- Bahnstrecke Kirchhain–Burg- und Nieder-Gemünden
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Kirchhain–Burg- und Nieder-Gemünden Kursbuchstrecke (DB): 527 (1980) Streckennummer (DB): 3950 Streckenlänge: 20,1 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Zweigleisigkeit: – Bundesland: Hessen Verlauf [1] LegendeMain-Weser-Bahn von Marburg ehem. Wohratalbahn von Gemünden 20,1 Kirchhain (Bz Kassel) 19,7 Main-Weser-Bahn nach Kassel 17,5 B 62 16,8 Klein 16,3 Ohm 15,4 Amöneburg (Bz. Kassel) 15,0 Ohm 14,8 Alte Ohm 13,9 Rüdigheim (Kr. Marburg) 11,9 Schweinsberg 10,7 ehem. Landesgrenze Preußen / Hessen 10,1 Nieder-Ofleiden 8,7 Basaltwerk Mitteldt. Hartstein-Industrie 8,4 L 3073 8,1 (Gleisende seit 1999) 7,8 Ober-Ofleiden 7,2 L 3073 7,0 Homberg (Ohm) 6,1 Ohmviadukt Homberg 5,4 L 3072 5,2 Neuhaus (Oberhessen) 4,0 Wäldershausen 1,3 A 5 1,1 Ohm 0,4 Felda Vogelsbergbahn von Alsfeld 0,0 Burg- u. Nieder-Gemünden (ehem. Bf) 237 m Vogelsbergbahn nach Gießen Die Bahnstrecke Kirchhain–Burg- und Nieder-Gemünden, auch bekannt als Ohmtalbahn, ist eine Eisenbahnnebenstrecke in Mittelhessen, die ehemals von Kirchhain nach Burg- und Niedergemünden führte.
Die Strecke wurde von 1900/01 bis 1980 im Personenverkehr betrieben. Es findet zur Zeit nur Güterverkehr auf einem 12 Kilometer langen Teilstück statt. Die restlichen acht Kilometer wurden 1999 abgebaut.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die 20,1 km lange Strecke führt vom Bahnhof Kirchhain (Bz Kassel) entlang des Flusslaufs der Ohm nach Burg- und Nieder-Gemünden. Die Strecke verläuft durch topografisch einfaches Gelände, daher gibt es außer dem Ohmviadukt in Homberg keine größeren Kunstbauten.
In Kirchhain besteht Anschluss an die Main-Weser-Bahn und ehemals an die Wohratalbahn, Nach Stilllegung und Rückbau der südlichen Ohmtalbahn wurde der Bahnhof Burg- und Nieder-Gemünden an der Vogelsbergbahn zu einem Haltepunkt zurückgebaut.
Geschichte
Die Strecke wurde in zwei Abschnitten erbaut, die kurz nacheinander eröffnet wurden.
Der nördliche Streckenteil von Kirchhain nach Nieder-Ofleiden wurde auf Betreiben und Kosten des preußischen Kreises Kirchhain gebaut und am 1. April 1900 als Kirchhainer Kreisbahn eröffnet. Den Betrieb der Nebenbahn wurde von den Preußischen Staatseisenbahnen übernommen.
Mit der Südhälfte der Strecke von Burg- und Nieder-Gemünden nach Nieder-Ofleiden schlossen die Hessischen Staatseisenbahnen am 1. April 1901 die Lücke zwischen ihrer Vogelsbergbahn und der preußischen Main-Weser-Bahn. Die Strecke wurde fortan gemeinsam von beiden Staatseisenbahnen betrieben.
Betrieb
Der meist nur mäßige Personenverkehr wurde ab den 1970ern mit Schienenbussen durchgeführt. Viel mehr Bedeutung hatte der Güterverkehr. Es gab zahlreiche Gewerbeanschlüsse an der Strecke, die bis weit in die 1980er Jahre bedient wurden. Die Strecke wurde 2009 umfassend saniert: Zwei Brücken wurden neu gebaut und in den Güterbahnhöfen MHI und Nieder-Ofleiden Weichen und Gleise ausgetauscht. Der Personenverkehr wurde auf der Strecke am 31. Mai 1980 eingestellt. Der Streckenabschnitt von MHI bis Burg- und Nieder-Gemünden wurde zum 28. September 1991 stillgelegt, nachdem dort auch der Güterverkehr beendet worden war. Die restliche Strecke ist im Güterverkehr weiterhin im Betrieb. Der acht Kilometer lange Abschnitt MHI–Burg- und Nieder-Gemünden wurde 1999 abgebaut, alle Brücken sind erhalten geblieben.
Auf der verbliebenen Strecke finden heute unregelmäßig Sonderfahrten statt, eine Reaktivierung des Personenverkehres inklusive Wiederaufbau des stillgelegten Teilstückes ist im Gespräch. Güterverkehr findet weiterhin bis zum Basaltwerk Nieder-Ofleiden (MHI) statt.
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnenbauten- und strecken 1839–1939, 1. Auflage. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.2, S. 817ff (Strecke 077).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
In Betrieb: Burgwaldbahn | Main-Weser-Bahn | Obere Lahntalbahn | Ohmtalbahn (nur Güterverkehr)
Stillgelegt: Aar-Salzböde-Bahn (bis 2001) | Bahnstrecke Halsdorf–Flugplatz Bracht (bis 1945) | Marburger Kreisbahn (bis 1972, Gewerbeanschlüsse in Marburg bis 1998) | Scheldetalbahn* (Reststück bis 2002) | Wohratalbahn (bis 1981)
Straßenbahnen: Straßenbahn Marburg
Nie gebaut: Hinterlandbahn
*Seit 2007 wieder 3 km langer Abschnitt von der Kurhessenbahn mit Holzzügen befahren
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