- Üzwil
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Nicht zu verwechseln mit Uzwil im Kanton St. Gallen. Uezwil Basisdaten Kanton: Aargau Bezirk: Bremgarten BFS-Nr.: 4078 PLZ: 5619 Koordinaten: (663235 / 240980)47.316668.275001532Koordinaten: 47° 19′ 0″ N, 8° 16′ 30″ O; CH1903: (663235 / 240980) Höhe: 532 m ü. M. Fläche: 2.45 km² Einwohner: 412
(31. Dezember 2008)[1]Website: www.uezwil.ch Karte Uezwil (schweizerdeutsch: Üezmel) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Bremgarten im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt am westlichen Rand des Bünztals.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Dorf liegt am oberen Ende einer weiten, flachen Hochebene am nördlichsten Ausläufer des Lindenbergs, der hier Niesenberg genannt wird. Gegen Westen, Süden und Osten wird die Ebene durch flach ansteigende Hügel begrenzt und erhält dadurch eine muldenartige Form. Sie wird in Richtung Norden durch den Hinterbach entwässert.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 245 Hektaren, davon sind 69 Hektaren mit Wald bedeckt und 14 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 632 Metern, die tiefste Stelle liegt auf 520 Metern.
Nachbargemeinden sind Büttikon im Norden, Waltenschwil im Nordosten, Kallern im Osten und Süden sowie Sarmenstorf im Westen.
Geschichte
1936 wurde in der Eichenweid bei Uezwil ein 4500 Jahre altes Megalithengrab aus der Jungsteinzeit entdeckt. Es wurden auch einige Funde aus der Römerzeit gemacht. Um 500 entstand eine Siedlung der Alamannen. Der ursprüngliche Name des Dorfes lautete Utwyl, was «Weiler des Uli» bedeutet. Die Schreibweise änderte sich im Laufe der Jahrhunderte über Uotswile und Uetzwyl zu Uezwil.
Bei der Gründung des Klosters Muri im Jahr 1027 wurde der Name des Ritters Arnold von Utwile vermerkt. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes selbst erfolgte 1306 im Habsburger Urbar. Die wichtigsten Lehnsherren während des Mittelalters waren unter anderem das Kloster Einsiedeln, das Kloster Muri, das Kloster Gnadenthal bei Niederwil und die Pfarrei Sarmenstorf. Landesherren und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit waren die Habsburger.
1415 eroberten die Luzerner die Dörfer Büttikon, Hilfikon, Sarmenstorf, Uezwil und Villmergen. Doch 1425 mussten sie das Gebiet an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben. Uezwil lag fortan im Amt Villmergen der Freien Ämter, einer gemeinen Herrschaft. Das Dorf blieb stets bäuerlich geprägt; ab dem 18. Jahrhundert ermöglichte die Heimarbeit für die Strohindustrie einen bescheidenen Nebenverdienst.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Uezwil wurde eine Gemeinde im Distrikt Sarmenstorf des kurzlebigen Kantons Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Bis heute ist Uezwil ein kleines bescheidenes Dorf geblieben, das hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt ist; nennenswerte Industrie hat sich hier nie angesiedelt. Nachdem die Einwohnerzahl stets rückläufig gewesen war, steigt sie seit 1980 wieder leicht an.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Gespalten von Gelb mit drei aus der Teilungslinie wachsenden roten Pfeilspitzen, und von Blau.» Seit 1880 verwendete die Gemeinde ein Wappen mit einem Liktorenbündel, in der falschen Annahme, es handle sich dabei um das Uezwiler Gemeindewappen. In Wirklichkeit handelte es sich um das 1798 eingeführte Siegel der Helvetischen Republik. Das 1946 neu entworfene Wappen erinnert an das Kirchenpatronat des Heiligen Sebastian.[2]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[3]
Jahr 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Einwohner 319 325 320 300 284 276 331 361 Am 31. Dezember 2007 lebten 382 Menschen in Uezwil, der Ausländeranteil betrug 8,4 %.[4] Bei der Volkszählung 2000 waren 64,5 % römisch-katholisch und 21,3 % reformiert; 0,6 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 97,5 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.[5]
Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist ab 1. Januar 2009 Thomas Meyer.
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bremgarten zuständig. Uezwil gehört zum Friedensrichterkreis Sarmenstorf.
Wirtschaft
In Uezwil gibt es etwa 70 Arbeitsplätze, davon 65 % in der Landwirtschaft, 9 % im Kleingewerbe und 26 % im Dienstleistungssektor.[6] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den Nachbargemeinden, hauptsächlich in Wohlen und Villmergen.
Verkehr
Uezwil liegt ein wenig abseits der Hauptverkehrswege und kennt deshalb fast keinen Durchgangsverkehr. Die wichtige Hauptstrasse zwischen Lenzburg und Zug ist allerdings nur wenige Kilometer entfernt. Das Dorf ist mit einer Postautolinie mit dem Bahnhof von Wohlen verbunden.
Bildung
Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Sämtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule wie auch die Kantonsschule (Gymnasium) können in Wohlen besucht werden.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Bremgarten - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
Weblinks
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