Brockum

Brockum
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Brockum führt kein Wappen
Brockum
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Brockum hervorgehoben
52.4666666666678.416666666666760
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Diepholz
Samtgemeinde: Altes Amt Lemförde
Höhe: 60 m ü. NN
Fläche: 30,59 km²
Einwohner:

1.072 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km²
Postleitzahl: 49448
Vorwahl: 05443
Kfz-Kennzeichen: DH
Gemeindeschlüssel: 03 2 51 009
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marienstr. 12
49448 Brockum
Bürgermeister: Ingrid Thrien (Wählergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Brockum im Landkreis Diepholz
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Über dieses Bild

Brockum (Plattdeutsch: Broubm) ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Altes Amt Lemförde (Verwaltungssitz in Lemförde) im Landkreis Diepholz in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Brockum liegt zwischen Osnabrück und Bremen im Naturpark Dümmer. Es befindet sich rund 3 km westlich von Lemförde und unweit nördlich des Stemweder Bergs. Im Mittel 7 km nordwestlich der Ortschaft breitet sich der See Dümmer aus.

Geschichte

In den Quellen wird Brockum 969 als Bruochem, 1243 als Brochem und 1247 als Bruchem, die „Siedlung am Bruch“, erwähnt und war wohl eine fränkische Ausbausiedlung.

Schon in früher Neuzeit hob sich Brockum durch seinen Jahrmarkt, zwei Windmühlen und eine Zollstätte von den Nachbardörfern ab. Außerdem gab es eine Kapelle mit dem hochmittelalterlichen Marien-, Simon- und Judas-Patronzinium, deren Friedhof um 1460 als „sehr alt“ galt.

Eine eigene Pfarrei wurde 1661 (55?) von Dielingen abgespalten – die heutige Kirche, 1833 nach einem Entwurf des Konsistorialbaumeisters Friedrich August Ludwig Hellner errichtet. 1894 wurde ein Westturm von Bungenstock an den bestehenden Bau angebaut, der nach dem 1971 erfolgten Abbruch der Kirche erhalten blieb.[2]

1673 wurde für den Rittmeister von Glaen aus einem Halbmeierhof ein landtagsfähiges Gut geschaffen. Das Schmuttesche Gutshaus wurde 1815/20 nach Lemförde umgesetzt und zur Löwenapotheke ausgebaut.

1822 wurde das Dorf Brockum von einer Feuersbrunst betroffen. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung war gefragt. Im „Zelleschen Anzeiger nebst Beiträgen“ vom 2. und 5. Oktober 1822 beispielsweise präsentierte der Celler Stadtphysiker Medizinalrat Dr. Friedrich Ludwig Andreas Koeler erste Sammelergebnisse für die dortigen Abgebrannten, die er an das Amt Lemförde abgegeben habe.[3]

Wie in anderen, ähnlich gelagerten Fällen (z. B. Bassum, „die klugen Maaser“, Rehburg) hat die Sonderstellung dazu geführt, dass man die Brockumer als Schildbürger verspottete (Heinrich Strangmeiers 1952 aufgezeichnete „Dannenbrook-Geschichten“).

Der Brockumer Markt war seit alters ein Kram- und Pferdemarkt, ursprünglich Kirchmesse, und wurde am Dienstag nach Simon und Juda (28. Oktober) abgehalten. Erstmals 1558 als freimarkt und 1573 als kermisse erwähnt.

(BUH)

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Brockum setzt sich aus 11 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

Wählergemeinschaft Gesamt
2006 11 11 Sitze
2011 11 11 Sitze

Stand:Kommunalwahl am 11. September 2011)

Bürgermeister

Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Ingrid Thrien wurde erstmalig 1996 gewählt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sport

Ortsansäßig ist der TSV Brockum. Im Angebot ist Judo, Fußball, Tennis und Seniorensport.

Regelmäßige Veranstaltungen

Jedes Jahr findet Ende Oktober bis Anfang November der Brockumer Großmarkt statt, eine Kombination aus Vergnügungsmarkt, Gewerbeschau und Landmaschinenausstellung zu dem jährlich über 200.000 Besucher erwartet werden. Der Abschluss dieses viertägigen Spektakels ist immer dienstags der traditionelle Viehmarkt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Westlich verläuft in unmittelbarer Nähe die Bundesstraße 51 Diepholz-Osnabrück.

Literatur

  • Hans Gerke: 1000 Jahre Brockum. Der Ort und seine Bewohner in Geschichte und Gegenwart. Diepholz 1969, 128 S.
  • Martin Schütz: Der Brockumer Großmarkt. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2004, 62 S.

Weblinks

 Commons: Brockum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Amt, Stefan, Hermann Mewes – Der lutherische Kirchenbau Niedersachsens unter besonderer Berücksichtigung der Baumeister des Konsistoriums Hannover, S. 12 (PDF-Datei).
  3. Blazek, Matthias, Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 188, ISBN 978-3-00-019837-3.

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