Großer Preis der Niederlande 1967

Großer Preis der Niederlande 1967
Flag of the Netherlands.svg Großer Preis der Niederlande 1967
Renndaten
3. von 11 Rennen der Formel-1-Saison 1967
Streckenprofil
Name: XV Grote Prijs van Nederland
Datum: 4. Juni 1967
Ort: Zandvoort
Kurs: Circuit Park Zandvoort
Länge: 376,65 km in 90 Runden à 4,185 km
Wetter: bewölkt, aber trocken
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus
Zeit: 1:24,6 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus
Zeit: 1:28,08 min
Podium
Erster: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus
Zweiter: AustralienAustralien Jack Brabham Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham
Dritter: NeuseelandNeuseeland Denis Hulme Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham

Der Große Preis der Niederlande 1967 fand am 4. Juni in Zandvoort statt und war das dritte Rennen der Formel-1-Saison 1967.

Inhaltsverzeichnis

Berichte

Hintergrund

Drei Wochen nach dem Tod von Lorenzo Bandini in Monaco trat die Formel 1 zum nächsten WM-Lauf in den Niederlanden an. Der von Ferrari als Bandinis Nachfolger verpflichtete Mike Parkes hatte in der Zwischenzeit ein nicht zur Weltmeisterschaft zählendes Formel-1-Rennen in Italien gewonnen. Sein Teamkollege Ludovico Scarfiotti hatte einen Doppelsieg komplettiert, der jedoch dadurch begünstigt wurde, dass die meisten der üblichen Konkurrenten nicht antraten, da sie zeitgleich am Indianapolis 500 teilnahmen. Dort hatte sich Dan Gurney für die erste Startreihe qualifiziert. Letztendlich war jedoch Denis Hulme der einzige der teilnehmenden Formel-1-Piloten, der in dem wegen Regens um drei Tage verschobenen Rennen das Ziel erreichte. Er wurde Vierter. Aufgrund der Verschiebung trafen die Fahrer erst relativ kurzfristig zum ersten freien Training in Zandvoort ein.

Seit langem mit Spannung erwartet, erfolgte an diesem Wochenende die Premiere des neuen Lotus 49 sowie des neuen Motors Ford Cosworth DFV 3.0 V8, während die anderen Werksteams Ferrari, B.R.M. und Eagle jeweils weiterhin modifizierte Vorjahresmodelle einsetzten.

Unter der Regie des Privatteams Reg Parnell Racing erfolgte an diesem Wochenende der letzte Grand-Prix-Einsatz des Lotus 25, mit dem Jim Clark die Weltmeisterschaft 1963 gewonnen hatte.

Training

Der neue Lotus erwies sich auf Anhieb als konkurrenzfähig, was Graham Hill durch das Erreichen der Pole-Position unter Beweis stellte. Er unterbot die schnellste Rundenzeit von Dan Gurney um eine halbe und die von Jack Brabham um eine volle Sekunde. Die zweite Startreihe wurde von den beiden Cooper-Werksfahrern Jochen Rindt und Pedro Rodríguez gebildet. Es folgten John Surtees, Denis Hulme und Jim Clark in der dritten Reihe.[1]

Rennen

Als das Rennen freigegeben wurde, stand einer der Offiziellen noch im Bereich der Startaufstellung. Dadurch wurde Hulme an einem guten Start gehindert. Hill übernahm die Führung vor Brabham und Gurney. Am Ende der ersten Runde hatte er bereits zwei Sekunden Vorsprung vor Brabham und dem nun drittplatzierten Rindt sowie Gurney auf Rang vier. Aufgrund eines Motorporblems und eines daraus resultierenden Boxenstopps fiel Gurney aus der Spitzengruppe heraus. Unterdessen überholte Clark den Ferrari von Chris Amon und geriet seinerseits unter Druck von Hulme.

Brabham übernahm in der elften Runde die Führung, nachdem Hills Lotus plötzlich langsamer geworden war und schließlich ausschied. Clark kämpfte sich in der 15. Runde an Rindt vorbei auf den zweiten Rang und ging im folgenden Umlauf in Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab.

Jim Clark gewann mit dem neuen Ford-motorisierten Lotus vor den favorisierten Brabham-Repco des Teamgründers und amtierenden Weltmeisters Jack Brabham sowie dem in der Weltmeisterschaftswertung führenden Denis Hulme.[2]

Meldeliste

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham Racing Organisation 1 AustralienAustralien Jack Brabham Brabham BT19 Repco 740 3.0 V8 G
2 NeuseelandNeuseeland Denis Hulme Brabham BT20
ItalienItalien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 3 NeuseelandNeuseeland Chris Amon Ferrari 312 Ferrari 242 3.0 V12 F
22 ItalienItalien Ludovico Scarfiotti
4 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Parkes Ferrari 218 3.0 V12
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Lotus 5 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Lotus 49 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill
JapanJapan Honda Racing 7 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees Honda RA273 Honda RA273E 3.0 V12 F
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Owen Racing Organisation 9 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart BRM P83 BRM P75 3.0 H16 G
10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Spence
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper Car Company 12 OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Cooper T81B Maserati 9/F1 3.0 V12 F
14 Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez Cooper T81
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Anglo American Racers 15 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan Gurney Eagle T1G Weslake 58 3.0 V12 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bruce McLaren Motor Racing 17 NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren McLaren M4B BRM P56 2.0 V8 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Reg Parnell Racing 18 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Irwin Lotus 25 F
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rob Walker Racing 20 SchweizSchweiz Jo Siffert Cooper T81 Maserati 9/F1 3.0 V12 F
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich DW Racing Enterprises 21 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bob Anderson Brabham BT11 Climax FPF 2.8 L4 F

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 1:24,6 178,085 km/h 01
02 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Eagle-Weslake 1:25,1 177,039 km/h 02
03 AustralienAustralien Jack Brabham Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco 1:25,6 176,005 km/h 03
04 OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-Maserati 1:26,5 174,173 km/h 04
05 Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-Maserati 1:26,58 174,012 km/h 05
06 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees JapanJapan Honda 1:26,65 173,872 km/h 06
07 NeuseelandNeuseeland Denis Hulme Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco 1:26,65 173,872 km/h 07
08 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 1:26,8 173,571 km/h 08
09 NeuseelandNeuseeland Chris Amon ItalienItalien Ferrari 1:26,9 173,372 km/h 09
10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Parkes ItalienItalien Ferrari 1:27,0 173,172 km/h 10
11 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 1:27,2 172,775 km/h 11
12 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Spence Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 1:27,4 172,380 km/h 12
13 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Irwin Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-B.R.M. 1:27,5 172,380 km/h 13
14 NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-B.R.M. 1:27,7 171,790 km/h 14
15 ItalienItalien Ludovico Scarfiotti ItalienItalien Ferrari 1:27,9 171,399 km/h 15
16 SchweizSchweiz Jo Siffert Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-Maserati 1:28,8 169,662 km/h 16
17 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bob Anderson Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Climax 1:29,0 169,281 km/h 17

Rennen

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 90 0 2:14:45,1 08 1:28,08
02 AustralienAustralien Jack Brabham Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco 90 0 + 23,6 03 1:28,4
03 NeuseelandNeuseeland Denis Hulme Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco 90 0 + 25,7 07 1:28,1
04 NeuseelandNeuseeland Chris Amon ItalienItalien Ferrari 90 0 + 27,3 09 1:28,1
05 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Parkes ItalienItalien Ferrari 89 0 + 1 Runde 10 1:29,4
06 ItalienItalien Ludovico Scarfiotti ItalienItalien Ferrari 89 0 + 1 Runde 15 1:29,1
07 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Irwin Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-B.R.M. 88 0 + 2 Runden 13 1:29,7
08 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Spence Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 87 0 + 3 Runden 12 1:30,7
09 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bob Anderson Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Climax 86 0 + 4 Runden 17 1:30,8
10 SchweizSchweiz Jo Siffert Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-Maserati 83 1 + 7 Runden 16 1:31,4
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees JapanJapan Honda 73 0 DNF 06 1:29,4 defektes Gaspedal
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 51 1 DNF 11 1:29,6 Bremsdefekt
OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-Maserati 41 0 DNF 04 1:28,1 Aufhängungsschaden
Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-Maserati 39 0 DNF 05 1:29,5 Getriebeschaden
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 11 0 DNF 01 1:28,4 Motorschaden
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Eagle-Weslake 08 1 DNF 02 1:28,4 defekte Einspritzpumpe
NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-B.R.M. 01 0 DNF 14 1:42,1 Unfall

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 NeuseelandNeuseeland Denis Hulme Brabham 16
02 Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez Cooper 11
03 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Lotus 9
04 AustralienAustralien Jack Brabham Brabham 7
NeuseelandNeuseeland Chris Amon Ferrari 7
06 Rhodesien 1965Rhodesien John Love Cooper 6
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus 6
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
08 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees Honda 4
09 NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren McLaren 3
10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bob Anderson Brabham 2
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Parkes Ferrari 2
12 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Spence B.R.M. 1
ItalienItalien Ludovico Scarfiotti Ferrari 1

Konstrukteurswertung

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham 18
02 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper 11
03 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus 9
04 ItalienItalien Ferrari 7
Pos. Konstrukteur Punkte
05 JapanJapan Honda 4
06 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren 3
07 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 1

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. September 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 10. September 2011)
  3. „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. September 2011)

Weblinks


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