- Burghart Klaußner
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Burghart Klaußner (* 13. September 1949 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1969 begann er ein Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin, wechselte im selben Jahr an die Berliner Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel, um Schauspieler zu werden. Von 1970 bis 1972 arbeitete er an der Schaubühne am Halleschen Ufer. Er wurde danach vom Hamburger Schauspielhaus, dem Schiller-Theater und dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin sowie Bühnen in Frankfurt am Main, Bochum und Zürich verpflichtet.
2005 wurde er für seine Nebenrolle in Die fetten Jahre sind vorbei mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Klaußner spielt darin den zunächst skrupellosen Unternehmer Justus Hardenberg, der sich jedoch auch von einer ganz anderen Seite zeigt. Im selben Jahr verkörperte er in der TV-Miniserie Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei die historische Person des Bürgermeisters von Berlin 1948, Ernst Reuter.
2006 erhielt er beim Filmfestival von Locarno den Goldenen Leoparden als bester Darsteller für seine Rolle als Botschafter in dem Film Der Mann von der Botschaft. 2007 spielte er in Der Novembermann neben Götz George als blinder Klavierlehrer Henry Lichtfeld den Ehemann von Lichtfelds Geliebter, der unerkannt zum Freund des Klavierlehrers wird.
2009 sah man ihn in dem leisen Spielfilm über Freundschaft und Tod Alter und Schönheit neben Sibylle Canonica, Henry Hübchen und Peter Lohmeyer in der Rolle des lebenslustigen Freundes Justus. Im selben Jahr spielte Klaußner in dem mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichneten und für den Oscar nominierten Kinofilm Das weiße Band die Rolle des Pastors. Er wurde dafür mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2009 als bester Darsteller ausgezeichnet. Ebenfalls 2009 sah man ihn neben Kate Winslet, Ralph Fiennes und Matthias Habich in der Rolle des Richters im Kinofilm Der Vorleser.
2010 erhielt Klaußner den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller für Das weiße Band.[1] Im selben Jahr war er am Staatsschauspiel Dresden in Don Carlos als spanischer König Philipp II. zu sehen.
2011 erhielt Klaußner den Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie „Bester Interpret“[2].
Burghart Klaußner ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und der Deutschen Filmakademie, in deren Vorstand er 2010 gewählt wurde. Er ist auch als Regisseur und Autor aktiv. 2009 inszenierte er am Schauspielhaus Bochum sein erstes eigenes Stück Marigold.
Filmografie (Auswahl)
- 1982: Das Beil von Wandsbek
- 1984: Das Rätsel der Sandbank
- 1989: Die Staatskanzlei (Fernsehfilm)
- 1989: Tatort - Schmutzarbeit (TV-Reihe)
- 1992: Kinderspiele (Regie: Wolfgang Becker)
- 1993–2001: Adelheid und ihre Mörder
- 1996: Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief
- 1996: Zerrissene Herzen (Fernsehfilm, Regie: Urs Odermatt)
- 1997: Tatort - Ausgespielt (TV-Reihe)
- 1998: 23 – Nichts ist so wie es scheint
- 1999: Ganz unten, ganz oben
- 2000: Crazy
- 2000: Tatort - Kleine Diebe (TV-Reihe)
- 2001: Mit dem Rücken zur Wand (Fernsehfilm)
- 2002: Tatort - Schatten (TV-Reihe)
- 2003: Good Bye, Lenin!
- 2004: Die fetten Jahre sind vorbei
- 2005: Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei
- 2006: An die Grenze
- 2006: Der Mann von der Botschaft (Regie: Dito Tsintsadze)
- 2006: Requiem
- 2006: Tatort - Aus der Traum (TV-Reihe)
- 2007: Der Novembermann
- 2007: Die Aufschneider
- 2007: Polizeiruf 110 - Taubers Angst (TV-Reihe)
- 2007: Yella (Regie: Christian Petzold)
- 2008: Der Vorleser (Regie: Stephen Daldry)
- 2009: Alter und Schönheit
- 2009: Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte
- 2010: Aghet – Ein Völkermord
- 2010: Das letzte Schweigen
- 2010: Goethe!
- 2011: Der ganz große Traum
- 2011: Polizeiruf 110 - Die verlorene Tochter (TV-Reihe)
Hörspiel, Lesungen (Auswahl)
- Die Rolle des Pfarrers in Jailhouse Blues. Regie: Klaus Mehrländer. Produktion: DLR Berlin/NDR, 2003
- Eduard von Keyserling: Schwüle Tage. 2 CDs. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-455-30413-3
- Tony Hillerman: Das Labyrinth der Geister. 1 CD. Der Audio Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-89813-476-7
- Eric-Emmanuel Schmitt: Das Evangelium nach Pilatus. 3 CDs. Der Audio Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-89813-457-6
- John Banville: Die See. 6 CDs. Patmos, Düsseldorf 2006, ISBN 3-491-91220-2
- Robert Löhr: Der Schachautomat. 5 CDs. Der Audio Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-89813-554-2
- Horst Eckert: Der Absprung. 1 CD. Hörbuch Hamburg, Hamburg 2007, ISBN 978-3-89903-456-1
- P. J. Tracy: Spiel unter Freunden. 5 CDs. Hörbuch Hamburg, Hamburg 2008, ISBN 978-3-89903-443-1
- Werner Lansburgh: Dear Doosie. 3 CDs. Der Audio Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89813-729-4
- Jürgen Leinemann: Das Leben ist der Ernstfall. 2 CDs. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-455-30674-3
- Ferdinand von Schirach: Verbrechen. 3 CDs. Der Audio Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-89813-859-8
- Eric-Emmanuel Schmitt: Das Evangelium nach Pilatus. 3 CDs. Der Audio Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-89813-844-4
- Paul Auster: Unsichtbar. 6 CDs. Der Audio Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-89813-966-3
- F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby, aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff, Hörbuch Hamburg, Hamburg 2011 ISBN 978-3-89903-088-4
Weblinks
- Literatur von und über Burghart Klaußner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Burghart Klaußner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Webseite von Burghart Klaußner
- Agenturseite von Burghart Klaußner
- Das höchste Gut ist die Autonomie, Interview auf planet-interview.de, 2. Dezember 2007
- Immer schreien wäre langweilig, Interview in der Berliner Zeitung vom 17. April 2010
- Burghart Klaußner bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Offizielles Twitter-Profil des Deutschen Filmpreises (aufgerufen am 23. April 2010)
- ↑ Saarbrücker Zeitung vom 15. Februar 2011, S. B4 (aufgerufen am 15. Februar 2011)
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