Herzogpark

Herzogpark
Bogenhausen
Landeshauptstadt München
Koordinaten: 48° 9′ N, 11° 37′ O48.14805555555611.6166666666677Koordinaten: 48° 8′ 53″ N, 11° 37′ 0″ O
Eingemeindung: 1. Jan. 1892
Postleitzahlen: 81675, 81677, 81679, 81925, 81927, 81929
Vorwahl: 089
Karte
Lage des Stadtbezirks 13 Bogenhausen in München

Bogenhausen ist ein Stadtteil von München. Es bildet den Kern des Stadtbezirkes 13 Bogenhausen, zu dem seit der Neugliederung 1992 auch Oberföhring, Johanneskirchen, Englschalking, Denning, Daglfing und Zamdorf sowie die auf deren Gemarkung entstandenen neuen Siedlungen gehören.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Bogenhausen liegt im Nordosten der Stadt: Seine Grenzen sind im Westen die Isar (Isarhochufer), im Norden und Osten die Stadtgrenze und im Süden die Prinzregentenstraße, der Leuchtenbergring sowie dann der Bahnkörper Berg am Laim bis Riem. Im öffentlichen Bewusstsein bildet allerdings die Prinzregentenstraße bzw. in deren Verlängerung die Töginger Straße (A 94) die Südgrenze Bogenhausens.

Bezirksteile

Bogenhausen

Bogenhausen wurde 768 unter der Bezeichnung Pupinhusir erstmals erwähnt. Der Name bedeutet Haus/Häuser des Poapo/Poppo/Pubo. 1818 wurde Bogenhausen zur Gemeinde erhoben, eingemeindet nach München dann am 1. Januar 1892.

Kath. Pfarrkirche St. Georg, München-Bogenhausen

Der alte Ortskern ist an der alten Pfarrkirche St. Georg, Bogenhauser Kirchplatz 1, und an der Ismaninger und Hompeschstraße zu finden. Seit der Spätgründerzeit wurde von der Prinzregentenstraße aus Richtung St. Georg mit klarer städtebaulicher Planung ein weitflächiges, repräsentatives Villen- und Mietshausviertel errichtet, das bis heute das Bild von Bogenhausen in der öffentlichen Meinung prägt. Beispiele sind hier die Villa Stuck, das Hildebrandhaus sowie das Gebäude, in dem heute der Bundesfinanzhof seinen Sitz hat. Im Zweiten Weltkrieg kaum beschädigt, konnte das Viertel seinen Charakter weitgehend erhalten. Die Entwicklung in den Außenbereichen mit mehreren erhaltenen Dorfkernen erhielt wichtige Impulse durch in der Nachkriegszeit erbaute Großwohnanlagen. Den Anfang machte 1957 die Parkstadt Bogenhausen als Münchens erste Großwohnanlage mit Hochhausbebauung. In den folgenden 30 Jahren entstanden noch sieben weitere Großwohnanlagen mit etwa 15.000 Wohneinheiten, die sich inzwischen zu Stadtteilen mit eigener Identität entwickelt haben.

Historische Ortsteile der Gemeinde Bogenhausen

  • Brunnthal, Gemeinde Bogenhausen: Der Ort wurde in einer Urkunde vom 3. November 1544 als „Pruntal“ erstmals genannt. Zentrum ist das Brunnhaus im Tal, unterhalb des Isarhanges von Bogenhausen, welches schon am 3. November 1544 belegt ist. Im 19. Jahrhundert zum Kurort erhoben, seitdem trägt der Ort den Namen „Bad Brunnthal“. Die Wirtschaftskonzession auf das Bade- und Heilanstaltsanwesen wurde letztmals 1891 erteilt. Eingemeindung als Teil der Gemeinde Bogenhausen am 1. Januar 1892.
  • Neuberghausen, Gemeinde Bogenhausen: Erstnennung am 8. Juli 1740 als „Neuberghaußen“. Der Name entstand wahrscheinlich durch eine Übertragung von der damaligen Besitzerfamilie von Lachenmayr, die seit dem 17. Jahrhundert Besitz in Berghausen bei Abensberg hatte. 1652 „Die Hofstatt auf dem Perg zu Pogenhausen“. Am 3. Juni 1740 wurde Neuberghausen von Caspar Gregor von Lachenmayr gekauft, dessen Adelsstand 1740 von Kurfürst Karl Albrecht bestätigt und dessen Schlössel am 8. Juli 1740 zum adeligen Sitz erhoben wurde. Am 30. September 1740 bekam er die Landes- und Edelmannsfreiheit verliehen und „der Nammen Neuberghaußen zuegelegt worden“ ist. Eingemeindung als Teil der Gemeinde Bogenhausen am 1. Januar 1892.
  • Priel, Gemeinde Bogenhausen: Erstnennung im Jahre 1305 als „Prül“. Der Name bedeutet „Mit Buschwerk bewachsene Wiese“, auch „Tiergarten“, „Wildgehege“. Der Ort bestand 1715/16 nur aus einer kurfürstlichen Ziegelei. 1809 wird der Weiler Priel mit 2 1/2 Hausnummern, darunter 1 Ziegelei, erwähnt. Zwei Höfe mit dem Namen Prielhöfe („Prvelhoef“) sind schon 1288/1304 belegt. 1812/18 wurde Priel Teil der Gemeinde Bogenhausen. Eingemeindung als Teil der Gemeinde Bogenhausen am 1. Januar 1892.

Neue Stadtteile im Gebiet der früheren Gemeinde Bogenhausen

Hypo-Haus an der Richard-Strauss-Straße
  • Arabellapark: Der Name des Wohngebietes ist abgeleitet von der 1964 nach der Oper Arabella von Richard Strauss benannten Straße. Am 5. Juli 1966 nennt der Kommunalausschuss des Stadtrats die Siedlung erstmals „Baugebiet Bogenhausen II, Arabella-Park“; seitdem ist Arabellapark amtliche Bezeichnung für den Stadtteil. Diese Arabellastraße war 1965 noch unbebaut. Baubeginn 1966. Zuerst Bau verschiedener Hochhäuser mit sehr gehobener Nutzung wie das 1968/69, 75m hohe Arabellahaus von Toby Schmidbauer, das ursprünglich Maisonette-Wohnungen, Hotelbetrieb, Ärztezentrum u. a. für Augenheilkunde beinhaltet. Nach Zusammenschluss der Arabellahotel-Gruppe mit Sheraton ist der Hotelbetrieb im Sheraton-Hotel (Architekt: Edgar Frasch, 1969/71) konzentriert. In den 1980er Jahren unter Leitung der Bayerischen Hausbau Aufbau als Stadtteil mit einer Mischstruktur aus Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Freizeit konzipiert und hat Bedeutung als Hotel- und Kongresszentrum und Bürostandort. Beherrschendes Gebäude ist das Hypo-Haus. Sitz verschiedener staatlicher Institutionen wie des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz am Rosenkavalierplatz. Der Arabellapark gilt als gute Wohngegend. Öffentlicher Verkehr: U4, Arabellapark; mehrere MVG-Buslinien.
  • Atriumsiedlung Bogenhausen: Das Wohngebiet, 1932 entstanden, liegt an der Stelle, an der die Delpstraße (früher Wasserburger Straße) auf die Denninger Straße trifft. Die Häuser wurden 1932 nach dem Vorbild römischer Häuser gebaut: ebenerdig und treppenlos. Dabei stoßen zwei Trakte rechtwinklig aneinander, während die dritte und vierte Seite durch Gartenmauern das Grundstück zum Quadrat schließen. Hier befinden sich die 1934 eingeweihte neue Katholische Pfarrkirche Heilig Blut sowie die Evangelisch-Lutherische Dreieinigkeitskirche.
  • Am Prielhof und Gartenstadt Bogenhausen-Priel: Nach Ende des Lehmabbaus entstanden auf dem Gebiet des historischen Priel ab 1934 zwei Siedlungen: Die Gartenstadt Bogenhausen-Priel, volkstümlich auch „Richard-Wagner-Viertel“ genannt, besteht hauptsächlich aus Einfamilien- und Doppelhäusern und liegt zwischen Oberföhringer- und Cosimastraße, sowie an der Wahnfriedallee und Lohengrinstraße. Südwestlich davon, ab der Odinstraße und ebenfalls zu beiden Seiten der Effnerstraße, befindet sich die Einfamilienhaus-Siedlung „Am Prielhof“, die am Hochufer der Isar an den Herzogpark anschließt.
  • Herzogpark: Im Jahre 1805 ließ Graf Montgelas nördlich der Bogenhausener Brücke, zwischen der Isar und der Montgelasstraße zu seinem Schlösschen Stepperg durch den Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell einen Park anlegen. Diesen erwarb später Herzog Max in Bayern, nach dem der Park dann Herzogpark genannt wurde. Um 1900 konnte die herzogliche Familie den Park nicht mehr halten. Das Gelände kam an eine Terraingesellschaft, die es in Baugrund aufteilte und mit der Bebauung begann. Heute gilt der Herzogpark als vornehmster Stadtteil Münchens, in welchem die gesellschaftliche und politische Elite leben soll, im Gegensatz zu Grünwald, wo eher die kulturelle Elite beheimatet sein soll.
  • Parkstadt Bogenhausen: Die Parkwohnanlage Bogenhausen entstand in den Jahren 1955/56 (Grundsteinlegung am 11. November 1954, Fertigstellung 31. Dezember 1956) als erste geschlossene Wohnanlage der Nachkriegszeit in Bayern. Der Name „Parkstadt Bogenhausen“ wurde erstmals in einer Besprechung über Stadtbezirkseinteilung am 26. Mai 1964 genannt, beschlossen vom Stadtrat am 6. und 7. April 1965. Er verweist auf die parkartige Landschaft, in die die Häuser hineingestellt sind. Öffentlicher Verkehr: U4.

Daglfing

Trabrennbahn Daglfing

Daglfing wurde erstmals am 10. Dezember 839 als ad Tagolfingas genannt. Daher wird der Name vom Namen Tagolf/Thachulf abgeleitet. Die Gemeindebildung ist nicht ganz geklärt. Sicher ist, dass Daglfing 1818 selbständige Gemeinde wurde. Allerdings widersprechen sich die Verzeichnisse vom 5. Juli 1818 und von 1820, was den Umfang der Gemeinde angeht. Wahrscheinlich umfasste die Gemeinde Daglfing bereits 1818 allein vier Dörfer, die nicht genannt werden (wohl Daglfing, Englschalking, Johanneskirchen, Zamdorf), 1 Weiler (Denning) und 1 Einöde (Steinhausen). Das Gemeindegebiet wurde noch häufig umgebildet. 1911 und bei der Eingemeindung bildeten Daglfing, Denning, Englschalking und Johanneskirchen die Gemeinde Daglfing. Zamdorf war 28. August 1875 auf eigenen Wunsch der Gemeinde Berg am Laim zugeschlagen worden. Eingemeindung am 1. Januar 1930.

Der alte Ortskern ist um die Kath. Kirche St. Philipp und Jakob, Kohlbrennerstraße 21, zu finden. Bis heute ist Daglfing eher ländlich geprägt. Dieses Viertel hat sich seinen ländlichen Charakter weitestgehend erhalten können. Im Süden ist das Bild geprägt von Einfamilien- und Reihenhäusern mit großen Gärten so wie einigen alten Gehöften. Erwähnenswert ist die Trabrennbahn München-Daglfing.

Daglfing ist an die A94 mit einer eigenen Anschlussstelle „München-Daglfing“ (3) angeschlossen. Ebenso besitzt Daglfing einen Haltepunkt der S8

Historische Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Daglfing

  • Denning, Gemeinde Daglfing: Erstnennung etwa 1200 als Tenningen. Der Name ist wohl vom Namen Tenno abgeleitet. 1818 wurde Denning Teil der Gemeinde Zamdorf, 1820 Teil der Gemeinde Daglfing. Die Eingemeindung erfolgte mit der Gemeinde Daglfing am 1. Januar 1930, wobei Denning als Ortschaft bis 30. November 1930 weiterbestand. Denning ist heute mit neuen größeren Wohnanlagen dicht bebaut, die durch einigen Reihen- und Einfamilienhäuser mit schönen Gärten abgerundet werden. Öffentliche Grünflächen sind jedoch rar und beschränken sich im wesentlich auf die Bezirkssportanlage. Über die Stadtgrenzen bekannt ist Denning durch den TSV 1860-Fanclub Denning-Beagle-Boys. Die Fahne der Gruppe wurde schon in vielen europäischen Stadien gesichtet.
  • Englschalking, Gemeinde Daglfing: Zu ersten Mal genannt 1231/1234 als Engelschalchingen. Der Name leitet sich vom Personennamen Engelschalch ab. 1818 selbständige Gemeinde, 1820 Eingemeindung in die Gemeinde Daglfing. Die Eingemeindung erfolgte mit der Gemeinde Daglfing am 1. Januar 1930. Der alte Ortskern befindet sich um die Kath. Kirche St. Nikolaus, Flaschenträgerstraße 1. Im Westen findet sich noch ein Rest ländlichen Flairs, ansonsten prägen Einfamilien- und Reihenhäuser das Bild. Öffentlicher Verkehr: S8, Haltepunkt Englschalking. Englschalking soll bei einer Verlängerung der U4 einen eigenen U-Bahnhof erhalten (Arbeitstitel: Englschalking), der die U4 mit der S8 verknüpfen soll. Die Realisierung ist jedoch nicht in naher Zukunft zu erwarten.
  • Johanneskirchen, Gemeinde Daglfing: Erstnennung am 2. Oktober 815 als ecclesia sancti Johannis baptiste in loco Feringas (dt: Kirche des heiligen Johannes Baptist zu Föhring). 1818 selbständige Gemeinde, 1820 Eingemeindung in die Gemeinde Daglfing. Die Eingemeindung erfolgte mit der Gemeinde Daglfing am 1. Januar 1930. Johanneskirchen besaß ein Patrimonialgericht. Der alter Ortskern befindet sich um die Katholische Filialkirche St. Johann Baptist, Gleißenbachstraße 2, auf mauerumwehrtem Friedhof stehend. Diese ist ein seltenes Beispiel einer spätromanischen Chorturmkirche (spätes 13. Jhd.). Öffentlicher Verkehr: S8, Haltepunkt Johanneskirchen.

Neue Stadtteile im Gebiet der früheren Gemeinde Daglfing

  • Am Hierlbach: Erste Teile der ungenehmigten (wilden) Siedlung Am Hierlbach entstanden schon 1937/38. Der Namensgeberin ist die 1954 benannte Straße Am Hierlbach her, wobei der Bachname vermutlich wiederum auf eine Bauernfamilie Hierl zurückgeht. Die Siedlung liegt nordöstlich von Johanneskirchen, hart an der Stadtgrenze (südlich des Feringasees).
  • Cosimapark: Der Name der 1963–1968 errichtete Großwohnanlagen wurde von der bereits 1933 nach der Gemahlin Richard Wagners benannten Cosimastraße abgeleitet, 1933 noch unbebaut. Der Name wurde wahrscheinlich von der Münchner Grundbesitz-Verwaltungsgesellschaft als Bauherrin gebildet. Wichtiges Zentrum ist das Cosima-Wellenbad der SWM. Öffentlicher Verkehr: Der Cosimapark soll bei einer Verlängerung der U4 einen eigenen U-Bahnhof erhalten (Arbeitstitel: Cosimapark), Realisierung nicht in naher Zukunft.
  • Fideliopark: Der Name des Wohngebietes wurde abgeleitet von der bereits 1934 nach der Oper Fidelio von Ludwig van Beethoven benannten Fideliostraße. Der Bebauungsplan wurde im November 1965 vom Stadtplanungsausschuss beschlossen. Baubeginn war im Mai 1966, am 21. November 1968 wurde Richtfest gefeiert. Öffentlicher Verkehr: Der Fideliopark soll bei einer Verlängerung der U4 einen eigenen U-Bahnhof erhalten (Arbeitstitel: Fideliopark), Realisierung nicht in naher Zukunft.
  • Selbsthilfesiedlung Daglfing: Entstanden 1983/84 als Selbsthilfesiedlung für städtische Angestellte und Beamte westlich der Schichtlstraße.

Oberföhring

Hauptartikel: Oberföhring

Oberföhring wurde am 3. Juli 750 als ad Feringas erstmals erwähnt. Der Ort ist also nach der Familie der Feringa benannt, die dort vor dem Brückenbau die Überfahrt über die Isar besorgte. Eben diese Brücke, über die der Salzhandel lief, wurde Streitpunkt zwischen Heinrich den Löwen und dem Bistum Freising, so dass 1158 nach der Zerstörung der Brücke München gegründet und die Salzstraße dorthin verlegt wurde. 1818 eigene Gemeinde. Eingemeindung auf eigenen Wunsch am 1. Juli 1913.

Der alte Ortskern liegt am Isarhochufer um die Kath. Pfarrkirche St. Lorenz, Muspillistraße 31. Oberföhring gilt als gehobene Wohnlage. Schöne alte Einfamilienhäuser und großzügige Grünflächen prägen das Bild. Im Südosten gibt es einige größere moderne Mietshäuser.

Historische Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Oberföhring

  • St. Emmeram: Erstnennung erfolgte 1429 als sannd Haymran, was soviel bedeutet wie „Zu Ehren des heiligen Bischofs Emmeram“. Der Ort ist errichtet an der Stelle, wo Emmerams Leichnam von Aschheim her an die Isar gebracht worden war, um sie nach Regensburg einzuschiffen. Am 3. April 822 wird eine Kirche als capella genannt – unter capella ist wohl um eine Pfalzkapelle des Königshofes zu Föhring zu verstehen („curia dominica, qui vocatur Feringa“), später Küntal genannt, sicher aber gemeint mit der Capella zu Chüntal in der Konradinischen Matrikel von 1315. 1818. Teil der Gemeinde Oberföhring. Eingemeindung mit der Gemeinde Oberföhring am 1. Juli 1913. Der Stadtteil ist geprägt von wenigen kleinen Straßen zwischen viel Grün, wo die Gaststätte St. Emmeramsmühle einen malerischen Abschluss bildet.

Historische Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Berg am Laim

Zur Arrondierung des Bezirksgebietes sind folgende Stadtteile der ehemaligen Gemeinde Berg am Laim in den Stadtbezirk Bogenhausen umgegliedert worden:

  • Steinhausen, Gemeinde Berg am Laim: Steinhausen ist sehr jung: Erst am 25. Juli 1808 erfolgte die Erstnennung, bereits als Steinhausen Der Ort liegt mitten im historischen „Ziegelland“, das sich durch eine Ansammlung von Ziegeleien auszeichnete und nördlich der Lehm („Laim“)-Gruben befand. So leitet sich der Name von „Haus“ und „Stein“ ab, was auf die ansässige Ziegelei hinweisen sollte. Die Ortsbezeichnung wurde vom Generalkommissariat des Isarkreises (heute: Regierung von Oberbayern) verfügt für einen vom Maurermeister Deiglmaier erbauten Ziegelstadel an der Landstraße nach Erding und Haag i. Obb., zwischen Haidhausen und Zamdorf. 1818 Teil der Gemeinde Zamdorf, 1820 Teil der Gemeinde Daglfing, zum Schluss Teil der Gemeinde Berg am Laim. Eingemeindung mit der Gemeinde Berg am Laim am 1. Juli 1913. Heute faktisch reines Industriegebiet; es gibt einige Wohnhochhäuser aus der frühen Nachkriegszeit. Bekannt ist der 1972 in Betrieb genommene Betriebshof und die Fahrzeugwerkstatt Steinhausen (früheres Bundesbahnbetriebswerk Steinhausen), in welchen die Fahrzeuge der S-Bahn München stationiert sind.
Luftbild des Zamilaparks
  • Zamdorf, Gemeinde Berg am Laim: Erstnennung 1021/1039 als Zamindorf. Der Name wird abgeleitet von einem Männernamen Zamo, der wiederum vom Althochdeutschen zami (lateinisch mitis, mansuetus), also „zahm“, „milde“ abgeleitet wird. 1818 selbstständige Gemeinde mit den Ortsteilen Denning und Steinhausen; 1875 Eingemeindung in die Gemeinde Berg am Laim. Eingemeindung mit der Gemeinde Berg am Laim am 1. Juli 1913. Der dörfliche Charakter ist inzwischen vollständig verloren. Heute Einfamilienhäusersiedlungen, vereinzelt Wohnanlagen.
  • Zamilapark: Zamila ist ein germanischer Frauenname, Koseform von zam = „zahm“, „milde“, von dem Siegmund Riezler 1887 irrtümlicherweise den Ortsnamen Zamdorf ableitete (anstatt vom Männernamen Zamo, vgl. Zamdorf). Die Siedlung Zamilapark entstand 1984, in dem auch alle Straßen des Stadtteils ihre Namen erhielten, allein die Zamilastraße erhielt ihren Namen bereits 1956. Lage: zwischen Lüderitz-, Eggenfeldener Straße und dem Bahnkörper der S-Bahn nach Ismaning.

Allgemeines

Sozialstruktur

Im Stadtbezirk Bogenhausen haben Mitglieder aller sozialen Schichten ein Zuhause gefunden. Die Sozialstruktur gilt als ausgewogen. Die soziale Struktur des Bezirks folgt den städtebaulichen Gegebenheiten in den Bezirksteilen: so dominiert in Bogenhausen selbst wie Herzogpark bis heute die gehobene Mittelschicht. Die Anzahl der Angestellten und Beamten ist viermal so hoch wie die Zahl der Arbeiter. Der Ausländeranteil liegt mit 17,1 % unter dem gesamtstädtischen Niveau.

Arbeitsplätze sind vor allem im Dienstleistungsbereich vorhanden. Schwerpunkte sind neben dem Gesundheitswesen (Städt. Krankenhaus Bogenhausen sowie sieben in der Regel private Kliniken) insbesondere Büro und Verwaltung vor allem im Arabellapark. Verarbeitendes Gewerbe, das rund ein Fünftel der Arbeitsplätze stellt, ist vor allem in Steinhausen konzentriert.

Verkehr

Der Stadtbezirk wird durch drei Hauptverkehrsachsen erschlossen: Im Süden durch die Prinzregentenstraße bzw. in deren Verlängerung die Töginger Str / A 94; In Nord-Süd-Richtung die Richard-Strauss-Straße – Effnerplatz (Mittlerer Ring). Von Effnerplatz Richtung Nordost / A9 die Effnerstraße. Sowohl von der Richard-Strauss-Straße als auch die Effnerstraße gehen weitere größere Wohnsammelstraßen ab, die die übrigen Stadtteile im Stadtbezirk erschließen.

Der öffentliche Nahverkehr ist vor allem durch die U4 mit den U-Bahnhöfen Prinzregentenplatz, Böhmerwaldplatz, Richard-Strauss-Straße und Arabellapark, der Trambahnlinien 17 und 18 sowie der S8 mit den Haltepunkten Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen erschlossen. Die Planfeststellung für ein Anbindung der U4 an die S-Bahn ist abgeschlossen, eine Realisierung ist aus Kostengründen auf absehbare Zeit nicht geplant.

Öffentliche Einrichtungen

Bogenhausen ist Standort mehrerer wichtiger Konsulate, so z.B. das Generalkonsulat der Republik Österreich und das Generalkonsulat der Republik Polen. In Denning, in unmittelbarer Nähe zum Arabellapark, hat das Generalkonsulat der Ungarischen Republik seinen Sitz. Daneben sind das Bayer. Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, und der Bundesfinanzhof erwähnenswert. Wichtige kulturelle Einrichtungen sind das Prinzregententheater sowie die Sammlung Goetz. Außerdem hat dort das Wilhelm Hausenstein gewidmete Gymnasium seinen Platz.

Statistik

(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)

Jahr Einw. davon Ausländer Fläche ha EW/ha Quelle mit weiteren Daten
2000 70.936 11.562 (16,3 %) 2.371,73 30 Statistisches Taschenbuch München 2001. pdf-Download
2001 71.716 11.921 (16,6 %) 2.371,73 30 Statistisches Taschenbuch München 2002. pdf-Download
2002 72.429 12 178 (16,8 %) 2.371,71 31 Statistisches Taschenbuch München 2003. pdf-Download
2003 73.070 12.654 (17,3 %) 2.371,39 31 Statistisches Taschenbuch München 2004. pdf-Download
2004 72.982 12.513 (17,1 %) 2.371,39 31 Statistisches Taschenbuch München 2005. pdf-Download
2005 73.860 13.042 (17,7 %) 2.371,38 31 Statistisches Taschenbuch München 2006. pdf-Download

Literatur

  • Willibald Karl (Hrsg.): Bogenhausen. Vom bäuerlichen Pfarrdorf zum noblen Stadtteil. München: Buchendorfer Verlag 1992, ISBN 3-927984-11-6
  • Florian Breu: Die Münchener Stadtbezirke nach der Stadtgebietsneugliederung. In: Münchener Statistik (1):1–14, 1996
  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. Köln: DuMont 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer)
  • Willibald Karl (Hrsg.): Dörfer auf dem Ziegelland: Daglfing – Denning – Englschalking – Johanneskirchen – Zamdorf. München: Buchendorfer Verlag 2002 ISBN 3-934036-90-2
  • Roland Krack: "Die Parkstadt Bogenhausen in München" Volk Verlag München 2006, ISBN 978-3-937200-10-1
  • Lutz Fritz: Daglfing, Denning, Englschalking, Johanneskirchen 50 Jahre bei München (1930–1980). Erweiterte Festansprache zur 50-Jahrfeier der Einverleibung der ehemaligen Gemeinde Daglfing in die Landeshauptstadt München am 13. Oktober 1980. München: Stadtarchiv 1982.
  • Lutz Fritz: Oberföhring. Zur 75-Jahrfeier der Eingemeindung Oberföhrings. München: Buchendorfer Verlag 1988
  • Helmuth Stahleder: Von Allach bis Zamilapark. Namen und historische Grunddaten zur Geschichte Münchens und seiner eingemeindeten Vororte. München: Buchendorfer Verlag 2001, ISBN 3-934036-46-5
  • Klaus Baeumler: " Paris als Vorbild. Auf den Spuren des Grafen Montgelas in München, an der Isar und in Bogenhausen". Charivari-Sonderheft, Bavaria und Marianne, München 1997

Weblinks


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