- Großer Preis der Niederlande 1971
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Großer Preis der Niederlande 1971
Renndaten 4. von 11 Rennen der Formel-1-Saison 1971 Name: Grote Prijs van Nederland Datum: 20. Juni 1971 Ort: Zandvoort Kurs: Circuit Park Zandvoort Länge: 293,51 km in 70 Runden à 4,193 km Wetter: regnerisch und kalt Zuschauer: ~ 45.000 Pole-Position Fahrer: Jacky Ickx
Ferrari
Zeit: 1:17,42 min Schnellste Runde Fahrer: Jacky Ickx
Ferrari
Zeit: 1:34,95 min Podium Erster: Jacky Ickx
Ferrari
Zweiter: Pedro Rodríguez
B.R.M.
Dritter: Clay Regazzoni
Ferrari
Der Große Preis der Niederlande 1971 fand am 20. Juni auf dem Circuit Park Zandvoort statt und war das vierte Rennen der Formel-1-Saison 1971.
Inhaltsverzeichnis
Berichte
Hintergrund
Da 1971 wegen der Ablehnung der damaligen Hochgeschwindigkeitsstrecke Circuit de Spa-Francorchamps bereits zum zweiten Mal nach 1969 kein Großer Preis von Belgien stattfand, lag eine vierwöchige Pause zwischen dem dritten WM-Lauf in Monaco und dem vierten Rennen im niederländischen Zandvoort.
Einige der Formel-1-Teams nutzten diese Unterbrechung, um am 13. Juni am nicht zur Weltmeisterschaft zählenden "Jochen Rindt Gedächtnisrennen" auf dem Hockenheimring teilzunehmen. Ferrari-Pilot Jacky Ickx siegte vor Ronnie Peterson und John Surtees. Allerdings waren einige Stammfahrer nicht anwesend, da sie bei dem am selben Wochenende stattfindenden 24-Stunden-Rennen von Le Mans zum Einsatz kamen.
Zum niederländischen Grand Prix reisten die Teams bis auf wenige Ausnahmen mit der aus den bisherigen WM-Läufen bekannten Besetzung an. Lotus-Werksfahrer Emerson Fittipaldi musste sich von den Folgen eines privaten Autounfalls erholen und sollte durch Dave Charlton vertreten werden. Zudem wurde ein dritter Werkswagen für den Formel-1-Neuling Dave Walker gemeldet. Als Surtees-Gaststarter kam außerdem Gijs van Lennep bei seinem Heimrennen zu seinem Formel-1-Debüt.
Training
Für Dave Walker war sowohl ein Lotus 72D als auch ein Lotus 56B mit Gasturbinenantrieb gemeldet. Im 72D sollte er sich während der Trainingseinheiten mit Dave Charlton abwechseln. Da er jedoch damit verunfallte und ihn beschädigte, konnte Charlton keine gezeitete Runde fahren und Walker musste auf den 56B umsteigen, der somit zu seinem ersten Grand-Prix-Einsatz kam.
Wie schon bei den bisherigen Rennen der Saison erreichte Jackie Stewart einen der vorderen Startplätze zwischen mehreren mit Zwölfzylindermotoren ausgestatteten Konkurrenten. Nach Pole-Setter Jacky Ickx und Pedro Rodríguez fuhr er die drittschnellste Rundenzeit. Die zweite Startreihe wurde von Clay Regazzoni und Chris Amon gebildet.[1]
Rennen
Am Renntag regnete es und Ickx ging sofort in Führung, gefolgt von Rodríguez, Amon und Stewart. Siffert, Amon und Stewart drehten sich an verschiedenen Stellen innerhalb der ersten Umläufe auf der regennassen Fahrbahn. Amon schied dabei komplett aus, die anderen beiden verloren zumindest den Anschluss an die Spitzengruppe. Regazzoni und Surtees nahmen dort zunächst die Plätze drei und vier ein. Der fünftplatzierte Reine Wisell wurde kurze Zeit später disqualifiziert, nachdem er wegen eines gelockerten Hinterrades rückwärts in die Boxengasse gefahren war. Ebenfalls disqualifiziert wurde Rolf Stommelen wegen eines Frühstarts.
Während viele Piloten mit den Wetterbedingungen nur schwer zurecht kamen, lieferten sich Ickx und Rodríguez an der Spitze ein bemerkenswertes Duell, bei dem die Führung mehrmals wechselte. Erst gegen Ende konnte sich Ickx leicht von seinem Kontrahenten absetzen und gewann schließlich mit knapp acht Sekunden Vorsprung. Regazzoni wurde mit bereits mehr als einer Runde Rückstand auf die beiden Dritter.[2]
Um mit dem Konkurrenten Firestone im Hinblick auf die Weiterentwicklung der im Grand-Prix-Sport neuen Slickreifen mithalten zu können, hatte Goodyear in die Entwicklung eines speziell für den Kurs von Zandvoort geeigneten Slick-Modells investiert. Da das Rennen allerdings bei Regen stattfand, kam der Reifen nicht zum Einsatz. Stattdessen triumphierten ausschließlich Firestone-Piloten, da deren Regenreifen denen von Goodyear deutlich überlegen waren. Der beste Goodyear-Fahrer Jean-Pierre Beltoise erreichte mit fünf Runden Rückstand auf den Sieger Rang neun.[3]
Meldeliste
1 Die mit einem "T" hinter der Startnummer versehenen Wagen standen ihren jeweiligen Fahrern als T-Car zur Verfügung, kamen jedoch nicht zum Einsatz.
2 Dave Walker war auf zwei Fahrzeugen gemeldet: Auf dem Lotus 56B mit der Startnummer 15 und (gemeinsam mit Dave Charlton) auf dem 72D mit der Nummer 12. Da er den 72D im Training beschädigte, stieg er fortan auf den 56B um, während Dave Charlton auf die Teilnahme am gesamten Rennwochenende verzichten musste.Klassifikationen
Startaufstellung
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start 1 Jacky Ickx
Ferrari
1:17,42 1 2 Pedro Rodríguez
B.R.M.
1:17,46 2 3 Jackie Stewart
Tyrrell-Ford
1:17,64 3 4 Clay Regazzoni
Ferrari
1:17,98 4 5 Chris Amon
Matra
1:18,46 5 6 Reine Wisell
Lotus-Ford
1:18,70 6 7 John Surtees
Surtees-Ford
1:18,71 7 8 Jo Siffert
B.R.M.
1:18,91 8 9 Howden Ganley
B.R.M.
1:19,00 9 10 Rolf Stommelen
Surtees-Ford
1:19,11 10 11 Jean-Pierre Beltoise
Matra
1:19,16 11 12 François Cevert
Tyrrell-Ford
1:19,54 12 13 Ronnie Peterson
March-Ford
1:19,73 13 14 Denis Hulme
McLaren-Ford
1:19,74 14 15 Henri Pescarolo
March-Ford
1:20,01 15 16 Graham Hill
Brabham-Ford
1:20,07 16 17 Àlex Soler-Roig
March-Ford
1:20,26 17 18 Mario Andretti
Ferrari
1:20,32 18 19 Tim Schenken
Brabham-Ford
1:20,35 19 20 Nanni Galli
March-Alfa Romeo
1:20,61 20 21 Gijs van Lennep
Surtees-Ford
1:20,79 21 22 Dave Walker
Lotus-Pratt & Whitney
1:21,83 22 23 Peter Gethin
McLaren-Ford
1:22,07 23 24 Skip Barber
March-Ford
1:22,19 24 DNS Dave Charlton
Lotus-Ford
keine Zeit — Rennen
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund 1 Jacky Ickx
Ferrari
70 0 1:56:20,0 1 1:34,95 2 Pedro Rodríguez
B.R.M.
70 0 + 7,99 2 1:35,90 3 Clay Regazzoni
Ferrari
69 0 + 1 Runde 4 1:36,83 4 Ronnie Peterson
March-Ford
68 0 + 2 Runden 13 1:37,53 5 John Surtees
Surtees-Ford
68 0 + 2 Runden 7 1:37,59 6 Jo Siffert
B.R.M.
68 0 + 2 Runden 8 1:37,90 7 Howden Ganley
B.R.M.
66 0 + 4 Runden 9 1:41,38 8 Gijs van Lennep
Surtees-Ford
65 0 + 5 Runden 21 1:41,98 9 Jean-Pierre Beltoise
Matra
65 0 + 5 Runden 11 1:44,72 10 Graham Hill
Brabham-Ford
65 0 + 5 Runden 16 1:44,60 11 Jackie Stewart
Tyrrell-Ford
65 0 + 5 Runden 3 1:44,99 12 Denis Hulme
McLaren-Ford
63 0 + 7 Runden 14 1:46,73 — Henri Pescarolo
March-Ford
62 0 NC 15 1:48,45 nicht gewertet — Skip Barber
March-Ford
60 0 NC 24 1:52,32 nicht gewertet — Peter Gethin
McLaren-Ford
60 0 NC 23 1:50,84 nicht gewertet — Àlex Soler-Roig
March-Ford
57 0 DNF 17 1:44,81 Motorschaden — Tim Schenken
Brabham-Ford
39 0 DNF 19 1:47,88 Aufhängungsschaden — François Cevert
Tyrrell-Ford
29 0 DNF 12 1:48,65 Unfall — Rolf Stommelen
Surtees-Ford
19 0 DSQ 10 1:41,42 disqualifiziert — Reine Wisell
Lotus-Ford
17 0 DSQ 6 1:43,42 disqualifiziert — Nanni Galli
March-Alfa Romeo
7 0 DNF 20 1:49,66 Unfall — Mario Andretti
Ferrari
5 0 DNF 18 1:51,12 defekte Kraftstoffpumpe — Dave Walker
Lotus-Pratt & Whitney
5 0 DNF 22 1:46,00 Unfall — Chris Amon
Matra
2 0 DNF 5 1:55,12 Unfall WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[4]
Fahrerwertung
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 1 Jackie Stewart
Tyrrell 24 2 Jacky Ickx
Ferrari 19 3 Pedro Rodríguez
B.R.M. 9 4 Ronnie Peterson
March 9 5 Mario Andretti
Ferrari 9 6 Clay Regazzoni
Ferrari 8 7 Denis Hulme
McLaren 6 Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 8 Chris Amon
Matra 6 9 Reine Wisell
Lotus 3 10 John Surtees
Surtees 2 11 Emerson Fittipaldi
Lotus 2 12 Jo Siffert
B.R.M. 1 13 Jean-Pierre Beltoise
Matra 1 14 Rolf Stommelen
Surtees 1 Konstrukteurswertung
Pos. Konstrukteur Punkte 1 Ferrari
28 2 Tyrrell
24 3 March
9 4 B.R.M.
9 Pos. Konstrukteur Punkte 5 Matra
6 6 McLaren
6 7 Lotus
5 8 Surtees
3 Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. Juni 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 29. Juni 2011)
- ↑ Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 159
- ↑ „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. Juni 2011)
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