- Bahnstrecke Halle Klaustor–Hettstedt
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Halle Klaustor–Hettstedt Streckennummer: 6800 Streckenlänge: 44,6 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h Legende0,0 Halle (Saale) Klaustor Abzweig zur Hafenbahn Halle 0,1 Elisabeth-Saale[1] 0,4 Wilde Saale[1] 1,2 Saaleaue[1] 1,4 Anschluss Pfännerschaftlicher Werkplatz
Anschluss zur Pfännerschaftliche Kohlebahn (900 mm)1,8 Saale-Flutbrücke[1] von Neustadt–Holleben–Halle Hbf
(S 7 der S-Bahn Halle-Leipzig)3,6 Halle (Saale) West
ex NietlebenAnschluss ehemalige Heeres- und Luftwaffennachrichtenschule 5,8 Halle (Saale) Heidebahnhof
ex Dölauer HeideDölau Güterbahnhof 7,1 Halle-Dölau
ex Dölau (Saalkreis)8,0 Lieskau (Saalkreis) 11,2 Salzmünde Süd
ex CöllmeSalza Teutschenthal–Salzmünde 15,3 Fienstedt 17,0 Schochwitz
ex Gorsleben (Mansfelder Seekreis)19,2 Beesenstedt Ost
ex Naundorf (Mansfelder Seekreis)Anschluss Kaliwerke Johannashall 20,7 Beesenstedt 22,2 Schwittersdorf 24,1 Rottelsdorf 26,1 Burgsdorf (Kreis Eisleben)
ex Burgsdorf (Mansfelder Seekreis)30,2 Polleben Schlenze 32,9 Heiligenthal
ex Helmsdorf (Mansfelder Seekreis)Anschluss Zuckerfabrik, Gut und Brennerei Helmsdorf von Friedeburg 0,0 36,1 Gerbstedt 40,2 Welfesholz von Blankenheim 44,6 Hettstedt nach Berlin Die Bahnstrecke Halle Klaustor–Hettstedt war eine eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Sachsen-Anhalt. Die als Kleinbahn konzessierte Bahnstrecke wurde von der Halle-Hettstedter Eisenbahn-Gesellschaft (HHE) erbaut, die bis zu ihrer Verstaatlichung 1945/49 auch den Betrieb durchführte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 30. Mai 1896 begann offiziell der Personenverkehr auf der rund 45 Kilometer langen Strecke vom Bahnhof Klaustor im Westen der Stadt Halle über Salzmünde Süd, wo keine Gleisverbindung zur Staatsbahn Teutschenthal–Salzmünde bestand, und Gerbstedt nach Hettstedt im Mansfelder Land. Seit dem 1. August 1896 verkehrten hier auch Güterzüge. Von Halle Klaustor bestand eine Gleisverbindung zur Hafenbahn Halle. Personen mussten zur Innenstadt allerdings die Straßenbahn benutzen oder zu Fuß gehen.
Eine Zweigbahn führte ab 2. Oktober 1899 von Gerbstedt Richtung Friedeburg. 1922 wurde in Nietleben eine Hauptwerkstatt eingerichtet.
Stilllegung
Die Strecke wurde in einem Zeitraum von mehr als dreißig Jahren abschnittsweise stillgelegt. Der Personenverkehr zwischen Halle und Heiligenthal wurde am 11. März 1968 eingestellt. Fast dreißig Jahre lang fuhren noch Züge von Hettstedt bis Heiligenthal; dann war ab 23. Mai 1998 bereits in Gerbstedt Endstation. Das Reststück behielt noch bis zum 23. September 2002 Personenverkehr, der zuletzt von Fahrzeugen der Kreisbahn Mansfelder Land GmbH bedient wurde.
Der Güterverkehr zwischen Halle Klaustor und Nietleben endete am 28. September 1968, weil die Trasse dem Bau der Trabantenstadt Halle-Neustadt hinderlich war. Die Strecke nach Hettstedt wurde von Merseburg über Holleben angeschlossen. Doch schon als das Mittelstück Schochwitz–Heiligenthal am Frühjahr 1968 aufgegeben wurde, war ein durchgehender Verkehr unmöglich geworden. Die Trasse zwischen Nietleben und Dölau diente ab 26. Oktober 1971 der neuen S-Bahn, Personenverkehr zwischen Dölau und Schochwitz fand nicht mehr statt. Ab 1. August 2002 fuhr die S-Bahn nur noch bis Nietleben, der Abschnitt zwischen Nietleben und Dölau wurde nicht mehr betrieben.
Der Güterverkehr von Halle nach Schochwitz wurde noch bis zum 1. Juni 1991 bedient, auf der Hafenbahn mit ihrem Schmalspurteil sogar bis zum 8. Juli 1991. Der Güterverkehr wurde auf den beiden verbleibenden Teilstücken Hettstedt–Heiligenthal und (Merseburg–)Nietleben–Schochwitz wurde noch bis 1994 betrieben.
Pläne zur Wiederinbetriebnahme
Der Verein Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die HHE wiederzubeleben. Einstige Teilabschnitte sollen als historische Eisenbahnstrecke wieder in Betrieb genommen werden.[2] Erste Arbeitsschritte wurden im Bereich zwischen Halle-Nietleben und Halle-Dölau und im Bahnhof Gerbstedt unternommen. Die geplante Reaktivierung dieser Teilstrecke stand im Widerspruch zum Vorhaben der Stadt Halle (Saale), nach Entfernung der alten Gleisanlagen, einen Fuß- und Radweg zwischen den Stadtteilen anzulegen.
Inzwischen wurde die gesamte Strecke von der Deutschen Regionaleisenbahn gepachtet, für die sie im September 2008 die Betriebsgenehmigung für 50 Jahre erhielt.[3] Dadurch ist eine Entwidmung der Bahnanlagen in diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Der Verein plant ab 2010 einen Museumszugbetrieb auf dem vier Kilometer langen Streckenabschnitt Gerbstedt–Welfesholz.[4]
Literatur
- Ralph Lüderitz, Hans-Dieter Rammelt: Die Halle-Hettstedter-Eisenbahn – Die wechselvolle Geschichte der H.H.E.. In: EK-Reihe Regionale Verkehrsgeschichte. 11, EK-Verlag, Freiburg 1996, ISBN 3882554223 (http://www.et.fh-merseburg.de/mansfeld/hallehet/hhe_2.htm).
- Wolfgang List, Hans Röper, Gerhard Zieglgänsberger: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen – Sachsen-Anhalt. Transpress, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-71087-0.
Weblinks
- Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn e. V.
- Ein Rückblick auf die ehemalige Halle-Hettstedter Eisenbahn (HHE)
- Die meterspurige Industriebahn Halle (Saale)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Ralph Lüderitz, Hans-Dieter Rammelt: Die Halle-Hettstedter-Eisenbahn – Die wechselvolle Geschichte der H.H.E., S. 34
- ↑ Vereinsziel „HHE-Strecke aktivieren“
- ↑ Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn e.V.: Vgl. Vereinsarbeit 2008, Erteilung der Betriebsgenehmigung für die Strecke Halle/S.-Nietleben - Hettstedt. 19. September 2008, abgerufen am 14. November 2009.
- ↑ "Nächstes Jahr soll Wagen wieder rollen". Mitteldeutsche Zeitung, Ausgabe Eisleben, 7. September 2009, abgerufen am 14. November 2009.
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