Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt

Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt
Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt
C&C-TD.png
Entwickler Westwood Studios
Publisher Virgin Interactive
Erstveröffent-
lichung
Deutschland 31. August 1995
Plattform(en) PC (MS-DOS, Windows), Sony PlayStation, Nintendo 64, Sega Saturn, Apple Macintosh
Genre Echtzeit-Strategie
Spielmodi Einzelspieler, Mehrspieler (Internet & LAN)
Steuerung Maus, Tastatur
Systemminima 60 MHz-CPU
8 MB RAM
512 kB-Grafikkarte (DOS)
40 MB HDD-Speicherplatz
2×-CD-ROM-Laufwerk[1]
Medien 2 CDs
Sprache Englisch, Deutsch
Aktuelle Version DOS: 1.22
Windows: 1.04a , 1.06c (Community Patch)[2][3]
Macintosh: 1.72
Altersfreigabe
USK ab 16 freigegeben
PEGI ab 12+ Jahren empfohlen

Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt ist ein Computerspiel, das erste der Command & Conquer Reihe, welches 1995 erschien und wesentlich zur Etablierung des Echtzeitstrategiegenres beitrug.[4] Der Tiberiumkonflikt war auch eines der ersten Spiele, das aufgrund der damals geradezu üppigen Video-Zwischensequenzen auf zwei CDs veröffentlicht wurde.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrundgeschichte und Spielprinzip

Die fiktive Hintergrundgeschichte spielt in einem dem unseren ähnlichen Universum, in dem ein merkwürdiges, schnell wachsendes Mineral die Erde aus dem Weltraum erreicht. Nach seinem Fundort am Tiber (Italien) wird es als Tiberium bekannt, aber nach Kane wurde es schon vorher von ihm nach dem Sohn des römischen Kaisers Tiberius, Tiberius Drusus Julius Caesar, getauft.[5] Tiberium ist in der Lage, dem Boden wichtige Mineralien und Metalle zu entziehen, was es sehr energiereich macht. Allerdings endet der Aufenthalt in der Nähe von Tiberium sehr schnell tödlich, da es einen negativen Einfluss auf Lebewesen ausübt. Trotzdem sind alle Nationen am Tiberium-Abbau stark interessiert, da sich so die dem Boden entzogenen Mineralien einfach abbauen lassen.

Logo der Bruderschaft von Nod in C&C: Der Tiberiumkonflikt
Logo der Globalen Defensiv Initiative (GDI) in C&C: Der Tiberiumkonflikt

Eine uralte Sekte, die Bruderschaft von Nod, um den charismatischen Anführer Kane, der sich auch als „Messias“ bezeichnet, hat einen Großteil der Tiberiumbestände an sich gebracht und versucht nun, durch Terroranschläge und Militäraktionen die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die GDI, eine multinationale Streitmacht der Vereinten Nationen, stellt sich Nod in den Weg. Der Spieler muss zu Beginn des Spieles eine Seite wählen, der er sich anschließt, als Commander der GDI oder der Bruderschaft von Nod. Beide Armeen sind auf das Tiberium als Rohstoff angewiesen. Hat der Spieler genügend Geld, kann er mit dem Bau von Kasernen, Waffenfabriken, Tiberiumsilos, Kraftwerken, Verteidigungsanlagen und Ähnlichem beginnen.

Wenn man sich für die GDI entscheidet, muss man Nod aus Europa vertreiben. Dabei beginnt man in den Baltischen Staaten (Estland, Lettland und Litauen), kämpft sich langsam durch Osteuropa (Weißrussland, Ukraine, Polen, Slowakei, Tschechien, Österreich) macht weiter in Italien und Griechenland bis man Nod auf dem Balkan einkreist und es in Sarajevo in Bosnien zum Showdown kommt. Dabei kann man, je nachdem für welche der zur Auswahl stehenden Einsätze man sich entscheidet, auch in anderen Ländern wie etwa Deutschland oder Ungarn landen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Missionen an sich. Zudem sind relativ viele Einsätze auch zwingend, etwa die amphibische Landung in Griechenland.

Wenn man sich für die Nod-Kampagne entscheidet, kämpft man hingegen parallel dazu gegen die GDI in Afrika. Von dort aus beginnt man in Libyen und „befreit“ zunächst Ägypten und West-Afrika. Danach haben sich die Fronten klar herausgestellt und neutrale Staaten gibt es quasi nicht mehr. Nun versucht man von Norden aus Afrika einzunehmen, was schließlich gelingt, indem man die letzten beiden Stützpunkte der GDI in Südafrika zerstört. Als Krönung stiehlt man allerdings noch die Zugangscodes für die Ionenkanone und hat am Ende des Nod-Videos die Wahl, welches wichtige (westliche) Bauwerk man als „Zeichen der Unterdrückung der GDI“ zerstören möchte (Eiffelturm, Brandenburger Tor, Weißes Haus oder den Palace of Westminster).

Für Verwirrung sorgt, dass manchmal beide Enden als richtig bezeichnet werden. Fakt ist lediglich, dass Kane bei der Zerstörung seines Tempels in Sarajevo stirbt (bzw. dass alles danach aussieht). Ob die Eroberung Afrikas durch Nod ebenfalls ein „richtiger“ Handlungsstrang ist, ist nicht eindeutig.

In Der Tiberiumkonflikt verfügt man nicht über die Fähigkeit, Marineeinheiten zu produzieren. In einigen Einzelspielermissionen taucht der GDI-Raketenkreuzer auf, den man als GDI-Commander zum Feuern auf Gebäude und Soldaten von Nod benutzen kann, aber nicht in eine bestimmte Richtung steuern kann. Des Weiteren tauchen bei beiden Kampagnen Hovercrafts auf, die Truppen transportieren. Auch diese können nicht gesteuert werden.

Entwicklungsgeschichte des Spiels

Konzeptursprünge

Command & Conquer wurde signifikant durch Westwoods Vorgänger-RTS-Spiel, Dune II, beeinflusst. Im Vorgänger wurden viele Konzepte eingeführt die später in C&C zum Einsatz kamen, beispielsweise das Konzept einer einzigen Ressource um die sich der Machtkampf dreht.[6]

Versionen

Das Originalspiel wurde für MS-DOS veröffentlicht welche eine Bildschirmauflösung von 320 × 200 Pixeln verwendet. Im Frühjahr 1997 wurde eine verbesserte SVGA-Version für Windows 95 veröffentlicht. Eine Umsetzung für den Nintendo 64 mit 3D-Grafik erfolgte 1999, weiterhin erschienen auch Versionen für die PlayStation und Sega Saturn.

Indizierung

In der deutschen Version mussten zum „Schutz der Jugend“ alle menschlichen Einheiten zu Cyborgs abgeändert werden. Außerdem wurden einige Videosequenzen abgeändert. Dies löste in Deutschland große Fanproteste aus. Der Spielablauf wurde dadurch kaum beeinträchtigt, allerdings war die Story des Spiels danach in Deutschland stark verändert. Der Tiberiumkonflikt war ein auf Realismus in Kombination mit High-Tech-Ausrüstung basiertes Spiel, dieser Effekt wurde durch die Cyborgs aufgehoben. Es wurde sämtliches Blut zu Öl von Cyborgs abgeändert und anstatt Todesschreie hörte man kleine Explosionen, oder das Geräusch von zerquetschtem Metall beim Ableben der Infanteristen.[7]

Erweiterungen

Das Add-on “The Covert Operation” (deutsch: „Der Ausnahmezustand“), welches im April 1996 veröffentlicht wurde, erweitert den Hauptteil um fünfzehn (sieben der GDI und acht von Nod) sehr schwierige[8] Einzelspielermissionen, zehn neuen Multiplayer-Karten und sieben Musikstücke. Untypisch für die Spielreihe sind alle Missionen frei spielbar und müssen nicht erst freigeschaltet werden. An neuen Einheiten gibt es bei Nod den Chemie-Krieger mit Sprühmittel, welcher große Schäden anrichtet und sogar Mauerwerk wegätzt. Er ist der einzige Soldat im Spiel, der nicht durch das Tiberium geschwächt wird. Weiter gibt es mit dem Apache, welcher mit einem MG ausgerüstet ist, einen neuen Kampfhubschrauber, der ausschließlich Nod zur Verfügung steht, quasi als Gegenstück zum Orca-Kampfhubschrauber der GDI. Schließlich gibt es noch einen Boden-Boden-Raketenwerfer mit hoher Reichweite. Für die GDI sind keine neuen Einheiten hinzugekommen.[9]

Zusätzlich wurde durch das Addon auch eine versteckte Mini-Kampagne hinzugefügt, in der man Dinosaurier bekämpfen muss.

Später kam es aufgrund von Änderungen der IPX Implementierung unter Windows XP und Windows 2000 zu Problemen für die Multiplayer-Funktionalität, Multiplayerspiel über Parallel- oder Seriellen-Port waren nicht betroffen. Westwood Studios veröffentlichte einen Patch der die LAN-Funktionalität einfach deaktivierte um Abstürze beim Spielstart zu verhindern, jedoch wurde später ein Community Patch verfügbar der die Funktionalität erhielt.[10] Dieser Patch packt die Netzwerkdaten in das UDP-Protokoll ein.

Mit der Nintendo 64 und PlayStation Version wurden gegenüber der PC-Version zusätzliche Extra-Missions veröffentlicht genannt 'Special Operations'. Später wurden diese im inoffiziellen 1.06b Patch für C&C95 integriert, welcher 10 zusätzliche Missionen zu der Covert Operations Missions-Liste hinzufügt.[3]

Veröffentlichung als Freeware

Die Windowsversion wurde mittlerweile zum kostenlosen Download freigegeben.[11] Obwohl Electronic Arts keinen kostenlosen Download mehr zur Verfügung stellt, wird dieser von einigen Fachmagazinen weiterhin angeboten.

Waffen und Einheiten

GDI

Die GDI hat eine starke aber teurere Armee, welche vor allem Raketen und Schusswaffen verwendet. Die stärksten Einheiten:

  • Der Mammutpanzer, welcher der größte Panzer im Spiel ist und Flugzeuge abschießen kann, sowie mit seiner Zwillingskanone Gebäude in Sekunden zerstören kann.
  • Der Luftangriff, welcher nach Zerstörung aller Flarak-Stellungen kostenlos nach einer bestimmten Zeit verfügbar ist, und jeden Punkt auf der Karte mit Napalmbomben angreifen kann.
  • Der Orca, ein schnelles hubschrauberähnliches Luftfahrzeug, das jedoch sehr anfällig ist für die feindlichen FlaRak-Stellungen.

Als Superwaffe gibt es die Ionenkanone, die sich im Erdorbit befindet und jedes Ziel angreifen kann.

Die Taktik der GDI ist eher auf starke Frontalangriffe ausgelegt.

Bruderschaft von Nod

Die Bruderschaft hat eine schwächere aber günstigere Armee, die eine große Vielfalt an teils exotischen Waffen (Raketen, Laser, Flammenwerfer, Schusswaffen) besitzt.

  • Das Nod-Mod, ein Motorrad mit Raketenwerfer, die schnellste Einheit im Spiel.
  • Der Obelisk des Lichtes, ein Laserturm, der die meisten Einheiten mit einem Schuss zerstört, vorausgesetzt, er verfügt über genügend Strom.
  • Der Mantel des Schweigens, ein unsichtbares, leicht gepanzertes Fahrzeug, das nur beim Feuern sichtbar wird.
  • Die Fackel der Erleuchtung, ein Flammenwerferpanzer, der gegen Infanterie sehr effektiv ist.

Die Superwaffe ist die Atomrakete mit großer Sprengkraft.

Als Nod-Spieler muss man sich mehr ums Micromanagement (Kontrolle einzelner Einheiten) kümmern. Zudem sind aufgrund der schwachen Einheiten Hit-and-Run-Taktiken und Sabotageakte gefragt. Dem wird Rechnung getragen, indem viele Nod-Missionen ohne Baumöglichkeiten gemeistert werden müssen bzw. man sich diese erst „besorgen“ muss. Dahinter steht der Aspekt, dass Nod keine großen Geldgeber wie die GDI besitzt (UNO). Alle Nod-Fahrzeuge werden eingeflogen, während die der GDI an Ort und Stelle in einer Waffenfabrik produziert werden.

Einzelnachweise

  1. cnc-inside.de: Systemanforderung von Command & Conquer: Der Tiberiumkonflikt (archiviert)
  2. Andreas Sebayang (27. Mai 2008): High-Res-Patch für Command & Conquer 95 - Klassiker lässt sich nun in höherer Auflösung spielen. golem.de. Abgerufen am 3. April 2011.
  3. a b Command & Conquer Gold Project 1.06. Nyerguds.arsaneus-design.com (16. Juni 2009). Abgerufen am 15. März 2010.
  4. James E. Smith (22. Februar 2010): Command & Conquer retrospective part I - We take a look at the series that put RTS on the gaming map (englisch). www.mygaming.co.za. Abgerufen am 12. April 2011.
  5. planetcnc.gamespy.com: Ausführliche Zusammenfassung der Geschichte der Tiberiumkriege (englisch)
  6. Will Porter (28. Februar 2008): Command & Conquer - Origins. ComputerAndVideoGames.com. Abgerufen am 2. April 2008. „Dune has spice, which made perfect sense - and it was also used when we came to the idea of tiberium. It became the anchor of the C&C universe because people were arguing over a limited resource that represented wealth and power [...]
  7. schnittberichte.com: Zensurbericht zu Der Tiberiumkonflikt
  8. Westwood Studios (6. Februar 1996): „Official Command & Conquer Read Me v2.7“, C&C: The Covert Operations auf der Expansions-CD-ROM
  9. ciao.de: Erfahrungsbericht C&C Fieber - Teil 2 zum Add-on
  10. Understorm: Command & Conquer 95 and Red Alert 1 LAN Patch. Web.archive.org. Archiviert vom Original am 4. Juni 2008. Abgerufen am 15. März 2010.
  11. cnc-inside.de: Kostenfreie Downloadversion von Command & Conquer - Der Tiberiumkonflikt (archiviert)

Weblinks

Offizielle Seiten

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