- Liste der Friedhöfe in Radebeul
-
Die Liste der Friedhöfe in Radebeul gibt eine Übersicht über Friedhöfe und ehemalige Begräbnisstätten in der sächsischen Stadt Radebeul. Die Friedhöfe stehen heute unter Denkmalschutz[1].
Inhaltsverzeichnis
Spaltenbeschreibung Die in der Tabelle verwendeten Spalten listen die im Folgenden erläuterten Informationen auf:
- Name, Bezeichnung: Bezeichnung des einzelnen Objekts.
- Adresse: Heutige Straßenadresse.
- Koordinaten: Die Sortierung der angegebenen Koordinaten erfolgt innerhalb der Tabelle aufgrund der Erstreckung der Stadt entlang der Meißner Straße in west-östlicher Richtung.
- Stadtteil: Heutiger Radebeuler Stadtteil, so wie in der hiesigen Karte dargestellt.
-
- FUE: Fürstenhain
- KOE: Kötzschenbroda
- KOO: Kötzschenbroda-Oberort
- LIN: Lindenau
- NAU: Naundorf
- NDL: Niederlößnitz
- OBL: Oberlößnitz
- RAD: Alt-Radebeul
- SER: Serkowitz
- WAH: Wahnsdorf
- ZIT: Zitzschewig
- Datum: Besondere Baujahre, so weit bekannt oder ableitbar, teilweise auch Datum der Ersterwähnung der Liegenschaft.
- Denkmalumfang, Bemerkung: Nähere Erläuterung über den Denkmalstatus, Umfang der Liegenschaft und ihre Besonderheiten. Auch Baumeister, Architekten und weitere Kunstschaffende.
- Kürzelverzeichnis:[2]
- BD: Das Objekt ist ein Baudenkmal.
- SG: Das Objekt ist (Teil) eine(r) denkmalpflegerische(n) Sachgesamtheit.
- WLG: Das Objekt ist ein Werk der Landschafts- und Gartengestaltung.
- DNA: Das Objekt ist eine denkmalpflegerische Nebenanlage.
- Bild: Foto des Hauptobjekts.
Heutige Friedhöfe
Name, Bezeichnung Adresse Koordinaten Stadt-
teilDatum Denkmalumfang, Bemerkung Bild Kirchhof der Kirche zu Kötzschenbroda,
heute Friedenskirche zu RadebeulAltkötzschenbroda 40 51° 06′ 14″ N, 013° 38′ 02″ O51.103913.633983333333 KOE 1273 Ersterwähnung Evangelische Pfarrkirche mit Kirchhof, Einfriedung und Grabmal von Richard Steche. Der Kirchhof der 1273 ersterwähnten Kirche zu Kötzschenbroda war ursprünglich alleiniger Begräbnisort der Parochie Kötzschenbroda. Er wurde 1723 letztmalig erweitert und 1884/85 mit dem Umbau der Kirche offiziell geschlossen. Als außergewöhnliche Ausnahme fand 1893 dort das Begräbnis des Kunsthistorikers Richard Steche statt. BD DNA.Gottesacker,
Diakonissen-Friedhof,
Alter FriedhofAm Gottesacker 33 51° 06′ 15″ N, 013° 38′ 21″ O51.10409722222213.63905 KOE 1602 Diakonissenanstalt „Bethesda“. Obwohl der Friedhof 1911 geschlossen werden sollte, ist er bis heute in Benutzung. BD SG WLG. Alter Friedhof mit Diakonissengräbern. Der vor 1566 als Pestfriedhof angelegte zweite Friedhof auf Kötzschenbrodaer Flur blieb auch später in Benutzung. Er wurde 1602 erstmals urkundlich als Gottesacker der Parochie erwähnt und war ab dem Ende des 17. Jahrhunderts ihr Hauptbegräbnisort. Nach der Einweihung des Neuen Friedhofs (heute Hauptfriedhof Radebeul-West) diente der Alte Friedhof noch als Begräbnisort der NiederlößnitzerFriedhof Naundorf-Zitzschewig,
JohannesfriedhofKapellenweg 14 51° 07′ 00″ N, 013° 36′ 41″ O51.11666666666713.611388888889 NAU 1907/08 Woldemar Kandler (Entwurf), Gebrüder Große (Bau) BD DNA. Friedhof mit Einfriedungsmauer und evangelischer Kapelle der Friedenskirchgemeinde für Naundorf und Zitzschewig. Baumeister:Neuer Friedhof,
Friedhof Radebeul-WestKötzschenbrodaer Straße 166 51° 06′ 13″ N, 013° 38′ 26″ O51.10361111111113.640694444444 KOE 1873 (Friedhof),
1913 (Kapelle)Gebrüder Kießling (Kapelle) BD SG WLG. Friedhof mit Kapelle, Kapellenanbau, Grabanlagen und Einfriedungsmauer. Der östlich des Alten Friedhofs gelegene Neue Friedhof wurde errichtet, da Erweiterungen der alten Begräbnisstätte nicht mehr möglich waren. Baumeister:Friedhof Radebeul-Ost Serkowitzer Straße 33 51° 05′ 51″ N, 013° 40′ 03″ O51.09747222222213.6675 RAD 1890/91,
1920,
1928/29Grufthaus Karl Mays (1903), Jugendstilgruft, Grabmal Doerstling und Beckert sowie weiteren Grabanlagen, alte Feier-Halle um 1890, neue Feierhalle 1928/29. Die Ende des 19. Jahrhunderts neu geschaffene Parochie Radebeul erhielt zeitgleich mit dem Bau der Kirche zu Radebeul auch einen eigenen Friedhof. Bis dahin war der Friedhof der nahegelegenen Kaditzer Kirche der zugehörige Begräbnisort. Architekten: Schilling & Graebner (incl. Kapelle), Emil Högg (Erweiterung), Max Czopka (Neue Feierhalle) BD SG WLG. Friedhof mit alter und neuer Feierhalle und Einfriedungsmauer, mitEhemalige Pestfriedhöfe
Name, Bezeichnung Adresse Koordinaten Stadt-
teilDatum Bemerkung Bild Pestfriedhof von Kötzschenbroda,
Gottesacker,
Diakonissen-Friedhof,
Alter FriedhofAm Gottesacker 33 51° 06′ 15″ N, 013° 38′ 21″ O51.10409722222213.63905 KOE vor 1566 BD SG WLG. Alter Friedhof mit Diakonissengräbern. Der vor 1566 als Pestfriedhof angelegte zweite Friedhof auf Kötzschenbrodaer Flur blieb auch später in Benutzung. Während des Dreißigjährigen Kriegs erfolgten mehrere Pestausbrüche, so 1637 und 1640. Ob die Ausbrüche im Dresdner Raum von 1626 und 1632/33 auch die Lößnitz erreichten, ist mangels Unterlagen nicht bekannt. Bei der großen Pestepidemie von 1680 waren 279 Tote (von um die 700 Einwohner) zu beklagen. Obwohl der Friedhof 1911 geschlossen werden sollte, ist er bis heute in Benutzung. Pestfriedhof von Zitzschewig hinter Gerhart-Hauptmann-Straße 17 51° 07′ 13″ N, 013° 36′ 11″ O51.12036944444413.603194444444 ZIT um 1637 Der Pestfriedhof lag am östlichen Rand der Lachenstücke. Allein 1637 wurden dort 40 Pesttote begraben, die letzte Beerdigung war 1813 die eines am Lazarettfieber verstorbenen französischen Soldaten. Pestfriedhof von Naundorf,
Gottesackerstückzwischen Großstückenweg und Horkenweg 51° 06′ 47″ N, 013° 36′ 08″ O51.11305555555613.602222222222 NAU vor 1689 Der Pestfriedhof trug im ältesten Flurbuch (von 1801) die Bezeichnung Gottesackerstück, die letzte Bestattung fand dort 1689 statt. Bei Erdarbeiten 1926 wurden einige der Gräber angeschnitten. Pestfriedhof von Lindenau Steinbergweg LIN um 1680 Bei der großen Pestepidemie im Kirchspiel Kötzschenbroda war auch erstmals Lindenau mit 19 Pestopfern betroffen. Bei Erdarbeiten wurde der Pestfriedhof auf einem Grundstück gegenüber von Mieth´s Weinstuben wiederentdeckt.[3] Gräberfelder
Name, Bezeichnung Adresse Koordinaten Stadt-
teilDatum Bemerkung Bild Brandgräberfeld Weststraße SER 1800 v. Chr.–
1600 v. Chr.Das 1935 entdeckte Brandgräberfeld der Frühen Bronzezeit nahe der ehemaligen Eisoldschen Sandgrube enthielt zahlreiche Grabbeigaben. Urnenfeld Wasastraße/ Straße des Friedens SER 1600 v. Chr.–
1200 v. Chr.Urnenfeld der Mittleren Bronzezeit (Lausitzer Typ) Urnenfeld NAU 1200 v. Chr.–
800 v. Chr.Urnenfeld der Späten Bronzezeit Urnenfeld KOE 1200 v. Chr.–
800 v. Chr.Urnenfeld der Späten Bronzezeit Skelettgräberfeld Fabrikstraße/ Kötitzer Straße KOE 600–1100 Das Gräberfeld der slawischen Besiedlung wurde 1925 erstmals angeschnitten, die Grabbeigaben zeigen frühe christliche Einflüsse. Siehe auch
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath et al. (Bearb.): Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 730–739.
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul (1997 ff.)
- insbesondere der Beitrag Kunst im öffentlichen Raum II. Grabmale, von G. Täubert und H.-G. Staudte, ebd., 2005. - verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul (1997 ff.)
- insbesondere der Beitrag Radebeul archäologisch, von Stefan Koch, Michael Strobel und Thomas Gerlach (Zusammenstellung), ebd., 2009.
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 1–27, abgerufen am 20. September 2009 (PDF).
- ↑ Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. [Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen]. SAX-Verlag, Beucha 2007 (Siehe beiliegende Karte).
- ↑ Manfred Richter: Gemeinde Lindenau. In: Niederlößnitz von anno dazumal. Abgerufen am 30. Oktober 2010.
Denkmaladressen | Schlösser und Herrenhäuser | Villen, Mietvillen und Landhäuser (Radebeul-Ost) | Villen, Mietvillen und Landhäuser (Radebeul-West) | Wohnhäuser | Wohn- und Geschäftshäuser, Siedlungs- und Mietshäuser | Winzerhäuser | Bauernhäuser | Gasthäuser | Schulen | Heil-, Pflege- und Sozialeinrichtungen | Infrastruktureinrichtungen | Industriegebäude | Kleinarchitekturen | Sakralbauten | Friedhöfe
Historische Weinberglandschaft | Sachgesamtheiten | Landschafts- und Gartengestaltung | Nebenanlagen | Lößnitzgrundbahn | Todhübel | Denkmale und Skulpturen | Eckhout-Vogelgemälde (Hoflößnitz)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Liste der Kulturdenkmale in Radebeul — Übersicht über die Lage der Radebeuler Stadtteile Die Liste der Kulturdenkmale in Radebeul ist ein Wegweiser zu den Kulturdenkmalen in der sächsischen Stadt Radebeul. Inhaltsverzeichnis 1 … Deutsch Wikipedia
Liste von Sakralbauten in Radebeul — Die Liste von Sakralbauten in Radebeul gibt eine Übersicht über heutige und ehemalige Kirchen, Kapellen und Kapellenräume in der sächsischen Stadt Radebeul. Ein Teil dieser Gebäude steht heute unter Denkmalschutz[1]. Die vermutlich bereits im 12 … Deutsch Wikipedia
Liste von Winzerhäusern in Radebeul — Radebeuls Wappen zeigt für den Weinbau im oberen Teil eine grüne Weintraube mit Laub Diese Liste stellt eine Vielzahl von (ehemaligen) Winzerhäusern in der sächsischen Stadt Radebeul vor, sortiert nach der Straßenadresse. Alle stehen unter… … Deutsch Wikipedia
Liste historischer Gasthäuser in Radebeul — Radebeuls Wappen zeigt für den Weinbau im oberen Teil eine grüne Weintraube mit Laub Die Liste von historischen Gasthäusern in Radebeul gibt eine Übersicht über heutige und ehemalige Gasthäuser, Gasthöfe, Gaststätten oder Cafés beziehungsweise… … Deutsch Wikipedia
Liste der denkmalpflegerischen Nebenanlagen in Radebeul — Die Liste der denkmalpflegerischen Nebenanlagen in Radebeul gibt eine Übersicht über die Kulturdenkmale in der sächsischen Stadt Radebeul, bei denen neben den sich auf dem Anwesen befindlichen Einzeldenkmalen (Baudenkmalen) die Grundstücke selbst … Deutsch Wikipedia
Liste der denkmalgeschützten Bauernhäuser in Radebeul — Altnaundorf Blick über den Teich, im Hintergrund das Schulgebäude Die Liste der denkmalgeschützten Bauernhäuser in Radebeul gibt eine Übersicht über die unter Denkmalschutz[1][2] stehenden Gebäude in der sächsisc … Deutsch Wikipedia
Liste der Schlösser und Herrenhäuser in Radebeul — Radebeuls Wappen zeigt für den Weinbau im oberen Teil eine grüne Weintraube mit Laub Die Liste der Schlösser und Herrenhäuser in Radebeul stellt die Schlösser, Lustschlösschen/Lusthäuser und Herrenhäuser dar, die in der sächsischen Stadt Radebeul … Deutsch Wikipedia
Liste der Radebeuler Kulturdenkmale der Lößnitzgrundbahn — Regelzug der SDG mit sogenannter Neubaulokomotive der DR Baureihe 99.77–79 am Bahnhof Radebeul Ost, im Hintergrund das Heizhaus Die Liste der Radebeuler Kulturdenkmale der Lößnitzgrundbahn stellt die Immobilien und Mobilien der schmalspurigen… … Deutsch Wikipedia
Liste der denkmalgeschützten Kleinarchitekturen in Radebeul — Die Liste der denkmalgeschützten Kleinarchitekturen in Radebeul stellt diverse Baulichkeiten der Kleinarchitektur dar, die heute in der sächsischen Stadt Radebeul unter Denkmalschutz[1] stehen. Kleinarchitekturen finden sich in Radebeul häufig… … Deutsch Wikipedia
Liste der Eckhout-Vogelgemälde in der Hoflößnitz — Berg und Lusthaus, im Treppenturm der Eingang zum Festsaal im Obergeschoss Die Liste der Eckhout Vogelgemälde in der Hoflößnitz stellt die 80 Vogel Ölgemälde des niederländischen Malers Albert Eckhout (* ca. 1607 in Groningen;… … Deutsch Wikipedia