- Christoph Hehl
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Christoph Hehl (* 11. Oktober 1847 in Kassel; † 18. Juni 1911 in Charlottenburg; vollständiger Name: Christoph Carl Adolf Hehl) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Katholik Christoph Hehl, der zu den Schülern von Conrad Wilhelm Hase gezählt wird, war zunächst selbstständig in Hannover tätig, seit 1894 wirkte er als ordentlicher Professor für mittelalterliche Baukunst an der Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg. Er war neben August Menken und Max Hasak einer der bedeutendsten Kirchenbaumeister in Berlin und entwarf vorwiegend im schöpferisch veränderten neu-romanischen Stil. Er arbeitete unter anderem auch eng mit den Bildhauern Carl Dopmeyer und Carl Ferdinand Hartzer zusammen und beeinflusste viele seiner Kollegen, wie z.B. Carl Schäfer.
Zu seinen Schülern zählen unter anderen die Architekten Heinrich Jennen, Otto Lüer und Carl Kühn. Kühn führte die beim Tode Hehls laufenden Projekte zu Ende und gilt gemeinhin als sein Nachfolger, soweit es Hehls Schaffen als Kirchenarchitekt betrifft.
Werk
(unvollständig)
- 1873–1874: katholische Pfarrkirche St. Godehard in Linden
- 1876: Wettbewerbsentwurf für die neue evangelische Kirche (später gen. „Christuskirche“) mit Pfarrhaus in Bochum (3. Preis, nicht ausgeführt)
- 1879: Wohn- und Geschäftshaus für Karl Friedrich Wunder, genannt Wunder-Haus, in Hannover, Friedrichswall 17 (unter Denkmalschutz)
- 1880: Wohnhaus für den Fabrikanten Adalbert Grüter in Bünde (Westfalen)
- 1880–1883: evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitskirche in Hannover-Oststadt, Bödekerstraße 23
- 1881: Wohnhaus für den Fabrikanten Karl Möller in (Bielefeld-) Brackwede, Kupferhammer 59 (unter Denkmalschutz)[1]
- 1882: Umbau des St.-Vinzenz-Stiftes in Hannover, Zooviertel, Scharnhorststraße (unter Denkmalschutz)
- 1883–1884: Rathaus in Linden (unter Denkmalschutz)
- 1883–1884: Wettbewerbsentwurf für die Christuskirche Barmen (2. Preis, nicht ausgeführt)
- 1884: Wohn- und Geschäftshaus (sog. „Werner'sches Haus“) in Hannover, Kramerstraße
- 1884–1886: katholische Pfarrkirche St. Cäcilia in Harsum
- 1885–1890: katholische Pfarrkirche St. Marien in Hannover
- 1887: Wettbewerbsentwurf für die katholische Pfarrkirche St. Peter in Düsseldorf (prämiert, nicht ausgeführt)
- 1889–1892: Rathaus Harburg in Hamburg-Harburg (im Stil der Weserrenaissance)
- 1891: 'Müllerburg', Wohnhaus für Familie Bruno Müller in Oerlinghausen, Detmolder Straße 24 (unter Denkmalschutz)
- 1892–1893: katholische Pfarrkirche St. Bernward in Hannover-Döhren (unter Denkmalschutz)
- 1894–1895: katholische Pfarrkirche St. Elisabeth in Hannover (Neuromanik, unter Denkmalschutz)
- 1896: evangelisch-lutherische Garnisonskirche in Hannover, Goetheplatz (1959 gegen Protest abgerissen, heute an ihrer Stelle Schwesternwohnheim des Friederikenstifts)
- 1896-1897: Schwesternhaus (Hannover)
- 1897–1898: Herz-Jesu-Kirche mit ehemaliger Theresienschule und Hospiz in Berlin-Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee und Fehrbelliner Straße
- 1899–1900: katholische Pfarrkirche Rosenkranz-Basilika in Berlin-Steglitz
- 1900–1901: Pfarrhaus der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde in Berlin-Charlottenburg, Alt Lietzow 23
- 1901: katholische Pfarrkirche St. Mariae Rosenkranz („Rosenkranzkirche“) in Kassel (Zuschreibung ungesichert)
- 1901–1902: katholische Pfarrkirche St. Benno in Linden
- 1904: katholische Pfarrkirche Zur Heiligen Familie in Lichterfelde, heute Berlin-Lichterfelde
- 1910 fertiggestellt: katholische Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen in Berlin-Spandau
- 1912 fertiggestellt: katholische Pfarrkirche St. Maria Mater Dolorosa in Berlin-Lankwitz (von Carl Kühn vollendet)
Siehe auch
- Bauwerke von Christoph Hehl
- Bauwerke in Hamburg
- Liste der verschwundenen Bauwerke des alten Hannover
- Liste der Baudenkmale in Hannover
Literatur
- Andreas Tacke: Kirchen für die Diaspora. Christoph Hehls Berliner Bauten und Hochschultätigkeit 1894-1911. Dissertation, Berlin 1993.
- Helmut Behrens: Die Profanbauten von Christoph Hehl. Eine Studie zur Architektur der hannoverschen Schule. Kiel 1978.
- Hans Reuther: Die Sakralbauten von Christoph Hehl. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte. Band 8, 1969, S. 211-264.
- n.n.: Wettbewerb für eine evangelische Kirche in gotischer Form mit Sandsteinverblendung und Pfarrhaus in Bochum. In: Deutsche Bauzeitung, 10. Jahrgang 1876, S. 212.
- Andrea Groß: Christoph Hehl als Baumeister im Bistum Hildesheim. Magisterarbeit, Lehrstuhl und Institut für Kunstgeschichte, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen.
- Andrea Giersbeck: Christoph Hehl (1847-1911). Ein Kirchenbaumeister zwischen Dogmatismus und Emanzipation. Dissertation, Kunsthistorisches Seminar der Universität Basel, 2009.
Weblinks
- Literatur von und über Christoph Hehl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christoph Hehl. In: archINFORM.
- private Internetseite zu Heinrich Jennen
- zu Otto Lüer
- Baumeister für Berlin
- Planung, Bau und Ausstattung der Peterskirche
Einzelnachweise
- ↑ Centralblatt der Bauverwaltung, 2. Jahrgang 1882, Nr. 1 (vom 7. Januar 1882) (online als PDF-Datei mit ca. 848 KB), S. 4f.
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