Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
– BLE –
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Staatliche Ebene Bund
Stellung der Behörde Anstalt des öffentlichen Rechts
Aufsichtsbehörde(n) Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Gründung 1. Januar 1995 durch Zusammenschluss der Bundesanstalt für landwirtschaftliche Marktordnung (BALM) und Bundesamtes für Ernährung und Forstwirtschaft (BEF)
Hauptsitz Bonn, Nordrhein-Westfalen
Behördenleitung Dr. Hanns-Christoph Eiden
Anzahl der Bediensteten über 1000
Website www.ble.de

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist eine Dienstleistungsbehörde mit vielfältigen Aufgaben auf den Gebieten Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz. Sie ist eine bundesunmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Dienstherreneigenschaft im Geschäftsbereich des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Präsident der BLE ist seit 3. Mai 2010 Dr. Hanns-Christoph Eiden, der zuvor die Unterabteilung „EU-Angelegenheiten und internationale Angelegenheiten“ im BMELV leitete.

Gegründet wurde die BLE am 1. Januar 1995. Seit 2005 hat sie ihren Dienstsitz in Schloss Deichmannsaue in Bonn-Bad Godesberg.

Inhaltsverzeichnis

Organe und Organisation

Die Organe der BLE sind der Präsident und der Verwaltungsrat. Der Präsident leitet die BLE, führt die Geschäfte und vertritt sie nach außen. Der Verwaltungsrat berät die Behörde bei der Erfüllung ihrer fachlichen Aufgaben. Die BLE beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter. Hinzu kommen rund 200 Besatzungsmitglieder der Fischereiforschungsschiffe und der Fischereischutzboote. Organisatorisch sind die Aufgaben auf sechs Abteilungen aufgeteilt.

Standorte

Die BLE ist deutschlandweit im Einsatz. Ihr Hauptsitz befindet sich in Bonn. Die Fachreferate, die für die Fangregulierung sowie Fischwirtschaft und Bereederung zuständig sind, sitzen in Hamburg. Die dazugehörige Heuerabrechnungsstelle befindet sich in Cuxhaven. Die drei Außenstellen sind in Hamburg, München und Weimar. Die Büros für Aufgaben der Qualitätskontrolle befinden sich in Bremerhaven, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und Straelen.

Die Aufgaben der BLE

Die Aufgaben der BLE sind vielfältig. Sie ist in den Bereichen der Land-, Ernährungs-, Forst- und Fischwirtschaft tätig. In den verschiedenen Wirtschaftskreisen überwacht und sichert sie die Qualität der verschiedensten Produkte und sorgt für die Stabilität der Märkte. Sie fördert die nachhaltige Landwirtschaft und deren Entwicklung. Zudem ist sie Servicestelle und wissenschaftliche Informationseinrichtung für das BMELV.

Marktangelegenheiten

Die BLE ist Marktordnungsstelle für die in der Europäischen Union bestehenden gemeinsamen Marktorganisationen. Damit unterstützt sie die Regulierung der europäischen Marktordnungen für die meisten landwirtschaftlichen Erzeugnisse, unter anderen Getreide, Zucker, Obst, Gemüse, Wein, Fleisch, Milch oder Fischereierzeugnisse. Hauptsächliche Maßnahmen zur Marktordnung sind die Intervention mit öffentlicher Lagerhaltung, die Beihilfe zur Privaten Lagerhaltung und sonstige Beihilfe. Die Maßnahmen werden vollständig durch Kassenkredite finanziert.

Des Weiteren ist die BLE-Genehmigungsstelle für den grenzüberschreitenden Warenverkehr mit Erzeugnissen der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft. Sie erteilt Einfuhrlizenzen und Ausfuhrlizenzen sowie -genehmigungen.

Kontrolle und Zulassung

Mit deutschlandweiten Qualitäts- und Konformitätskontrollen wird die Qualität von landwirtschaftlichen Produkten sichergestellt. Die BLE ist auch zuständig für die Umsetzung der Vorschriften zum Rindfleischetikettierungsrecht. Zu diesem Zweck überwacht die BLE die Etikettierung von Rindfleisch, erteilt Genehmigungen für Etikettierungssysteme, erteilt privaten Kontrollstellen die notwendige Anerkennung und überwacht sie.

Der Anbau und die zweckgerechte Verwendung nachwachsender Rohstoffe und Energiepflanzen werden von der BLE kontrolliert. Im Rahmen der Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) und der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV) ist sie Anerkennungs- und Kontrollbehörde.[1] Auch eine Überwachung von Embargomaßnahmen und die Einhaltung von Kontingentregelungen findet statt.

Die BLE ist auch im Bereich der Fischwirtschaft und Fangregulierung tätig. Sie verteilt und verwaltet die Fischfangquoten und überwacht deren Einhaltung. Auch die Fangerlaubnisse für die deutsche Fischereiflotte werden hier zentral erteilt. Die BLE koordiniert die Fischereiüberwachung mit den Fischereiaufsichtsbehörden anderer Staaten und bereedert für Deutschland die Fischereischutzboote (Seefalke, Meerkatze und Seeadler) und Fischereiforschungsschiffe (Walther Herwig III, Solea und Clupea) des Bundes.

Vorsorge

Auf dem Gebiet der Ernährungsnotfallvorsorge wird die BLE bei der zentralen Planung und Feststellung von Erzeugung, Beständen und Verbrauch tätig. Im Rahmen einer allgemeinen Vorratshaltung sowie der Zivilen Notfallreserve werden Vorräte an Ernährungsgütern beschafft, verwaltet und verwertet.

Programme, Forschungsförderung und Information

Mit vielfältigen Programmen und Projekten werden Land-, Ernährungs-, Forst- und Fischwirtschaft gefördert. Die BLE ist Projektträger für Vorhaben der unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen. Das sind zum Beispiel Projekte zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie von Maßnahmen zum Technologie- und Wissenstransfer. Eine eigene Projektgruppe betreut Vorhaben zur Innovationsförderung, die Unternehmen der Ernährungs- und Landwirtschaft stärken. Die Geschäftsstelle zum Wettbewerb „Besser essen. Mehr bewegen.“ fördert Projekte zur Prävention von Übergewicht bei Kindern.

Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau unterstützt und stärkt Angebot und Nachfrage von Bioprodukten mit vielfältigen Maßnahmen von der Erzeugung bis zum Verbraucher. Die Geschäftsstelle informiert aktiv, fördert Projekte und Wettbewerbe wie „Bio-find-ich-kuh-l“. Die Informationsstelle Bio-Siegel verwaltet und informiert über das deutsche staatliche Qualitätssiegel.

Mit dem Informations- und Koordinationszentrum Biologische Vielfalt bietet die BLE interessierten Nutzern Daten über das Vorkommen, die Charakteristika und Leistungseigenschaften genetischer Ressourcen. Die deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume informiert über Fördermöglichkeiten des EU-Programmes ELER zur Stärkung der Ländlichen Strukturentwicklung. Sie koordiniert Aktionen und unterstützt die Akteure deutschlandweit.

Die BLE ist auch umfangreiche Informationsstelle. Sie unterstützt das BMELV bei der Aufbereitung und Veröffentlichung von Statistiken aus dem Geschäftsbereich. Umfangreiche Daten zu Themen der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft werden aufbereitet und dienen einer sachgerechten Meinungsbildung und Diskussion in der Fachöffentlichkeit.

Servicecenter

Die BLE nimmt unterschiedliche Serviceleistungen für den Geschäftsbereich des BMELV wahr. Als zentrale Stelle führt sie Beschaffungs- und Vergabeverfahren für die Behörden des Geschäftsbereiches durch. Auch die Verwaltungsverfahren zur Beihilfe und die Bearbeitung von Reisekosten sowie von Dienstunfällen nach dem BeamtVG führt die BLE durch.

Als Wissens- und Technologietransfereinrichtung für das BMELV und seinen Geschäftsbereich unterstützt sie das Ministerium bei der Umsetzung der informationstechnischen Anforderungen. Als erste Bundesbehörde erhielt sie das BSI-Grundschutz-Zertifikat für Informationssicherheits-Managementsysteme nach ISO 27001.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. BLE kontrolliert Nachhaltigkeit von Biomasse zur Stromerzeugung
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