Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
– BImA –
Logo
Staatliche Ebene Bund
Stellung der Behörde Verwaltung der Immobilien des Bundes (Bundesvermögensverwaltung)
Aufsichtsbehörde(n) Bundesministerium der Finanzen
Gründung 1. Januar 2005
Hauptsitz Bonn
Behördenleitung Dr. Jürgen Gehb, Sprecher des Vorstands[1]

André Gregarek, Mitglied des Vorstands[1]
Axel Kunze, Mitglied des Vorstands[1]

Anzahl der Bediensteten ca. 6.000
Website www.bundesimmobilien.de

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)[2] ist eine bundesunmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn. Sie untersteht der Rechtsaufsicht und Fachaufsicht des Bundesfinanzministeriums der Finanzen. Hauptaufgabe der BImA ist die Verwaltung und Verwertung der Liegenschaften des Bundes nach kaufmännischen Grundsätzen.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Die Bundesanstalt wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2005 durch das Gesetz zur Gründung einer Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImAG) errichtet. Sie soll die bundeseigenen Immobilien, Grundstücke und sonstigen Liegenschaften (z. B. Staatsforsten) möglichst wirtschaftlich verwalten, verwerten und auch veräußern. Diese Aufgaben wurden bis Ende 2004 von den Bundesvermögensämtern, den Bundesforstämtern und den Bundesvermögensabteilungen der Oberfinanzdirektionen wahrgenommen. Die genannten Ämter und Abteilungen wurden zum 31. Dezember 2004 aufgelöst.

Aufgaben und Ziele

Durch das Herauslösen der Aufgaben aus der unmittelbaren Bundesverwaltung und ihre Bündelung bei einer neuen, nach modernen Managementmethoden geführten Stelle verspricht sich die Bundesregierung eine effizientere Aufgabenerfüllung und eine Senkung der Verwaltungskosten. Für 2005 wurden Effizienzgewinne in Höhe von 24 Millionen Euro erwartet. Kritiker wie beispielsweise Norbert Hauser, seinerzeit Vizepräsident des Bundesrechnungshofs, bezweifelten jedoch, dass die neue Bundesanstalt den in sie gesetzten Erwartungen gerecht werden könne.

Damit die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ihre Aufgaben möglichst effizient erfüllen kann, soll ihr bis zum Jahr 2010 schrittweise das Eigentum an allen inländischen Grundstücken des Bundes übertragen werden. Sie ist jedoch bereits seit Gründung gesetzlich bevollmächtigt, die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der ihr übertragenen Aufgaben rechtlich zu vertreten.

Aufbau

Die Bundesanstalt wird von einem dreiköpfigen Vorstand geleitet. Sie hat etwa 6.000 Mitarbeiter, darunter neben Angestellten auch Beamte, die im Wesentlichen statusgleich aus den aufgelösten Behörden und Behördenteilen sowie dem Bundesministerium der Finanzen übernommen wurden. Neue Beamtenverhältnisse darf sie nicht begründen (§ 11 Abs. 1 Satz 2 BImAG).

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verfügt derzeit über neun Direktionen (Berlin, Dortmund, Erfurt, Freiburg, Koblenz, Potsdam, Rostock, Magdeburg, München) mit jeweils unterschiedlicher Anzahl von Haupt- und Nebenstellen.

Gebäude der BImA-Direktion Berlin

Die vielfältigen Aufgaben werden organisatorisch in einem sogenannten "konsolidierten Spartenmodell" wahrgenommen. Derzeit sind folgende Sparten vorhanden:

A. operative Sparten

  1. Portfoliomanagement
  2. Verkauf (Veräußerung von Liegenschaften, die für Bundeszwecke entbehrlich sind)
  3. Facility Management (Liegenschaftverwaltung mit den Geschäftsbereichen Wohnen, Dienstliegenschaften und Sonstige Liegenschaften)
  4. Bundesforst (Verwaltung, Betrieb und Verwertung eines umfangreichen, bundeseigenen Forstbestandes, siehe auch unter Bundesforstverwaltung)
  5. Verwaltungsaufgaben (diverse, auch hoheitliche Aufgaben, vom Liegenschaftsservice für die in der Bundesrepublik Deutschland stationierten ausländischen Streitkräfte über Darlehensverwaltung bis hin zum Vertragsmanagement abgeschlossener Kaufverträge)

B. Querschnittssparten

  1. Organisation / Personal
  2. Finanzen
  3. Informationstechnik

Darüber hinaus wird die Arbeit der Bundesanstalt durch verschiedene Stäbe unterstützt, die dem Vorstand direkt unterstellt sind (z. B. Recht, BALIMA, Innenrevision). Das System BALIMA ist das auf SAP-Basis arbeitende Managementsystem der Bundesanstalt.

Übernahme von Bundeseinrichtungen

Mit Gründung zum 1. Januar 2005 wurde zunächst die Gebäude- und Liegenschaftsbetreuung Controlling Institution (GCI), die zuvor Bestandteil des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung war, in die BImA eingegliedert.

Mit Wirkung vom Juni 2008 wurde der BImA die bisher teilweise auch parallel von der Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb der Bundeswehr (g.e.b.b.) wahrgenommene Aufgabe der Entwicklung und Vermarktung von - ehemaligen - Bundeswehrliegenschaften vollständig zugeordnet, wobei die bisher in diesem Bereich beschäftigten Bediensteten der g.e.b.b. in die BImA eingegliedert wurden (Betriebsübergang nach § 613a BGB).

Seit dem 1. Juli 2008 hat die BImA zudem die Abwicklung der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) übernommen.

Einzelnachweise

  1. a b c www.bundesimmobilien.de Der Vorstand der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Aufgerufen 22. September 2010.
  2. Fremdsprachliche Bezeichnungen: EN Institute for Federal Real Estate, FR Institut fédéral du patrimoine immobilier, IT Istituto Federale per il Patrimonio Immobiliare, RU Федеральное агентство по вопросам недвижимости.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht — – BaFin – Staatliche Ebene Bund Stellung der Behörde Bundesanstalt …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben — Die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS)[1] ist im Zusammenhang mit der Neuordnung der Treuhandaufgaben durch Umbenennung aus der Treuhandanstalt hervorgegangen. Ihr obliegen im Wesentlichen das Vertragsmanagement, die… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH — Im Rahmenvertrag zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) und der Wirtschaft, „Innovation, Investition und Wirtschaftlichkeit in der Bundeswehr“ vom 15. Dezember 1999, wurde die Gründung einer Agentur beschlossen. Ihre Aufgabe… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel — Das Bundesaufsichtamt für den Wertpapierhandel (BAWe) in Frankfurt war als Aufsichtsbehörde über den Wertpapierhandel zuständig für die Durchsetzung des Wertpapierhandelsgesetzes. Das BAWe wurde 1995 gegründet. Erster und einziger Präsident des… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesmonopolverwaltung für Branntwein — – BfB – Staatliche Ebene Bund Stellung der Behörde Bundesoberbehörde …   Deutsch Wikipedia

  • Bundeszentralamt für Steuern — BZSt Staatliche Ebene Bund Stellung der Behörde Bundesoberbehörde Aufsichtsbehörde(n) BMF Gründung 1. Januar 2006 Hauptsitz …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesamt für Finanzen — BfF Staatliche Ebene Bund Aufsichtsbehörde(n) Bundesfinanzministerium Gründung 1971 Hauptsitz Bonn, Nordrhein Westfalen Website …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen — – BADV – Staatliche Ebene Bund …   Deutsch Wikipedia

  • Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik — Das Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik (ZIVIT) ist der IT Dienstleister des Bundesministeriums der Finanzen. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 Direktoren des ZIVIT 2 Aufgaben 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb — Im Rahmenvertrag zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) und der Wirtschaft, „Innovation, Investition und Wirtschaftlichkeit in der Bundeswehr“ vom 15. Dezember 1999, wurde die Gründung einer Agentur beschlossen. Ihre Aufgabe… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”