- Kylltal-Radweg
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Kylltal-Radweg Gesamtlänge 130 km Lage Eifel, Kyll, Mosel/ Rheinland-Pfalz Karte Link auf Karte und Höhenprofil Startpunkt Losheimergraben Endpunkt Trier Orte am Weg Stadtkyll, Jünkerath (Bf), Birgel, Lissendorf (Bf), Gerolstein (Bf), St. Thomas (Bf), Kyllburg (Bf), Erdorf (Bf), Auw an der Kyll (Bf), Kordel (Bf), Ehrang (Bf) Bodenbelag auf 118 km Asphalt,
Rest befestige WegeHöhendifferenz Start 620 m, Ende 124 m
+574 Hm hinauf /
-915 Hm hinunterSchwierigkeit leicht hügelig; auf 3 km >10% Steigung Verkehrs-
aufkommenRadweg; selten verkehrsarme Straßen. Anschluss an Mosel-Radweg, Eifel-Ardennen-Radweg, Kalkeifel-Radweg ADFC- Zertifizierung Beschreibung beim adfc Webadresse eifel.info/kylltalradweg.htm Der Kylltal-Radweg ist ein Radwanderweg. Er verbindet den Ursprung der Kyll bei Losheimergraben an der deutsch-belgischen Grenze mit der Einmündung in die Mosel bei Trier-Ehrang und der nur wenige Kilometer davon entfernten Römerstadt Trier. Der landschaftlich sehr reizvolle, 130 km lange Radweg folgt dem Lauf des wildromantischen Eifelflüsschens Kyll. Er führt vorbei an zahlreichen Burgen, Mühlen und malerischen Eifeldörfern und durchquert mehrere Landschaftsformen der Eifel. Auf fast der gesamten Länge (von Jünkerath bis Trier) wird der Radweg von der Bahn begleitet. Der größte Teil der Strecke ist eben bis hügelig. Ein starker Anstieg (>10%) liegt zwischen Kyllburg und Bitburg-Erdorf. Dieser Abschnitt kann jedoch mit der Bahn überbrückt werden. Die Strecke ist auf ca. 118 km asphaltiert, der Rest verläuft auf befestigenden Wegen. Die einheitliche Beschilderung mit dem Radweg-Logo ist in beiden Richtungen nach den Richtlinien des ADFC ausgeführt. Der Radweg wird für natur- und kulturinteressierte Freizeitradler empfohlen. Zwischen Gerolstein-Bewingen und Densborn wurde ein fast ebener ca. 20 km langer Kinderradweg eingerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Steckenverlauf Quelle - Mündung
Charakteristik
Die Strecke ist fast überall eben bis leicht hügelige. Einzige Ausnahme ist ein stärkerer Anstieg mit über 10 % Steigung mit ca. 110 Höhenmetern zwischen Kyllburg und Erdorf. Diese Teilstrecke kann aber mit der Bahn überbrückt werden (Bahnhöfe Kyllburg und Erdorf). Von Glaadt bis Densborn ist der separate Radweg asphaltiert. Danach führt die Strecke teilweise über ruhige Landesstraßen bis Bitburg-Erdorf. Von dort verläuft die Route parallel zur Eisenbahnlinie. Entlang des Kylltal-Radwegs zwischen Jenkenradt und Trier bieten sich 18 Bahnhöfe zum Umsteigen auf den Zug an. An zwei Stellen verläuft der Radweg an Stelle des zweiten stillgelegten Gleis durch Tunnels. Der eine Tunnel liegt zwischen St. Thomas und Kyllburg. Der zweite Tunnel, der Kyller Tunnel liegt 8 km nördlich von Kordel. Der Radweg ist dabei von der Bahnstrecke durch eine massive Holzwand abgetrennt. Die Wegbeschaffenheit ist ab Frauenkron durchgehend gut. 118 km sind asphaltiert, der restlich Teil besteht mehrheitlich aus befestigten, wasserbegundenen Wegen. Nur die Teilstrecke vom Ursprung bei Losheimergraben bis nach Frauenkron besteht aus Wald- und Schotterwegen.
Beschreibung
Quelle - Gerolstein
Der Radweg startet am Zusammenfuß der drei Quellbäche der Kyll an der deutsch-belgischen Grenze, nahe Losheimergraben, das zur Gemeinde Hellenthal in Nordrhein-Westfalen gehört. Die ersten Kilometer führen hüglig durch ein Waldgebiet, wobei bereits das Bundesland Nordrhein-Westfalen verlassen wird. Die erste Ortschaft die nach dem Wald erreicht wird ist Frauenkron, ein Ortsteil von Dahlem. Der Radweg folgt dann für ca. einen Kilometer der L22 und erreicht den Kronenburger See, in dem die Kyll in einem Hochwasserrückhaltebecken aufgestaut wird. Die Strecke führt am nördlichen Ufer des als Erholungs- und Freizeitgewässer dienenden Sees vorbei. Nur wenige Kilometer nördlich liegen Ort und Burgruine Kronenburg mit ihrer interessanten Historie. Durch Kronenburgerhütte und Stadtkyll führt die Route weiter nach Jünkerath. Dort gibt es ein Eisenmuseum in dem die Geschichte der Eifeler Eisenindustrie seit dem 15. Jahrhundert dokumentiert wird. Hier befindet sich auch der erste, direkt am Radweg gelegene Bahnhof. Weiter führt die Route über Gönnersdorf nach Birgel, wo in einer alten Wassermühle deren historische Technik besichtigt werden kann. Danach lohnt sich ein Abstecher nach Hillesheim. Sehenswert ist hier der renoviert Stadtkern mit seiner begehbaren Stadtmauer sowie der alte Marktplatz mit seinem neuen Brunnen. Hillesheim bietet mehrere Erlebnisschleifen zu reizvollen geologischen Zielen. Zum Beispiel den begehbaren Vulkanschlot des Arensberges. Durch Hillersheim führt auch der Kalkeifel-Radweg, der als Bahntrassenweg eine Verbindung mit Ahrdorf im Ahrtal herstellt. Die nächste Ort am Kylltal-Radweg ist Bolsdorf, ein Ortsteil von Hillesheim, wo der Kalkeifel-Radweg nach einer Strecke durch das "Bolsdorfer Tälchen" endet. Vor Gerolstein liegt weithin sichtbar die Burgruine Kasselburg. Dort befindet sich der "Adler- und Wolfspark Kasselburg", wo Freiflugübungen von Steinadlern und Falken gezeigt werden. Gerolstein kündigt sich durch das Dolomitmassiv, die Reste eines ehemaligen Korallenriffs, an. Die durch den Gerolsteiner Mineralwasserbrunnen bekannte Stadt bietet als Sehenswürdigkeiten die Erlöserkirche, die Löwenburg, die Burg Lissingen und die römische "Villa Sarabodis" an. Durch Gerolstein führt auch der Eifel-Ardennen-Radweg, der zusammen mit seinen Anschlusswegen die gesamte Eifel in nord-östlicher Richtung durchquert.
Gerolstein - Bitburg-Erdorf
Nach Gerolstein ist der nächste Ort Birresborn. Dort ist die Erlebnisschleife "Rund im Kopp" angelegt, diese führt zu den 200 Jahre alten Kiefern „Adam und Eva“ und den Eis- und Mühlsteinhöhlen. Die Höhlen sollen früher als "natürliche Kühlschränke" genutzt worden sein, denn bis ins Frühjahr herrschen in ihnen frostige Temperaturen. Der Radweg führt dann weiter ins Eifel-Dörfchen Mürlenbach, wo die Bertradaburg steht. Die Urgroßmutter Karls des Großen gilt als Gründerin der Burg und Karl der Große soll dort geboren sein. In Kyll- und Bahnnähe führt die Route dann weiter durch die Orte Densborn und Usch-Zendscheid ins mittelalterliche Kyllburg. Das nahe gelegene, im Stil venezianischem Barock ausgebaute Schloss Malberg lädt zu einem Besuch und zeigt sehenswerte Holztäfelungen, Gemälde und Möbel. An weiteren Sehenswürdigkeiten bietet Kyllburg die Stiftskirche, die Burg Kyllburg und kurz vor Kyllburg, im zur Verbandsgemeinde Kyllburg gehörende Ort St. Thomas, das gleichnamige, ehemalige Zisterzienserkloster. Nach Kyllburg wartet eine sportliche Herausforderung auf den Radler, mit bis zu 13 % Steigung und 110 Höhenmetern und der folgenden Abfahrt zur Ortschaft Bitburg-Erdorf. Wer er gemütlicher haben will, kann dieses Teilstück mit der Bahn zurücklegen. Wer die Tour mit einem Besuch der Bierstadt Bitburg kombinieren möchte, kann die Stadt von hier nach ca. fünf Kilometern erreichen.
Bitburg-Erdorf - Trier
Das letzte Teilstück führt durch die Naturlandschaft des Bitburger Gutlandes, die Auenlandschaft der unteren Kyll und von der Mündung der Kyll in die Mosel geht es weiter auf dem Mosel-Radweg in die Römerstadt Trier. Über Hüttingen an der Kyll und Philippsheim führt die Route in den Töpferort Speicher. Hier wird noch mit dem größten und ältesten holzgefeuerten Ofen Deutschlands Ton gebrannt, während das Heimatmuseum über die Geschichte der Töpferei in der Region informiert. Von Auw an der Kyll, wo sich die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt befindet, bis an die Mosel führt der Weg durch die mit üppige Ufervegetation kennzeichnet, auenartige Landschaft. Hinter der Ortschaft Kordel wird mit der Burg Ramstein die letzte Eifel-Burg passiert, bevor in Trier-Ehrang die Mündung der Kyll in die Mosel erreicht wird. Auf dem Mosel-Radweg führt die Route weiter über Pfalzel nach Trier.
Höhenprofil
Kilometer Abschnitt Länge/km + Hm hinauf
+ Hm hinunter0 Losheimergraben - Hallschlag 15 ? 15 Hallschlag - Jünkerath 13 +41 / -115 28 Jünkerath - Hillesheim-Bolsdorf 11 +87 / -97 39 Hillesheim-Bolsdorf - Gerolstein 10 +57 / -104 49 Gerolstein - Densborn 15 +23 / -67 54 Densborn - Kyllburg 11 +25 / -59 75 Kyllburg - Erdorf 6 +146 / -186 81 Erdorf - Hüttingen 6 +87 / -98 87 Hüttingen - Speicher (Bahnhof) 9 +13 / -60 96 Speicher (Bahnhof) - Kordel 15 +82 / -98 111 Kordel - Ehrang 8 +14 / -26 119 Ehrang - Trier 11 +11 / -4 130 Trier - Anschlussradwege
Von Bolsdorf, einem Ortsteil von Hillesheim, führt der Kalkeifel-Radweg als Bahntrassenweg nach Ahrdorf im Ahrtal. Vom Kalkeifel-Radweg zweigt in Niederehe der Mineralquellen-Route ab und stellt über Daun eine Verbindung zum Maare-Mosel-Radweg her. Zum Maare-Mosel-Radweg gibt es einen weiteren Querverbindung nach Wittlich, über den nur wenige Kilometer moselabwärts in Schweich startenden Radweg Wittlicher Senke. In Gerolstein besteht Anschluss an den Eifel-Ardennen-Radweg der St. Vith in Belgien und Adenau am Nürburgring verbindet. Damit besteht, zusammen mit den Anschlusswegen, ein Radwanderroute welche die gesamte Eifel in nord-östlicher Richtung durchquert. Mit der Anbindung an den Mosel-Radweg ist der Mosellauf zwischen Metz und Koblenz über Radwanderwege erschlossen.
siehe auch:Bahn- und Busanbindung
Der am nächsten an der Kyll-Ursprung gelegene Bahnhof ist Dahlem an der Eifelstrecke Köln - Trier bzw. Koblenz. von Hier nach Kronenburg sind es ca. 7 km und zum Kyll-Ursprung bei Lohnsheimergraben sind es ca. 23 km. Bei der Wahl der Route direkt Richtung Mündung, erreicht man Jünkerath in ca. 6 km. Dann bietet sich als Startort auch der Bahnhof von Jünkerath, als nächste Station der Eifelstrecke, an. Die Eifelstrecke verläuft dann streckenbegleitend bis Trier. In Trier besteht außerdem Anschluss an die Moselstrecke nach Koblenz, die im Stundentakt bedient wird.
Auf der Strecke Kaisersesch – Daun – Gerolstein der ehemaligen Eifelquerbahn verkehren seit 2000 Schienenbusse und aufgearbeiteten Personenzüge der Vulkan-Eifel-Bahn (VEB). Der Betrieb im Zwei-Stunden-Takt ist allerdings auf die Saison von Mai bis Oktober auf Wochenenden und Feiertage beschränkt.
Die Buslinie "Regioradler Vulkaneifel" RegioLine 500 verkehrt vom 1. April bis 1. November täglich zwischen Cochem an der Mosel und Gerolstein in der Vulkaneifel und bindet unterwegs auch Ulmen und Daun an. Diese Buslinie hat Platz für 22 Fahrräder.Landschaft und Kultur
Die Kyll bildet sich im Zitterwald aus drei Quellbächen bei Losheimergraben an der deutsch-belgischen Grenze. Einer der Quellbäche entspringt im belgischen Teil des Dorfes Losheimer Graben im Keller des Hotels Schröders. Die ersten Kilometer fließt die Kyll durch das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Danach erreicht sie das Gebiet des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, das sie bis zur Mündung in die Mosel nicht mehr verlässt. Im obere Teil bildet das Kylltal die natürliche Grenze zwischen Zitterwald und der südlich gelegenen Schnee-Eifel. Die Radroute führt, von der Quelle aus gesehen, zunächst durch die Nordeifel mit ihren Talsperren und Seen. Danach erreicht sie die von den Urgewalten geprägte Vulkaneifel und schließlich die Südeifel mit ihren typischen Streuobstwiesen und zerklüfteten Felsformationen des Bitburger Gutlandes. Im Unterlauf beeindruckt sie durch eine fast unberührte Auenlandschaft. Der Radweg bietet neben dem Naturerlebnis des Kylltals auch eine ganze Reihe kulturelle Aspekte. Von den Burgen und Schlössern, über die historischen Techniken von Wassermühlen, Eisengewinnung und Töpferei bis zu den vielen interessanten Orten und Städten. Neben der mittelalterlichen Orten wie Kronenburg, Hillesheim und Kyllburg ist die Römerstadt Trier sicher das kulturelle Highlight der Route.
Sehenswürdigkeiten
- Kronenburg: Der Ort mit seiner Burgruien sowie der Stausee der als Hochwasserrückhaltebecken der Kyll angelegt wurde und als Erholungs- und Freizeitgewässer dient.
- Jünkerath: Das Eisenmuseum Jünkerath dokumentiert die Geschichte der Eifeler Eisenindustrie seit dem 15. Jahrhundert.
- Birgel: Historische Wassermühle mit Schneide-, Öl- und Senfmühle und Schnapsbrennerei.
- Hillesheim: Die Europäische Beispielstadt Hillesheim hat neben einem historischen Ortskern und eine gut erhaltene und restaurierte Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert zu bieten. Die Stadtmauer ist über einen Wehrgang begehbar.
- Gerolstein: Die Kasselburg mit dem "Adler- und Wolfspark Kasselburg", wo Freiflugübungen von Steinadlern und Falken gezeigt werden. Die Erlöserkirche, die ein Geschenk des Kirchenbauverein Berlin an Kaiser Wilhelm II. war. Die Löwenburg sowie die Burg Lissingen und die römische "Villa Sarabodis". Das Naturkundemuseum in alten Rathaus zeigt die bewegte erdgeschichtliche Vergangenheit der Region.
- Mürlenbach: Bertradaburg.
- Kyllburg: Mit dem im venezianischem Barock ausgebaute Schloss Malberg, der Stiftskirche und Burg Kyllburg. Im Ortsteil St. Thomas das gleichnamige, ehemalige Zisterzienserkloster.
- Speicher: Hier wird noch mit dem größten und ältesten holzgefeuerten Ofen Deutschlands Ton gebrannt, während das Heimatmuseum über die Geschichte der Töpferei in der Region informiert.
- Auw an der Kyll: Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt.
- Trier: Die Stadt wurde vor mehr als 2000 Jahren unter dem Namen Augusta Treverorum (ab der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Treveris) gegründet und beansprucht den Titel der ältesten Stadt Deutschlands. Trier beruft sich hierbei auf die längste Geschichte als bereits von den Römern anerkannte Stadt, im Gegensatz zu einer Siedlung oder einem Heerlager. Die Römischen Baudenkmäler in Trier, bestehend aus Amphitheater, Barbarathermen, Kaiserthermen, Konstantinbasilika, Porta Nigra, Römerbrücke, Igeler Säule, Dom sowie die Liebfrauenkirche zählen seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Eine Auswahl mittelalterlicher Baudenkmähler sind: Trierer Dom St. Peter (ältester Dom Deutschlands), die Liebfrauenkirche und Hauptmarkt. Aus der Neuzeit stammen unter anderem das Kurfürstliches Palais, das Karl-Marx-Haus, Jugendstilhäuser in der Fleischstraße und Nagelstraße sowie das Schloss Quint (Stadtteil Trier-Quint).
Literatur
- ADFC-Regionalkarte Eifel / Mosel, 1:75.000. Bielefelder Verlag, 1. Auflage 2006. ISBN 3-87073-391-8
- Radatlas Radatlas "Südeifel" - zwischen Ardennen und Vulkaneifel, 1:75.000. Verlag Esterbauer. ISBN 978-3-85000-269-1
Weblinks
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