Avi Lipkin

Avi Lipkin

Dennis Avi Lipkin (* 1949 als Victor Mordecai in Flushing, New York) ist ein ehemaliger israelischer Militär und Politiker und seit Jahren weltweit als Anti-Islam-Aktivist hervorgetreten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Avi Lipkin wuchs im Bundesstaat New York auf, wurde schon früh zum Anhänger revisionistisch-zionistischer Überzeugungen und wanderte 1968 im Alter von 19 Jahren nach Israel aus. Er studierte Sowjetologie, Hispanistik und Lateinamerikakunde in New York und an der Hebräischen Universität in Jerusalem (Abschluss dort 1973). Zwischen 1972 und 1989 war er in unterschiedlicher Intensität für die IDF als Offizier (letzter Dienstgrad Major) tätig und diente u. a. als Militärsprecher bzw. in der Kommunikationsabteilung. Gleichzeitig war er von Jerusalem aus als Geschäftsmann, u. a. auch als Immobilienmakler, in verschiedenen Bereichen tätig.

1988 war er für einige Monate Teil des erfolgreichen Likud-Wahlkampfteams und übersetzte u. a. Kampagnen-Material ins Englische und Spanische. Von 1989 bis 1990 arbeitete er in der Nachrichtenabteilung der Pressestelle des israelischen Premierministers Jitzchak Schamir. 1990 begann er in den USA seine Vortragstätigkeit in christlichen Kirchen, in Synagogen und trat in Radio- und Fernsehsendungen auf.

Von 1991 bis 1993 absolvierte er ein Ergänzungsstudium an einem Jüdisch-Theologischen Seminar, um sich ab 1994 erneut ganz seiner Vortragstätigkeit zu widmen. Nach eigenen Angaben hielt er bisher über 500 Vorträge in Kirchen und Synagogen in den USA, in Kanada, Mexiko, Großbritannien, Norwegen, Finnland, den Niederlanden, in Belgien, der Schweiz, in Griechenland und auch in Israel. Ebenso erschien er - wieder nach eigenen Angaben - in Hunderten Radio- und TV-Sendungen weltweit und verkündete dort seine gegen den Islam gerichteten Botschaften.

Avi Lipkin schrieb bisher vier Bücher, die ersten drei aus Sicherheitsgründen unter dem in der Öffentlichkeit unbekannten Namen Victor Mordecai, das vierte unter dem Namen, unter dem man ihn kennt. Das vierte Buch soll gleichzeitig seine Knesset-Kandidatur für die jüdisch-christliche Partei Gusch Hatanachi vorantreiben, die Avi Lipkin gegründet hat.

Unmittelbar vor der Schweizer Minarett-Initiative Ende 2009 war Lipkin mehrere Monate in der gesamten Schweiz unterwegs, um eine möglichst große Anzahl von Menschen zur Annahme der Initiative, d. h. zum Verbot des Baues von Minaretten, zu bewegen. Dabei hatte er in einer Rede den Islam als „Psychose“ bezeichnet, Allah mit Satan verglichen und ein Verbot des Islams gefordert. Für diese Äusserungen wurde er wegen Rassendiskriminierung und Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit zu einer bedingten Geldstrafe von 20 Tagessätzen à 50 Franken und einer Buße von 300 Franken verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.[1]

Ideologie

In wenigen Worten zusammengefasst sieht Avi Lipkins Ideologie, die nach ihm unter Muslimen unbestritten sei, folgendermaßen aus:

  • Der Gott des Islams ist der Gegenspieler des jüdischen wie auch des christlichen Gottes.
  • Zwischen Judentum und Christentum auf der einen Seite und dem Islam auf der anderen Seite bestehe ein absoluter und unversöhnlicher Gegensatz.
  • Die Juden sollten Jesus als Messias annehmen.
  • Während der jüdische und christliche Gott alle Menschen liebe, hasse Allah alle Menschen.
  • Der Mahdi, der Messias des Islam, wird die Juden am Samstag und die Christen am Sonntag umbringen, und danach werden sich die Muslime gegenseitig töten.
  • Allah ist also Gottes Antagonist, das heißt der Teufel.
  • So wird denn auch von den Minaretten gerufen, Allah sei größer (größer als Gott, nicht groß) – was nur der Satan behaupte.
  • Den Minaretten folge der öffentliche Gebetsruf.
  • Die nächste Stufe sei die Forderung nach Einführung der (die Frauen diskriminierenden) Scharia.
  • Der Islam sei eine Psychose.
  • Wenn die restliche Welt den Islam nicht verbietet, wird der Islam weiter dafür sorgen, dass alles Nicht-Islamische verboten (und verfolgt und vertilgt) wird.

Familie

Avi Lipkin ist verheiratet mit Rachel, einer jüdischen Ägypterin, die 1969 nach Israel auswanderte und seit beinahe drei Jahrzehnten für das israelische Radio tätig ist und arabischsprachige Radio- und TV-Sendungen analysiert und aufbereitet. Avi Lipkin und seine Frau haben zwei Söhne (Aaron und Jacob) und vier Enkelkinder.

Werke

  • Victor Mordecai, Is Fanatic Islam a Global Threat?, Jerusalem 1997 (deutsch 1997, englisch 1998)
  • Victor Mordecai, Christian Revival for Israel's Survival
  • Victor Mordecai, Islamic Threat Updates Almanac
  • Dennis Avi Lipkin, Israel's Bible Bloc

Einzelnachweise

  1. Anti-Minarett-Initiative: Israeli verurteilt wegen Rassendiskriminierung in: Aargauer Zeitung vom 16. Januar 2011

Weblinks


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