Schloss Retzhof

Schloss Retzhof
Schloss Retzhof

Das Schloss Retzhof liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Wagna im Bezirk Leibnitz in der Steiermark.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein ehemaliger Hof zu Leutarn (Leitring) wurde im Jahr 1318 vom Salzburger Erzbischof an seinen Dienstmann Guntherus de Leytarn als Lehen übergeben. Der eigentliche Retzhof befand sich jedoch nicht am Standort des heute bestehenden Schlosses. 1432 gelangten die Aflenzer in den Besitz des Hofes, bevor die Retzer, Untertanen der Herren von Graz und der Trennsteiner, ab der Mitte des 15. Jahrhunderts das Lehen erhielten. Im Jahr 1569 wurde der Hof an einen Proviantmeister namens Michael Hueber verkauft. Schon 1595 verkaufte der erste Lehensherr, der Salzburger Fürstbischof Wolf Dietrich von Raitenau den Retzhof an das Bistum Seckau. Nachdem ihn Bischof Martin Brenner, ein Gegenreformator, als Alterssitz verwendet hatte, wurde er in weiterer Folge von rasch wechselnden Verwaltern geführt. Ab 1918 gelang das Gebäude in den Besitz der öffentlichen Hand. Im Zweiten Weltkrieg fand Schloss Retzhof Verwendung als Gebietsführerschule der Deutschen Jugend. Momentaner Eigentümer des Schlosses ist das Land Steiermark, das es als Volksbildungsheim nutzt. Es finden zahlreiche Veranstaltungen statt, die unter anderem der Retzhofer Literaturpreis, der von uniT ausgeschrieben wird.

Architektur

Beim Schloss Retzhof, das östlich von Leibnitz nahe dem alten Murufer liegt, handelt es sich um eine symmetrische Vier-Flügel-Anlage, die um einen rechteckigen Innenhof ausgerichtet ist. Im Osten des Gebäudekomplexes befindet sich ein Nebenhof mit drei Flügeln. Die Ecken des Bauwerks sind durch Risalite betont. Besonders auffallend ist der Risalit im Westen auf einer barocken Mittelsäule über dem Untergeschoss. Die Laubengänge stammen aus dem 17. und das Treppenhaus sowie die Kapelle aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die offene, durch einen Giebel gekrönte klassizistische Säulenhalle wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Im Nordeck finden sich die Überreste eines sehr massiven Turms. Beim Bau des Schlosses wurde viele Steine aus der Römersiedlung Flavia Solva verwendet.[1]

Literatur

  • DEHIO Steiermark (ohne Graz). Bearbeitet von Kurt Woisetschläger und Peter Krenn. Schroll, Wien 1982.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DEHIO Steiermark S. 400

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schloss Eggenberg (Graz) — Schloss Eggenberg, Luftaufnahme von Osten …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Kassegg — um 1980 vor Tieflimauer und kleinem Buchstein …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Hartberg — (2011) Das Schloss Hartberg oder Schloss Paar[1] ist eine Schlossanlage in der Bezirkshauptstadt Hartberg im österreichischen Bundesland Steiermark …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Trautenfels — ist ein Schloss im Bezirk Liezen in der Steiermark. Es liegt direkt an der Enns auf 673 m ü. A. in der Gemeinde Pürgg Trautenfels auf einem Felsvorsprung am Fuß des Grimming …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Obermayerhofen — Schloss Obermayerhofen, Stich von Georg Matthäus Vischer, vor 1682 …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Röthelstein — Außenansicht Das Schloss Röthelstein ein frühbarockes Schloss südlich des Ortes Admont in der Steiermark. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Aichberg (Steiermark) — Schloss Aichberg Aichberg im 17. Jahrhundert. Stich von Georg Matthäus Vischer …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Spielberg — Schloss Spielberg, 1849 Das Schloss Spielberg, auch bekannt unter dem Namen Schloss Arbesser liegt in der Gemeinde Spielberg im Bezirk Knittelfeld in Österreich. Schloss Arbesser wurde 1570 errichtet. Das Schloss stand Pate bei der Namensgebung… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Stubenberg — ist ein Schloss in Stubenberg am See in der Steiermark. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Stein (Fehring) — Schloss von Westen Schloss von Südwesten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”