- Mianowice
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Mianowice Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupsk Gmina: Damnica Geographische Lage: 54° 28′ N, 17° 13′ O54.46138888888917.212222222222Koordinaten: 54° 27′ 41″ N, 17° 12′ 44″ O Einwohner: 317
Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Straße: DK6: Stettin–Danzig-Praust Główczyce–Damno → Mianowice Schienenweg: Bahnstrecke Stargard in Pommern–Danzig
Bahnstation: DamnicaNächster int. Flughafen: Danzig Mianowice (deutsch Mahnwitz, kaschubisch Manowic) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Damnica (Hebrondamnitz) im Powiat Słupski (Kreis Stolp).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Mianowice liegt in einer Ebene östlich von Słupsk (Stolp) und lediglich 17 Kilometer von der Kreisstadt entfernt. Weite, fruchtbare Ackerflächen umgeben das Dorf, das im Süden vom früher sogenannten Mahnwitzer Forst begrenzt wird.
Mianowice liegt an der bedeutenden polnischen Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28), die von Stettin über Köslin (Koszalin) und Stolp bis nach Danzig und weiter nach Praust (Pruszcz Gdanski) führt. Im Dorf zweigt eine Nebenstraße ab, die über Damno (Dammen) bis nach Główczyce (Glowitz) an der Woiwodschaftsstraße 213 verläuft. Die nächste Bahnstation ist das sieben Kilometer entfernte Damnica (Hebrondamnitz) an der Bahnstrecke von Stargard in Pommern nach Danzig.
Ortsname
Um 1575 kommt die Namensform Menewitz vor, 1738 bis 1945 Mahnwitz.
Geschichtliches
Mianowice war ehemals ein Massowsches Lehen, mit dem die Familie bereits 1496 belehnt war. Tönnies Massow war 1555 Besitzer auf Mahnwitz.
Im Jahre 1738 verkaufte Kaspar Otto von Massow den Besitz an Major Franz Jakob von Zitzewitz. Um 1784 gab es hier ein Vorwerk, eine Wassermühle, sieben Bauern, zwei Kossäten, einen Krug, eine Schmiede und einen Schulmeister bei insgesamt 23 Feuerstellen. Im Jahre 1803 war Mahnwitz Teil des umfangreichen Besitzes, den Kaspar Heinrich von Zitzewitz auf Dumröse (heute polnisch: Domaradz) hinterließ. Von dessen Ehefrau kaufte es am 1. April 1812 Ludwig Friedrich von Gottberg der Landrat des Kreises Stolp, 1842 kaufte es sein Sohn Hans von Gottberg[1]. Die letzten Besitzer waren Angehörige der Familie Schultz, die Geschwister Schultz. Im Jahre 1938 hatte das Rittergut immerhin eine Betriebsgröße von 1167 Hektar.
Im Jahre 1910 zählte der kleine hinterpommersche Ort 199 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 244 und betrug 1939 noch 232.
Bis 1945 war Mahnwitz eine Gemeinde im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin in der preußischen Provinz Pommern. Das Dorf war Sitz des Amts- und Standesamtsbezirks Mahnwitz und gehörte zum Gendarmeriebezirk Velsow (Wieliszewo) im Amtsgerichtsbereich Stolp.
Beim Herannahen der Roten Armee im März 1945 verließen die Bewohner von Mahnwitz panikartig das Dorf.Ein Treck brach nach Hebrondamnitz (Damnica) und weiter in Richtung Osten auf, wurde aber in Grapitz (Grapice) überrollt. Um Mahnwitz selbst ist gekämpft worden, es gab zahlreiche Tote. Schon im Sommer 1945 kamen Polen in das Dorf und vertrieben die ersten Dorfbewohner. Mahnwitz erhielt die Bezeichnung Mianowice und wurde polnisch. Das Dorf ist heute Teil der Gmina Damnica im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Stolp). Hier leben jetzt mehr als 300 Einwohner.
Kirche
Vor 1945 war die Bevölkerung von Mahnwitz überwiegend evangelischer Konfession. Der Ort war Teil des Kirchspiels Sageritz (heute polnisch: Zagórzyca), das zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern in der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Walter Borchardt.
Seit 1945 leben überwiegend katholische Einwohner in Mianowice. Weiterhin besteht die kirchliche Verbindung nach Zagórzyca (Sageritz), wo eine - nun freilich katholische - Pfarrei errichtet wurde. Sie ist Teil des Dekanats Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören jetzt zur Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Schule
Bereits um 1784 gab es in Mahnwitz einen Schulmeister. In der im Jahre 1932 einstufigen Volksschule unterrichtete ein Lehrer 43 Kinder. Letzter deutscher Schulhalte war Walter Ruhnke.
Für die Kinder zurückgebliebener deutscher Familien in und um Mianowice gab es nach 1951/52 für mehrere Jahre noch eine fünfklassige deutsche Schule.
Persönlichkeit des Ortes
- Hans Hugo Erdmann von Gottberg (1812–1890), Rittergutsbesitzer und Politiker († 1890)
Einzelnachweise
- ↑ Döhring und Franz v. Gottberg: Rückblick auf die Entwicklung des Geschlechts v. Gottberg, Gerth & Oppenheimer, Gera, 1895. S. 25-26
Literatur
- Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
- Hans Glaeser-Swantow, Das Evangelische Pommern, Teil 2, Stettin, 1940
Weblinks
Gmina Damnica (Landgemeinde Hebrondamnitz)Ortsteile:
Bięcino (Benzin) | Bobrowniki (Bewersdorf) | Dąbrówka (Damerkow) | Damnica (Hebrondamnitz) | Damno (Dammen) | Domaradz (Dumröse) | Karżniczka (Deutsch Karstnitz, 1938–45 Karstnitz) | Łebień (Labehn) | Łojewo (Lojow) | Mianowice (Mahnwitz) | Sąborze (Ludwigslust) | Stara Dąbrowa (Alt Damerow) | Strzyżyno (Stresow) | Świecichowo (Schwetzkow) | Świtały (Marienfelde) | Wielogłowy (Vilgelow) | Zagórzyca (Sageritz)Weitere Ortschaften:
Budy (Jagdhaus) | Domanice (Friedrichshof) | Dębniczka (Damnitzow) | Głodowo (Gloddow) | Jeziorka (Kleinwasser) | Łężyca (Grünhof) | Mrówczyno (Jägerhof) | Paprzyce (Papritzfelde) | Skibin (Franzhagen) | Wiatrowo (Viatrow, 1938–45 Steinfurt) | Wiszno (Vieschen) | Zagórzyczki (Sageritzheide)
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