Theophil Dachtler

Theophil Dachtler

Theophil oder Gottlieb Dachtler (Pseudonyme: Theophil Elychnius und Friedebertus Theophilus) (* 1553 oder 1554 in Biberach an der Riß; † nach 1627[1] vermutlich in Straßburg) war ein deutscher Jurist und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Studium

Gottlieb bzw. Theophil[2] Dachtler war ein Sohn des Mag. Jakob Dachtler d. J. (um 1525-1598). Er wurde in Biberach geboren („Biberacensis[3]), wo sein Vater von 1553 bis etwa 1557 Pfarrer war. Seine Kindheit verbrachte er ab etwa 1558 in Wiesensteig in der Grafschaft Helfenstein; dort befand sich auch eine Lateinschule[4]. 1562/63 muss Dachtler die große Hexenverfolgung miterlebt haben, bei der in der Herrschaft Wiesensteig mindestens 63 Frauen und Männer als „Hexen und Unholde“ hingerichtet wurden[5] und an der sein Vater als Superintendent wohl nicht unbeteiligt war.

Dachtler immatrikulierte sich am 22. Oktober 1568 als „Theophilus Dachtlerus, M. Jacobi Dachtleri Filius“ in Tübingen; sein Vater war zu dieser Zeit Professor für hebräische Sprache in Tübingen. Dachtler wurde am 31. März 1574 Baccalaureus und erwarb am 1. August 1576 den Magistergrad. An der juristischen Fakultät der Universität Tübingen, deren Vorlesungen er besuchte, lehrten die Professoren Anastasius Demler (1520–1591) und Johannes Hochmann (1528–1603). Dachtler war ein Schüler des Professor für Poesie und Geschichte Nicodemus Frischlin (1547-1590). Eine der Vorlesungsmitschriften Dachtlers über die „Carmina“ des Horaz hat sich erhalten. In Tübingen trug Dachtler sich 1576 in das Stammbuch von Wilhelm Friedrich Lutz (1551–1597) ein.

Straßburg

Mag. Dachtler wurde Ratsconsulent und „Actuarius“ (Notar) des „Kleinen Rates“ der Stadt Straßburg. Er veröffentlichte juristische Gutachten, volkswirtschaftliche Überlegungen im Genre eines Fürstenspiegels, Gedichte, satirische Schriften und antikatholische Streitschriften im Stil des „Grobianismus“, insbesondere gegen die römische Kurie und gegen die Orden der Jesuiten, Dominikaner und Franziskaner. In Anspielung auf griechisch „το ελλύχνιον“ = „Docht“ wählte Dachtler in seinen Veröffentlichungen als Pseudonym den Humanistennamen „Elychnius“.

In einer scharfen Satire „Relatio ex Parnasso“ wandte Dachtler sich 1618 gegen die in diesem Jahr erfolgte Umwandlung des Jesuitenkollegiums in Molsheim in eine katholische Universität für das Elsass: Am Hoflager Apolls auf dem Berg Parnass erscheint eine Jesuitendelegation aus Molsheim, um die anderen am Rhein gelegenen Universitäten (Köln, Mainz, Freiburg, Basel, Straßburg, Heidelberg) - erfolglos - zu verklagen. Diese Schrift „Relatio ex Parnasso“ von 1618 enthält viele Einzelheiten zur literarischen Geschichte des Elsasses.

Dachtler beteiligte sich an den Festschriften „Daphnis Seu Actus Caesareus“ (1616/17) für Johann Paul Crusius (1588–1629)[6] anlässlich dessen Dichterkrönung und „Novis Laureae“ (1619) für Mag. Johann Peter Thomas Walliser[7]. 1620 vermittelte Dachtler die Dichterkrönung von Mag. Samuel Gloner (1598–1642)[8] und 1623 die des Straßburger Studenten und späteren Professors für Poesie in Reval Timotheus Polus (1599–1642) durch Johann Jakob Grasser (1579–1627) in Basel.

Aus dem Nachlass seines Amtsvorgängers Sebastian Brant (1457/58-1521) sammelte Dachtler einige Epigramme, die über diese Abschrift erhalten blieben[9].

Der Straßburger Hochschullehrer Matthias Bernegger (1582–1640) widmete Dachtler 1620 seine gegen Caspar Schoppe (1576–1649) gerichtete pazifistische Schrift „Proaulium Tuba Pacis[10]. Im Britischen Museum ist die Ausgabe von Martin Opitz (1597–1639), Teutsche Poemata und Aristarchus wieder die Verachtung teutscher Sprach, Straßburg 1624, erhalten, die Julius Wilhelm Zincgref (1591–1635) herausgegeben und „seinem Freund und Gönner“ Dachtler 1624 geschenkt hat[11].

Quellen

  • Theophil Dachtler, Kollegheft „Nikodemi Frischlini Annotata in Horatii carmina“ (Stadtbibliothek Hamburg; Cod. ms. philol. 333. 81 S. 4")
  • Theophil Dachtler: (Handschrift) Gedichte (Hauptstaatsarchiv Stuttgart; Sammlung J 1, 102b, vor 23r)

Werke

Selbstständige Monographien

  • Montes Pietatis Romanenses, Das ist: Die Berg der From[m]keit oder Gottesforcht in der Statt Rom. Darinnen ein besondere Gattung Gelt in Eyl zur Notturfft auffzubringen, deren sich die Päpst zu Rom in den nechstverschinen Hundert, nemblich von 1500. biß auff das 1600. nach Christi Geburt, zu etlich underschiedlich malen gebraucht, beneben allerhand merckwürdigen umbständen beschrieben worden. Den Frommen Guthertzigen Teutschen, so wol Einer als der Andern Religion, zur Warnung und Bericht. Durch Elychnium Gottlieb, Straßburg: Eberhard Zetzner: 1608
  • Leberis Iesuitica, Das ist Jesuiterischer Schlangenbalg. Darinnen gewiesen wird, in welchen Stücken die Jesuiter den alten Bettelmünchen, Predigern und Parfüssern gleich, vnd also kein newer Orden seyen, sondern nur wie ein Schlang ein newen Balg angestreifft vnd die alt Haut von sich gelegt haben, etc. Sampt Einführung allerhand andern bewährten vnd vnläugbaren Sachen, so sich darmit vergleichen vnd im Register, nach der Vorrede verzeichnet, zubefinden, verfertiget Durch M. Theophilvm Elychnivm, Frankfurt a. M.: Johann Bringer 1611
  • Affen Spiel . So die Bettel-Mönch, beeder deß Prediger und Parfüsser Ordens, mit dem Heyligen Evangelio von Christo vnserm Heyland treiben, Gezogen auß dem Dritten Theil der Historien Antonini, gewesenen Ertz-Bischoffs zu Florentz, so seines Ordens auch ein Prediger Mönch gewesen ist, Durch Theophilum Elychnium, o. O. 1613
  • Relatio ex Parnasso. I. Ein Proceß zwischen der Newen Academi zu Mollsheim in Elsaß, eins. So dann den vbrigen Alten Academien am Rheinstrom, Andern Theils. II. Gesprech im Parnasso, vnder den Gelehrten vber dem programmate gehaltem, so der Newen Academi Sechs erster promovierten Doctorum halber außgangen. III. Examen oder verhör der Gelehrten halb auß dem Elsaß bürtig im Parnasso, durch zwen verordnete Commissarios, verhandelet vnnd beschriben. IIII. Vernerer bericht so Conradus Lycostenes von Ruffach der Herrn Commissarijs, nach obbeschribenen Examine, seinem erbieten nach vbersandt hat. V. Vngereumbde vergleichung D. Erasmi Roterodami mit D. Martin Luthren, Wie auch sein D. Luthers mit dem Papst zu Rom aber warhaffte vergleichung der Jesuiten mit den Schlangen vnd Wölffen, Cum appendicibus seu superpondijs, Durch Theophilum Elychnium, Straßburg: Christoph von der Heyden 1618
    • 2. Aufl. Straßburg: Christoph von der Heyden 1619
  • Der Jesuiter Nebelkappe, darinnen der Jesuiter Ordens als heutiges Tags der fürnemsten Seul der Römischen Kirchen Anfang, Regul, Lehr, Thun und Leben ordentlich erzehlet vnnd vor Augen gestellet wirdt: Welcher gestalt Die Jesuiter I. Mit Päpstlicher Heiligkeit und andern hohen und nidern Praelaten, II. Mit gemeiner Priesterschafft, III. Mit dem gemeinen Volck, IV. Mit ihren Discipulen und Lehrknaben, V. Mit ihren Ordensgenossen selbsten pflegen umbzugehen. Jetzo männiglichen zur nöthigen Warnung in Truck verfertiget durch Fridebertvm Theophilvm, Frankfurt a. M.: Johann Bringern 1613[12]
    • 2. Auflage Frankfurt a. M.: Johann Bringern 1614
  • Newe Zeitungen Von vnterschiedlichen Orten, das ist die alte Warheit mit einem newen Titul, o. O. 1619
  • Bedencken. Welchermassen ein Standt sein gefell vnnd Einkommen verbesseren mög. Darinnen Allerhand Gattungen, Gut, mittelmäßig und böß, deren sich die Oberkeiten Hoch vnd Nider Zugebrauchen pflegen, Wann sie Gelts bedörffen oder ein Vorraht samlen wöllen. Zusammen Getragen Durch Theophilum Elychnium In Straßburg, Straßburg: Eberhard Zetzner 1623[14]
  • Von den Janizaren[15]. So ein Besundere gattung von Cantzley verwanten An deß Papsts zu Rom Hoff seindt, Wie auch daher Von der Cammer und Cantzley zu Rom in gemein. Ein kurtzer, aber auß der Päpst vnnd der jhrigen selbs außgangenen Büchern Wolgegründter vnwüdersprechlicher Discurs, Verfertiget Durch Theophilum Elychnium In Straßburg, Straßburg: Eberhard Zetzner 1624
  • Discursus de statu publico ex Parnasso. Ein von nachgesetze[n] Elttern in einfalt selbst erzeugte, kein Findling noch in frembde Erbschafft angenommenes Kindt, wardt im Jahr 1624 gebohren und drauff under der Versprechung der Jungfrawen Discretion dem Priester Sophos zu tauffen vorgetragen, o. O. [Straßburg oder Prag]: Parnassische Druckerei 1625[16]

Beiträge zu Sammelwerken

Abdruck von Beiträgen oder Mitarbeit Theophil Dachtlers in:

  • Johann Thomas Obrecht[17] (Hrsg.): Daphnis Seu Actus Caesareus Sacratißima Sacratißimae Caesareae Maiestatis Authoritate A Iohanne Thoma Obrechto Iureconsulto Argentoratense ... in Actoasi nova celebratus. Quo Johanni Paulo Crusio Argentoratensi Liberalium Artium Magistro in ... Comitum, Baronum, Patrum Patriae ... & Civium honoratiorum Praesentia Antiquissimum illud, dignissimum, & nunquam emoriturum Poetarum Praemium Corona Laurea Est Decreta ... Anno Salutis per Christum recuperatae MDCXVI, Straßburg: Johann Carolus o. J. [1616/17]
  • Widmungsgedicht. In: Oseas Schadaeus:Summum Argentoratensium Templum. Das ist: Außführliche un[d] Eigendtliche Beschreibung deß viel Künstlichen, sehr Kostbaren und in aller Welt berühmten Münsters zu Straßburg, Straßburg: Lazarus Zetzner Erben 1617
  • Johann Münch[18]: Christliche Leichpredigt Bey der Volckreichen und Herrlichen Begängnuß Deß Weylandt Edlen Ehrnvesten und Hochgelehrten Herrn Johann Hartlieben genandt Walsporn [et]c[19]. beeder Rechten Doctoren unnd der Statt Straßburg Advocaten seeligen..., Straßburg: Johann Carolus 1619
  • Novis Laureae, Philosphiae Supremae, Auspiciis, a ... Matthia Berneggero ... Rectore Magnifico, Clarissimo; Dn. Johanne Rudolpho Saltzmanno[20] ... Praeclarae spei ... Johanni Petro Thomae Wallisero Argentoratensi, Clarissimi, Excellentissimi Dn. Laurentii Thomae Walliseri[21] ... Filio Collatae & decretae in publica Academiae Argentoratensis panegyri 29. Apr. Anno Chr. 1619. Gratulantur Patroni, Fautores, Cognati, Praeceptores, Amici, o. O. [Straßburg]: Nikolaus Wyriot 1619
  • Daphnis Poetica. Qua Sacrae Caesareae Maiestatis, Totiusq[ue] Romani Imperii nomine & authoritate ... Dominus Johannes Jacobus Grasserus, Sacri Lateranensis Palatii, Aulaeq[ue] Caesareae & Constistorii Imperialis Comes, Eques Auratus, Civis Romanus & Poeta Laureatus Coronavit & insifnivit Samuelem Glonerum Argentoratensem ... Anno ... M.DC.XX. Adiectis in fine Moecenatum, Fautorum, Cognatorum & Amicorum acclamationibus, Durlach: Jakob Senft 1620
  • Johann Valentin Andreae: Ehrenrici Hohenfelderi[22] Equitis Austrii, Flos Virtutum, viro undecumque nobilissimo Ludovico Hohenfeldero[23] ... patri meritissimo et moestissimo adumbratus, Straßburg: Zetzner 1623
  • Samuel Gloner: Novae Sacrorvm Bibliorvm figurae versibus Latinis & Germanicis expositae: Das ist Newe Biblische Figuren mit Lateinischen vnd Teutschen versen außgelegt, Straßburg: Christoph von der Heyden 1525
  • Johannes Sleidanus: Veri et ad nostra tempora usque continuati. Das ist Wahrhafftige Beschreibung allerley fürnemer Händel ... bey Regirung ... Caroli V., Ferdinand I., Maximilian II., Rudolph II. Und Matthiae I. ... biß auf das 1620. Jahr..., 5 Teile in 3 Bd., Straßburg: Christoph von der Heyden 1624-1625
    • 2. Auflage Straßburg (5 Teile in 1 Bd.): Christoph von der Heyden 1625
    • daraus wieder abgedruckt: Akrostisches Gedicht zur Devise „Plus Ultra“ auf Kaiser Karl V. (1500–1558). In: Jakob van der Heyden: Aquila Austriaca, das ist historische Beschreibung und Abbildungen aller römischen Kaiser und Könige ... auß dem Hause der Graven von Habspurg..., Nürnberg: Fürst 1660, S. 17
  • Julius Wilhelm Zincgref: Der Teutschen Scharpffsinnige kluge Sprüch, Apophthegmata genant, Straßburg: Josua Rihel Erben 1628

Literatur

  • Julius Opel, Adolf Cohn: 83. Nova nova antiqua con|tinuationis (mit ausführlichen „Anmerkungen“ zur Verfasserfrage). In: Der dreißigjähige Krieg. Eine Sammlung von historischen Gedichten und Prosadarstellungen. Verlag des Waisenhauses, Halle 1861, S. 371–392, 476–486.
  • Wolfgang Schmidt: Theophil Elychnius, Gottlieb Dachtler und Georg Olbrecht. Ein Pseudonym und ein Bedencken aus dem Jahre 1623. In: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten. 21, 1994, ISSN 0340-6318, S. 123–129.
  • Thomas Simon: „Gute Policey“. Ordnungsleitbilder und Zielvorstellungen politischen Handelns in der Frühen Neuzeit. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-465-03313-2, S. 287–289 (Studien zur europäischen Rechtsgeschicht 170), (Zugleich: Frankfurt (Main), Univ., Habil.-Schr., 2001).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dn. M. Theophilo Dachtlero, Minoris Senatus Actuar.“ ist 1627 einer der Widmungsempfänger von: Caspar Brülow (Hrsg.): Carmen Exegetico-Dramaticum De S. Propheta Jona Et Ninivitarum Conversione, Straßburg: Glaser 1627 und als „Theophilus Tachtlerus“ Widmungsempfänger von Wolfgang Crustehenius (Hrsg. und Übersetzer): De Jvre Saecvlari Romanorvm Pontificvm M. Antonii Marcelli Veneti Patritii Et Senatoris Liber, cvi adiectvs ... discvrsvs contra elationem et potestatem temporalem papae pro defensione regis nostri ... & immunitatum Ecclesiae Gallicanae, nvnc primvm ex gallico (nvperrime publicato) in latinum idioma translatus per Wolfgangum Crustehenium, Frankfurt: Johann Beyer 1627.
  2. Gott-lieb“ ist die deutsche Lehnübersetzung von „Theo-philus“.
  3. So 1574 bei Verleihung des Baccalaureates.
  4. Vgl. Heribert Hummel: Der gotische Kirchenbau und seine Ausstattung im Land an Fils und Lauter. In: Karl-Heinz Ruess / Wolfgang Deutsch (Hrsg.): Gotik an Fils und Lauter (Veröffentlichungen des Kreisarchivs Göppingen 12), Weißenhorn: Anton H. Konrad 1986, S. 9–66, bes. S. 11.57.67; Siegfried Hermle: Reformation und Gegenreformation in der Herrschaft Wiesensteig unter besonderer Berücksichtigung des Beitrags von Jakob Andreae (Quellen und Forschungen zur württembergischen Kirchengeschichte 14), Stuttgart: Calwer 1996.
  5. Warhafftige vnnd Erschreckliche Thatten vn[d] handlungen der Lxiij. Hexen vnnd Vnholden, so zu Wisenstaig mit dem Brandt gericht worden seindt, o. O. [Nürnberg: Friedrich Gutknecht] 1563.
  6. Aus Straßburg, Dramatiker und Lyriker, 1613 bis 1627 Professor am Straßburger protestantischen Gymnasium, 1616 zum Dichter gekrönt, ab 1629 Professor der Poesie an der Straßburger Universität.
  7. Aus Straßburg, Sohn von Lorenz Thomas Walliser.
  8. Aus Straßburg, auch „Glonerus“, 1620 Lehrer in Durlach, ab 1622 in Straßburg; vgl. die Festschrift „Daphnis Poetica“ im Werkverzeichnis.
  9. Was Volgt, das hab ich T. Dachtler Aus Eintzigen Zedelin Abcopiert So weylandt heer D. Sebastian Branden geweßnen der Statt Straßburg Stattschreybers Syndicj Und Advocaten eigne handt seindt“; Stadtarchiv Straßburg, AST 169.
  10. Theodosius Berenicus (Pseudonym): Proaulium Tubae Pacis, Occentae Scioppiano Belli Sacri Classico, Straßburg: Nikolaus Wyriot 1621.
  11. Clarissimo Consultissimo D[omin]o Theophilo Dachtlero Judicij Argentoratensis Aduocato integerrimo, amico et fautori suo colendo dono dedit A[nn]o 1624 Juli[us] Guilh[elmus] Zincgrefi[us] D.“; vgl. Leonard Wilson Forster / Jörg-Ulrich Fechner: Das deutsche Sonett des Melissus (1972). In: Leonard Wilson Forster: Kleine Schriften zur deutschen Literatur im 17 Jahrhundert (Beihefte zum Daphnis 1), Amsterdam: Rodopi 1977, S. 57–79, bes. S. 58 Anm. 3.
  12. Wird auch Friedrich Mosellanus (+ nach 1608) zugeschrieben.
  13. Zuschreibung durch Julius Opel / Adolf Cohn: a. a. O., bes. S. 483–485; vgl. das Selbstreferat von Adolf Cohn in: Göttingische gelehrte Anzeigen (1861), S. 1695–1712, bes. 1706–1708. Von anderen wird die Schrift Julius Wilhelm Zincgref zugeschrieben.
  14. Unklar ist die Beziehung dieser Schrift Dachtlers zu der Schrift des Straßburger Professors Dr. Georg Olbrecht d. Ä. (1547–1612): Politisch Bedencken und Discurs von Verbesserung Land und Leut, Anrichtung gutter Policey, vnnd fürnemlich von nutzlicher Erledigung grosser Aussgaben vnd billicher Vermehrung eines jeden Regenten vnd Oberherren jährlichen gefähllen vnd einkummen, durch Georgium Obrechtum, Straßburg 1606, 2. Auflage Straßburg 1617, bzw. Georg Olbrecht: Fünff Underschiedliche Secreta Politica von Anstellung, Erhaltung und Vermehrung guter Policey, und von billicher, rechtmässiger und nothwendiger Erhöhung, eines jeden Regenten Jährlichen Gefällen und Einkommen Allen Hohen und Nidern Obrigkeiten, besonders deß Heiligen Römischen Reichs Ständen, in diesen letzten und hochbetrangten Zeiten zum besten, Hiebevor gestellet durch Georgium Obrechtum, hernach im Jahr 1617 zum Truck befördert, und biss anhero in geheim gehalten, Straßburg: Lazarus Zetzner 1644. Dachtler reklamiert die Verfasserschaft in seiner Vorrede ausdrücklich für sich, seine Notizen seien „zu underschidlichen mahlen abcopirt ... vnd ... in nicht geringen getruckten Büchren als ein Consultation, die ein anderer als ich gestelt haben soll, allegirt vnd angezogen worden“. Vgl. auch Wolfgang Schmidt, a. a. O.
  15. Spöttische Anspielung auf die osmanische Leibgarde der Janitscharen.
  16. Zuschreibung durch Julius Opel / Adolf Cohn: a. a. O., S. 480–484.
  17. Sohn von Georg Obrecht, Rechtskonsulent und kaiserlicher Hofpfalzgraf in Straßburg, † nach 1637.
  18. Auch „Johannes Monachus“ oder „Johannes Mönch“ (1551–1623), Pfarrer an der St. Thomas-Kirche in Straßburg.
  19. Dr. Johann Hartlieb gnt. Walsporn (um 1558-um 1619) aus Augsburg, Ratsadvocat in Straßburg.
  20. Dr. Johann Rudolf Salzmann (um 1573–1656) aus Straßburg, Professor der Arzneiwissenschaft in Straßburg, Rektor der Straßburger Universität.
  21. Mag. Lorenz Thomas Walliser (um 1569–1631), Professor der Philosophie in Straßburg.
  22. Ehrenreich von Hohenfeld, Herr zu Aistersheim, † 1621 in Calw.
  23. Ludwig von Hohenfeld, Herr zu Aistersheim (1576–1644), 1589 bis 1596 immatrikuliert in Tübingen, um 1596 Erbauer einer Vielflächen-Sonnenuhr (Landesmuseum Stuttgart, Inv.-Nr. KK 13), 1626 aus Österreich zunachst nach Nürnberg, dann nach Esslingen emigriert, † 1644 in Esslingen.

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