Dacia Duster

Dacia Duster
Dacia/Renault
Dacia Duster 1.5 dCi front 20100928.jpg
Duster
Hersteller: Dacia/Renault
Produktionszeitraum: seit 2010
Klasse: Kompakt-SUV
Karosserieversionen: Steilheck, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
1,6 Liter
(77 kW)
Dieselmotoren:
1,5 Liter
(63−81 kW)
Länge: 4315 mm
Breite: 1822 mm
Höhe: 1682 mm
Radstand: 2673 mm
Leergewicht: 1235–1369 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines
Sterne im Euro NCAP-Crashtest[1] Crashtest-Stern 3.svg

Der Dacia Duster ist ein Sport Utility Vehicle (SUV) des rumänischen Automobilherstellers Dacia, das am 17. April 2010 auf den Markt kam.[2] Das Fahrzeug ist auf der im Jahre 2004 konstruierten B0-Plattform aufgebaut,[3] hat aber mit 2,67 Meter einen um vier Zentimeter verlängerten Radstand.[4]

Außerhalb Europas wird das Pkw-Modell unter dem Renault-Markenzeichen als Renault Duster hergestellt und vermarktet. So wird es in Ukraine, im Nahen Osten und Afrika sowie in Südamerika als Renault angeboten.

Inhaltsverzeichnis

Frühere Fahrzeuge

Von 1980 bis 1989 wurde der ARO 10 4×4 unter dem Namen Dacia Duster nach Großbritannien exportiert.[5]

Aufbau

Der Duster hat eine Bodenfreiheit von 20,5 cm (4×4: 21 cm) einen Böschungswinkel von 30 Grad vorne und 36 Grad hinten, einen Rampenwinkel von 23 Grad sowie Überhänge von 82,2 cm vorne und 82 cm hinten.[6]

Automobilrennsport

Eisrennen

Als Marketing-Aktion war Alain Prost bei der Eisrennserie Trophée Andros im Dezember 2009 mit einer von Renault Sport stark modifizierten Rennversion des Dacia Duster an den Start gegangen.[7] Nach insgesamt 13 Wertungsläufen schloss Prost die Rennsportserie am 30. Januar 2010 als Vizemeister ab.

Rallye Aicha des Gazelles

Bei der Rallye Aicha des Gazelles, in der Wüste Marokkos, kam der Dacia Duster in der Kategorie Crossover mit den Fahrerinnen Dounia und Isabelle als erstes Auto in Ziel.[8] Das baugleiche zweite Fahrzeug belegte mit den Fahrerinnen Nathalie und Dorothée den fünften Platz.[9]

Pikes Peak International Hill Climb

Der Franzose Jean-Philippe Dayraut, dreifacher Sieger der Trophée-Andros-Eisrennserie, hat am 26. Juni 2011 mit einem über 850 PS starken Dacia-Duster-Prototypen beim Pikes-Peak-Bergrennen in den USA den dritten Platz belegt.

Sicherheit

Das Fahrzeug ist mit ABS in der Version 8.1, elektronischer Bremskraftverteilung EBD und Bremsassistent BAS ausgestattet. Zusätzlich sind noch die Assistenzsysteme CSV und ASR für den Allradantrieb verbaut.[10][11] Dabei stammt der Allradantrieb, jedoch ohne elektronische Differenzialsperren und Bergabfahrhilfe, vom Nissan Qashqai ab.[12]

Für die passive Sicherheit stellt der Duster zwei Frontairbags, Dreipunkt-Gurte mit Lastenbegrenzer und je nach Version Seitenairbags sowie Kopf-Thorax-Airbags zur Verfügung.[13] Die pyrotechnischen Gurtstraffer bieten ein vollständiges Rückhaltesystem.[14]

Kindersitze lassen sich an der Rückbank nur auf den Außensitzen sicher befestigen. Dort sind auch Isofix-Halterungen vorhanden. Laut Bedienungsanleitung dürfen auf dem Beifahrersitz keine vorwärts ausgerichteten Kindersitze befestigt werden und rückwärtsgerichtete (Babyschalen) nur, wenn der Beifahrerairbag per Schalter am Armaturenbrett deaktiviert wird.

Die elektronische Stabilitätskontrolle ESP ist beim Duster erstmals in einem Dacia erhältlich. Sie wird ausschließlich für das stärkste Modell dCi 110 FAP als Extra angeboten.[15] Beim Autotest des niederländischen Verbandes Koninklijke Nederlandse Toeristenbond ANWB fiel die Grundversion mit Frontantrieb beim Elchtest durch, da zwei Räder vom Asphalt abhoben. Als Ergebnis wird ab Frühjahr 2011 für alle Varianten ESP verfügbar sein.[16]

Im EURO-NCAP-Crashtest erreichte der Duster 3 von 5 möglichen Sternen.[17]

Galerie

Motoren

Die verschiedenen Vierzylindermotoren stammen von Renault. Die beiden frontangetriebenen Dieselmotoren stoßen unter 140 Gramm CO2 aus und tragen das Umweltlabel Dacia eco². Die Motoren dCi 110 FAP (4×2 und 4×4) und 1.6 16V (4×4) erfüllen die Euro 5 Schadstoffnorm.[6]

Produktion

Der Dacia Duster wird seit März 2010 in Europa, der Türkei, Algerien und Marokko zu Preisen ab 11.900 Euro für den Fronttriebler und 13.900 Euro für den Allradler angeboten.[18] Seit Juni 2010 wird er auch in der Ukraine, Israel, Jordanien, Syrien, Ägypten und Libanon sowie einigen afrikanischen Staaten als Renault offeriert. Diese Fahrzeuge werden in Pitești in Rumänien produziert.

Im Jahr 2011 plant Renault die Produktion im Werk Curitiba in Brasilien und SOFASA in Kolumbien, um das Fahrzeug in Brasilien, Argentinien, Mexiko und Chile verkaufen zu können, später soll auch im Werk in Moskau produziert werden.[19][20].

Im Jahr 2012 soll der Duster auch als Rechtslenker im Vereinigtem Königreich angeboten werden.[21]

Konzeptfahrzeug

Dacia Duster auf dem Genfer Auto-Salon 2009

Ein Konzeptfahrzeug gleichen Namens wurde auf dem Genfer Auto-Salon 2009 von Renault Design Central Europe vorgestellt. Es war die erste Crossover-Vorstellung von Dacia und hatte mit der Serienversion weder technische noch optische Gemeinsamkeiten.[22] Das Fahrzeug hatte eine Länge von 4,25 m, eine Höhe von 1,49 m, eine Breite von 1,64 m und einen Radstand von 2,8 m und war ca. 1300 kg schwer.[23]

Design

Das Fahrzeug soll die Klassen eines sportlichen Coupés mit einem Kombi vereinen. Dieses Ergebnis war die Zusammenarbeit von Renault Design Central Europe (Sitz in Bukarest) und Renault Design Technocentre (Sitz in Guyancourt).[23]

Von Außen gab es eine breite Frontschürze mit zwei Lufteinlässen und Scheinwerfer, die über die Seite bis fast an die gegenläufig angeschlagenen Türen ging. Die Außenspiegel saßen direkt auf der Tür. Das Dach war komplett verglast und bot viel Licht im Innenraum. Dort bot sich durch ein neues Sitzkonzept 470 Liter Kofferraumvolumen, ließ man die hinteren Sitze unter die Vorderen gleiten, konnte der Kofferraum zwei m³ Volumen bereitstellen.[23]

Antrieb

Die Motorisierung des Fahrzeugs übernahm ein 1.5 dCi-Common-Rail-Diesel mit 105 PS (77 kW) mit Partikelfilter und einem manuellen Sechsganggetriebe. Auf Grund der Karosseriegestaltung kam das Fahrzeug auf einen cw-Wert von 0,30. Der Gesamtverbrauch wurde mit 5,3 Litern/100 km angegeben, was einem Ausstoß von 139 g CO2 entspräche. Als Antrieb kann 4×2 oder 4×4 gewählt werden.[23][24]

Einzelnachweise

  1. NCAP-Crash-Test Dacia Duster (2011)
  2. Auto-News Online-Ausgabe vom 8. Dezember 2009: Duster: Sechstes Dacia-Modell kommt als Allradler und 4×2
  3. Plattform auf Carmagazine.co.uk (abgerufen am 2. Mai 2010)
  4. Bodengruppe auf 4wheelfun.de (abgerufen am 2. Mai 2010)
  5. 1ro.de: Informationen zum ARO 10 4×4
  6. a b Renault Deutschland AG (Hrsg.): Rhombus. Magazin des Bundesverbandes Deutscher Alpine und Renault Clubs. Nr. 1/2010, Brühl.
  7. Auto-Motor-und-Sport Online-Ausgabe vom 17. November 2009: Der neue Dacia Duster – Im Rennoutfit
  8. Rallye Aicha des Gazelles auf Autobild.de (abgerufen am 2. Mai 2010)
  9. Offizielle Webseite der Rallye Aicha des Gazelles (abgerufen am 2. Mai 2010)
  10. Sicherheitssysteme auf Renault.com (abgerufen am 13. März 2010)
  11. Ausstattungen auf Dacia.de (abgerufen am 13. März 2010)
  12. Allradantrieb vom Nissan Qashgai auf Autobild.de (abgerufen am 6. Mai 2010)
  13. Airbags im Duster auf Autobild.de (abgerufen am 13. März 2010)
  14. Rückhaltesystem auf Autoplenum.de (abgerufen am 13. März 2010)
  15. 4Wheel Fun vom 15. April 2010: Dacia Duster im Fahrbericht: Erster Test des neuen Dacia Duster
  16. Elchtest des ANWB auf Autobild.de (abgerufen am 15. August 2010)
  17. Dacia Duster, Test 2011 (englisch, gesichtet 5. September)
  18. Verkaufspreise auf Autoevolution.com (abgerufen am 18. August 2010)
  19. Presse Information auf Renault.com (abgerufen am 18. August 2010)
  20. Renault Duster
  21. Presse Information auf Renault.com (abgerufen am 18. August 2010)
  22. Auto-Bild Online-Ausgabe vom 2. März 2009: Dacia Duster in Genf 2009: Crossover aus Rumänien
  23. a b c d Dacia Duster Conzept auf Autosieger.de (abgerufen am 10. Mai 2010)
  24. Konzeptantrieb auf Saubereautos.at (abgerufen am 10. Mai 2010)

Weblinks

 Commons: Dacia Duster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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