- Weites Land
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Filmdaten Deutscher Titel Weites Land Originaltitel The Big Country Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1958 Länge 165 Minuten Stab Regie William Wyler Drehbuch James R. Webb
Sy Bartlett
Robert Wilder
Jessamyn WestProduktion Gregory Peck
William Wyler für United ArtistsMusik Jerome Moross Kamera Franz Planer Besetzung - Gregory Peck – James McKay
Deutsche Synchronstimme: Heinz Engelmann - Jean Simmons – Julie Maragon
Marion Degler - Carroll Baker – Patricia Terrill
Margot Leonard - Charles Bickford – Major Henry Terrill
Paul Wagner - Charlton Heston – Steve Leech
Horst Niendorf - Burl Ives – Rufus Hannassey
Eduard Wandrey - Chuck Connors – Buck Hannassey
Arnold Marquis - Alfonso Bedoya – Ramon
Alfred Balthoff
Weites Land (Original: The Big Country) ist ein US-amerikanischer Wildwestfilm des Regisseurs William Wyler. Die Hauptrollen spielen Gregory Peck und Jean Simmons. Erstaufführungstag war der 1. Oktober 1958. Das Filmdrehbuch basiert auf dem im gleichen Jahr veröffentlichten Roman The Big Country von Donald Bengtsson Hamilton.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
James McKay, Kapitän aus einer Reederfamilie an der amerikanischen Ostküste, reist in den Wilden Westen, um Patricia, die Tochter von Major Terrill, dem Besitzer der riesigen "Ladder Ranch" zu heiraten. Mit Argwohn betrachten die Cowboys den "Dude" aus dem Osten, der in ihren Augen ein feiner Pinkel und hochnäsiger Feigling ist. So hat er beispielsweise keine Lust den wilden Bronco "Old Thunder" zu reiten, nur um zur allgemeinen Belustigung im Staub zu landen.
Schon bald wird die Harmonie durch die hasserfüllte Dauerfehde von Major Terrill gegen Viehzüchter Rufus Hannassy getrübt. Beide versuchen seit Jahren die wichtige Wasserstelle "Big Muddy" unter ihre Kontrolle zu bekommen, die der hübschen Lehrerin Julie Maragon gehört.
Schließlich wendet sich auch seine Braut von McKay ab, nachdem er sich nicht in eine Schlägerei einlassen will, nur weil Steve, der Vormann der Ranch, ihn der Lüge bezichtigt. James McKay hält gar nichts von dem großsprecherischen und gewaltbereiten Auftreten der Kontrahenten und lässt sich nicht in den Konflikt einspannen. Er kauft statt dessen Julie die "Big Muddy" ab und hofft so Frieden zu stiften indem er gedenkt, das Streitobjekt gerecht und zum Nutzen aller zu verwalten.
Dennoch eskaliert die Situation immer mehr, weil es den beiden starrsinnigen alten Patriarchen nur um ihren abgrundtiefen Hass geht. Es kommt zum blutigen Showdown im Blanco Canon, wo Hannassy Julie Maragon als Geisel gefangen hält, um Major Terrill in eine Falle zu locken. Am Ende erweist sich McKay als der mutigste Mann von allen. Er befreit Julie und reitet mit ihr davon.
Hintergründe
Regisseur William Wyler über seine Absichten: "Ich habe nie eine große Tugend in der amerikanischen Tradition gesehen, einen Menschen auf die Nase zu hauen, wenn er etwas sagt, was einem nicht paßt. Das beweist doch nur, wer am schnellsten oder am stärksten hauen kann. Die Frage, die mich interessiert, ist, ob die Leute auch einem Vertrauen schenken, der nicht um sich haut." (zitiert nach Hembus)
Kritiken
- „Ein episch breit entwickelter Western mit faszinierenden Landschaftsaufnahmen und hervorragenden Darstellern, der mit fast schon akademischer Virtuosität die Frage erörtert, ob Vernunft und Vertrauen nicht die besseren Mittel zur Konfliktlösung sind als Gewalt. Trotz einiger Längen bezieht der Film neben der genreüblichen äußeren Dramatik daraus auch ein hohes Maß an innerer Spannung.“ – Lexikon des internationalen Films[1]
- „Amerikanische Kritiker haben den Film nur dann für spannend erklärt, wenn es zu den traditionellen Standardsituationen kommt. Aus europäischer Perspektive fällt es schwer, diese Einschätzung zu teilen: So breit dieses Epos ist, die kammerspielartigen, stillen, fast intimen Szenen und Reaktionen prägen sich eher ein als die Variationen von Showdowns aller Arten. … Franz Planer, einer der großen aus Deutschland emigrierten Kameraleute, der zuvor noch nie einen Western fotografiert hat, übertrifft in diesem Spätwerk die Bildästhetik vieler genre-erprobter Kameraleute.“ (Thomas Koebner, in: Filmgenres)
- „In Thema, Durchführung und Besetzung hochkarätiges Westernschulstück (…). Großangelegte, süffige Studie von Altmeister Wyler (…), der mit überlegener Hand die Klischees von Land, Leuten und Genre durcheinanderwirbelt.“ (Wertung: 3 Sterne = sehr gut) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 911
- „Ein ungemein realistisches Epos, ein überragendes Werk. Die Kamera erfaßt Landschaft und Menschen mit einer Tiefe, die man selten erlebt hat.“ – Wiesbadener Tagblatt, Wiesbaden
- „Ein Western, der selbst hartnäckige Gegner dieses Genres umstimmen kann: hervorragende Kamera, brillante Musik, intelligentes Drehbuch, hervorragende Schauspieler.“ – The Motion Picture Guide
- „Super-Western mit moralischem Anspruch. „Weites Land“ räumt gründlich mit einer Reihe gängiger Western-Klischees auf.“ – Hamburger Abendblatt, Hamburg
- Ein „meist überschätzter Monumentalwestern. … Der Film sollte laut Regisseur William Wyler den Pazifismus propagieren, bleibt aber vor allem wegen seiner Schlägereien und Action-Szenen in Erinnerung.“ (Jeier)
Preise und Auszeichnungen
Burl Ives bekam für seine Nebenrollendarstellung einen Oscar wie auch einen Golden Globe Award. Die Filmmusik wurde für einen Oscar nominiert.
Literatur
- Donald Bengtsson Hamilton: The Big Country. Allan Wingate, London 1958.
- Joe Hembus: Western-Lexikon. Heyne, München 1978, ISBN 3-453-00767-0.
- Thomas Jeier: Der Western-Film. Heyne, München 1987, ISBN 3-453-86104-3. (Heyne-Filmbibliothek. 32/102.)
- Bernd Kiefer, Norbert Grob (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marcus Stiglegger: Filmgenres: Western. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-018402-9.
- Thomas Koebner in Filmgenres - Western / Hrsg. von Thomas Koebner. Reclam junior, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-018402-9; Ss. 222-226
Weblinks
- Weites Land in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
Filme von William WylerStummfilme: Crook Buster | The Gunless Bad Man | Ridin' for Love | The Fire Barrier | Don't Shoot | The Pinnacle Rider | Martin of the Mounted | Lazy Lightning | The Stolen Ranch | The Two Fister | Kelcy Gets His Man | Tenderfoot Courage | The Silent Partner | Blazing Days | Shooting Straight | Galloping Justice | The Haunted Homestead | Hard Fists | The Lone Star | The Ore Raiders | The Home Trail | Gun Justice | The Phantom Outlaw | The Square Shooter | The Horse Trader | Daze of the West | The Border Cavalier | Desert Dust | Thunder Riders | Anybody Here Seen Kelly?
Tonfilme: Zwischen den Seilen | Die Liebesfalle | Galgenvögel | The Storm | Der Mannsteufel | Tom Brown of Culver | Her First Mate | Der Staranwalt von Manhattan | Glamour | The Good Fairy | The Gay Deception | Infame Lügen | Zeit der Liebe, Zeit des Abschieds | Nimm, was du kriegen kannst | Sackgasse | Jezebel – Die boshafte Lady | Sturmhöhe | Der Westerner | Das Geheimnis von Malampur | Die kleinen Füchse | Mrs. Miniver | The Fighting Lady | The Memphis Belle: A Story of a Flying Fortress | Die besten Jahre unseres Lebens | Thunderbolt | Die Erbin | Polizeirevier 21 | Carrie | Ein Herz und eine Krone | An einem Tag wie jeder andere | Lockende Versuchung | Weites Land | Ben Hur | Infam | Der Fänger | Wie klaut man eine Million? | Funny Girl | Die Glut der Gewalt
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