- Burg Deutschlandsberg
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Burg Deutschlandsberg Burg Deutschlandsberg (1681)
Alternativname(n): Burg Lonsperch Entstehungszeit: um 1100 bis 1188 Burgentyp: Felsenburg Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Ministeriale Ort: Deutschlandsberg Geographische Lage 46° 48′ 48″ N, 15° 11′ 48″ O46.81333333333315.196666666667Koordinaten: 46° 48′ 48″ N, 15° 11′ 48″ O Die Burg Deutschlandsberg ist eine Burganlage bei der Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg im österreichischen Bundesland Steiermark.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Sie liegt auf einem Felsvorsprung über der Laßnitz, die sich durch die sogenannte Klause, ein wildromantisches Tal, den Weg nach Osten bahnt. Am Fuße des Burgberges erstreckt sich Deutschlandsberg, dessen Wahrzeichen die Burg darstellt.
Geschichte
Erste Siedlungsspuren auf dem Bergrücken stammen aus der Jungsteinzeit, in der Hallstattzeit wurde eine mit einem Wallsystem befestigte Siedlung errichtet. Weitere Spuren konnten aus der Römerzeit und nachfolgenden Jahrhunderten gefunden werden.
Um 970 schenkte Kaiser Otto I. das Gebiet des heutigen Deutschlandsberg dem Erzbistum Salzburg. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde der polygonale Hauptturm aus Stein vermutlich unter Erzbischof Konrad I. errichtet, nachdem zuvor bereits eine befestigte Siedlung hauptsächlich aus Holz und Erde entstanden war.
Im Jahr 1188 wurde die Burg erstmals als Burg „Lonsperch“ urkundlich erwähnt. Nach einem Brand des westlichen Burgteiles im 13. Jahrhundert wurde im 14. Jahrhundert eine neue gotische Burganlage errichtet, der polygone Turm wurde restauriert. Nach einer Besetzung durch den Ungarnkönig Matthias Corvinus von 1479 bis 1490 kauften die Salzburger die Burg zurück und befestigten sie neu.
1532 widerstand die Anlage einem Angriff der Türken. In weiterer Folge wurden zahlreiche Um- und Neubauten durchgeführt. Das Geschlecht der Kuenburger erstand 1595 die Burg, das Erzbistum Salzburg kaufte sie 1630 wieder zurück. 1803 ging die Anlage in den Besitz des österreichischen Staates über, 1811 wurde sie vom Grafen Moritz von Fries erstanden, bis sie schließlich 1820 in die Hände des Fürstenhauses Liechtenstein gelangte. 1927 wurden wesentliche Teile der Anlage gesprengt. 1932 erwarb die Stadtgemeinde Deutschlandsberg die Burg, die nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise zu einem Restaurant- und Hotelbetrieb umgebaut wurde.
Burgmuseum
1981 wurde das Burgmuseum (heute „Archeo Norico“) eröffnet. Es enthält folgende Dauerausstellungen:
- Ausstellung für Vor- und Frühgeschichte
- eine Keltenausstellung (Mythos Kelten)
- Waffenausstellung
- Folterkammer
- Antiker Gold- Silber- und Bronzeschmuck
- Vom Waldglas zum ersten Industrieglas – 3000 Jahre steirisches Glas
Wechselnde Sonderausstellungen ergänzen das Angebot. Das Burgmuseum enthält auf 1600 m² Ausstellungsfläche Exponate aus der Zeit von 5000 v. Chr bis in das 19. Jahrhundert. Schwerpunkte des Museums sind die Bronzezeit, die Urnenfelderkultur und die Latènezeit. Die Gold- und Bronzefunde werden zu den eindrucksvollsten Metallfunden dieser Zeiten gezählt. Die historischen Funde stammen weitgehend aus der Gebrüder Steffan-Stiftung für Vor- und Frühgeschichte, durch welche Ausstellungsstücke aus Familienbesitz in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt zugänglich werden.[1]
Literatur
- Susanna Berndt: Die Kelten im südsteirischen Teil des Königreiches Norikum. Sonderausstellung der Gebrüder Steffan-Stiftung im Burgmuseum Deutschlandsberg, Deutschlandsberg/Graz 1998. Katalog zur Ausstellung im Burgmuseum Deutschlandsberg. Herausgegeben vom Steirischen Kuratorium für Vor- und Frühgeschichte. 1998.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vom Gartenbau zur Archäologie. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 25. März 2011. 84. Jahrgang Nr. 12. Seite 3.
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