- Schweich
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Wappen Deutschlandkarte 49.826.7522222222222130Koordinaten: 49° 49′ N, 6° 45′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Trier-Saarburg Verbandsgemeinde: Schweich an der Römischen Weinstraße Höhe: 130 m ü. NN Fläche: 31,09 km² Einwohner: 6.699 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 215 Einwohner je km² Postleitzahl: 54338 Vorwahl: 06502 Kfz-Kennzeichen: TR Gemeindeschlüssel: 07 2 35 125 Adresse der Verbandsverwaltung: Brückenstraße 26
54338 SchweichWebpräsenz: Stadtbürgermeister: Otmar Rößler (FWG) Lage der Stadt Schweich im Landkreis Trier-Saarburg Schweich (von kelt. Soiacum) ist eine Stadt an der Mittelmosel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz im moselfränkischen Sprachraum. Schweich ist der Sitz der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße, der 18 Ortsgemeinden angehören. Ein Stadtteil von Schweich ist Issel.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Schweich liegt am Rande des Meulenwaldes. Fließgewässer im Stadtgebiet sind die Mosel mit ihren linken Nebenflüssen Quintbach, Merzbach, Föhrenbach und Landwehrgraben. Zwischen Schweich-Issel und Trier-Quint liegt der Rothenberg.
Nachbargemeinden
Benachbart sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Zemmer, Naurath (Eifel), Föhren, Hetzerath, Bekond, Mehring, Longen, Longuich und die Stadt Trier.
Stadtgliederung
Zur Stadt Schweich gehören der Ortsbezirk Issel und die Gemeindeteile Am Tunnel, Unterm Rotenberg, Am Atzertwald, Am Bahnhof Schweich, Am Heilbrunnen, Andresmühle, Auf Mascheid, Auf Schodenpfädchen, Bohnenfeldhof, Forsthaus in der Quint, Haardthof, Haus Mülchen, Hinter der Andresmühle, Kempsmühle, Leinenhof, Loiseleuxmühle, Molitorsmühle, Osterbornhof, Schimmelhof und Thesenmühle.
Geschichte
Römische Funde am Ostrand von Schweich und am Heidekopf, etwa vier Kilometer von Schweich entfernt, belegen eine Besiedlung zu jener Zeit. Fränkische Gräber wurden im westlichen Ortsteil, an der Straße nach Issel, gefunden.
Schweich wurde urkundlich erstmals im Jahre 721 als Sarainga erwähnt: die fränkische Edeldame Bertrada und ihr Sohn Charibert schenkten dem von ihnen neu gegründeten Kloster Prüm einen Hof an der Mosel. 762 ging der ganze Ort in den Besitz des Klosters über.
Auf den Resten einer römischen Villa wurde der Niederprümer Hof errichtet, der dem Prümer Kloster als Verwaltungssitz diente. In dem restaurierten Gebäude von 1706 ist heute ein Kulturzentrum untergebracht. Am Wahrzeichen der Stadt, dem mittelalterlichen Fährturm am Hafen, war eine der wichtigsten Fährübergänge der Mosel der mittelalterlichen Straße Trier - Koblenz. Nördlich der Stadt liegt der Bahnhof von Schweich, der 1878 mit der Anbindung an die Bahnstrecke Trier - Wittlich errichtet wurde.
In kurtrierischer Zeit gehörte Schweich mit dem Sitz einer Schultheißerei zum Amt Pfalzel. In napoleonischer Zeit wurde Schweich Sitz einer Bürgermeisterei und Sitz des Kantons Schweich mit den weiteren Bürgermeistereien Longuich, Hetzerath, Mehring, Sehlem und Trittenheim.
Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Issel eingemeindet.[2] Die Stadtrechte wurden am 30. Mai 1984 verliehen.[3]
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, bezogen auf das heutige Gebiet der Stadt Schweich, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
- 1815 – 1.381
- 1835 – 2.494
- 1871 – 3.000
- 1905 – 3.616
- 1939 – 4.217
- 1950 – 4.597
- 1961 – 5.071
- 1970 – 5.590
- 1987 – 5.511
- 2000 – 6.350
- 2010 – 6.699
Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Religionen
Die Stadt Schweich in der Nähe der Bischofsstadt Trier ist traditionell katholisch geprägt. Seit 1639 ist auch eine jüdische Gemeinde belegt.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Schweich besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[5] SPD CDU FWG Gesamt 2009 7 9 6 22 Sitze 2004 7 9 6 22 Sitze Bürgermeister
Stadtbürgermeister war bis Juni 2009 Vitus Blang. Bei der Wahl am 7. Juni 2009 erzielte Otmar Rößler (FWG) 38,8 Prozent der Stimmen, Johannes Heinz (CDU) 37,4 Prozent und Achim Schmitt (SPD) 23,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug 59,1 Prozent.[6] Bei der Stichwahl am 21. Juni 2009 erhielt Rößler 57,3 Prozent und Heinz 42,7 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,8 Prozent.[7]
Partnerstädte
Partnergemeinden sind Marsannay-la-Côte (Frankreich), Portishead (Vereinigtes Königreich), Krokowa (Polen), Renesse (Niederlande) und Murialdo (Italien).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Alter Fährturm beim Campingplatz und beim Bootshafen
- Kirche St. Martin in Schweich, Spieleskreuz
- Kapelle St. Georg in Issel
- Stefan-Andres-Brunnen
- Molitorsmühle am Föhrenbach
- Niederprümer Hof
- Die ehemalige Synagoge in der Stadtmitte wurde von 1987 bis 1989 restauriert und als Kulturstätte eingerichtet. Hier finden regelmäßig Konzerte und andere Veranstaltungen statt.
- Jüdischer Friedhof
- Hisgenhaus (St. Maximiner Amtshaus)
- Geibenhaus
- Die Kapelle am Heilbrunnen steht am Ende einer langen Allee (Kreuzweg) in der Nähe des Wanderparkplatzes, der zum Meulenwald führt. Im späten Mittelalter entwickelte sich der Heiligen-Born zu einer Pilgerhochburg, nachdem das Wasser Kranke geheilt hatte.
- Wassertretbecken und das Biotop In der Sauerwiese
- Isseler Hof in Issel
- Stadion "Am Winzerkeller"
- Stadion am Pferdehang in Issel
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Schweich
Vereine
In Schweich gibt es etwa 50 Vereine, der größte davon ist der TuS Mosella Schweich, dessen Fußballabteilung bis auf das Jahr 1919 zurückgeht. An Männergesangvereinen gibt es den Männergesangverein 1902 Schweich, den Männergesangverein 1910 Issel und den Männergesangverein Cäcilia Schweich. Die Stadtkapelle Schweich e. V. entstand am 15. Januar 1995 aus dem Musikverein Schweich, dessen Anfänge etwa bis 1912 reichen. Der Schachklub 1933 Schweich e. V. hat ca. 100 Mitglieder und ist mit sieben Mannschaften am Spielbetrieb im Schachbund Rheinland-Pfalz beteiligt. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Schweich e. V. wurde im Jahr 1950 gegründet. Der Verein besteht aus etwa 20 aktiven Musikern. Weitere größere Vereine sind der Turn- und Sportverein Issel 1952 e. V., der Angelsportverein Fährturm Schweich 1956 e. V., der Schweicher Karneval Verein 1970 e. V., der Isseler Cultur Verein 1970 e. V. und die Narrengilde Stadthusaren 1985 e. V. Weitere Vereine sind der DRK Ortsverein Schweich, die DLRG Ortsgruppe Schweich e.V., die Freiwillige Feuerwehr Schweich, der Freundeskreis Schweich-Marsannay, der Gewerbeverband Schweich, der Heimat- und Verkehrsverein Schweich, die Funkhilfe Schweich, der Kirchenchor Schweich, die Kolpingsfamilie Schweich und die Winzervereinigung Schweich. Der Handball Sport Club Schweich e. V. wurde am 20. Januar 1995 gegründet. Er ist Mitglied im Sportbund Rheinland sowie im Handballverband Rheinland.
Wirtschaft und Infrastruktur
Medien
Lokale Medien sind der Trierische Volksfreund, der Wochenspiegel und das Amtsblatt der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße.
Öffentliche Einrichtungen
- Grundschule am Bodenländchen,
- Stefan Andres-Schulzentrum,
- Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium,
- Förderschule Levana Schweich,
- Förderschule Meulenwald,
- Kindergarten St. Martin Schweich,
- Kindergarten Angela Merici Schweich-Issel,
- Kindergarten Kinderland Schweich,
- Volkshochschule Schweich,
- Katholische Erwachsenenbildung Schweich,
- Feuerwehr-Einsatz-Zentrale Schweich,
- Freiwillige Feuerwehr Schweich,
- Freiwillige Feuerwehr Schweich-Issel,
- Erlebnisbad Schweich.
Persönlichkeiten
- Heinrich Oberhoffer (1824–1885), Komponist, Musikwissenschaftler, Instrumentalpädagoge, Kathedralorganist in Luxemburg, wirkte als Lehrer in Schweich
- Markus Konder, *1854 in Schweich, Lehrer und Kaufmann in Itajahy, Brasilien, ist Namensgeber der Markus-Konder-Straße in Schweich. Vater von neun Kindern, darunter Marcos Konder (1914 Bürgermeister von Itajahy), Dr. Adolph Konder (1926-1930 Präsident des brasilianischen Bundesstaates Santa Catarina), Dr. Victor Konder (1923-1926 Verkehrsminister von Brasilien und Namensgeber des Internationalen Flughafens Minister Victor Konder).
- Johannes Haw (1871-1949), Pater und Ordensgründer
- Markus Konder, *1891 in Schweich, Heimatdichter und Schulrat in Recklinghausen, Werke u. a.: Et Schärlchen an d'r Mihl, Hämweh, De Schwächa Spraoch, Wat mir Schwächer alles hun.
- Wilhelm Ziegelmayer (1898-1951), Regierungsrat im Reichskriegsministerium
- Stefan Andres (1906-1970), Schriftsteller, siehe auch Stefan-Andres-Gesellschaft, Stefan-Andres-Preis
- Gabriele Pauli, *1957 in Schweich, Politikerin, Schirmherrin des Festes der Römischen Weinstraße 2007
Bilder
-
Stefan-Andres-Brunnen
Literatur
- Artur Gemmel: Chronik von Schweich, Schweich 1984
- Wilfried Blumann und Fritz Zeyen: Schweich in alten Ansichten, Schweich 1984
- Fritz Zeyen: Schweich im Wandel dieses Jahrhunderts, Schweich 1986
- Ralf Hansjosten: Schweich an der Römischen Weinstraße - Die Geschichte eines Moselortes von der Römerzeit bis zur Gegenwart, Trier 2004
Siehe auch
Weblinks
Commons: Schweich – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Stadt Schweich
- Informationen zur jüdischen Geschichte und zur Synagoge von Schweich bei alemannia-judaica
- Umfangreiche Informationen zu Schweich
- Links zum Thema Schweich im Open Directory Project
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 196 (PDF)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 205 (PDF)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadtrat
- ↑ schweich.de: Wahlergebnis Stadtbürgermeister Schweich 2009
- ↑ schweich.de: Wahlergebnis Stadtbürgermeister Schweich 2009-Stichwahl
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