Anneliese Schuh-Proxauf

Anneliese Schuh-Proxauf
Anneliese Schuh-Proxauf Ski Alpin
Nation OsterreichÖsterreich Österreich
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Geburtstag 1922
Geburtsort Innsbruck
Karriere
Disziplin Slalom, Riesenslalom,
Abfahrt, Kombination
Verein SC Seegrube,
Kitzbüheler Skiclub,
SC Seefeld
Status zurückgetreten
Karriereende 1953
Medaillenspiegel
Österr. Meisterschaften 3 × Gold 5 × Silber 2 × Bronze
Logo ÖSV Österreichische Meisterschaften
Gold Bad Hofgastein 1948 Slalom
Gold Bad Hofgastein 1948 Kombination
Silber Bad Hofgastein 1948 Abfahrt
Silber Villach 1949 Abfahrt
Silber Villach 1949 Slalom
Silber Villach 1949 Kombination
Gold Semmering 1952 Kombination
Bronze Semmering 1952 Abfahrt
Bronze Semmering 1952 Riesenslalom
Silber Igls 1953 Riesenslalom
 

Anneliese Schuh-Proxauf, geb. Proxauf (* 16. Februar[1] oder 10. März[2] 1922 in Innsbruck) ist eine ehemalige österreichische Skirennläuferin und Unternehmerin.

Inhaltsverzeichnis

Sportliche Laufbahn

Anneliese Proxauf, deren ältere Schwester Rosemarie Gebler-Proxauf ebenfalls Skirennläuferin war, erzielte in der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre erste Erfolge im Nachwuchsbereich, wurde aber schon in ihrer Jugend mehrmals durch Verletzungen zurückgeworfen. Nach dem Anschluss Österreichs für das Deutsche Reich startend, feierte die damals 18-Jährige, die 1940 maturiert und ein Wirtschaftsstudium an der Universität Innsbruck begonnen hatte, ihre ersten großen Erfolge bei der Weltmeisterschaft 1941 in Cortina d’Ampezzo, als sie drei Bronzemedaillen in der Abfahrt, im Slalom und in der Kombination gewann. Diese Medaillen wurden jedoch 1946 vom Internationalen Skiverband für ungültig erklärt, da viele Nationen aufgrund der politischen Umstände nicht an der WM teilnehmen konnten.

Als nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder Skiwettkämpfe stattfanden, zählte Anneliese Schuh-Proxauf, wie sie nach ihrer Heirat mit Max Schuh hieß, zur österreichischen Spitze. Im Winter 1946 gewann sie jeweils Abfahrt, Slalom und Kombination in Seefeld und bei den Hahnenkammrennen in Kitzbühel. Nachdem sie im Winter 1947 verletzungsbedingt an keinen Wettkämpfen teilnehmen konnte, folgten 1948 Siege in der Abfahrt des Arlberg-Kandahar-Rennens in Chamonix; in Abfahrt, Slalom und Kombination von Sölden; in Slalom und Kombination von St. Anton sowie in Slalom, Riesenslalom und Kombination von Seefeld. Auch bei den Österreichischen Meisterschaften 1948 in Bad Hofgastein gewann sie den Slalom und die Kombination und wurde Zweite in der Abfahrt. Bei den Olympischen Winterspielen 1948 konnte sie diese Leistungen allerdings nicht zeigen. Durch eine neuerliche Verletzung beeinträchtigt blieb sie als Sechste im Slalom, Siebte in der Kombination und 17. in der Abfahrt deutlich hinter den Medaillenrängen.

Im Winter 1949 blieben größere Erfolge weitgehend aus, da sie sich vorwiegend auf ihre Promotion konzentrierte. Sie gewann lediglich eine Kombinationswertung in der Türkei und wurde in Grindelwald jeweils Zweite in der Abfahrt und der Kombination. Gleich drei zweite Plätze belegte sie bei den Österreichischen Meisterschaften 1949 in Villach – jeweils hinter Resi Hammerer. Ohne Sieg blieb Schuh-Proxauf im Winter 1950. Als beste Resultate erzielte sie drei zweite Plätze in Slalom, Abfahrt und Kombination von St. Anton. In Folge einer Erkältung litt sie bei der Weltmeisterschaft 1950 in Aspen unter einem Stirnhöhlenempyem. Dennoch erzielte sie jeweils Platz vier im Slalom und in der Abfahrt sowie Rang fünf im Riesenslalom, womit sie die Medaillenränge zweimal nur um wenige Zehntelsekunden verpasste.

Im Winter 1951 feierte Schuh-Proxauf wieder zwei bedeutende Siege im Slalom und in der Kombination der SDS-Rennen in Grindelwald. Zweite Plätze erzielte sie unter anderem in den Slaloms von Seefeld und Oslo. Da sie aber im nächsten Winter – abgesehen von zwei dritten Plätzen in Abfahrt und Riesenslalom sowie dem Sieg in der Kombination bei den Österreichischen Meisterschaften – kaum vordere Platzierungen vorzuweisen hatte kam sie bei den Olympischen Winterspielen 1952 nicht zum Einsatz. Nach dem Winter 1953, in dem sie im Slalom und im Riesenslalom im Vall de Núria sowie im Riesenslalom der Österreichischen Meisterschaften in Igls noch drei Podestplätze erreicht hatte, beendete Anneliese Schuh-Proxauf im Alter von 31 Jahren ihre internationale Karriere im Skirennsport, trat aber drei Jahre später bei den Österreichischen Meisterschaften 1956 nochmals in Erscheinung. Weiterhin sportlich aktiv blieb sie im Tennis. Sie wurde mehrfache Tiroler Meisterin und gewann 1955 ein Turnier in Nizza.

Unternehmerische Tätigkeit

Im Jahr 1958 gründete die einer alteingesessenen Innsbrucker Unternehmerfamilie entstammende promovierte Tirolerin gemeinsam mit ihrem Ehemann Max Schuh († 2008), einem Diplom-Chemiker und Doktor der Naturwissenschaften, das Bedarfsflugunternehmen Aircraft Innsbruck Luftfahrt. Zunächst wurden Taxi-, Rund-, Ski- und Schulungsflüge angeboten, später führte man auch Versorgungsflüge durch – erst mit einmotorigen Gletscherflugzeugen, ab 1965 ausschließlich mit Hubschraubern. Diese Umstellung ermöglichte die Ausweitung des Portfolios um Unfallbergungen, Löscheinsätze bei der Waldbrandbekämpfung und Materialflüge zu Hochgebirgsbaustellen sowie für Lawinenverbauungen. Ab 1966 organisierte man auch Heliskiing. Am 5. Juli 1976 führte Max Schuh mit dem angekauften Kleinreisejet vom Typ Cessna Citation 500 den ersten privaten Ambulanzflug in Österreich durch. Im folgenden Jahr erhielt die Firma die Linienberechtigung für die Verbindung zwischen Innsbruck und Wien. Zum 1. Januar 1978 zog sich das Paar aus der Firma zurück und verkaufte sie. Wenig später ging aus ihr die Fluggesellschaft Tyrolean Airways hervor.

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. Sports-Reference.com
  2. Österreichische Skistars von A–Z, S. 399

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