- Ercan Yıldız
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Ercan Yıldız (* 29. Mai 1974 in Kinkkale) ist ein ehemaliger türkischer Ringer. Er war 1997 Weltmeister im griechisch-römischen Stil im Fliegengewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Ercan Yıldız begann 1988 in seiner Geburtsstadt mit dem Ringen. Sein erster Verein war Kinkkale Belediye Spor Kulübünde. Im Laufe seiner Karriere startete er noch für B. Belediye Istanbul und für Ankara M.T.A. Spor Kulübünde. Er entschied sich dabei für den griechisch-römischen Stil und wurde u.a. von Gazi Özbilgin, Haluk Koc, Hakkı Başar und Ibrahim Yildirim trainiert. Der 1,63 Meter große Athlet rang als Erwachsener im Fliegen- und im Bantamgewicht. Er studierte Sport und wurde nach Beendigung seiner Ringerlaufbahn Universitätslehrer. Außerdem ist er 2. Vorsitzender des türkischen Ringerverbandes.
Zu Beginn seiner internationalen Karriere als Ringer startete Ercan Yıldız 1994 bei der Junioren-Europameisterschaft (Espoirs) in Istanbul im Fliegengewicht und belegte dort hinter Armen Nasarjan aus Armenien den 2. Platz. Im gleichen Jahr wurde er auch schon bei der Weltmeisterschaft der Senioren in Tampere eingesetzt, schied dort aber frühzeitig aus und belegte nur den 27. Platz. Auch die nächsten Einsätze von Ercan Yıldız bei internationalen Meisterschaften waren nicht sehr erfolgreich. 1995 kam er bei der Europameisterschaft in Besançon auf den 16. Platz und bei der Weltmeisterschaft in Prag auf den 13. Platz. Den Sprung zu den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta verpasste er und bei der Europameisterschaft 1997 im finnischen Kouvola belegte er nur den 15. Platz.
Der große Durchbruch gelang Ercan Yıldız bei der Weltmeisterschaft 1997 in Breslau. Er siegte dort im Fliegengewicht über Tero Eerik Katajisto aus Finnland bei Punktgleichstand von 2:2 durch Kampfrichterentscheid, anschließend siegte er knapp über Dilshod Aripov aus Usbekistan (3:2 techn. Punkte) und danach jeweils mit 1:0 tech. Punkten über Andrij Kalaschnykow aus der Ukraine, Simeon Milew aus Bulgarien und Vahan Juharjan aus Armenien. Mit diesen fünf knappen Punktsiegen wurde er Weltmeister, ohne voll überzeugt zu haben. Andererseits bewies er mit diesen Siegen auch sein Vermögen, enge Kämpfe siegreich zu gestalten.
Bei der Europameisterschaft 1998 in Minsk verlor Ercan Yıldız nach drei gewonnenen Kämpfen gegen Marian Sandu aus Rumänien und erreichte damit den 7. Platz. Viel schlechter schnitt er bei der Weltmeisterschaft 1998 in Gävle/Schweden ab, denn er schied dort nach jeweils knappen 1:2-Niederlagen gegen Boris Radkevich aus Weißrussland und Shawn Sheldon aus den Vereinigten Staaten aus und landete auf dem 20. Platz.
Nicht viel besser erging es ihm 1999, als er bei der Europameisterschaft in Sofia nach einem Sieg über Zigmunds Jansons aus Lettland im Kampf gegen Marian Sandu bei Punktgleichstand von 3:3 das Kampfgericht gegen sich hatte und nur den 12. Platz belegte. Bei der Weltmeisterschaft 1999 in Athen verlor er gleich seinen ersten Kampf gegen den Nordkoreaner Kang Yong Gyun und konnte sich mit einem Sieg über Francesco Costantino aus Italien nur mehr auf den 20. Platz vorkämpfen.
Im Jahre 2000 qualifizierte er sich für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney. Er verlor dort im Fliegengewicht gegen den Kubaner Lazaro Rivas Scull gleich seinen ersten Kampf (0:10 techn. Punkte). Anschließend siegte er über Jotham Pellew aus Neuseeland (16:0 techn. Punkte), verlor aber seinen dritten Kampf gegen Natig Aiwasow aus Aserbaidschan und erreichte so nur den 11. Platz.
Bei der Europameisterschaft 2001 in Istanbul gelang Ercan Yıldız der zweite große Erfolg seiner Ringerlaufbahn. Er wurde dort Vize-Europameister, wobei er sich im Finale dem Polen Dariusz Jabłoński beugen musste. Eine weitere gute Platzierung gelang ihm bei der Weltmeisterschaft 2002 in Moskau, wo er im Bantamgewicht mit zwei Siegen den 6. Platz erreichte.
Zum Abschluss seiner internationalen Ringerlaufbahn nahm er im Jahre 2004 in Athen noch einmal an den Olympischen Spielen teil. Im Bantamgewicht verlor er gegen Irakli Chochua aus Georgien und siegte über Svajunas Adomaitis aus Litauen, womit er auf dem 12. Platz einkam.
Internationale Erfolge
Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse 1994 2. Junioren-EM (Espoirs) in Istanbul Fliegen hinter Armen Nasarjan, Armenien, vor Oleg Nemtschenko, Russland u. Grigori Buliga, Moldawien 1994 27. WM in Tampere Fliegen Sieger: Alfred Ter-Mkrtchyan, Deutschland vor Natig Aiwasow, Aserbaidschan u. Andrij Kalaschnykow, Ukraine 1995 16. EM in Besançon Fliegen Sieger: Armen Nasarjan vor Alfred Ter-Mkrtchyan u. Andrij Kalaschnykow 1995 13. WM in Prag Fliegen Sieger: Samuel Danieljan, Russland vor Armen Nasarjan u. Alfred Ter-Mkrtchyan 1997 15. EM in Kouvola Fliegen Sieger: Dariusz Jabłoński, Polen vor Farhat Mageramow, Weißrussland u. Oleg Nemtschenko, Russland 1997 3. Mittelmeer-Spiele in Bari Fliegen hinter Khaled Al-Faraj, Syrien u. Francesco Costantino, Italien 1997 1. WM in Breslau Fliegen mit Siegen über Tero Eerik Katajisto, Finnland, Dilshod Aripov, Usbekistan, Andrij Kalaschnykow, Ukraine, Simeon Milew, Bulgarien u. Vahan Juharjan, Armenien 1997 4. Welt Cup in Teheran Fliegen hinter Boris Ambartsumow, Russland, Sim Kwon-ho, Südkorea u. Ali Ashkani Agboloag, Iran 1998 7. EM in Minsk Fliegen nach Niederlage gegen Farhat Mageramow, Weißrussland, Siegen über Armin Heiß, Österreich, Petr Svehla, Tschechien u. Vahan Juharjan u. einer Niederlage gegen Marian Sandu, Rumänien 1998 20. WM in Gävle/Schweden Fliegen nach Sieg über Vicente Lillo Garcia, Spanien u. Niederlagen gegen Boris Radkevich, Weißrussland u. Shawn Sheldon, USA 1999 12. EM in Sofia Fliegen nach Sieg über Zygmunds Jansons, Lettland u. Niederlage gegen Marian Sandu 1999 5. CISM-Militär-WM in Zagreb Bantam hinter Rustam Mambetow, Russland, Kang Kyung-il, Südkorea, Roman Waschuk, Ukraine u. Pasi Huhtala, Finnland 1999 20. WM in Athen Fliegen nach Niederlage gegen Kang Yong Gyun, Nordkorea u. Sieg über Frencesco Costantino 2000 1. Olympia-Qualif.-Turnier in Faenza Fliegen vor Wang Hui, China u. Natig Aiwasow 2000 6. Olympia-Qualif.-Turnier in Taschkent Fliegen Sieger: Wang Hui vor Schamseddin Chudaiberdijew, Usbekistan 2000 3. Olympia-Qualif.-Turnier in Colorado Springs Fliegen hinter Uran Chalilow, Kirgisistan u. Dariusz Jablonski 2000 3. Olympia-Qualif.-Turnier in Alexandria Fliegen hinter Alexander Pawlow, Weißrussland u. Sergei Sobokar, Ukraine 2000 11. OS in Sydney Fliegen nach Niederlage gegen Lazaro Rivas Scull, Kuba, Sieg über Jotham Pellew, Neuseeland u. Niederlage gegen Natig Aiwasow 2001 2. EM in Istanbul Fliegen hinter Boris Radkevich, vor Dariusz Jabłoński, Alexei Schewzow, Russland und Stoitschko Iwanow, Bulgarien 2001 5. Welt Cup in Levallois-Perret Bantam hinter Alexei Schewzow, Djamel Ainaoui, Frankreich, James Grunwald, USA u. Seref Tüfenk, Türkei 2002 6. WM in Moskau Bantam mit Siegen über Rachimdschan Assembekow, Kasachstan u. Kim Holk, Schweden u. einer Niederlage gegen Hassan Rangraz, Iran 2003 2. "Nikola-Petrow"-Turnier in Sofia Bantam hinter Bayram Özdemir, Türkei, vor Oleg Kutscherenko, Deutschland, Boris Ambartsumow u. Iwo Angelow, Bulgarien 2003 16. WM in Créteil Bantam nach Niederlagen gegen Irakli Chochua, Georgien u. Hassan Rangraz u. Sieg über Mukesh Khatri, Indien 2003 5. Welt Cup in Alma-Ata Bantam hinter Asset Imanbajew, Kasachstan, Gaidar Mamedalijew, Russland, Irakli Chochua u. Sergei Petrow, Russland 2004 2. Olympia-Qualif.-Turnier in Novi Sad Bantam hinter Brandon Paulson, USA, vor Istvan Majoros, Ungarn u. Irakli Chochua 2004 12. OS in Athen Bantam nach Niederlage gegen Irakli Chuchua u. Sieg über Svajunas Adomaitis, Litauen Anm.: alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Fliegengewicht, bis 1996 bis 52 kg, von 1997 bis 2001 bis 54 kg, danach abgeschafft, Bantamgewicht, von 1997 bis 2001 bis 58 kg, seit 2002 bis 55 kg Körpergewicht
Quellen
- Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
- Fachzeitschrift Der Ringer
Weblinks
- Profil von Ercan Yıldız bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
- Ercan Yıldız in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
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