- Christoph Engel (Schauspieler)
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Christoph Engel (* 13. November 1925 in Worms) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Engel studierte in Frankfurt am Main und in Mainz, wo er am Studententheater erste Erfahrungen als Darsteller und Regisseur sammelte. 1948 hatte er sein Theaterdebüt in Eggenfelden und im selben Jahr sein erstes Engagement in Plauen. 1951 wechselte er zum Berliner Ensemble unter Bertolt Brecht, 1953 ans Landestheater Halle, 1956 an das Hans-Otto-Theater in Potsdam und schließlich 1963 an das Berliner Maxim-Gorki-Theater. Dem Ensemble dieser Bühne gehörte er unter den Intendanten Maxim Vallentin und Albert Hetterle bis Anfang der 1990er Jahre an, danach gastierte er in Frankfurt am Main und Hamburg.
Seine ersten Filmrollen bei der DEFA hatte Engel 1954/55 in drei Spielfilmdebüts junger Regisseure: Konrad Wolfs Einmal ist keinmal, Günter Reischs Junges Gemüse und Joachim Kunerts Besondere Kennzeichen: keine. Danach wandte sich auch Engel der Regiearbeit zu und drehte 1959, unterstützt vom erfahrenen Kameramann Erwin Anders (1908–1972), den Kinderfilm Das Zaubermännchen, eine Verfilmung des Märchens Rumpelstilzchen der Brüder Grimm mit Siegfried Seibt in der Titelrolle.
Der Märchenfilm sollte Engels einzige Arbeit als Filmregisseur bleiben. Als Darsteller war er aber kontinuierlich in Film und Fernsehen präsent, meist in Nebenrollen. Zu den einprägsamsten gehörten der Storch im Fernseh-Fünfteiler Dr. Schlüter (1965/66) von Karl Georg Egel und Achim Hübner, der Schuldirektor im einzigen Spielfilm des Dokumentaristen Winfried Junge, Der tapfere Schulschwänzer (1967), und der Vater der Hauptfigur in Herrmann Zschoches Liebe mit 16 (1974). Seine wichtigste DEFA-Arbeit war 1986 die Hauptrolle des alten Gustav Wengler in Rainer Simons Familiensaga Wengler & Söhne.
Nach der Wende war er mehrfach in Filmen von Andreas Kleinert zu sehen, mit dem er schon bei dessen erstem Langspielfilm Leb wohl, Joseph (1989) zusammengearbeitet hatte. Eine größere Rolle hatte er beispielsweise gemeinsam mit Christine Gloger als altes Elternpaar in Kleinerts Verlorene Landschaft (1992). Seit Ende der 1990er Jahre spielte Engel vor allem Episodenrollen in Fernsehserien wie Wolffs Revier, Alphateam – Die Lebensretter im OP, Liebesau – Die andere Heimat, St. Angela, Edel & Starck, Pastewka und Kinder, Kinder.
Engel ist mit der Schauspielerin Sina Fiedler verheiratet. Gelegentlich spielten die beiden auch im Film ein Ehepaar, so in Lothar Warnekes preisgekröntem Drama Die Beunruhigung (1981) und im Fernsehmehrteiler Sachsens Glanz und Preußens Gloria (1985/87).
Filmographie
- 1955: Einmal ist keinmal – Regie: Konrad Wolf
- 1956: Junges Gemüse – Regie: Günter Reisch
- 1956: Besondere Kennzeichen: keine – Regie: Joachim Kunert
- 1962: Altweibersommer – Regie: Hans Knötzsch
- 1963: Nackt unter Wölfen – Regie: Frank Beyer
- 1964: Schwarzer Samt – Regie: Heinz Thiel
- 1964: Der geteilte Himmel – Regie: Konrad Wolf
- 1965: Der Reserveheld – Regie: Wolfgang Luderer
- 1965: Das Kaninchen bin ich – Regie: Kurt Maetzig[1]
- 1965: Der Nachfolger (TV) – Regie: Ingrid Sander
- 1966: Dr. Schlüter (TV) – Regie: Achim Hübner
- 1966: Trick 17b (TV) – Regie: Hans-Erich Korbschmitt
- 1966: Geheimkommando Bumerang (TV) – Regie: Helmut Krätzig
- 1967: Geschichten jener Nacht (4. Episode: Der große und der kleine Willi) – Regie: Gerhard Klein
- 1967: Die gefrorenen Blitze – Regie: János Veiczi
- 1967: Der tapfere Schulschwänzer – Regie: Winfried Junge
- 1968: Tod im Preis inbegriffen (TV) – Regie: Hans Joachim Hildebrandt
- 1968: Der Streit um den Sergeanten Grischa (TV) – Regie: Helmut Schiemann
- 1969: Mohr und die Raben von London – Regie: Helmut Dziuba
- 1972: Die Bilder des Zeugen Schattmann (TV) – Regie: Kurt Jung-Alsen
- 1973: Die sieben Affären der Doña Juanita (TV) – Regie: Frank Beyer
- 1973: Der Staatsanwalt hat das Wort: Unverhofftes Wiedersehen (TV) – Regie: Horst Zaeske
- 1973: Das unsichtbare Visier (TV-Serie) – Regie Peter Hagen
- 1974: Liebe mit 16 – Regie: Herrmann Zschoche
- 1974: Der Untergang der Emma – Regie: Helmut Dziuba
- 1974: Warum kann ich nicht artig sein? (TV) – Regie: Gunter Friedrich
- 1976: Feuer unter Deck – Regie: Herrmann Zschoche[2]
- 1977: Polizeiruf 110: Trickbetrügerin gesucht (TV) – Regie: Hans Knötzsch
- 1977: Gefährliche Fahndung (TV) – Regie: Rainer Hausdorf
- 1978: Eine Handvoll Hoffnung – Regie: Frank Vogel
- 1978: Brandstellen – Regie: Horst E. Brandt
- 1978: Addio, piccola mia – Regie: Lothar Warneke
- 1978: Rotschlipse – Regie: Helmut Dziuba
- 1979: Für Mord kein Beweis – Regie: Konrad Petzold
- 1979: Chiffriert an Chef – Ausfall Nr. 5 – Regie: Helmut Dziuba
- 1979: Polizeiruf 110: Doppelte Buchführung (TV) – Regie: Christa Mühl
- 1980: Levins Mühle – Regie: Horst Seemann
- 1980: Kunstraub (TV) – Regie: Edgar Kaufmann
- 1980: Als Unku Edes Freundin war – Regie: Helmut Dziuba
- 1981: Wäre die Erde nicht rund – Regie: Iris Gusner
- 1981: Die Beunruhigung – Regie: Lothar Warneke
- 1981: Polizeiruf 110: Das zweite Gesicht (TV) – Regie: Dagmar Wittmers
- 1982: Polizeiruf 110: Gefährliche Freundschaft (TV) – Regie: Bodo Fürneisen
- 1983: Ärztinnen – Regie: Horst Seemann
- 1984: Eine sonderbare Liebe – Regie: Lothar Warneke
- 1985: Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Brühl (TV) – Regie: Hans-Joachim Kasprzik
- 1985: Jan auf der Zille – Regie: Helmut Dziuba
- 1985: Blonder Tango – Regie: Lothar Warneke
- 1985: Mein lieber Onkel Hans (TV) – Regie: Dagmar Wittmers
- 1987: Wengler & Söhne. Eine Legende – Regie: Rainer Simon
- 1987: Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Aus dem siebenjährigen Krieg (TV) – Regie: Hans-Joachim Kasprzik
- 1988: Polizeiruf 110: Billig zu verkaufen (TV) – Regie: Gabriele Denecke
- 1988: Polizeiruf 110: Ohne Wenn und Aber (TV) – Regie: Klaus Grabowsky
- 1989: Die Beteiligten – Regie: Horst E. Brandt
- 1989: Die Besteigung des Chimborazo – Regie: Rainer Simon
- 1989: Feriengewitter – Regie: Karola Hattop
- 1989: Leb wohl, Joseph (HFF) – Regie: Andreas Kleinert
- 1990: Polizeiruf 110: Robert und seine Schwestern (TV) – Regie: Jan Ruzicka
- 1990: Die Architekten – Regie: Peter Kahane
- 1990: Die Ritter der Tafelrunde (TV) - Regie: Fritz Bornemann
- 1992: Verlorene Landschaft – Regie: Andreas Kleinert
- 1993: Tatort: Tod einer alten Frau (TV) – Regie: Matti Geschonneck
- 1994: Wiederkehr – Regie: Silvana Abbrescia-Rath
- 1994: Heller Tag – Regie: Andrey Nitzschke
- 1997: Tatort: Schlüssel zum Mord (TV) – Regie: Sylvia Hoffmann
- 1999: Wege in die Nacht – Regie: Andreas Kleinert
- 1999: Klemperer – Ein Leben in Deutschland (TV) – Regie: Kai Wessel und Andreas Kleinert
Regie und Drehbuch:
- 1960: Das Zaubermännchen (Regie mit Erwin Anders; Drehbuch mit Gudrun Deubener und Margot Beichler)
Anmerkungen
- ↑ Der Film wurde im Zusammenhang mit dem XI. Plenum verboten und konnte erst am 13. Dezember 1989 uraufgeführt werden.
- ↑ Da Hauptdarsteller Manfred Krug einen Ausreiseantrag gestellt hatte, kam der Film nicht ins Kino und wurde erst im Juni 1979 im DDR-Fernsehen uraufgeführt.
Weblinks
Commons: Christoph Engel (actor) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Christoph Engel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Christoph Engel bei filmportal.de
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