- Bahnhof Stuttgart Schwabstraße
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Stuttgart Schwabstraße Blick auf Gleis 1. Daten Kategorie 3 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 2 Abkürzung TSS Eröffnung 1. Oktober 1978 Lage Stadt Stuttgart Land Baden-Württemberg Staat Deutschland Koordinaten 48° 46′ 12,8″ N, 9° 9′ 23,5″ O48.7702349.156533Koordinaten: 48° 46′ 12,8″ N, 9° 9′ 23,5″ O Eisenbahnstrecken - Verbindungsbahn (Stuttgart) (KBS 790.1-3)
Bahnhöfe in Baden-Württemberg Der unterirdische Bahnhof Stuttgart Schwabstraße im Stadtbezirk Stuttgart-West westlich der Innenstadt liegt am Ende des ersten Bauabschnittes der Stuttgarter Verbindungsbahn. Im Bahnhof enden mehrere Linien der S-Bahn Stuttgart. Eine betriebliche Besonderheit ist eine 1,5 km lange Wendeschleife am Ende der Station.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bahnhof Schwabstraße wurde im Zuge des Baus der S-Bahn-Stuttgart Mitte der 1970er Jahre errichtet. Der Bau gestaltete sich aufgrund des von der Baugrube aus aufgefahrenen bergmännischen Baus der Wendeschleife sehr aufwändig. Der Rohbau wurde im Dezember 1977 abgeschlossen.[1] 1978 ging der erste Bauabschnitt der Verbindungsbahn vom Hauptbahnhof zur Schwabstraße in Betrieb. 1985 folgte eine Verlängerung in Richtung Südwesten zur Universität. Ein Teil der Züge endet jedoch auch weiterhin im Bahnhof Schwabstraße und durchfährt anschließend die Wendeschleife.
Anlagen
Der Bahnhof liegt zwischen 11 und 27 m unter der Straßenoberfläche, bei einem in 6 bis 8 Meter Tiefe liegenden Grundwasserspiegel. Er hat eine Längsneigung von 1,6 Promille. Der Bahnhof verfügt über einen Mittelbahnsteig mit zwei Bahnsteigkanten. Gleis 1 dient den Zügen in Richtung Universität und den in Schwabstraße endenden Zügen, Gleis 2 den Zügen in Richtung Hauptbahnhof. Zugänge zum Bahnsteig befinden sich an beiden Bahnsteigenden. Am westlichen Bahnsteigende verzweigen sich die Gleise in Richtung Universität und Wendeschleife.
Wendeschleife
Der Bahnhof besitzt eine bei Eisenbahnen seltene betriebliche Besonderheit, eine Wendeschleife. Sie verläuft komplett unterirdisch und enthält ein zuglanges Überholungsgleis; die Überdeckung beträgt zwischen 17 m in der Nähe der Bahnsteige und 80 m unter dem Westbahnhof. In Anbetracht der zahlreichen dort wendenden Züge wurde eine Wendeschleife trotz der höheren Baukosten für wirtschaftlicher befunden als stumpf endende unterirdische Wendegleise.[2]
Am 7. Oktober 1974 begann der Vortrieb an der Schleife und der Bau von Verzweigungsbauwerken und von zunächst jeweils 60 m langen Abschnitten der beiden eingleisigen Röhren des Hasenbergtunnels in Richtung Gäubahn. Die eigentliche Verbindung zur Gäubahn wurde ab 1979 gebaut und ging 1985 in Betrieb.
Der vordere Teil der Wendeschleife liegt in ausgelaugtem Gipskeuper. Weil dieser brüchig ist und die Überdeckung hier gering ist, wurde das Gestein über dem Tunnelfirst mittels Gefrierverfahren standfest gemacht. Geologisches Problem im hinteren Teil der Wendeschleife war die Lage in anhydrithaltigen Gipskeuperschichten, die bei Wasserzutritt, der beim Tunnelbau unvermeidlich ist, stark quellen und somit starke Kräfte auf den Tunnelkörper ausüben. Dementsprechend ist die Innenschale des Tunnels bis zu 1 m dick.
Bei der Vermessung der Wendeschleife kamen 40 Messpunkte zum Einsatz. Da es ansonsten keine Verbindung zur Oberfläche gibt, war die alleinige Basis der Vermessung die Station Schwabstraße. Nach einer Vortriebslänge von 850 m rechts und 900 m links fand der Durchschlag unter dem Westbahnhof statt; der Querfehler betrug dabei 8 mm, der Höhenfehler 2 mm. Das Tunnelprofil hat einen Innendurchmesser von 6,70 m im eingleisigen und 9,80 m im zweigleisigen Bereich. Der Radius der Schleife beträgt 190 m, die Länge 1500 m.[3]
Bahnbetrieb
Der Code im Bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis lautet TSS. Der Bahnhof liegt im VVS. Im Kategoriensystem der Deutschen Bahn AG, Stationen und Service liegt der Bahnhof Schwabstraße in der Bahnhofskategorie 3. [4] Die Stationsfarbe ist gelb.
S-Bahn
Linie Strecke S 1 Kirchheim (Teck) – Wendlingen – Plochingen – Esslingen – Neckarpark – Bad Cannstatt – Hauptbahnhof – Schwabstraße – Vaihingen – Rohr – Böblingen – Herrenberg S 2 Schorndorf – Weinstadt – Waiblingen – Bad Cannstatt – Hauptbahnhof – Schwabstraße – Vaihingen – Rohr – Flughafen/Messe – Filderstadt S 3 Backnang – Winnenden – Waiblingen – Bad Cannstatt – Hauptbahnhof – Schwabstraße – Vaihingen – Rohr – Flughafen/Messe S 4 Schwabstraße – Hauptbahnhof – Zuffenhausen – Ludwigsburg – Marbach S 5 Schwabstraße – Hauptbahnhof – Zuffenhausen – Ludwigsburg – Bietigheim S 6 Schwabstraße – Hauptbahnhof – Zuffenhausen – Leonberg – Weil der Stadt Busverkehr
Die SSB-Buslinien 42 und 44 verkehren hier. Die Haltestelle der Linie 42 befindet sich in der Schwabstraße, die der Linie 44 in der Rotebühlstraße.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Wedler, Karl-Heinz Böttcher: Der Tunnel. Verbindungsbahn der S-Bahn Stuttgart. Dokumentation ihrer Entstehung. Herausgegeben von der Bundesbahndirektion Stuttgart. Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-925565-01-9, S. 100–104.
- ↑ Jürgen Wedler, Karl-Heinz Böttcher: Der Tunnel. Verbindungsbahn der S-Bahn Stuttgart. Dokumentation ihrer Entstehung. Herausgegeben von der Bundesbahndirektion Stuttgart. Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-925565-01-9, S. 19-20.
- ↑ Günter Dutt: Ein Streifzug durch 150 Jahre Tunnelbauwerke in Württemberg. In: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte. Nr. 28, Uhle & Kleimann, Lübbecke 1996, ISSN 0340-4250, S. 47–63.
- ↑ Bahnhofskategorieübersicht 2011 der Deutschen Bahn (gültig ab 1. Januar 2011)
Weblinks
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