentlich-rechtliche Programme zu empfangen:
DVB-T-Kanäle vom Hohenpeißenberg
Kanal Multiplex
(MUX)Programme im Bouquet ERP Polarisation 47 ARD Das Erste, Phoenix, arte, Eins Plus 100 kW horizontal 28 ZDF ZDF, 3sat, Kinderkanal KI.KA und ZDF Dokukanal im Wechsel, ZDF Infokanal 50 kW horizontal 53 BR Bayerisches Fernsehen, BR alpha, Südwest Fernsehen, DVB-H-Test 100 kW horizontal Meteorologisches Observatorium Hohenpeißenberg
→ Hauptartikel: Meteorologisches Observatorium Hohenpeißenberg
Auf dem Hohen Peißenberg befindet sich nicht nur eine Wetterstation, sondern sogar ein meteorologisches Observatorium, in dem auch geforscht wird. Dies hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert. Seit dem 1. Januar 1781 wird dort regelmäßig und durchgehend das Wetter beobachtet und Messwerte festgehalten. Die Wetterstation ist die älteste Bergwetterstation der Welt.
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Beyerlein, Simon Dusch: Geschichtliche Entwicklung des Marktes Peißenberg und dessen Umgebung, gedruckt 1923 in der Buchdruckerei Sebastian Reithmayer in Peißenberg, Seite 6
- ↑ Hohenpeißenberger Heimat-Lexikon, Autor: Max Biller und der Arbeitskreis Ortsgeschichte, 1998, Seite 259
- ↑ Peißenberger Heimatlexikon, Autor: Max Biller, 2. erweiterte Auflage von 1984, Seite 326
- ↑ Meyer, R. K. F. & Schmidt-Kaler, H. (2002): Auf den Spuren der Eiszeit südlich von München – östlicher Teil. (Wanderungen in die Erdgeschichte, Band 8), Seite 31
- ↑ so schrieb Dr. Ernst Ursel, in: Peißenberger Heimatlexikon, Autor: Max Biller, 2. erweiterte Auflage von 1984, Seite 340
- ↑ Peißenberger Heimatlexikon, Autor: Max Biller, 2. erweiterte Auflage von 1984, Seite 340
Weblinks
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